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Verlag:
Diplomica Verlag
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 11.2008
AuflagenNr.: 1
Seiten: 62
Abb.: 15
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback
Der enorme Anstieg von Auslandsdirektinvestitionen (ADI) durch multinationale Unternehmen (MNU) in den letzten zwanzig Jahren ist eines der deutlichsten Zeichen der Globalisierung der Weltwirtschaft. Auslandsdirektinvestitionen sind zum wichtigsten Bestandteil von privaten Kapitalflüssen zwischen Ländern geworden. Durch die immense, wirtschaftliche Integration weltweit, die viele Handelsbarrieren und Hindernisse für internationale Investitionen beseitigt hat, entstanden immer mehr und größere multinationale Unternehmen. Laut Weltbank wuchs das Volumen von Auslandsdirektinvestitionen von ca. US$ 55 Mrd. im Jahre 1985 auf US$ 573 Mrd. im Jahre 2003, mit einem zwischenzeitlichen Höchststand von US$ 1511 Mrd. im Jahr 2000. Diese Tatsache führte dazu, dass Ökonomen ein zunehmendes Interesse an den Ursachen und Folgen dieser Entwicklungen fanden und immer stärker nach Gründen suchten, die für die zunehmende multinationale Ausrichtung von Unternehmen Erklärungen abgaben. Im Folgenden werden zwei Theorieansätze sowie ein empirischer Teil dargestellt, die versuchen, den internationalen Handel durch multinationale Unternehmen zu erklären. D.h. sie geben Antworten auf die Frage, warum Länder miteinander Handel treiben, welche Güter exportiert und welche importiert werden und welche Anpassungsprozesse bei der Existenz von Handelsbarrieren ablaufen. Das Ziel dieser Arbeit ist es weiterhin die Gründe, sowie die unterschiedlichen Möglichkeiten eines Unternehmens sich multinational auszurichten, darzustellen, und zu zeigen, welche Bedingungen bzw. Vorraussetzungen hierfür gegeben sein müssen. Ein Unternehmen muss verschiedene Entscheidungen treffen, bevor es eine Investition im Ausland tätigt. Falls man sich jedoch entschieden hat zu investieren bleibt immer noch die Frage, in welcher Form und in welchem Ausmaß man das tun sollte: den kompletten Produktionsprozess ins Ausland verlagern (horizontale Integration) oder die Produktion von Zwischen- und Endprodukten international auf verschiedene Länder aufteilen (vertikale Integration)? Im Fokus der Arbeit steht die Beantwortung dieser Frage, die Vor- und Nachteile der beiden Formen für die Unternehmung, unter welchen Vorraussetzungen solche Unternehmen entstehen, welche Handelsmuster sich daraus ableiten lassen sowie die Auswirkungen auf die Ziel- und Herkunftsländer der Investitionen.
Kapitel 5. Empirische Evidenz der Theorien 5.1. Motivation der Analyse Die beiden Theorien, die bisher in dieser Arbeit beschrieben und analysiert wurden, befassten sich mit vertikalen und horizontalen Aktivitäten einer multinationalen Unternehmung. Die Arbeiten von Markusen et al. (1996) und Markusen (1997) versuchen, diese beiden Theorien in einem Modell zusammenzuführen. Das sogenannte Knowledge-Capital-Modell der multinationalen Unternehmung beinhaltet wichtige Elemente aus vertikaler und horizontaler Integration. So sind z.B. die Faktorkosten (vertikale Motivation) sowie der Marktzugang (horizontale Motivation) als wichtige Ursachen für die jeweilige Form von Auslandsdirektinvestition in einem Modell vereint. Der Name des Modells beschreibt die Tatsache, dass Wissen geografisch mobil ist und deshalb auch als gemeinsamer Input für mehrere Produktionsanlagen einer Unternehmung genutzt werden kann. Es gibt bereits eine Menge an empirischen Arbeiten zu beiden einzelnen Formen der Auslandsdirektinvestition, jedoch noch relativ wenige Analysen sowie Daten, die beide Formen in einem Modell zusammenführen und diese empirisch testen. Frühere empirische Arbeiten zur horizontalen Integration wurden z.B. von Brainard (1997) und Ekholm (1995) verfasst. Diese Analysen bestätigen die Aussagen des in Kapitel 3 vorgestellten horizontalen theoretischen Modells, welches besagt, dass Auslandsdirektinvestitionen eher zwischen ähnlichen Ländern auftreten. Brainard (1997) zeigte in ihrer Arbeit, dass der Absatz der Tochterunternehmen im Ausland umso höher ist, je höher die Handelskosten und Handelsbarrieren in diesem Land sind. Auf der anderen Seite gibt es verschiedene empirische Analysen, die das vertikale theoretische Modell nach Helpman (1984) aus Kapitel 4 bestätigen. Diese begründen hauptsächlich auf der unterschiedlichen Faktorausstattung der Länder. Hanson et al. (2001) beschreiben in ihrer Arbeit, dass z.B. Export-Plattformen (als Form der vertikalen Integration) eine wichtige Rolle für amerikanische Unternehmen spielen.Die Autoren schätzen den Anteil der Exporte am gesamten Absatz der Tochterunternehmen indem sie das Pro-Kopf-Einkommen als Maß nehmen. Das Ergebnis ist ein signifikanter Beweis für den Zusammenhang von vertikalen ADI und Exportplattformen. Das Ziel im weiteren Verlauf dieses Kapitels ist es, die zunächst vorgestellten, modelltheoretischen Aussagen des Knowledge-Capital-Modells mit dem realen Verhalten von multinationalen Unternehmen zu vergleichen und diese anschließend auf ihre Konsistenz zu überprüfen bzw. zu testen. Hierzu verwenden wir die empirische Analyse von Carr, Markusen und Maskus (2001). Aus dem Vergleich zwischen Theorie und Empirie ergeben sich interessante und signifikante Ergebnisse bzgl. dem Verhalten und der Motivation multinationaler Unternehmen und ihrer Investitionsstrategien in verschiedenen Ländern.
Kai Bergmaier, Diplom-Volkswirt, Studium der Volkswirtschaftslehre an der Ludwig-Maximilians-Universität in München. Abschluss im Jahre 2006 als Diplom-Volkswirt. Derzeit tätig als Consultant im IT-Umfeld.
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