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- Die europäische und chinesische Textilwirtschaft im Wandel: Vietnam als potentielle Alternative für chinesische und internationale Investoren
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Verlag:
Diplomica Verlag
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 09.2010
AuflagenNr.: 1
Seiten: 102
Abb.: 12
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback
Die EU ist neben den USA der größte Einkäufer von Textilien Made in China. Durch den Trend der Globalisierung und den 2001 erfolgten Beitritt Chinas zur WTO steht die Textilwirtschaft in der EU stark unter Druck. Der Konflikt zwischen dem Textilhandel und der Textilproduktion in der EU spitzt sich zusätzlich zu. Einerseits verlangen Länder mit textilerzeugendem Schwerpunkt eine Verschärfung bzw. Wiedereinführung von Quotenregelungen gegenüber China, andererseits fordern Länder mit dominierendem Textilhandel ein rasches Ende der Quotenregelung und jeglicher Importblockaden. China ist aber auch einer der wichtigsten Absatzmärkte der Welt. Zwar werden die Produktionskosten mit der Zeit immer höher, das Absatzpotenzial des Landes und die Nähe zum Endverbraucher werden aber in der Zukunft einer der wichtigsten Gründe sein in China zu produzieren. Ist der Zielmarkt Europa oder USA, kann Vietnam, wegen zahlreichen Handelsbegünstigungen und Kostenvorteilen, als potentielle Alternative für internationale und chinesische Investoren gesehen werden. Vor einer Produktionsverlagerung muss man sich aber im Klaren sein, dass es sowohl kulturelle, rechtliche als auch ökonomische Eigenheiten gibt, und Informationen öffentlicher Stellen zu China und Vietnam hinterfragt und verglichen werden sollten.
Textprobe: Kapitel 9.5, Auslandsinvestitionen: ‘Der Staat der sozialistischen Republik Vietnam begrüßt und regt fremde Investoren an, in Vietnam, auf der Grundlage von Respekt für die Hoheit der Unabhängigkeit von Vietnam, Befolgung des vietnamesischen Gesetzes, der Gleichheit und des gegenseitigen Nutzens, zu investieren. Der Staat der sozialistischen Republik von Vietnam garantiert den Besitz des investierten Kapitals und anderer Rechte der fremden Investoren und ermöglicht günstige Rahmenbedingungen, sowie eine vereinfachte und beschleunigte Abwicklung der notwendigen Formalitäten.’ (aus dem Investitionsgesetz der sozialistischen Republik Vietnam, Kapitel I Artikel 1) (Law on Foreign Investment in Vietnam 01.07.2006: Kapitel I Artikel I). Mit dem Anfang der Wirtschaftsreformen von 1987 wurde auch ein neues Investitionsgesetz verabschiedet. Seit 1987 wurde das Investitionsgesetz bisher sechs Mal novelliert (1990, 1992, 1996, 1998, 2000, 2005) und orientiert sich an folgenden Zielen: Schaffung von attraktiven Investitionsbedingungen für ausländische Unternehmen. Aneignung ausländischen Knowhows. Effektive Nutzung und Entwicklung des Landespotentials und der Ressourcen. Verbesserung des Lebensstandards und Kampf gegen die Arbeitslosigkeit. Förderung von Export und Einnahmen von Auslandsdevisen. Die letzte Novellierung fand 2005 statt und trat am 01.07.2006 in Kraft. Es wurden 50 Gesetze geändert um die Rahmenbedingungen für eine Aufnahme in die WTO anzupassen. Die wichtigsten Änderungen sind unter anderem: Aufhebung unterschiedlicher Gesetze für in- und ausländische Unternehmen. Im Streitfall können verschiedene Schiedsverfahren in Anspruch genommen werden, so kann z.B. bei Differenzen mit einer vietnamesischen Behörde ein internationales Schiedsgericht angerufen werden, sofern dies vorher vertraglich vereinbart wurde. Der Staat leistet vollwertige Staatsgarantien, was besonders wichtig bei auslandsfinanzierten Infrastrukturprojekten ist, die besonders auf solche Sicherheiten angewiesen sind. Projekte, die ein Investitionsvolumen von 15 Mrd. Dong (ca. 600.000 EUR) nicht überschreiten, müssen nun kein Genehmigungsverfahren mehr durchlaufen. Projekte in einer Größenordnung von 15 Mrd. bis 300 Mrd. Dong (ca. 600.000-1.200.000 EUR) müssen sich lediglich registrieren lassen. Projekte, die den Wert von 300 Mrd. Dong (ca. 1.200.000 EUR) überschreiten, benötigen die Genehmigung der zuständigen Behörde. Die Dauer eines Genehmigungsverfahrens ist auf 30 Tagen begrenzt. Bei begründeten Sonderfällen sind bis zu 45 Tage zulässig. Verstärkter Schutz von geistigem Eigentum. ein verschärftes Antikorruptionsgesetz. Bei der Gründung von auslandsinvestierten Handelsgesellschaften sind nun, zusätzlich zur bereits bestehenden Möglichkeit der Gründung eines Joint-Ventures, auch zu 100% in ausländischem Besitz stehende Unternehmen erlaubt. Für ausländische Investoren ist Vietnam seit dem Beitritt in die WTO 2007 noch interessanter geworden. 2007 sind über 15 Mrd. USD an ausländischen Direktinvestitionen nach Vietnam geflossen, was einer Vorjahressteigerung von 50% entspricht. Der Großteil der Investitionen wurde beim Bau von Ölraffinerien russischer und britischer Investoren, von Laptopproduktionsstätten taiwanesischer Investoren und einer Vespa-Produktionsstätte des italienischen Unternehmens Piaggio getätigt. Hauptsächlich wird in Ho Chi Minh City und Umgebung Investiert. Im Jahr 2007 sind 60% der ausländischen Investitionen in dieses Gebiet geflossen.
Mag. Vinh Tai TRAN, Jahrgang 1982, beschäftigte sich bereits während der Schulzeit intensiv mit der Textilwirtschaft und absolvierte sein Abitur an der Modeschule Linz. Das globale Zentrum der Textilwirtschaft in China ausmachend, beschloss er sich eingehend mit diesem Markt zu beschäftigen und schloss dem folgend ein Studium der Sinologie, mit Schwerpunkt Internationale Betriebswirtschaft, an der Universität Wien an. Schon während der Schul- und Studienzeit arbeitete er als Übersetzter und betreute internationale Firmen in Chinafragen. Des Weiteren verbrachte der Autor beruflich schon einige Jahre in China und studierte während dieser Zeit an der Fudan University in Shanghai um sein Know-How zu vertiefen. Zurzeit ist er in einem international tätigen Unternehmen beschäftigt und betreut deren Produktion in China. Dieses Werk wurde unter anderem von der Wirtschaftskammer Österreich mit einem Anerkennungspreis ausgezeichnet.
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