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- Integrität als aktueller Bestandteil von Management am Beispiel des Korruptionsskandals (2006) der Siemens AG
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Verlag:
Diplomica Verlag
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 03.2013
AuflagenNr.: 1
Seiten: 112
Abb.: 8
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback
Das Ziel der vorliegenden Arbeit liegt darin, die Korruption in Verbindung mit der Integrität in den Vordergrund zu stellen. Dabei wird auf einen konkreten Korruptionsfall eingegangen. Außerdem sollen die Auswirkungen auf Gesellschaft, Staat, das Unternehmen selbst und die beteiligten Personen aufgezeigt werden. Sechs Jahre nach dem Korruptionsfall im Hause der Siemens AG, wurde ein gewisser Abstand zu den Geschehnissen gewonnen und die genauen Auswirkungen sind nun bekannt, so dass die Auswirkungen und Folgen besser zusammengefasst und beschrieben werden können. Der Korruptionsskandal der Siemens AG im Jahre 2006 gilt bis heute als der größte, aufgedeckte Korruptionsskandal weltweit (nach FCPA). Am 15.11.2006, als die Öffentlichkeit von dem Fall erfuhr, waren 200 Staatsanwälte, Polizisten und Steuerfahnder an der Durchsuchung des Unternehmens beteiligt. Es wurden 1,3 Milliarden Euro, sogenanntes schmutziges Geld aufgedeckt, welches in einem Zeitraum von sechs Jahren (2000-2006) veruntreut wurde. Davon ausgenommen sind die Korruptionsfälle, die schon in den 80er Jahren bei Siemens passiert sind.
Textprobe: Kapitel 4.1.1, VERLAUF NATIONAL: In Deutschland durchsucht die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG die Siemens AG. Die US-Börsenaufsicht, die weltweit als die schärfste gilt wenn es sich um Korruption handelt, ermittelt ebenfalls gegen die Aktiengesellschaft. Hierbei handelt es sich um die SEC (Securities and Exchange Commission). Nicht nur die ausländischen Regierungen und Deutschland ermitteln gegen Siemens, sondern auch die Weltbank. Durch die Zeit des Korruptionsskandals gibt es immer neue Erkenntnisse. Manager, Mitarbeiter wie auch externe Mitarbeiter sind Zeugen aber auch Schuldige an dem Skandal. Viele Personen wurden ebenfalls gekündigt, sind abgegangen oder wurden verhaftet und in Untersuchungshaft vernommen. Ausschlaggebend für die Ermittlungen gegen Untreue der Siemens AG ist ein anonymer Brief eines ehemaligen Mitarbeiters der AG im Jahre 2005. Die Details wurden bis heute nicht veröffentlicht. Außerdem gab es einen Geldwäscheverdacht in der Schweiz. Ein ganzes Jahr untersuchte die Münchner Staatsanwaltschaft das Unternehmen geheim. Am 15.11.2006 durchsuchen mehrere Tausende Polizisten, Anwälte und Staatsanwälte die AG genauestens. Ein Tag später kam es schon zu den ersten Verhaftungen. Es wurde unter anderem der Ex-Siemens Bereichsvorstand Ganswindt verhaftet und vier andere Mitarbeiter. Er ließ seine Führungskräfte über 200 Millionen Euro veruntreuen und mit dem Geld sollte man Aufträge beschaffen – in einem Zeitraum von 7 Jahren. Es wurde eine Summe von ca. 420 Millionen Euro abgezweigt. Er sagte, dass er von Korruption im Unternehmen gewusst habe. Am 17.11.2006 wurden schon Millionenbeträge in der Schweiz, Österreich (40 Mio.) und Griechenland (60 Mio.) eingefroren. Einen Tag später wurde das Büro des damaligen Vorstandsvorsitzenden Kleinfeld durchsucht. Jedoch wurde der Manager nicht verhaftet, sondern er wurde Zeuge im Prozess. Am 22.11.2006 wurde bekannt, dass ca. 70 Mio. Euro aus Schwarzkonten an Syrien und Nigeria gezahlt