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- Einführung von IT-Governance: Vorgehensmodell für mittelständische Unternehmen mit den Referenzmodellen COBIT, Val-IT und ITIL
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Verlag:
Diplomica Verlag
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 06.2014
AuflagenNr.: 1
Seiten: 124
Abb.: 35
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback
Informationstechnologie (IT) ist für Unternehmen sehr wichtig und mittlerweile stehen fast alle Unternehmensprozesse mit IT in Verbindung. Die Unterstützung für innovative, sichere, schnelle und kosteneffiziente Abwicklung von Geschäftsprozesse ist der primäre Ansatzpunkt für den Wertbeitrag der IT und hiermit wird IT-Governance in Verbindung gebracht. Das Hauptziel von IT-Governance ist, die IT nach Unternehmensstrategie und -zielen auszurichten. IT-Governance beinhaltet dafür Grundsätze, Verfahren und Maßnahmen, die sicherstellen, dass mit Hilfe der eingesetzten IT die Geschäftsanforderungen erfüllt, IT-Ressourcen nachhaltig eingesetzt und IT-Risiken angemessen überwacht werden. Deshalb ist IT-Governance nicht nur für große, sondern ebenso für kleine und mittelständische Unternehmen sehr wichtig. Aber gerade hier ist das Thema noch unzureichend verbreitet und es gibt keine angemessenen Methoden und Vorgehensweisen für die Einführung von IT-Governance. Deshalb ist das Ziel dieses Buches, aufbauend auf den aktuellen Referenzmodellen COBIT, Val-IT und ITIL, ein angemessenes Vorgehensmodell für die Einführung von IT-Governance für mittelständische Unternehmen zu entwickeln.
Textprobe: 3.5.1, Strategische Ausrichtung: Der Abgleich der strategischen Ausrichtung von Geschäftsseite und IT (Business/IT-Alignment) stellt aktuell eine der wesentlichen Herausforderungen für die Praxis dar und ist ein Thema, das in jüngerer Zeit auch von verschiedenen Teildisziplinen und Forschungsbereichen der Wirtschaftsinformatik vermehrt aufgegriffen worden ist. Gerade in der IT wird dabei deutlich, dass Strategieauswahlentscheidungen in Unternehmensbereichen mit hohem Einfluss der Technik als besonders problematisch gelten. Dies liegt daran, weil in der IT Stand und Entwicklungsgeschwindigkeit der eingesetzten Technik die Strategie mit prägen. Andererseits aber Annahmen über die IT-Entwicklung und ihre Auswirkungen für das Unternehmen mit einem hohen Unsicherheitsfaktor behaftet sind. Darüber hinaus sind Grundsatzentscheidungen, wie in anderen Unternehmensbereichen, mit einer Wirkungsverzögerung versehen, d.h. die in der Gegenwart auserwählten Strategien zeigen ihre Wirkung erst in naher oder ferner Zukunft. Außerdem wird die Planungsgenauigkeit dadurch beeinträchtigt, dass eine Vielzahl verschiedener Einflussfaktoren berücksichtigt werden müssen. Viele Unternehmen haben Schwierigkeiten, das Potential der IT für ihren langfristigen Unternehmenserfolg auszunutzen. Sie unterschätzen den Einfluss der IT auf ihre Produkte und auf ihre Position in Branchen und Märkten. Doch die Wichtigkeit und Bedeutung der strategischen Ausrichtung der IT steigt mit den Bemühungen von Unternehmen, die Verbindung zwischen IT und Geschäftsbetrieb herzustellen. Die strategische Ausrichtung der IT ist Grundvoraussetzung für ein angemessenes Risiko- und Ressourcenmanagement und Grundvoraussetzung dafür, dass Unternehmenswert und -nutzen durch die IT geschaffen wird. Ziel der IT ist es nun, die strategische Ausrichtung an den Prioritäten, Kompetenzen, Entscheidungen und Aktivitäten des Gesamtunternehmens hin auszurichten und abzustimmen. Dabei bezeichnet speziell der Begriff ‘Business/IT-Alignment’ die Abstimmung von