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Verlag:
Diplomica Verlag
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 03.2013
AuflagenNr.: 1
Seiten: 108
Abb.: 40
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback
Frauen werden in Printmedien unterschiedlich dargestellt und abgebildet. Dieses Buch vergleicht drei Frauenzeitschriften im Hinblick auf die Darstellung und Ästhetik von Frauenbildern. Die untersuchten Zeitschriften ( Elle , Freundin und Frau im Trend ) sprechen unterschiedliche soziale Schichten an und erlauben so einen vertikalen Milieuvergleich. Die Klassifizierung und Analyse des Bildmaterials erfolgt aus soziologischer Sichtweise mittels eines eigens entwickelten Kriterienkataloges. So können acht verschiedene Bildtypen herausgearbeitet werden. Die Untersuchung zeigt, inwiefern weibliche Schönheit, Ästhetik und Fotografie in den drei an Bourdieu angelehnten Schichten unterschiedlich ausgeformt wird und welche Ursachen der unterschiedlichen Ausformung unterliegen.
Textprobe: Kapitel 2.1.6.1, Schönheit = Begehrt sein: Schöne Frauen, und Männer, wecken (sexuelles) Begehren, weil sie so schön sind. Weil sie etwas Besonderes sind. Wir alle möchten Schönes und Besonderes um uns haben. Schöne Partner sind eine Zierde und ein Schmuck für den anderen und lassen ihn ein wenig an der Schönheit teilhaben. Beim Rational Choice Ansatz ist sie ein mögliches Attribut, was beispielsweise Armut ausgleichen kann. (Reicher, eventuell auch alter, nicht schöner Mann heiratet junge, schöne, aber arme Frau.) Dieses Schema wird traditionell in den Märchen verschiedener Epochen und Kulturen verwendet und findet sich noch heute in einer Vielzahl Liebesfilme wieder (‘Pretty Woman’). Die, die begehrt werden befinden sich in der ‘strukturell schwächeren Objektrolle’. Das heißt, das ‘Gut’, welches die strukturell schwächeren mitbringen ist immer auch Schönheit. Die strukturell Stärkeren brauchen diese ‘Krücke’ nicht, da sie andere Güter besitzen, begehren aber die strukturell schwächeren Personen ob ihrer Schönheit. 2.1.6.2, Schönheit macht Schweres leicht: Ob nun im Berufsleben oder als Retterin in der Not, gutes Aussehen hilft oftmals weiter. Wie bereits oben genannt, erleichtert Schönheit den sozialen Aufstieg, in dem es als eine Art Gut in der Sozialökonomie eingesetzt werden kann, sie ist gewissermaßen die Ware, um die gefeilscht wird. 2.1.6.3, Schönheit als Verwindung des Schweren: Das Ergebnis, die Schönheit, lässt vergessen, was alles nötig war und ist, um sie zu erreichen (Diäten, Operationen, Sport...). Sie entschädigt quasi für die Mühen, die zum Erreichen derselben notwendig waren. 2.1.6.4,Schönheit als Versuchung zu Hochmut und Kälte: Schönheit hat nicht nur Vorteile. Die - erstaunlich vielen - Nachteile vor allem der ganz besonders Schönen sollen nicht unerwähnt bleiben. In Märchen kommen nicht nur die strukturell schwächeren und ‘guten’ Schönen vor, sondern es gibt stets eine negative ‘Gegenkraft’, oft in Form von Stiefmüttern oder Hexen. Diese ‘bösen’ Frauen werden manchmal als abstoßend hässlich, oder aber als kühle, um nicht zu sagen kalte, und wunderschöne Frauen dargestellt (Eiskönigin). Gefühlskalt, asozial, grausam, herrschsüchtig, neidisch und missgünstig lauten die wenig schmeichelhaften Attribute. Gut aussehende Frauen genießen die oben genannten Vorteile der Schönheit und werden sogar oft besser eingeschätzt, als sie tatsächlich sind bei den extrem schönen Frauen kehrt sich vieles davon ins Negative um. So haben sie es aufgrund von Neid und Eifersucht schwer, Freundschaften mit Frauen zu schließen und zu erhalten, aber mit Männern ist es auch prekär. Die Frauen haben das Gefühl, nur wegen ihres Aussehens begehrt und nicht um ihrer selbst willen geliebt zu werden. Ebenso ist es mit beruflichem Erfolg, er wird von Dritten oft nur dem Aussehen der Frau zugesprochen, nicht ihrer Kompetenz. Zumal besonders den schönen Frauen eher unterdurchschnittliche Intelligenz nachgesagt wird. Wenn die Beauties altern und ihre Schönheit trotz Gegenmaßnahmen irgendwann nachlässt, kann ein regelrechter Zusammenbruch des sozialen Umfeldes erfolgen. Denn dieses war nur auf deren gutes Aussehen gerichtet, und nicht auf ihre Persönlichkeit. ‘Gerade das gute Aussehen entwertet so alle persönlichen und alle professionellen Erfolge’(Reinhart 2011: 90).
Maria Theresa Manitz wurde 1983 in Meißen geboren. Sie studierte an der TU Chemnitz Soziologie und schloss ihr Studium 2012 erfolgreich mit dem akademischen Grad des Master of Arts ab. Ihren persönlichen Studienschwerpunkt legte sie in die Analyse von Printmedien.
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