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Kunst & Kultur

Bianca Edda Weber

Kunst im Unternehmen: Ein Mehrwert in Zeiten des Wandels

ISBN: 978-3-8366-9066-9

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Produktart: Buch
Verlag:
Diplomica Verlag
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 06.2010
AuflagenNr.: 1
Seiten: 94
Abb.: 28
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback

Inhalt

Die hier vorgestellte Studie beschäftigt sich mit dem Thema Kunst im Unternehmen. Der Kunsteinsatz im Unternehmen kann vielseitiger sein als Kunstsponsoring, Kunst als Statussymbol oder unternehmerisches Mäzenatentum. Eingangs werden die Grundlagen geschaffen und es wird auf wichtige Daten und Fakten von Kunst im Unternehmen eingegangen. Die darauf folgende Analyse des Kunsteinsatzes soll zeigen, dass dem Unternehmen gerade in Zeiten gesellschaftlicher, wirtschaftlicher und kultureller Umbrüche ein wesentlicher Mehrwert sein kann. Abschließend folgt eine Zusammenfassung der Methoden des Kunsteinsatzes im Unternehmen und es werden Handlungsempfehlungen für die Praxis gegeben.

Leseprobe

Textprobe: Kapitel III.3, Kunst nach Branchenzugehörigkeit: Es scheint Branchen zu geben, die von Anfang an einen stärkeren Bezug zur Kunst hatten. Verallgemeinernd lässt sich sagen, dass Unternehmen am Künstlerischen umso interessierter sind, (1) je wichtiger Image und Marke für den Unternehmenserfolg sind (z.B. Automobil, Lifestyle, Mode) (2) je höher der Anteil an Informationen im Produkt ist (z.B. Versicherungen, Banken, Kanzleien) (3) je höher der Anteil an Emotion im Produkt ist (z.B. Tourismus, Entertainment, Gastronomie, Hotel) (4) je mehr Kommunikation zum Endverbraucher nötig ist (Handel). In der Auflistung sind Unternehmen die ausschließlich Firmenkunden bedienen wie Gewerbebetriebe, Zulieferer und Maschinenbauunternehmen nicht vertreten. Haben diese Branchen kein Interesse an Kunst? Zwar profilieren sich diese Branchen überwiegend durch ihre entwickelten Produkte und Dienstleistungen. Das ist jedoch kein Grund, Kunst im Unternehmen nicht einzusetzen, wie das Kunstengagement des Montagezulieferers Würth beweist. Die Firma hat durch das Kunstengagement internationalen Ruf erreicht, obwohl man annehmen könnte, dass ein Unternehmen, das mit seinen technischen Produkten ausschließlich Gewerbekunden bedient, mit Kunst nicht viel gemein hat. Gerade deswegen gilt, dass man bei dem Kunsteinsatz im Unternehmen nicht nach der Branche, in der das Unternehmen tätig ist, gehen kann. Der Kunsteinsatz kann, wie bereits angesprochen, vielfältig und facettenreich sein. Deswegen kann Kunst auch für Unternehmen von Interesse sein, die auf den ersten Blick nicht viel mit Kunst vereint, eben weil sie über eine Wirkung und Nutzen verfügt die Antworten auf die Wandlungen unserer heutigen Zeit (Globalisierung, Individualisierung und Wissens- bzw. Informationsgesellschaft) liefert. Entscheidend ist, sich eingehend mit Kunst im Kontext zum Unternehmen auseinander zu setzen und zu untersuchen, ob ein Kunsteinsatz für das jeweilige Unternehmen sinnvoll ist. So scheitert der Einsatz von Kunst im Unternehmen oft daran, weil viele Unternehmer, besonders die Pragmatiker und Konservativen unter ihnen, Vorurteile und Akzeptanzprobleme gegenüber Kunst haben. III.4. Akzeptanzprobleme der Unternehmen gegenüber Kunst: Warum wurde das Potential von Kunst im Unternehmen noch nicht ausreichend erkannt? Blanke hat fünf Faktoren ausgemacht, die entscheidend sind: 1. Keine (positiven Erfahrungen) im Umgang mit Kunst, 2. Angst vorm Scheitern, 3. Eingefahrene Denkmuster, Vorurteile, falsche Vorstellungen, 4. Pragmatisch- konservative Grundeinstellung, 5. Geld- und /oder Zeitknappheit. Zwei weitere Faktoren sind zudem in Betracht zu ziehen: 6. Informationsmangel, 7. Erschwerte quantitative Messung des Nutzenpotentials. Zu 1: Um über Kunst sachgemäß urteilen zu können, muss sie erlebt werden. Wenn man noch keine Erfahrung mit Kunst gemacht hat, kann sie elitär, abgrenzend oder einschüchternd wirken. Zu 2: Führungskräfte und Manager stehen unter einem immensen Druck. 