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Verlag:
Diplomica Verlag
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 06.2018
AuflagenNr.: 1
Seiten: 148
Abb.: 18
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback
Das vorliegende Buch gibt einen Einblick in einen bisher kaum untersuchten Bereich der Medizin – den internationalen Medizintourismus in Deutschland durch Patienten aus den USA. Nachdem in den letzten Jahren bereits viele Patienten aus Russland und den arabischen Golfstaaten das medizinische Angebot in Deutschland genutzt haben, kommen Patienten nun auch verstärkt aus den Vereinigten Staaten. Die Studie stellt die besondere Nachfrage in den USA dem hiesigen Behandlungsangebot gegenüber. Anhand einer SWOT-Analyse aus Expertensicht werden anwendungsbezogen die Stärken und Schwächen Deutschlands und seiner Kliniken als Destination für Medizintourismus sowie die Chancen, Risiken und Potenziale in dem Geschäftsfeld dargestellt. Dieses Werk ist eine korrigierte Neuausgabe des 2017 veröffentlichten Buches Internationaler Medizintourismus in Deutschland.
Textprobe: Kapitel 3.2.2, Ökonomische Merkmale des Medizintourismus als Markt: Medizintourismus bildet eine Schnittmenge aus medizinischen und touristischen Leistungen (vgl. Bookman & Bookman, 2007, S. 21f). Für die Beschreibung der ökonomischen Merkmale des Marktes ist der Sachverhalt der Elastizität der Nachfrage in Bezug auf Einkommen und Preis zentral. Primäre Produkte wie Agrarprodukte haben eine niedrige Einkommenselastizität der Nachfrage, d.h. höhere finanzielle Ressourcen der Konsumenten führen nicht regelhaft zu einem vermehrten Konsum. Dagegen steigt bei mehr verfügbarem Einkommen die Nachfrage nach industriell verarbeiteten Produkten und nach Dienstleistungen, so auch nach Tourismus. Dieser hat somit eine hohe Einkommenselastizität der Nachfrage. Die Preiselastizität der Nachfrage hängt dagegen davon ab, wie stark die Ware oder Dienstleistung vom Konsumenten als Notwendigkeit betrachtet wird, und welche relative Bedeutung sie im Gesamtbudget der Person hat. Je mehr die Ware als notwendig und bedeutsam bewertet wird, desto höher ist die Preiselastizität der Nachfrage – dieser Zusammenhang ist als Konsumfunktion bekannt. Daraus lässt sich folgern, dass der Konsument ein höheres verfügbares Einkommen wahrscheinlich eher in eine notwendig erachtete medizinische Behandlung investieren wird als in Tourismus. Die Preiselastizität von medizinischen und medizintouristischen Dienstleistungen ist also höher als die von touristischen Dienstleistungen. Doch auch hier gilt die Regel, dass die Nachfrage bei steigenden Preisen sinkt. Gleichwohl bietet der Medizintourismus sowohl für Schwellenländer als auch für Industriestaaten stabilere und nachhaltigere Wachstumsperspektiven als der Tourismus (ebd., S. 36f). Tourismus und Medizin benötigen viel Humankapital und hängen mehr von der Nachfrage und von äußeren Einflussfaktoren als von nationaler Kontrolle ab. Die Medizin hat jedoch ein komplexeres technologisches Niveau und höhere Eintrittsbarrieren. Nach der Theorie des komparativen Nutzens (comparative advantage) entstehen Wettbewerbsvorteile zwischen Ländern durch die Unterschiede im Produktionsniveau und durch die Spezialisierung auf diejenigen Waren oder Dienstleistungen, die das Land besonders effizient produzieren kann (ebd., S. 21ff). In Kapitel 4 und 5 wird aus Expertensicht dargestellt, welche Merkmale und Stärken des deutschen Gesundheitswesens dem Land und seinen Kliniken als Wettbewerbsvorteile im Markt des Medizintourismus dienen können. Die Hindernisse und Risiken auf diesem Markt werden im folgenden Kapitel dargestellt. 3.2.3, Handelshindernisse, Risiken und Eintrittsbarrieren: Die Hindernisse und Risiken im Medizintourismus können hier nur knapp in Form der Tabelle 4 dargestellt werden, ohne weiteren Kommentar im Text. Die Inhalte der Tabelle orientieren sich an den im Tabellentitel genannten Quellen. Eine Vertiefung der Themen Datenschutz (vgl. Kap. 4.5.5), Akkreditierung (vgl. Kap. 5.5.1) und Haftpflicht (vgl. Kap. 5.5.2) erfolgt in der Ergebnisdarstellung der Experteninterviews. Für eine Überwindung der Eintrittsbarrieren in den Medizintourismus-Markt und eine erfolgreiche Destinationsentwicklung sind u.a. staatliche Unterstützung, funktionierende öffentliche Institutionen, ein stabiles wirtschaftliches Umfeld, Investitionen sowie touristische Attraktivität notwendig (vgl. Bookman & Bookman, 2007, S. 13). Abschließend lässt sich festhalten, dass im Medizintourismus z.T. inkompatible gesetzliche Standards existieren, der Markt weitgehend unreguliert ist und für die Gesundheitswesen, medizinischen Einrichtungen und die Patienten eine Vielzahl von Risiken bestehen, von denen viele noch unzureichend erforscht sind (vgl. Johnston et al., 2010, S. 10ff). Somit ist die Forschungsfrage 1) zu den Förderfaktoren, Handelshindernissen und Risiken des Medizintourismus beantwortet.
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