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  • ¿Tenemos que decidir entre España y América Latina? Lateinamerikanische Gegebenheiten im Spanischunterricht

Kunst & Kultur


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Produktart: Buch
Verlag:
Diplomica Verlag
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 04.2014
AuflagenNr.: 1
Seiten: 116
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback

Inhalt

Heute wird Spanisch nicht nur an Gymnasien, Privat- oder Gesamtschulen unterrichtet, sondern kann auch an Volkshochschulen, Universitäten oder Fachhochschulen studiert werden. Dass das Spanische eine so große Präsenz in fast allen Bereichen des deutschen Unterrichtswesens zeigt, liegt sowohl an den engen Verbindungen zu Spanien als auch an der wirtschaftlichen Bedeutung (…) Lateinamerikas. In insgesamt 21 Ländern ist das Spanische offizielle Amtssprache und selbst in den USA sprechen 34 von 45 Millionen Hispanos, die dort leben, auch zu Hause regelmäßig Spanisch. Mit fast 440 Millionen Muttersprachlern hat sich Spanisch neben Englisch als Weltsprache etabliert, hauptsächlich wegen der großen Sprecherzahl in Hispanoamerika. Dennoch wird Madrid, der Hauptstadt Spaniens, im schulischen oder universitären Kontext größere Beachtung geschenkt als beispielsweise Buenos Aires, der Hauptstadt Argentiniens. An deutschen Universitäten sind Seminare zur Landeskunde, Sprach- und Literaturwissenschaft Lateinamerikas fester Bestandteil des Studiums. Eine (Fremd-)Sprache zu lernen oder zu studieren bedeutet auch, zumindest einen groben Überblick über deren Sprachgeschichte zu haben. Dies sollte ebenso für Schüler und Schülerinnen gelten, die in der Schule Spanisch lernen. Mit großer Wahrscheinlichkeit kann man davon ausgehen, dass sievon der Existenz Lateinamerikas als spanischsprachigem Kontinent wissen. Doch kennen sie auch die Besonderheiten des lateinamerikanischen Spanisch bezüglich der Phonetik, Grammatik, Morphologie und Lexik? Welchen Stellenwert hat die Sprach- und Landeskunde Lateinamerikas im deutschen Spanischunterricht? Welche Rolle spielen lateinamerikanische Gegebenheiten in den Lehrplänen der Sekundarstufe I an Gymnasien? Werden die offiziell eingeführten Lehrwerke den jeweiligen Lehrplänen bezüglich dieses Aspektes gerecht? Und wie beurteilen Lehrpersonen den Anteil und die Qualität lateinamerikanischer Inhalte im Spanischunterricht? Diesen Fragen will das folgende Buch nachgehen.

