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  • Web-Usability: Die benutzerfreundliche Gestaltung von Webseiten am Beispiel der Webseite der Baden-Württembergischen Übersetzertage 2013

Kunst & Kultur


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Produktart: Buch
Verlag:
Diplomica Verlag
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 03.2014
AuflagenNr.: 1
Seiten: 80
Abb.: 15
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback

Inhalt

Bestimmte Sünden der Webseitengestaltung sind so alt wie das Internet selbst: Schlecht formatierter oder formulierter Text, fehlende Kontraste, unklare Navigationsstrukturen, fehlende Barrierefreiheit. Die nachfolgende wissenschaftliche Arbeit möchte daher exemplarisch an der Webseite der Baden-Württembergischen Übersetzertage 2013 zeigen, was Web-Usability ausmacht und worauf es bei einer professionell gestalteten Webseite ankommt. Das heißt im Einzelnen: - Was gibt es grundsätzlich bei Design und Layoutvarianten zu beachten? - Wie gestaltet man Inhalte ansprechend und lesbar? - Wie wirkt welche Typographie in Kombination mit wechselnden Farben? - Welche Form der Navigation ermöglicht es den Benutzern, Inhalte schnell zu finden? - Welche Anforderungen stellen unterschiedliche Zielgruppen an verschiedene Webseitentypen? - Inwieweit lässt sich Barrierefreiheit umsetzen, um möglichst allen Benutzern Zugang zu allen Inhalten zu verschaffen?

