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- „Gedanken an Freud natürlich“. Zum psychoanalytischen Aspekt ausgewählter Texte von Franz Kafka
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Verlag:
Diplomica Verlag
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 11.2014
AuflagenNr.: 1
Seiten: 80
Abb.: 7
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback
Kacper Piontkowski studierte Germanistik an der Adam- Mickiewicz-Universität in Poznan. Die Studie Gedanken an Freud natürlich”. Zum psychoanalytischen Aspekt ausgewählter Texte von Franz Kafka (2013) entstand aus seiner großen Leidenschaft für die deutschsprachige Literatur überhaupt und für Franz Kafka insbesondere. Sie ist ein gelungener Versuch die Welt zu erklären, indem man ein Thema vielseitig vertieft und darüber einen wissenschaftlichen Text schreibt. Die unzähligen, in der ganzen Welt veröffentlichten Texte über Franz Kafka, entmutigten den jungen Germanisten nicht – im Gegenteil: Sie inspirierten ihn dazu seine eigene, neue Sicht der psychoanalytischen Aspekte in Kafkas Werk zu untersuchen und darzustellen. Das Buch charakterisiert ein vom Anfang an klar und präzise formuliertes Ziel, Kohärenz, und Liebe zum Detail. – Prof. Dr. habil. Maria Wojtczak Piontkowski? Ein innovativer Analytiker, das auf jeden Fall. Sein Vorschlag, die ausgewählten fiktionalen und nichtfiktionalen Texte von Franz Kafka aus der Sicht des Stockholm-Syndroms zu untersuchen, ist äußerst unkonventionell. Und in der bisherigen Kafka-Forschung etwas Neues. Ein empfehlenswertes Buch! – Prof. Dr. habil. Lukasz Musial Lassen Sie sich überraschen von einer spannenden neuartigen Studie eines viel versprechenden jungen Autors, Kacper Piontkowski, über Leben und Werk von Franz Kafka aus Freudscher psychoanalytischer Sicht, voller außergewöhnlicher Überlegungen und interessanter Schlussfolgerungen! – Mgr. Malgorzata Tracz
Textprobe: Kapitel, Einleitung: Die Inspiration zur Erstellung dieser Studie erschien zum ersten Mal während einer Vorlesung unter dem Titel: Morde, Sex, Neurosen, Hysterien. Psychoanalyse in der literarischen For-schung. gehalten von Dr. habil. Lukasz Musial. Dort wurde unter anderem die Psychoanalyse als eine Möglichkeit der Literaturinterpretation präsentiert und auch die Gestalt von Franz Kafka näher gebracht. Die Schlussfolgerungen aus der Vorlesung, die zur weiteren Reflexion über Sigmund Freud, Psychoanalyse als Methode der Literaturinterpretation und über das Le-ben und Werk Franz Kafkas führten, können als ein direkter Beitrag zur Verfassung dieser Studie betrachtet werden. Das Buch gliedert sich in vier Kapitel. Im ersten Teil, wurde die Gestalt von Sigmund Freud dargestellt, wo nicht nur der Lebenslauf des Begründers der Psychoanalyse, sondern auch in einer ausführlichen Fußnote der Vater der heutigen Psychiatrie, nämlich Carl Gustav Jung vorgestellt wurde. Das zweite theoretische Kapitel handelt von ausgewählten und somit den wichtigsten Begrif-fen und Definitionen der Psychoanalyse. Strukturmodell der Psyche, Abwehrmechanismen, der Ödipuskomplex und die Trieb- und Traumatheorie, wurden in mehreren Unterkapiteln be-sprochen und bearbeitet. In diesem Teil wurde auch die Dreideutigkeit der Psychoanalyse er-läutert die Psychoanalyse als Methodik, Wissenschaft und Therapie. Diese Begriffe und De-finitionen wurden nicht nur in dem folgenden analytischen Teil gebraucht, um die psychoana-lytische Denkweise verständlicher zu machen, sondern hatten sie auch die Aufgabe, die Kom-plexität der Psychoanalyse zu erweisen. Das dritte Kapitel gilt als analytischer Teil dieser Studie, wo Franz Kafkas Leben und seine ausgewählten Werke in der psychoanalytischen Hinsicht dargestellt wurden. Erstens, wurde nicht nur Kafkas Leben psychoanalytisch durchleuchtet und somit der Einfluss lebensge-schichtlicher Erfahrungen auf sein Schaffen präsentiert, sondern es wurde auch der Versuch unternommen Persönlichkeitsstörungen, beziehungsweise spätere psychische Störungen mit Hilfe der Psychoanalyse bei ihm zu entdecken. Zweitens, im nächsten Unterkapitel wurde der beste Freund Kafkas, nämlich Max Brod, der entgegen seinem letzten Willen seine Texte veröffentlicht hatte, vorgestellt. Drittens, wurde die oft unterschätzte Rolle Kafkas Mutter besprochen und analysiert. Das