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Kunst & Kultur

Max Heidenreich

"Bizarrerie" - Franz Schuberts Auseinandersetzung mit Ludwig van Beethoven

ISBN: 978-3-8428-9405-1

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Produktart: Buch
Verlag:
Diplomica Verlag
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 04.2014
AuflagenNr.: 1
Seiten: 100
Abb.: 18
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback

Inhalt

Heimlich im Stillen hoffe ich wohl selbst noch etwas aus mir machen zu können, aber wer vermag nach Beethoven noch etwas zu machen? Anhand dieses Ausspruchs werden zwei Dinge deutlich, die charakteristisch sind für Schuberts Umgang mit Beethoven: Zum einen seine Bewunderung für Beethoven, zum anderen die große Bedrängnis, die er mit diesem Namen verbindet. Der Maßstab Beethoven lässt Schubert nicht mehr zur Ruhe kommen. War die Zeit vor 1813 noch mit relativ unbekümmertem Komponieren verbunden, so setzt bereits nach 1813 eine Phase ein, in der er sich mit den Problemen des Sonatensatzes und der gründlichen motivisch-thematischen Arbeit auseinandersetzt. Vor allem in den Jahren ab 1816 beginnt dann eine Phase der verstärkten inneren Auseinandersetzung mit Beethoven. Bei genauerer Betrachtung zeigt sich, wie zwiespältig das Verhältnis Franz Schuberts zu Ludwig van Beethoven in dieser Zeit gewesen ist und es stellt sich die Frage, wie eine vermeintliche Ablehnung der Ästhetik Beethovens mit einer verstärkten Bezugnahme auf dessen Kunst in einen Zusammenhang zu bringen ist.

