jus novum
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Verlag:
Diplomica Verlag
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 11.2009
AuflagenNr.: 1
Seiten: 100
Abb.: 6
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback
Unternehmen stehen in einer sich globalisierenden Welt auf immer komplexere Art und Weise miteinander in Beziehung. Diese vielschichtige Vernetzung birgt neben interessanten Geschäftsfeldern und neuen Märkten auch Konfliktpotential. Da im Extremfall Streitigkeiten Existenzen zerstören können, ist ein funktionierendes Konfliktmanagement heutzutage für den nachhaltigen Unternehmenserfolg unerlässlich. Als alternative Streitbeilegungsmethode steht derzeit die Mediation verstärkt im Blickpunkt der Öffentlichkeit. Hintergrund ist insbesondere die am 21. Mai 2008 verabschiedete Richtlinie 2008/52/EG des Europäischen Parlaments über bestimmte Aspekte der Mediation in Zivil- und Handelssachen. Allerdings wird der Mediation gern ein emotionaler Touch zugeschrieben, was vielerorts zur Annahme führt, ein weltfremd angehauchter Versöhnungsgedanke solle in der Wirtschaft salonfähig gemacht werden. Carolin Adamski stellt in ihrem Buch Gerichtsverfahren und Wirtschaftsmediation als zwei Konfliktbeilegungsverfahren gegenüber und vergleicht diese miteinander. Vor- und Nachteile werden herausgearbeitet und es wird von ihr aufgezeigt, was diese beiden Modelle generell und speziell im Hinblick auf Konflikte zwischen Unternehmen leisten können. Anhand eines Beispielprozesses zwischen zwei Firmen, der durch alle Instanzen ging, wird ein Bezug zur Praxis hergestellt, verschiedene Aspekte des Zivilprozesses wie Prozesskosten und Prozessdauer werden dabei eingehend betrachtet. Von dieser Grundlage ausgehend entwickelt Carolin Adamski abschließend ein fiktives Szenario, in dem die Mediation zur Anwendung kommt und gibt eine Einschätzung, ob Mediation in diesem Fall eine befriedigende Konfliktlösungsalternative gewesen wäre. Geschäftsleute tun gut daran, verschiedene Konfliktbearbeitungsverfahren zu kennen, um einschätzen zu können, bei welchen Gegebenheiten welches Verfahren zu bevorzugen ist. Das hier vorliegende Buch bietet ihnen Hilfe bei der Entscheidungsfindung.
Kapitel 4.2.2.2 Ziele der Mediation: Die Ziele der Wirtschaftsmediation können bei verschiedenen Anwendungsgebieten variieren. Die Parteien können in den einzelnen Fällen verschiedene Erwartungen an die Mediation knüpfen. Eine interessengerechte Lösung für den Konflikt zu finden, ist das oberste Ziel der Mediation. Dabei geht es darum, nach Einigungsmöglichkeiten zu suchen, die bestehende Wertschöpfungspotentiale optimal ausschöpfen. Dies geschieht, indem hinter die oft vordergründig eingenommenen Positionen der Beteiligten geschaut wird. Dadurch soll es den Parteien möglich werden, eine Lösung für den Konfliktfall zu finden, die als interessengerecht, zufriedenstellend sowie zukunftsorientiert angesehen wird und nicht nur aus einem Kompromiss besteht, der wenig erfüllend ist. Auf der prozessualen Ebene ist das Mediationsziel, eine privatautonome Konfliktbewältigung zu ermöglichen. Die Medianden können also das Verfahren und die Lösung autonom gestalten. Dies bringt den Nutzen mit sich, dass die Beteiligten ihr konfliktrelevantes Know-how bestmöglich einbringen können.
Carolin Adamski, Dipl. Wirtschaftsjuristin (FH), Studium des Wirtschaftsrechts an der Hochschule Pforzheim. Abschluss 2009 als Dipl. Wirtschaftsjuristin (FH).