Leseprobe

Textprobe: Kapitel 2.2.6, Nutzerführung auf Webseiten: Um den Nutzern den Besuch einer Webseite möglichst angenehm zu gestalten, kommt es auf eine intuitive Nutzerführung an, die es erlaubt, dem gewünschten Ziel schrittweise näher zu kommen. Dabei gelten die gleichen Regeln, die schon zuvor in Unterkapitel 2.2.3 erwähnt wurden. Die Nutzer erwarten eine leicht verständliche Führung, die sie auch von anderen Seiten schon kennen. Dabei stört es die Benutzer nicht, wenn sie sich durch mehrere Seiten durchklicken müssen, solange sie das Gefühl haben, ihrem Ziel näher zu kommen. Hierbei bietet sich auch eine lineare Fortschrittsanzeige an, die darüber informiert, wie viele Schritte eine Anwendung hat und wo sich die Nutzer gerade befinden (vgl. Nielsen 2006:325f). Eine weitere wichtige Hilfestellung, die man den Nutzern bieten kann, besteht darin, Links genau zu benennen und somit klar zu kennzeichnen, was sie auf den Folgeseiten erwartet. Häufig teilen Zeitungen längere Artikel auf mehrere Seiten auf, um die Leser nicht inhaltlich zu erschlagen und auch um den aktuellen Lesegewohnheiten eher kürzerer Texte zu entsprechen. Ein schlichter Button mit ‘weiter’ ist dabei nicht ausreichend, denn die Nutzer wissen in solchen Fällen nicht, ob es dabei im Artikel selbst oder zu einem neuen Artikel weiter geht – von einer inhaltlichen Vorstellung der nächsten Seite ganz zu schweigen. Die Wochenzeitung ‘Die ZEIT’ ist dagegen ein gutes Beispiel. Sie stellt dem Leser am Ende eines jeden Abschnitts gleich eine Gesamtübersicht aller Teile des Artikels zur Verfügung und versieht jeden einzelnen mit einem zusammenfassenden Zitat oder Satz wie beispielsweise ‘Bis 2040 werden wir doppelt so viele Menschen über 80 haben.’ (http://www.zeit.de/2013/17/demografie-babyboomer/seite-4). Somit können sich die Nutzer klar darauf einstellen, wie lange der Artikel insgesamt ist und was sie auf den Folgeseiten erwartet (vgl. Nielsen 2006:322ff). Entscheidet man sich dafür, längere Texte nicht auf mehrere Seiten aufzuteilen, sollte trotzdem eine kleine Navigation an den Anfang gestellt werden, die es mit so genannten Ankern erlaubt, direkt in den Text zu springen. So erspart man den Nutzern längeres Scrollen und gibt gleichzeitig auch schon eine kurze Zusammenfassung des vorliegenden Textes.33 Eine Regel, die zudem häufig bei der Nutzerführung zitiert wird, ist die ‘Drei-Klick- Regel’, die besagt, dass alle Informationen einer Webseite mit höchstens drei Klicks erreichbar sein sollten. Jakob Nielsen ist allerdings der Meinung, dass es in bestimmten Fällen sinnvoll sein kann, Produkte erst nach vier Klicks anzusteuern. Auch wenn die ‘Drei-Klick-Regel’ in vielen Fällen sinnvoll erscheint, ist es trotzdem ratsam, die Nutzer nicht krampfhaft mit drei Klicks zum Ziel führen zu wollen und nicht in jedem Fall von dieser Regel Gebrauch zu machen (vgl. Nielsen 2006:318). Insgesamt ist das Thema Nutzerführung auf der Webseite der Übersetzertage 2013 nicht von allzu großer Bedeutung, da die Inhalte immer noch sehr überschaubar sind. Längere Texte kommen nicht vor und müssen daher auch nicht mit Ankern oder auf mehrere Seiten aufgeteilt werden. Nahezu alle Inhalte sind mit einem bzw. zwei, in wenigen Fällen drei Klicks zu erreichen. 2.2.7, Mehrsprachige Webseiten. Um eine Webseite von einer Sprache in eine andere zu übertragen, gibt es zwei grundsätzliche Herangehensweisen. Nachfolgend wird davon ausgegangen, dass eine deutsche Webseite vorliegt und eine englische Webseite erstellt werden soll. Zum einen kann man den Baum einer Webseite komplett spiegeln, das heißt, dass jeder deutschen Seite eine englische Seite direkt zugeordnet wird und sich zwischen den einzelnen Sprachversionen mit einem Button hin- und herwechseln lässt. Dieser Vorgang wird als Lokalisation bezeichnet. Dabei handelt es sich um die deutlich gebräuchlichere, da einfachere Variante, denn die vorliegende Version einer Webseite muss lediglich gespiegelt werden. Inhaltlich darf dabei aber nicht der Fehler gemacht werden, die Lokalisierung mit dem Übersetzen einer Webseite gleichzusetzen, denn über die rein sprachliche Übertragung hinaus werden noch weit mehr Angaben ‘lokalisiert’.34 Dazu gehören unter anderem: - Datums- und Zeitangaben. - Währungsangaben. - Angaben zum Tastaturgebrauch. - landestypische Symbolik, Icons und Farben. - kulturspezifische Ausdrücke. - rechtliche Angaben. (vgl. http://www.w3.org/International/questions/qa-i18n) Die Lokalisierung einer Webseite kann bei sehr großen kulturellen Unterschieden sogar weitreichendere Änderungen nach sich ziehen und eine Neugestaltung des Erscheinungsbildes erfordern. In solchen Fällen empfiehlt es sich, Gebrauch von der zweiten Möglichkeit bei der Erstellung einer mehrsprachigen Seite zu machen: eine separate englische Webseite mit eigenem Aufbau zu erstellen. Dabei erhöht sich aber der Arbeitsaufwand merklich, da die Strukturierung komplett neu überdacht werden muss und im Anschluss noch die Lokalisierung geleistet werden muss. Von dieser zweiten Möglichkeit sollte daher nur Gebrauch gemacht werden, wenn große kulturelle Unterschiede dies erfordern (vgl. http://www.boku.ac.at/typo3einf/Typo3Einf- 45.pdf). Ein Mittelweg dieser beiden Varianten ist bei der Webseite der Übersetzertage 2013 beschritten worden. Da nur die Veranstaltungsseiten übersetzt wurden, deren Veranstaltungen während der Übersetzertage 2013 auch mehrsprachig angeboten wurden, wurde die Unterseite ‘For our International Guests’ im Menü eingerichtet. Dort findet sich eine Übersicht über alle mehrsprachigen Veranstaltungsseiten der Übersetzertage 2013. Zudem wurden auf den deutschen Unterseiten, die auch noch auf Englisch oder Spanisch existieren, mit einem Textlink auf die weiteren Sprachvarianten verwiesen.35 (11) Der Universitätsrundgang am ‘Dienstag, 14. Mai’ wird auch auf Englisch und Spanisch angeboten. Beide Sprachversionen lassen sich über Links in der oberen rechten Ecke erreichen. Die wichtigsten Content Management Systeme wie Imperia oder Typo3 unterstützen mehrsprachige Webseiten. Dabei wird einer deutschen Seite eine englische oder auch jede anderssprachige Seite zugewiesen. Es lässt sich dabei der Aufbau der Ausgangsseite übernehmen, damit eine möglichst große Ähnlichkeit der beiden Seiten erhalten bleibt. Bei manchen Seiten mag auch ein völlig neuer Aufbau ratsam sein.

Über den Autor

Jannes Rupf wurde 1988 in Gießen geboren. Sein Studium der Übersetzungswissenschaft an der Universität Heidelberg schloss er im Jahre 2013 mit dem akademischen Grad des Bachelors erfolgreich ab. Bereits während der Schulzeit und im Studium beschäftigte sich der Autor intensiv mit dem Thema der Web-Usabiltity. Die baden-württembergischen Übersetzertage 2013 motivierten ihn, dieses Thema auf die dazugehörige Webseite anzuwenden und die Erfahrungen in der vorliegenden wissenschaftlichen Arbeit festzuhalten.

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