folgende Unterkapitel mit dem Titel Gedanken an Freud natürlich – zum Vater-Sohn-Konflikt korrespondiert nicht nur mit dem Thema dieser Studie und enthält somit psychoana-lytisch orientierte Versuche Kafkas ausgewählte Werke zu entziffern, sondern führt auch zur Entstehung weitgehender Überlegungen, die in Form eines Exkurses über das Stockholm-Syndrom im nächsten Unterkapitel dargestellt wurden. Der letzte Abschnitt gilt als ein hypo-thetischer Teil dieser Untersuchung, wo die Symptome des Stockholm-Syndroms innerhalb Kafkas Familie vermutet werden. In dem letzten Kapitel wurden die Schlussfolgerungen präsentiert und das Resümee gezogen. Das letzte Zitat sollte jedoch zu weiteren Überlegungen stimulieren, anstatt als eindeutiges Ende verstanden werden. 1., Sigmund Freud – der Begründer der Psychoanalyse: Bild 1. Sigmund Freud (Quelle: http://www.gstatic.com/hostedimg/e45a47b1b422cca3_landing - letzter Zugriff 10.05.12). Sigmund Freud, damals Sigismund Schlomo Freud, wurde am 6. Mai 1856 in Freiberg, Mäh-ren damals in Kaisertum Österreich, heute tschechisch Príbor geboren. Er war das älteste Kind von Jacob Kallamon Freud und Amalia Freud. Beide Eltern waren Juden und Freud fühlte sich, trotz seiner religionskritischen oder sogar atheistischen Weltanschauung, dem Judentum zugehörig. Sein Vater war ein Wollhändler, der wegen der Wirtschaftskrise von 1857, die eigentlich die erste Weltwirtschaftskrise war, Bankrott ging. Die ganze Familie zog, wegen der finanziellen Lage, nach Leipzig und dann gleich nach Wien. Dort in Communal-Real-Gymnasium absolvierte Freud 1873 seine Matura, was heute dem deutschen Abitur entspricht. Zunächst wollte er Jura studieren, aber dann änderte er seine Plä-ne und fing er sein Medizinstudium an der Universität Wien an. 1881 wurde Freud mit seiner Arbeit zum Thema Über das Rückenmark niederer Fischarten zum Doktor der Medizin pro-moviert. Ein Jahr später begann er schon als wissenschaftlicher Assistent unter Theodor Meynert im Laboratorium für Gehirnanatomie im Wiener Allgemeinen Krankenhaus zu arbeiten. Dort führte er Forschungen über Kokain als Betäubungsmittel und veröffentlichte die Studie Über Coca. Diese Substanz faszinierte ihn und seine Briefe an seine Verlobte Martha Bernays sind ein Beweis dafür, dass er selber auch viel Kokain in dieser Zeit genommen hatte. Nach vierjähriger Verlobungszeit im September 1886 heiratete Freud Martha Bernays. Sie stammte nicht nur aus einer jüdischen, sondern auch Gelehrtenfamilie, wo zum Beispiel ihr Großvater ein Bekannter von Heinrich Heine war. Freud hatte gemeinsam mit Martha sechs Kinder: Mathilde, Martin, Oliver, Ernst, Sophie und Anna. Die jüngste Tochter Anna wurde später eine berühmte Kinderpsychoanalytikerin und sie beschäftigte sich mit Essverhalten bei Kleinkindern. Freud interessierte sich für Hysterie, eine psychische Störung mit starken somatischen Symp-tomen, die damals nicht nur sehr bekannt war, sondern auch nur den Frauen zugeschrieben wurde. Er erweiterte seine Interesse während Studienaufenthalts in Paris 1885-1886 in der psychiatrischen Klinik. Dort arbeitete er mit einem hochgeschätzten Professor Jean-Martin Charcot und schon früher kennengelernten Arzt Josef Breuer, die beide Leiter von Irrhäusern waren, an der Auswirkung von Suggestion und Hypnose. Zehn Jahre später versuchte Freud einen eigenen und einen seiner Patienten Traum zu analy-sieren und das war der Grundstein für sein Werk (1900) Traumdeutung, wo die Träume als Informationsquellen über das Unbewusste eines Menschen dienen und meistens mit Kind-heitserinnerungen verbunden sind. In dieser Zeitperiode (1896) verwendete Freud zum ersten Mal den Begriff Psychoanalyse , der in folgenden Kapiteln noch genauer besprochen wird. Wissenschaftler und Ärzte sahen Freud und seine revolutionären Ideen schief an, besonders nach dem von ihm gehaltenen Vortrag Über männliche Hysterie. In dieser Zeit, wie es schon früher erwähnt wurde, war Hysterie als eine Krankheit der Frauen, die wegen der Störungen ihrer Gebärmutter verursacht wurde, anerkannt. Außerdem waren die Überlegungen Freuds über die Hysterie, Sprechtherapie und Hypnose für die Gesellschaft der Ärzte nicht als erns-te Medizin zu betrachten, weil sie nicht wissenschaftlich überprüfbar waren. Das war auch der Hauptgrund