56% der Führungskräfte fühlen sich überlastet oder stehen unter starken Leistungsstress. Sie müssen sich täglich gegenüber Investoren, Anteilseignern und den eigenen Mitarbeitern rechfertigen. Dafür sind vor allem quantitative Argumente, Daten und Fakten notwendig. Da sich Kunst schlecht in Zahlen ausdrücken lässt, fürchten viele einen Erklärungsnotstand. Zudem gilt Kunst als Unsicherheitsfaktor und stellt oft den Status quo in Frage. Angst vor Versagen oder einer Blamage spielen zudem eine Rolle, weshalb oft auch gute Argumente für den Kunsteinsatz nicht überzeugen. Zu 3: Manager verharren häufig in vermeintlich bewährten Konzepten und Methoden, so dass neue Denkansätze nicht ermöglicht werden. Zudem gibt es falsche Vorstellungen und Vorurteile was den Kunsteinsatz in Unternehmen betrifft. Dieser wird oft nur mit Imageprofilierung verbunden. Zu 4.: Unternehmer können nach Blanke in verschiedene Charaktertypen unterteilt werden: Pragmatiker, Konservativen, Innovatoren, Visionäre, Skeptiker. Gut zwei Drittel der Unternehmer in Deutschland haben eine pragmatisch-konservative Haltung und sind entsprechend vorsichtig gegenüber Neuerungen und Innovationen. Diese Haltung erschwert es der Kunst im Unternehmen auf breite Akzeptanz zu stoßen. Zwar schmücken auch die Konservativen und die Pragmatiker ihre Vorstandszimmer mit wertvoller Kunst, dennoch basiert diese Vorliebe eher darauf, dass sich ‘mit teurer Kunst an der Wand gut sehen lassen kann mit zuviel Geld am Körper kippt das Bild.’ Zu 5: Dies ist vor allem auch eine Frage wie man seine Prioritäten setzt. Mit der Äußerung, es stehe derzeit kein Geld/Zeit zur Verfügung, wird signalisiert, dass es momentan wichtigere Dinge gibt. Ausschlaggebend ist hierbei, inwieweit man vom Nutzen und der Wirkung von Kunst überzeugt ist. Zu 6: Wie bereits in Kapitel III.1. erläutert besteht in der Fachliteratur noch Nachholbedarf über das Thema Kunst im Unternehmen. Dieser Informationsmangel überträgt sich auch auf die Unternehmen, die nicht über genügend Wissen über das wertstiftende Potential von Kunst im Unternehmen verfügen. Zudem werden die bestehenden Informationen oft nicht brauchbar für die Unternehmen aufbereitet. Außerdem gibt es noch wenige Einrichtungen, die sich mit dem Thema befassen und Unternehmen entsprechende Programme anbieten. Zu 7: Wie bereits erwähnt lässt ich das Nutzenpotential von Kunst nur schwer bestimmen und quantifizieren.Dies hat der zur Folge, dass der Kunsteinsatz auf Skepsis in Unternehmen stößt, die es gewöhnt sind in Zahlen und Fakten (z.B. Statistiken) zu denken. In Zeiten, in denen von Humankapital und Goodwill gesprochen wird, sollte man doch zunehmend ein Bewusstsein für Einsteins Theorie generieren: ‘Nicht alles, was zählt, kann gezählt werden, und nicht alles, was gezählt werden kann, zählt.’ Zusammenfassend lässt sich folgern, dass der Einsatz von Kunst im Unternehmen starke Fürsprecher und Vermittler braucht, die passende Argumente zur passenden Zeit und am passenden Ort parat haben müssen, um zu überzeugen. So ist es nur verständlich, dass gerade die Unternehmen Kunst mit einbeziehen, in denen die Führungskräfte selbst ein intensives Verhältnis zur Kunst pflegen, da diese bereits die Wirkung und Nutzen von Kunst bestätigen. Zusätzlich ist es hilfreich an Führungskräfte heranzutreten, die offen für Neues und Ungewöhnliches sind und gleichzeitig innovativ bzw. visionär denken. Hartnäckigkeit und Durchsetzungsvermögen ist außerdem notwendig, um sich von abwertenden Äußerungen gegenüber Kunst nicht einschüchtern zu lassen. Zusätzlich sind einige Voraussetzungen unabdingbar, die den Einsatz von Kunst im Unternehmen erst ermöglichen.

Über den Autor

Bianca Edda Weber, Jahrgang 1981, studierte Innenarchitektur in Rosenheim, Argentinien und Barcelona. Anschließend absolvierte Sie den MBA an der ESB Reutlingen und in Monterrey, Mexiko. Schwerpunkt ihrer Tätigkeit ist die praktische und theoretische Auseinandersetzung von Kunst, Innenarchitektur, Design und Grafik an der Schnittstelle von Unternehmen und Wirtschaft.

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