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Produktart: Buch
Verlag:
Diplomica Verlag
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 01.2014
AuflagenNr.: 1
Seiten: 76
Abb.: 11
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback

Inhalt

Seit 2008 ist die Finanzkrise mit Ihren Folgen in aller Munde. Nicht nur die USA, als Entstehungsland der Krise, sowie der Euro-Raum sind betroffen, sondern die ganze Welt. Durch die fortschreitende Globalisierung, den technischen Fortschritt sowie die Bildung von Währungsunionen sind nicht nur einzelne Länder, sondern das weltweite Finanzsystem betroffen. Außerdem bringt die Finanzkrise weitreichende Folgen mit sich, die Jedermann tangieren. Sechs Jahre der Krise sind nun vergangen und somit ist es an der Zeit, eine Zwischenbilanz zu ziehen - wenngleich die Finanzkrise noch nicht vollständig überstanden ist. Diese Studie untersucht die bisherigen Konsequenzen der Finanzkrise 2008. Seit nunmehr sechs Jahren ist die Finanzkrise omnipräsent. Bei dieser Informationsflut fällt es schwer den Überblick zu behalten. In dieser Untersuchung werden nun die tatsächlichen Auswirkungen auf die ausgewählten Marktteilnehmer - Banken und Privatanleger - zusammengetragen. Außerdem soll erörtert werden, ob und inwiefern die Marktteilnehmer ihr Verhalten an die aktuellen Marktgegebenheiten angepasst haben.