wurde, u.a. auch für hohe Politiker in Nigeria (ehemaliger Präsident Sani Abacha). Als Argument wurde gesagt, dass man in Afrika keine Chance hätte an Aufträge zu kommen ohne Schmiergelder. Die kleine Compliance-Abteilung der Siemens AG versuchte die Korruption in ihrem Unternehmen zu vertuschen kam am 27.11.2006 raus. Daniel Noa, ehemaliger Oberstaatsanwalt und Leiter der Compliance-Abteilung berichtetet dem Siemens Zentralvorstand und dem Siemens Aufsichtsrat regelmäßig von Korruptionsvorfällen. Am 05.12.2006 kommt heraus, dass die Siemens AG auch die griechische Regierung bestochen hatte, um bei den Olympischen Spielen 2004 an einen Auftrag zu kommen bezogen auf die Sicherheitssysteme. Ende des Jahres 2006 wird die Siemens AG aus der Antikorruptionsorganisation Transparency International ausgeschlossen. Anfang 2007 fordert der Aufsichtsrat, dass Pierer, der damalige Aufsichtsratvorsitzende zurücktritt, welches er auch tut. Heute kann man nicht genau sagen ob Pierer von der Korruption um sich herum wusste. Johannes Feldmayer (Manager der Siemens AG) musste 2007 in Untersuchungshaft. Er hat Siemens auf Unis vertreten und dort vorgetragen wie wichtig Innovation sei, er bekam von der Technischen Universität Berlin eine Ernennungsurkunde als Honorarprofessor in der Fakultät Wirtschaft und Management im Oktober 2006 (ein Monat bevor der Korruptionsskandal der Siemens AG aufflog) . Ironie des Schicksals? Er war damals im Vorstand und zuständig für IT, Immobilien, Global Shared Services, Corporate Information Office und Europa. Er soll 15,5 Millionen Euro veruntreut haben. Wurde angezeigt und verurteilt wegen Steuerhinterziehung, Untreue, Betrug. Mitte April 2007 tritt Kleinfelds zurück als Vorstandsvorsitzender und an seine Stelle tritt am 20.05.2007 Peter Löscher sein Amt an, der keine leichte Aufgabe übernimmt. Ende des Jahres 2007 hat Siemens aus der Aufdeckung keine Ressonanzen gezogen, da sie einem EU-Beamten einen Jaguar versprechen für die Unterstützung bei der Akquisition. Die AUB Büros in Erlangen, München und Nürnberg wurden durchsucht und die Unglaubwürdigkeit der Siemens Compliance-Maßnahmen wurden bestätigt. Schelsky (Ex-Betriebschef), der AUB-Vorsitzender wurde jahrelang bestochen, damit die Siemens AG immer treue Mitarbeiter in den Betriebsrat bekommt. Das heißt die Siemens AG hat Mitarbeiter für den Betriebsrat gekauft. Betriebsratswahlen wurden ebenfalls beeinflusst. Schelsky hat 34 Millionen Euro veruntreut (AUB). 2006 bekam Schelsky alleine 8 Millionen Euro, Schelsky hatte Rechnungen ausgestellt und die gingen nicht alle zu Siemens sondern die meisten an Privatadressen unter anderem vom Feldmayer. Schelsky war ein Lobbyist, der für Siemens tätig war. Der Konzern verlangte nie Rechenschaft. Während des Verlaufs des Korruptionsskandals sind Mitarbeitern nicht wirklich Auffälligkeiten oder Veränderungen aufgefallen. Wie man in meinem Anhang sehen kann habe ich ein Interview geführt mit einem früheren Auszubildenden der Siemens AG, der in den Jahren von 2005 bis 2007 bei Siemens gearbeitet hat. Es wurden Merkblätter ausgeteilt und aufgehängt. Die Mitarbeiter wurden belehrt, dass Sie den Ermittlern keine Fragen beantworten sollten, anstatt zu sagen dass sie kooperieren sollten mit den Ermittlern. Das Unternehmen hat sich dadurch abgesichert. Es entstand somit für die Mitarbeiter auch ein gewisser Druck. Einen detaillierten und übersichtlichen Verlauf kann man im Anhang nachverfolgen.
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