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- Die Hypothekenkrise in den USA und ihre Auswirkungen
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Verlag:
Diplomica Verlag
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 09.2008
AuflagenNr.: 1
Seiten: 58
Abb.: 13
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback
Kaum ein anderes Thema wird in den letzten Monaten von der Medienwelt so intensiv behandelt wie die Hypothekenkrise in den USA. Meldungen über Entlassungen, ungewöhnlich hohe Abschreibungen, Rekordverluste und Liquiditätsengpässe auf den Finanzmärkten verbreiten besonders unter Kapitalanlegern Unsicherheit. Betroffen ist dabei längst nicht nur der Hypothekenmarkt. Um einen Überblick zu bekommen, wer aus welchen Gründen an den turbulenten Geschehnissen beteiligt ist, wird die Hypothekenkrise zu Beginn des Buches in den globalen Finanzsektor eingeordnet. Das darauf folgende Kapitel beleuchtet die einzelnen Akteure mit ihren Rollen, betrachtet die wichtigsten Ereignisse im zeitlichen Kontext und liefert Gründe für das Ausmaß. Anschließend werden die Auswirkungen auf den betroffenen Märkten beschrieben und wird auf die Maßnahmen seitens der amerikanischen Notenbank und Regierung, die der Krise entgegenwirken sollen, eingegangen. Zum Abschluss wird die Situation auf dem deutschen bzw. europäischen Markt behandelt und ein aktueller Ausblick auf die Markttendenzen gegeben. Eine gezogenes Fazit sowie der darin enthaltende Hinweis auf einen alternativen Anlagetrend runden dieses brisante Thema ab. Verkürzte Darstellungen dienen der Verständlichkeit. Die in diesem Buch angegebenen Zahlenwerte basieren aufgrund des intransparenten Finanzmarktes auf Schätzungen der jeweiligen Autoren und divergieren in den Medien teilweise erheblich. Vordergründig soll der Leser einen Einblick in die derzeitige Situation der Finanzwelt und ein Gefühl für die Dimension des Ausmaßes bekommen. Des Weiteren soll er sich der möglichen Risiken in Betracht gezogener Finanzanlagen bewusst werden.
Kapitel 3.2 Ablauf der Ereignisse 3.2.1 Der Aufbau einer Immobilienblase Der Ausbruch der Immobilienkrise im Sommer 2007 beendete abrupt das Wirtschaftswachstum in den USA. Bevor es dazu kam, wuchs der Arbeitsmarkt nach dem Platzen der Internetblase im März 2001 mit stetigen Lohnsteigerungen, dank einer boomenden Wirtschaft, jährlich stark an. Ausgangspunkt war Kalifornien, wo Teile einer Generation durch Immobilienerbe vermögend wurden. Als Kapitalanleger suchten diese nach günstigen Kaufgelegenheiten im ganzen Land. Die hohe Nachfrage nach Immobilien besonders von Zuwanderern brachte einen weiteren Aufschwung am Markt. Jährliche, übertriebene Preissteigerungen auf dem Immobilienmarkt, 20 % in einigen US-Städten, überstiegen dabei die Einkommenssteigerungen um ein Vielfaches. Massive Leitzinssenkungen der Fed zwischen Anfang 2001 und Mitte 2003 von 6,5 auf 1,0 % (siehe Anlage 2) stellten den Banken hohe Liquidität zur Verfügung. Die Nachfrage stieg weiter an. Banken ließen sich dazu verleiten, ihre Kreditvergaberichtlinien zu lockern. Solange der Immobilienwert anstieg, erhöhte sich auch die Anzahl der vergebenen Hypothekenkredite. Vollfinanzierungen für den Bau von Eigenheimen waren keine Seltenheit, d.h. Eigenkapital wurde nicht benötigt, allerdings sind aufgrund des riskanten Geschäftes die Zinsen in diesen Fällen höher als bei normalen Hypothekendarlehen. Angebote mit anfänglicher Zinsbefreiung und später ansteigenden Zinssätzen ermutigten die Haushalte Kredite aufzunehmen. Der Subprime-Markt profitierte davon am meisten. Die Möglichkeit, mit Immobilien aus einer finanziell angespannten Lage zu kommen, ließ das Teilsegment zu einem bedeutenden Kreditnehmer werden. Banken sahen eine gute Gelegenheit diesen Markt an den günstigen Krediten teilhaben zu lassen. Die Kreditvergabe an private Haushalte erfolgt sehr aggressiv und bewusst risikobehaftet, Einkommens- und Vermögensnachweise wurden vernachlässigt. 2005 wurden fünf Mal so viele Eigenheimdarlehen an den Subprime-Markt ausgehändigt wie im Jahr 2000. Aus dem Global Financial Stability Report des Internationalen Währungsfonds (IWF) vom April 2007 geht hervor, dass vom insgesamt verbrieften Hypothekenkreditvolumen aus den USA eine Bio. $ Subprime-Hypotheken sind. Um die von der Bank gewünschten Sicherheiten in Form von Bonitäten oder Einkommensbestätigungen vorweisen zu können, gab es im Internet einfallsreiche Auswege. Beispielsweise verleitete eine Internetfirma Kreditnehmer zu betrügerischen Maßnahmen. Die Webseite VerifyEmployment.net (Seiteninhalte nicht mehr erreichbar) bot an, jemanden gegen Entgelt als freien Subunternehmer anzustellen. Um Gehaltsschecks mit fiktivem Stundenlohn selbst auszustellen, konnte auf der Webseite FakePaycheckStubs.com ein knapp 50 $ teures Programm gekauft werden. In der Annahme, dass die Häuser weiter an Wert steigen würden, nahmen US-Bürger aus Konsumzwecken weitere Kredite auf ihre Eigenheime auf. Ende 2006 erreichte das insgesamt ausstehende Immobiliendarlehen ein Volumen von 1.300 Mrd. $ (inkl. Prime-Hypotheken), zehn Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) der USA. Als die Medien Ende Juli 2007 die ersten Nachrichten zur Hypothekenkrise brachten, war die Immobilienblase schließlich geplatzt.
Michael Schlemmer, Diplom-Betriebswirt (BA) in spe, BWL-Studium an der staatlichen Berufsakademie Mosbach, Abschluss 2008 Derzeit tätig als Trainee im Bereich internationale Rechnungslegung, alleinige Abhandlung der Umstellung des HGB-Jahresabschluss auf IFRS.
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