Leseprobe

Textprobe: Kapitel 2.3, Direkte Reaktionen auf die Finanzkrise: 2.3.1, Federal Reserve System und Europäische Zentralbank: Regierungen und Zentralbanken waren sich einig, dass ihre Hilfe zur Stabilisierung des Finanzsystems unumgänglich sei. Federal Reserve System: Das Fed reagierte auf die Finanzkrise in mehreren Schritten. Zunächst wurde der Leit-zins von ursprünglich 5,25 % per August 2007 sukzessive auf 0,25 % im Jahre 2009 gesenkt. Außerdem wurden eine Reihe neuer geldpolitischer Instrumente eingeführt. Am 10.08.2007 stellte die US-Notenbank Liquidität zur Verfügung, die die Kreditinstitute in Form von Offenmarktgeschäften unterstützen sollte. Am 17.08.2007 senkte das Fed den Diskontsatz. Dies ist der Zinssatz zu dem die Banken sich direkt Geld bei Fed leihen können. Bislang betrug der Spread zwischen Leitzins und Diskontsatz 100 Basispunkte. Nach der Senkung beträgt der Spread noch 50 Basispunkte. Auch das Verfahren der Diskontfenster-Finanzierung wurde vereinfacht, um den Banken im Not-fall einfacher Liquidität zu verschaffen. Über die Grenzen des Diskontfensters hinaus führte die Fed außerdem eine Term Auction Facility (TAF) ein. Hier werden vorher festgelegte Beträge von Diskontkrediten an ausgewählte Kreditnehmer versteigert. Das Ziel ist es, die Banken zu motivieren, vermehrt Kredite an Haushalte und Unternehmen auszugeben und ihr Geld nicht zu horten. Trotz der vorgenannten Bemühungen konnten die Maßnahmen des Fed die gesamtwirtschaftlichen, finanziellen Spannungen nicht beseitigen. Das wirkungsvollste Instrument der Geldpolitik zur Erreichung der Hauptziele Vollbeschäftigung und Preisniveaustabilität ist die Verwaltung des kurzfristi-gen Zinssatzes. Dies wurde durch die Stagflation erschwert. Stagflation bedeutet zum einen eine wirtschaftliche Rezession, die eine Senkung des Zinssatzes verlangt und zum anderen eine finanzielle Inflation, die durch eine Erhöhung des Zinssatzes positiv beeinflusst werden kann. Das Federal Open Market Committee (FOMC) entschied sich für eine Zinssenkung, da mit einer Abschwächung der Inflation zu rechnen war. Das FOMC ist der Offenmarktausschuss des Fed und entscheidet über die Geldpolitik der USA. Europäische Zentralbank (EZB): Ab August 2007 stellte die EZB zusätzliche Liquidität zur Verfügung. Zusammen mit der US-Notenbank wurden ab Dezember 2007 auch US-Dollar bereitgestellt. Als der Geldmarkt in 2008 aufgrund der zunehmenden Unsicherheit auszutrocknen drohte, reagierte die EZB mit einer Reihe von Maßnahmen. Eine zentrale Änderung war hierbei der Wechsel zu Mengentendern mit Vollzuteilung. Die Banken konnten so unter entsprechender Sicherheit unbegrenzt Gelder zum Hauptrefinanzierungssatz aufnehmen. Die EZB übernahm somit die Rolle des Geldmarktes. Es folgten Zinssenkungen, Erweiterungen des Sicherheitsrahmens sowie die Verlängerung von Krediten an Banken. Im Juni 2009 begann die EZB mit dem Ankauf gedeckter Schuldverschreibungen um den angeschlagenen Markt wiederzubeleben. Gedeckte Schuldverschreibungen sind verzinsliche Wertpapiere, die durch eine Forderung gedeckt sind und eine wichtige Refinanzierungsmöglichkeit für Banken darstellen. Per Mai 2010 führte die EZB dann ein Programm für Wertpapiermärkte ein: Securities Markets Programme (SMP). Das Programm ermöglichte es den Zentralbanken für Schuldtitel zu intervenieren. Im Vordergrund standen hier die Staatsanleihenmärkte. Aufgrund der andauernden Spannungen auf dem Geldmarkt führte die EZB im Dezember 2011 und im Januar 2012 zwei längerfristige Refinanzierungsgeschäfte (36 Monate) durch. Außerdem erlaubte die EZB es den nationalen Zentralbanken bestimmte Kreditforderungen hereinzunehmen. Dies erhöhte die Verfügbarkeit von Sicherheiten. Der Mindestreservesatz wurde von 2 % auf 1 % gesenkt. Es wurden somit Sicherheiten freigesetzt und die Geldmarktaktivität erhöhte sich. Seit September 2012 sind Outright Monetary Transactions (OMTs) zulässig. OMTs beinhalten den Kauf und Verkauf von Staatsanleihen an Sekundärmärkten. Diese lösten das SMP ab. Die Krisenpolitik des Fed löste bei vielen Beobachtern der Krise Unbehagen aus. Der Zusammenbruch großer Finanzinstitute musste mit allen Mitteln verhindert werden - auch das Ziel der Preisstabilität wurde vernachlässigt. Die Zinssenkungen wirkten panisch und hatten nur ein Ziel: Der Einbruch am Aktienmarkt musste vermieden werden. Die EZB hingegen verschaffte sich großen Respekt für Ihr Handeln in Krisenzeiten. Im Verlauf der Krise passte sich das Fed immer mehr an die Handlungsweisen der EZB an, da erkannt wurde, dass das Instrumentarium des Fed bis dahin unzureichend war. 2.3.2, Staatseingriffe: Die Finanzmärkte spielen eine wichtige Rolle für die Entwicklung einer Wirtschaft. Sie vereinen Kapitalangebot und Kapitalnachfrage unabhängig von Regionen, Zeitzonen und Transaktionsgrößen. Diese Funktionen fördern das Gemeinwohl, solange der Markt funktioniert und nicht einzelne Akteure falsch oder irrational handeln. Für diese Fälle ist ein institutioneller Rahmen notwendig, der Gesetze, Regeln und Vorschriften schafft und deren Einhaltung überwacht. In der Theorie reguliert sich der Markt in einer sozialen Marktwirtschaft selbstständig mit Hilfe des Wettbewerbs. Die Marktteilnehmer bringen Ihre Wirtschaftspläne ein und durch den Preismechanismus findet sich ein Gleichgewicht. Der Staat gibt lediglich die Rahmenbedingungen vor. Liegt ein Marktversagen vor und der Markt kann sich nicht selbst regulieren, so können weitere Eingriffe gerechtfertigt sein um keinen Zusammenbruch des Marktes zu riskieren. Im Falle der Finanzkrise 2008 schien ein Verzicht auf das Eingreifen der Staaten nicht mehr denkbar. Die Insolvenz weiterer systemrelevanter Banken (z. B. Hypo Real Estate) hätte das Finanzsystem erneut ins Wanken gebracht. Die Insolvenz der Investmentbank Lehman Brothers wirkte wie ein ‘Brandbeschleuniger’ auf die Finanzkrise. Zeitgleich mit der Finanzkrise setzte auch eine Krise der Realwirtschaft ein. Investitions- und Konsumausgaben in den USA waren oftmals verschuldungsfinanziert. Diese brachen ein und eine Rezession begann. Der amerikanische Import sank, was wiederum den Welthandel einschränkte. Nahezu alle Unternehmen waren unsicher, was die wirtschaftliche Zukunft bringen würde und hielten Investitionen zurück. Diese enttäuschte Erwartung verringerte die gesamtwirtschaftliche Nachfrage. Die Staaten griffen ein und versorgten den Kapitalmarkt mit Liquidität, hafteten für die Unternehmen und federten die Rezession ab. Durch den Konjunktureinbruch sanken die Steuereinnahmen erheblich. Die Gewinne der Unternehmen brachen ein, die Löhne wurden gesenkt und die Konsumnachfrage nahm ab. Um den Einbruch abzufedern wurden wiederum Konjunkturpakete geschnürt, die die Ausgaben erhöhten. Diese Reaktionen haben die Staatsverschuldungen mächtig vorangetrieben. Viele Länder waren schon vor Ausbruch der Finanzkrise hoch verschuldet, sodass die Welt-finanzkrise sich zu einer Staatsschuldenkrise ausweitete.

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