Leseprobe

Textprobe: Kapitel 3, Franz Schubert: 3.1, Biographie: Franz Peter Schubert wird am 31. Januar 1797 in Lichtental, einer Vorstadt Wiens, geboren. Er ist das zwölfte Kind des Ehepaars Franz Theodor Schubert, einem Schulmeister, und der Köchin Maria Elisabeth, geborene Vietz. Von den insgesamt 14 Kindern, die Maria Elisabeth zur Welt bringt, sterben die meisten noch am Tage der Entbindung, lediglich fünf von Ihnen werden älter als fünf Jahre: Ignaz (*1785), Ferdinand (*1794), Karl (*1795), Franz Peter (*1797) und Maria Theresia (*1801). Im Jahre 1801 siedelt die Familie innerhalb Wiens in die Säulengasse nach Himmelpfortgrund über. Ab 1803 besucht Schubert dort die Schule des Vaters. Von seinem zwölf Jahre älteren Bruder Ignaz erhält er Klavierunterricht, sein Vater unterrichtet ihn im Violinspiel. Früh erkennt der Vater die musikalische Begabung des Sohnes und schickt ihn im Alter von zehn Jahren zum Chorregenten und musikalischen Leiter der Pfarrkirche Lichtental, Michael Holzer. Dort erhält er Unterricht in Gesang, Orgel- und Generalbassspiel. Er macht schnell Fortschritte, so dass Holzer sich bald eingestehen muss, dass er ihm nichts mehr Neues beibringen kann. 1808 wird Schubert als Hofsängerknabe in das Wiener Stadtkonvikt aufgenommen. Bis 1813 erhält er dort Unterricht bei dem Hoforganisten Wenzel Ruzicka. Allerdings kann auch dieser ihm schon bald nichts mehr beibringen, denn nach Ruzickas ist Schubert ‘schon angeboren […], was anderen zu lernen so schwer dünkt […]’. Ab 1812 wird er zum Schüler von Antonio Salieri, dessen Unterricht sich weit über die Konviktszeit hinauszieht. In der Konviktszeit lernt er unter anderem seinen, ihn bis ans Sterbebett begleitenden Freund, den Jurastudenten Josef von Spaun kennen. Im Jahre 1810 entsteht Schuberts erste, vollständig erhaltene Komposition: die Klavierfantasie in G-Dur zu vier Händen, (D1). 1811 entsteht sein erstes Sololied mit dem Titel ‘Hagars Klage’, (D5). Aufgrund des ‘übermäßigen’ Komponierens unter Vernachlässigung der schulischen Leistungen des Sohnes treten erste Spannungen und Auseinandersetzungen mit dem Vater auf. Schubert bekommt Hausverbot. 1812 stirbt Schuberts Mutter. Schubert versöhnt sich mit seinem Vater. Er verlässt nach dem Stimmbruch die Sängerkapelle und wird Mitglied im Konviktsorchester. Ein Jahr später tritt Schubert aufgrund von schlechten Noten, aber trotz eines durch seine besondere musikalische Begabung erhaltenen Stipendiums, aus den Zwängen des Stadtkonvikts aus und beginnt auf Wunsch des Vaters eine Ausbildung an der ‘Normal-Hauptschule’ in der Annagasse in Wien. Im April 1813 heiratet sein Vater ein zweites Mal, Anna Kleyenböck. Im Oktober desselben Jahres beendet Schubert die Komposition seiner ersten Sinfonie (D82). Nach Beendigung seiner Ausbildung an der ‘Normal-Hauptschule’ ist Schubert in den Jahren 1814-1818 - unterbrochen vom Herbst 1816 bis Sommer 1817 - als Schulgehilfe des Vaters tätig. Mit der Uraufführung seiner Messe in F-Dur (D 105) im Oktober des Jahres 1814 findet in Lichtental die erste öffentliche Aufführung eines seiner Werke statt. Unter den Sopranistinnen befindet sich auch Therese Grob, die zu Schuberts Jugendliebe wird. Unmittelbar nach der Lichtentaler Messe entsteht das Goethe-Lied ‘Gretchen am Spinnrade’ (D118). Im selben Jahr lernt er den Dichter Johann Mayrhofer kennen. Im Jahr darauf beginnt seine Freundschaft mit Franz von Schober. Neben dem ihn sehr belastenden Schuldienst und Musikunterricht in der Schule des Vaters, sowie den Kompositionsstunden bei Salieri, komponiert Schubert in diesem Jahr mehr als hundert Lieder, eine Messe und drei weitere Bühnenwerke. Das Jahr 1816 ist ein Krisenjahr. Schubert verlässt nach einem Streit mit seinem Vater das Elternhaus, der Unterricht bei Salieri endet und er distanziert sich von seiner Verlobten in spe, Therese Grob. Sein Gesuch um einen Stelle als Musikdirektor in Laibach scheitert. Im selben Jahr entsteht seine Vierte Sinfonie in c-Moll (D 417), die ‘Tragische’. Im Jahre 1817 nimmt Schubert seine Schulgehilfenstelle wieder auf. Er wohnt bei Schober. Im selben Jahr schließt er Bekanntschaft mit dem Sänger Johann Michael Vogel. 1818 zieht die Familie Schubert nach Rossau. Von dem Vater ein Urlaubsjahr gewährt, ist Schubert den Sommer über bei dem Grafen Èsterhazy in Zselitz (Ungarn) als Musiklehrer eingestellt. Im November kehrt er nach Wien zurück, zieht jedoch nicht zu seinem Vater, sondern zu seinem Freund Mayerhofer. Schubert wird fortan nicht mehr als Schulgehilfe arbeiten, sondern entschließt sich für die Laufbahn eines freien Künstlers. Im Juli 1819 reist Schubert mit Vogl durch dessen oberösterreichische Heimat Steyer um Schuberts Musik auch in anderen Landesteilen zu verbreiten. Zwei weitere Reisen werden später folgen (1823, 1825). Im selben Jahr kommt es zum Bruch mit Therese Grob. Weiterhin beginnt Schuberts Freundschaft mit dem Maler Moritz von Schwind und im Hause des Musikliebhabers Sonnleithner kommt es zur ersten öffentlichen Aufführung eines seiner Lieder. 1821 wird in einer Akademie im Kärntnertortheater der ‘Erlkönig’ aufgeführt, der ‘in Komission’ veröffentlicht wird. Die erste Schubertiade findet statt. 1822 entsteht Schuberts allegorische Erzählung ‘Mein Traum’. Im selben Jahr komponiert er u.a. die ‘Unvollendete’ (D 759) und die ‘Wandererfantasie’ (D 760). 1823 erkrankt Schubert an Syphilis. Der Liederzyklus ‘Die schöne Müllerin’ nach Gedichten von Wilhelm Müller entsteht. Im Jahre 1824 wohnt Schubert wieder bei seinem Vater, während er im Sommer und Herbst erneut als Musiklehrer beim Grafen Esterházy in Zselitz tätig ist. 1825 bezieht er eine eigene Wohnung. Er beginnt mit der Komposition seiner großen C-Dur Sinfonie. 1826 zieht Schubert in eine Wohngemeinschaft mit Schwind und Schober nur ein Jahr darauf bezieht er wieder eine eigene Wohnung. Im März des Jahres 1827 stirbt Beethoven und Schubert ist einer der Fackelträger bei seiner Beerdigung. Der Liederkzyklus ‘Die Winterreise’ nach Gedichten von Wilhelm Müller entsteht. Am 26. März der Jahres 1828 findet die letzte Schubertiade statt, die gleichzeitig das erste Konzert ausschließlich mit Werken von Schubert ist. Aufgrund zunehmender Kränklichkeit wohnt er bei seinem Bruder Ferdinand. Nach schwerer Typhuserkrankung stirbt Schubert am 19. November 1828 in Wien und wird auf dem Währinger Friedhof beigesetzt. Postum erscheint der Liederzyklus ‘Schwanengesang’ nach Gedichten von Ludwig Rellstab und Heinrich Heine

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