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Kunst & Kultur

Jana Rittstieg

Der Hobbit und Der Herr der Ringe: Howard Shores Filmmusiken im Vergleich

ISBN: 978-3-95934-815-7

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Produktart: Buch
Verlag:
Diplomica Verlag
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 11.2015
AuflagenNr.: 1
Seiten: 84
Abb.: 24
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback

Inhalt

In diesem Buch wird ein Vergleich der Filmmusik von Der Herr der Ringe und Der Hobbit angestellt. Dabei werden die historische Entstehung der Filmmusik, ihre Beziehung mit den Filmbildern sowie die daraus resultierenden Funktionen mit Fokus auf die verschiedenen Arten der Komposition von Filmmusik, betrachtet. Die unterschiedlichen Techniken, die dabei angewandt werden, sind teils durch praktische Beispiele verständlicher dargestellt. Einige kurze Informationen zu der von Tolkien geschaffenen Welt stimmen den Leser auf das eigentliche Thema ein, ehe die Filmmusiken von Der Herr Der Ringe und Der Hobbit mit den zuvor theoretisch erarbeiteten Techniken analysiert werden. Ein besonderes Augenmerk liegt auf den musikalischen Zusammenhängen der Filmtrilogien und der Frage nach der Eigenständigkeit der Hobbit-Filmreihe.