IT-Strategie und IT-Infrastruktur mit der Geschäftsstrategie und der Geschäftsarchitektur, mit dem Ziel einer nachhaltigen Wertschöpfung eines Unternehmens. In verschiedenen empirischen Studien wird aufgezeigt, dass eine verbesserte strategische Ausrichtung der IT auf das Unternehmen zu einem höheren Wertbeitrag führen kann. Dabei wurde vor allem festgestellt, dass durch eine Verbesserung der strategischen Ausrichtung die Effektivität und Leistung der Unternehmung gesteigert werden. Ein positiver Zusammenhang zwischen sichtbaren Nutzen aus dem Einsatz der IT und der Übereinstimmung von IT- und Geschäftsstrategie wird ebenso aufgezeigt. Im Rahmen der IT-Governance umfasst die strategische Ausrichtung der IT weit mehr als die strategische Integration zwischen der zukünftigen IT-Organisation und der zukünftigen Unternehmensorganisation. Es ist sehr wichtig, dass auch die IT-Aktivitäten und die Unternehmensaktivitäten entsprechend auf einander ausgerichtet und abgestimmt sind. Seit Ende der 90er-Jahre wurde eine Vielzahl von sogenannten Alignment-Modellen entwickelt, die versuchen, das komplexe Phänomen zu erklären, wie die Unternehmensstrategie auf die IT abgestimmt werden kann. Dabei hat besonders das von Henderson und Venkatraman entwickelte ‘Strategic Alignment Model’ (SAM) eine gewisse Prominenz erlangt. Es wurde von verschiedenen Autoren übernommen und erweitert. Die Autoren betrachten die geschäftliche Seite eines Unternehmens und stellen diese der IT gegenüber. Auf beiden Seiten unterscheiden sie zwischen der Strategie und der Infrastruktur. Dabei ist die Strategie jeweils eine nach außen gerichtete Domäne und die Infrastruktur eine nach innen gerichtete Domäne. Zusätzlich zu den Domänen werden im ‘Strategic Alignment Model’ (SAM) auch Abstimmungsaufgaben untereinander thematisiert. Der strategische Fit bedeutet dabei die vertikale Abstimmung der nach außen gerichteten Domänen (Geschäfts- oder IT-Strategie) mit den jeweils korrespondierenden nach innen gerichteten Domänen. Die funktionale Integration ist die Abstimmung in horizontaler Richtung, dabei wird zwischen operativer und strategische Integration unterschieden. Zwischen den Domänen geht es nicht alleine um die bilaterale Abstimmung, sondern auch um multilaterale Beziehungen untereinander. Ausgehend von der Geschäfts- oder der IT-Strategie wird die Wirkungskette über die jeweils horizontale oder vertikal benachbarte Domäne geführt. Das SAM ist als Strukturierungshilfe und als Modell zur Systematisierung des Alignment-Problems geeignet, jedoch bietet es keine konkreten praxisnahen Handlungsvorschläge, die eine Auswahl in Verbindung mit spezifischen Umständen und Zielen unterstützen würden. So lässt sich festhalten, dass SAM Alignment auf einer hohen Abstraktionsebene thematisiert und in der Praxis als Interpretationshilfe für die strategische Ausrichtung der IT dienen kann.
Christian Kopp, M. Sc., wurde 1978 in Lauchringen geboren. Das Studium der Wirtschaftsinformatik an der Fachhochschule Albstadt-Sigmaringen schloss der Autor im Jahre 2004 mit dem akademischen Grad des Diplom-Wirtschaftsinformatikers (FH) erfolgreich ab. Darauf aufbauend absolvierte der Autor von 2006 bis 2009 erfolgreich ein Masterstudium an der Universität Lichtenstein mit dem akademischen Abschluss eines Masters of Science in Business Process Engineering. Bereits während des Studiums sammelte der Autor umfassende theoretische und praktische Erfahrungen im IT-Management. Zudem motivierten berufliche Tätigkeiten in der IT-Leitung den Autor, sich intensiv der Thematik des vorliegenden Buches zu widmen.
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