warum in der Zukunft Sigmund Freud den Nobelpreis nicht bekommen hat, ob-wohl er zwölf Mal für den Medizinnobelpreis (und ein Mal für den Literaturnobelpreis) vor-geschlagen wurde. Im Falle dieser Studie ist es wichtig zu betonen, dass der literarische Stil von Sigmund Freud von Anfang an von Literaturwissenschaftlern beobachtet wurde und des-wegen wird oft Psychoanalyse als Literaturinterpretationsmethode bis heute verwendet. Ob-wohl Freud mit dem Nobelpreis nicht ausgezeichnet wurde, bekam er 1930 eine andere litera-rische Prestigeauszeichnung, nämlich den Goethepreis der Stadt Frankfurt am Main. 1891 zog Sigmund Freud in eine neue Wohnung in die Berggasse 19, die sich im Zentrum Wiens noch bis heute befindet. Dort lebte, arbeitete und wirkte Freud die nächsten siebenundvierzig Jahre. 1902 wurde Freud nicht nur zum außerordentlichen Titular-Professor ernannt, sondern auch gründete er die Psychologische Mittwochs-Gesellschaft , die später zur Wiener Psychoana-lytische Vereinigung wurde. Zu den berühmtesten Psychologen dieser Interessengemeinschaft gehörten: Carl Gustav Jung und Alfred Adler. Ein wichtiger Moment war für Freud und seine Karriere die Reise nach Amerika in 1909. Er wurde an der Clark Universität in Worcester eingeladen, um eine Reihe von Vorträgen, nämlich Fünf Vorlesungen über Psychoanalyse zu halten. Dank dieser Einladung wurde Freud zu einem Ehrendoktor dieser Universität und seine Arbeit wird weltbekannt, was für manche Wissenschaftler noch wichtiger, als verschiedene Auszeichnungen ist. Am Abend des 30. Januar 1933 übernahmen die Nationalsozialisten die Macht in Deutschland und das Ereignis markierte auch symbolisch das Ende der Weimarer Republik. Wenige Stunden früher, hatte Reichspräsident Paul von Hindenburg einen neuen Reichskanzler ernannt Adolf Hitler wollte eine neue Regierung festigen, die von jeder Kontrolle befreit sein sollte. In dieser Zeit korrespondierten Freud und Einstein über die Frage Warum Krieg? . Wegen der außenpolitischen Aggression der Nationalsozialisten wurde der österreichische Kanzler Schuschnigg von Hitler gezwungen, die Macht zu übergeben. Nach einer Volksabstimmung wurde Österreich an das Deutsche Reich angeschlossen . Massenverhaftungen und Massenverfolgungen fingen an, und Menschen jüdischer Herkunft wurden noch schlimmer behandelt. Anna Freud wurde durch die Gestapo verhört und glücklicherweise freigelassen. Die Tatsache, dass sich die Nationalsozialisten schon für Familie Freuds interessierten, war für Freud ein bedeutendes Zeichen und er beschloss das Land zu verlassen. Nicht ohne verschiedener Art politischen oder finanziellen Problemen, wie zum Beispiel Zahlung der Reichsfluchtsteuer, verreiste Freud und die meisten von seiner Familie aus Wien. Er emigrierte nach London und zog in eine Wohnung unter der Adresse Maresfield Gardens 20 ein, wo sich heutzutage das Freud-Museum befindet. Freud war nikotinsüchtig und schon im Jahr 1922 wurde bei ihm Gaumenkrebs erkannt. Im Laufe der Zeit unterlag er zahlreichen, schwierigen und schmerzhaften Operationen, aber die Erkrankung wurde nie endgültig geheilt. Im Exil, als das Leiden wegen der Krankheit nicht mehr zu ertragen war, verlangte er von seinem Arzt, Max Schur, Sterbehilfe. Nach einer bestimmten Dosis von Morphin und danach drei Tage Koma, starb Freud am 23. September 1939.
Kacper Piontkowski (in Polen: Piatkowski), M. A., wurde 1989 in Bielsko-Biala (Polen) geboren. Bis zu seinem siebenten Lebensjahr wuchs er in Deutschland, Bayern auf (Doppelstaatsangehörigkeit), was später Einfluss auf seine Interessen an der deutschen Sprache und Kultur nahm. Sein Studium der Germanistik an der Adam-Mickiewicz-Universität in Poznan/Polen absolvierte er erfolgreich im Jahre 2013. Fasziniert von der deutschen Kultur und Sprache, verbrachte er regelmäßig seine Sommer- und Winterferien in Bayern, um die Besonderheiten des Landes und das deutsche alltägliche Leben besser kennen zu lernen. Für enorm interessant hält er die deutschsprachige Literatur und die Freudsche Psychoanalyse als Methode der Literaturinterpretation. Im Falle dieses Buches wurden von dem Autor ausgewählte Texte von Franz Kafka unkonventionell bzw. innovativ psychoanalytisch analysiert und interpretiert.
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