Leseprobe

Textprobe: Kapitel 3.2.3, Unterrichtspraxis in der Sekundarstufe I: 3.2.3.1, Themen und Inhalte der Sekundarstufe I: Zu Beginn dieses Kapitels wird abermals festgehalten, dass ‘von Anfang an die Anbahnung der interkulturellen Handlungsfähigkeit im Vordergrund’ stehen sollte. In diesem Zusammenhang werden verschiedene Themenbereiche aufgelistet, die an die Lebens- und Erfahrungswelt der Schülerinnen und Schüler anknüpfen, beispielsweise vivir la historia, vivir en un mundo político oder vivir la cultura. Auch wenn aus den Begriffen historia und cultura nicht deutlich hervorgeht, ob es sich dabei auch um die Geschichte und Kulturen lateinamerikanischer Länder handelt, lassen die entsprechenden Passagen der theoretischen Grundlagen durchaus darauf schließen.132 Bei den Themenbereichen der MSS hingegen wird ausdrücklich darauf verwiesen, dass ‘Hispanoamerika und Spanien […] gleichwertig zu berücksichtigen’ sind. Vermutlich gilt dies in ähnlicher Weise für die Themenbereiche der Sekundarstufe I. 3.2.3.2, Übergangsprofil zur MSS: Hier werden die einzelnen Kompetenzen näher beschrieben, die bis zum Ende der Jahrgangsstufe 10 erreicht sein sollten. Im Lernbereich interkulturelle Kompetenzen fordert der Lehrplan, dass sich die Lernenden in der Sekundarstufe I folgende Fertigkeiten aneignen: ‘Die Schülerinnen und Schüler kennen gängige Sicht- und Wahrnehmungsweisen, Vorurteile und Stereotype des eigenen und des fremdkulturellen Landes […] und können kulturelle Differenzen, die zu Missverständnissen und Konfliktsituationen führen, bewusst wahrnehmen und sich darüber verständigen. Die Kenntnisse und Fertigkeiten beziehen sich insbesondere auf Charakteristika der eigenen und der fremdsprachlichen Gesellschaft und Kultur aus dem alltäglichen Leben (Alltag, Schule und Freizeit, Essen und Trinken, Feiertage […]).’ In den theoretischen Grundlagen des Lehrplanentwurfs ist der Begriff der interkulturellen Kompetenz beziehungsweise interkulturellen Handlungsfähigkeit bereits definiert worden. Folglich lässt sich den unterrichtspraktischen Empfehlungen des Lehrplanentwurfs Spanisch entnehmen, dass die Lernenden mit fremden Kulturen, unter anderem mit denen des hispanoamerikanischen Raums, vertraut gemacht werden und über deren Gebräuche und Gewohnheiten Bescheid wissen sollen. Das Hauptaugenmerk der interkulturellen Kompetenzen liegt auf der Aneignung landeskundlicher Kenntnisse zu Spanien, Lateinamerika und dem eigenen Land (um Vergleiche anstellen zu können) und auf der damit verbundenen Erweiterung des themenspezifischen und kontextbezogenen Wortschatzes. Anders als in den theoretischen Grundlagen wird im unterrichtspraktischen Teil des Lehrplanentwurfs zumindest die Lexik, als Komponente der sprachlichen Aspekte Lateinamerikas, berücksichtigt. Phoentisch-phonologische und morphosyntaktische Besonderheiten des lateinamerikanischen Spanisch als Lerngegenstand werden im Lehrplanentwurf von Rheinland-Pfalz nicht ausdrücklich erwähnt, ihre Berücksichtigung kann somit nur aus dem Inhalt der Aussagen heraus interpretiert werden. Das nächste Kapitel wird sich mit dem Lehrplan Spanisch des Saarlandes befassen, um abschließend die wesentlichen Merkmale festzuhalten, durch welche sich die Lehrpläne beider Bundesländer unterscheiden. 3.3, Lehrpläne Spanisch Saarland: Seit dem Schuljahr 2001/2002 gibt es im Saarland das achtjährige Gymnasium und somit auch Lehrpläne, die sich auf dieses neue System konzentrieren. Im Gegensatz zu den Lehrplänen und Lehrplanentwürfen in Rheinland-Pfalz finden sich im Saarland Lehrpläne zu allen Fächern, somit auch zu Spanisch. Bis zum Schuljahr 2008/2009, als der letzte Jahrgang des neunjährigen und der erste des achtjährigen Gymnasiums gemeinsam die Reifeprüfung ablegten, existierten Lehrpläne zu beiden Systemen nebeneinander. Aufgrund der Tatsache, dass landesweit nur noch das System des achtjährigen Gymnasiums vorherrscht, arbeiten die saarländischen Gymnasien auch nur noch mit den darauf abgestimmten Lehrplänen. Ein weiterer Unterschied zum Lehrplanentwurf Spanisch von Rheinland-Pfalz ist die Existenz einer Vielzahl von Lehrplänen für das Fach Spanisch im Saarland. So liegen an saarländischen Gymnasien Lehrpläne zu allen Klassenstufen, in denen Spanisch unterrichtet werden kann, vor. Folglich gibt es einen Lehrplan für die Klassenstufe 8, einen für die Klassenstufe 9, einen für die Einführungsphase der gymnasialen Oberstufe, was der Jahrgangsstufe 10 entspricht, einen weiteren für die Gymnasiale Oberstufe Saar und einen letzten für Spanisch als in der gymnasialen Oberstufe einsetzende Fremdsprache. Wie schon oben beim Lehrplanentwurf Spanisch von Rheinland-Pfalz wird der Schwerpunkt der Untersuchung auch nun auf der Sekundarstufe I, sprich den Klassenstufen 8, 9 und 10, liegen. Der Jahrgangsstufe 10 wird als Einführungsphase der gymnasialen Oberstufe eine differenzierte Gelenkfunktion zuteil: Während das erste Halbjahr die Sekundarstufe I abschließt, beginnt das zweite Halbjahr mit der gymnasialen Oberstufe. Da es aus organisatorischen Gründen nicht möglich ist, ein Fach nach dem ersten Halbjahr abzuwählen, lernen die Schülerinnen und Schüler im G8-System drei Jahre Spanisch, statt wie bisher zwei in der Sekundarstufe I des neunjährigen Gymnasiums. Da der Aufbau der Lehrpläne aller Fächer bis zur Oberstufe gleich konzipiert ist, sollte es genügen, ihn einmal darzustellen: Die Lehrpläne für das Fach Spanisch als dritte Fremdsprache im achtjährigen Gymnasium beginnen alle mit einem Vorwort des ehemaligen Bildungsministers Jürgen Schreier, der auf die Umstellung der Lehrpläne im achtjährigen Gymnasium hinweist. Im darauf folgenden allgemeinen Teil werden hilfreiche Empfehlungen zum Umgang mit den Lehrplänen gegeben. Einerseits werden der weitere Aufbau des Lehrplanes, andererseits verbindliche Inhalte und pädagogische Freiräume dargelegt. Der weitere Aufbau der Lehrpläne sieht wie folgt aus: Der Lehrplan besteht aus einem allgemeinen, jahrgangsübergreifenden sowie einem jahrgangsbezogenen Teil […]. In dem jahrgangsübergreifenden Teil werden […] zunächst die für alle Fächer geltenden grundlegenden Aufgaben und Ziele des Gymnasiums definiert. […] Ausgehend davon wird im nächsten Schritt definiert, welchen Beitrag das jeweilige Fach zum Erreichen der allgemeinen Ziele des Gymnasiums leistet […] Im jahrgangsbezogenen Teil der Lehrpläne sind […] in der linken Spalte […] die verbindlichen Lerninhalte aufgeführt [und] in der rechten Spalte stehen die Vorschläge und Hinweise, die empfehlenden Charakter haben.

Über den Autor

Julia Mähler, wurde 1985 in Lebach geboren. Ihr Studium der Spanischen Philologie und Geschichte an der Universität Trier schloss die Autorin im Jahre 2012 mit dem akademischen Grad des Staatsexamens für das Lehramt an Gymnasien erfolgreich ab. 2014 absolvierte sie ihr Zweites Staatsexamen und unterrichtet seitdem an einem Gymnasium in Rheinland-Pfalz. Bereits während des Studiums reiste sie durch verschiedene Länder Lateinamerikas, worin das große Interesse an den Besonderheiten des lateinamerikanischen Spanisch begründet liegt. Die Frage nach der Berücksichtigung dieser Sprachvarianten im Spanischunterricht an saarländischen und rheinland-pfälzischen Gymnasien motivierte sie letztlich dazu, sich diesem Fachbuch zu widmen.

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