Leseprobe

Textprobe: Kapitel 5.4 Mood-Technik in Mittelerde: Neben der Leitmotivtechnik ist ebenfalls die Mood-Technik ein wichtiger Aspekt in der Filmmusik von der Mittelerde-Saga. Hauptsächlich tritt sie dabei in der paraphrasieren-den Funktion, also der musikalischen Unterstützung der Bilder, auf. 5.4.1 Stimmungen in Der Herr der Ringe: Im Folgenden werden jeweils ein Beispiel für das Vorkommen der Paraphrasierung, der Polarisierung und der Kontrapunktierung aufgegriffen. Paraphrasierung: In The Fellowship Of The Ring reisen die Gefährten durch die Minen Morias. Dabei treffen sie auf einen Balrog. Als dieses mächtiges Wesen aus den Urzeiten Mittelerdes auftaucht erklingt eine bedrohliche Musik. Diese unterstützt die paraphrasierender Wir-kung der Bilder. Kontrapunktierung: In The Fellowship Of The Ring – The Caverns of Ortanc wird bei Minute 01:57 die laute, düstere Saurman-Melodie plötzlich von dem Adler-Motiv abgelöst. Für den Zuschauer geschieht dieser heftige Wechsel zunächst unerwartet und wirklich deplatziert, da weiterhin die Höhlen des Ortancs zu sehen sind. Diese Schere zwischen Bild und Musik leitet den Zuschauer dazu aktiv zu werden und lenkt die Aufmerksamkeit auf den im Bild erscheinenden Nachtfalter. Dieser wäre ohne den plötzlichen musikalischen Wandel vielleicht sogar unbemerkt geblieben. Polarisierung: In The Two Towers wird ganz am Anfang eine schneebedeckte Gebirgskette gezeigt. Zudem sieht man die Sonne und einen strahlend blauen Himmel. Musikalisch erklingt zunächst das Ring-Thema, welches bei Zuschauer Unbehagen auslöst. So leitet die Musik schon zu der dramatischen Rückblende mit Gandalf und den Balrog ein. Mit fröhlicherer Musik hätte die Szene eine ganz andere Wirkung auf die Zuschauer aus-geübt. 5.4.2 Stimmungen in Der Hobbit: Paraphrasierung: Am Ende von An Unexpected Journey wird die Zwergen-Gemeinschaft von Orks an-gegriffen. Azog, der Erzfeind Thorins, führt die Orks an. Thorin entscheidet sich alleine gegen den Orkanführer anzutreten. Als er auf Azog zuläuft erklingt im Hintergrund eine dramatische Musik mit Endzeitstimmung. Auf den ersten Blick scheint diese Musik sehr geeignet. Geschulte Lord Of The Rings-Fans werden allerdings schnell das Nazgul-Thema aus der Ring-Trilogie wiedererkennen. Kontrapunktierung: In The Unexpected Journey wird am Ende das Auftauchen eines kleinen Schmetter-lings mit einem plötzlichen musikalischen Umschwung angekündigt. Die Bilder zeigen zunächst noch die Kampfszenen, die Musik hat sich aber schon zu der sanften Natur-Melodie verändert. Das Augenmerk wird dadurch auf einen kleinen Schmetterling ge-lenkt, mit dem Gandalf sich zu unterhalten scheint. Polarisierung: In The Desolation Of Smaug reist die Gemeinschaft durch den Düsterwald. Bevor sie dort ankommen reiten sie über eine hügelige Landschaft. Dabei wird im Hintergrund eine heroische Melodie gespielt, die jedoch mit zitternden, bedrohlich wirkenden Strei-chen unterlegt ist. Die neutralen Bilder einer Landschaft erhalten dadurch eine gefährli-chen Wirkung. Diese weist auf die drohende Gefahr des Düsterwaldes hin, den die Gemeinschaft kurz darauf erreicht. 5.4.3 Stille: In den Mittelerde-Trilogien wird die Stille bewusst und mit einer bestimmten Funktion eingesetzt. So sind die meisten Kampfhandlungen, in denen Hauptcharaktere kämpfen meist mit Stille unterlegt. Die Kampfgeräusche stehen dadurch im Vordergrund und verleihen den Szenen an Glaubwürdigkeit. Ebenfalls wird mit der Stille gearbeitet, wenn die Protagonisten den Ring aufsetzen und die Welt aus ihrer Perspektive betrachtet wird. Die Bilder werden verzerrt und in einer Art Traumwelt dargestellt und meist hört man lediglich ein bedrohliches Rauschen und die Stimmen von bösen Wesen. So kann Bilbo verstehen, was die Spinnen in The De-solation of Smaug sagen. Die Stille verdeutlicht die Einsamkeit der Träger, die mit ihrem Schicksal hadern. Diese Stille kann jedoch ebenfalls unterbrochen werden, wenn dieser doch nicht allein ist. So hört man bei dem Angriff der Nazgul auf der Wetterspitze in The Fellowship Of The Ring zunächst nichts nachdem Frodo den Ring aufgesetzt hat. Also Aragorn ihm allerdings zur Hilfe eilt, setzt auch wieder Musik ein. Auch in An Unexpected Journey wird Bilbos Flucht aus der Höhle weiterhin musikalisch begleitet. Da er sich noch in Gollums Nähe befindet und dieser stark mit dem Ring ver-bunden ist, ertönt weiterhin Musik. In The Battle Of The Five Armies setzt er den Ring erneut ein, um sich alleine auf den Weg zu Thorin, Dwalin, Kili und Fili zu begeben und diese zu warnen. In seinem einsamen Einsatz wird keine Musik gespielt. 5.5 Underscoring in Mittelerde: Die deskriptive findet nur selten Einsatz in der Mittelerde-Saga. In The Fellowship Of The Ring – A Shortcut To Mushrooms musikalisiert ein einzelner Beckenschlag den Aufprall Sams auf die anderen drei Hobbit. Dies führt dazu, dass alle vier einen Abhang herunter rollen. Der Aufprall wird dabei ebenfalls von zwei kaum hörbaren, absteigenden Trommelschlägen begleitet. Das Saruman-Thema interagiert mit den im Bild marschierenden Uruk-Hai am Ende von The Fellowship Of The Ring. Der rhythmische Takt illustriert dabei die laufende Bewegung. In The Battle Of The Five Armies schlägt in der Mitte der großen Schlachtszene eine Glocke die von den Zwergen errichtete Barrikade nieder. Dabei durchbrechen zunächst zwei kurz aufeinanderfolgende Glockenschläge die herrschende Stille. Als die Glocke wieder zurück in den Berg schwingt hört man zusätzlich zu dem erwarteten Glocken-klang ebenfalls einen Beckenschlag. Dieser bildet die Einleitung zur musikalischen Be-gleitung der in die Schlacht ziehenden Zwerge. 5.6 Vor- und Abspann-Musik in Mittelerde: In diesem Kapitel soll das besondere Hauptaugenmerk auf den Vorspännen des jeweils ersten Teils der Trilogien und den gesungenen Lieder aller Abspänne liegen. 5.6.1 Vorspann: Ähnlich einer Ouvertüre einer Oper stellt Howard Shore zu Beginn der Filme bereits viele Themen vor. Dass Shore sich vor der dem Komponieren ausdrücklich mit Wagner beschäftigt hat, wird hier wieder deutlich unter Beweis gestellt. In The Fellowship Of The Ring ertönen im Vorspann die Motive von Lothlórien, Sauron, Isengard, den Nazgul, Gondor und auch das Motiv des Einen Ringes. Die Motive Smaugs, Bilbos, Thorins, des Arkenstein, des Erebors und Lothlórien findet Aufnahme in den Vorspann zu The Hobbit - An Unexpected Journey. Und auch das Ringthema wird wieder aufgegriffen. 5.6.2 Abspann: Auffällig ist, dass die Abspann-Songs der Ring-Trilogie komplett von Frauen gesungen werden, im Hobbit sind es jedoch nur Männer. Dieser Widerspruch zieht sich ebenfalls durch die Handlungen der jeweiligen Filme. Geht es bei der Ring-Saga darum, einen Krieg zu verhindern, so fordern die Zwerge im Hobbit ihre Gegner sogar heraus. Der Eine Ring ist lediglich ein einzelnes Schmuck-stück, die Zwerge im Hobbit jedoch fiebern einem gesamten Schatz, sogar einem gan-zen Berg, entgegen. Verbinden die Zuschauer den Einen Ring mit Unscheinbarkeit und Schwäche, so sind die beschreibenden Worte für den Arkenstein und den Erebor doch eher offensichtliche Macht. Ein Ringträger wie Frodo muss psychische Stärke erlangen, um wie Bilbo mit den Zwergen in die Schlacht zu ziehen, braucht es Mut und physische Stärke. Die Vernichtung des Einen Ringes steht gleichzeitig für den Untergang des Reiches Saurons, am Ende von The Battle Of The Five Armies haben die Zwerge ein gesamtes Reich zurückerobert. Und schließlich wird durch die jeweils von Frauen beziehungsweise von Männern gesungenen Abspann-Lieder der Kreis geschlossen: Wird The Fellowship Of The Ring mit der Erzählung Galadriels begonnen, so fängt Bilbo An Unexpected Journey mit seiner Geschichte an.

Über den Autor

Jana Rittstieg, B.A., wurde 1989 in Hannover geboren. 2015 schloss sie ihr Medienmanagement-Studium an der Hochschule Mittweida erfolgreich ab. Bereits während des Studium sammelte sie durch verschiedene Praktika umfangreiche Erfahrungen im Film- und Fernsehbereich. Durch die Verfilmungen der Herr der Ringe-Trilogie wurde ihr Interesse an Mittelerde und der tolkienschen Literatur geweckt. Ihre Leidenschaft zur Musik konnte sie etwa zur gleichen Zeit in Form des Klavierspielens entfalten. Deshalb stand schon früh für sie fest, sich dieser Thematik in diesem Buch zu widmen.

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