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Produktart: Buch
Verlag:
Diplomica Verlag
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 09.2014
AuflagenNr.: 1
Seiten: 132
Abb.: 14
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback

Inhalt

Aufgrund der steigenden Bedeutung Brasiliens in der Welt und der zunehmenden medialen Aufmerksamkeit- nicht zuletzt durch sportliche Großereignisse wie die Fußball-WM 2014 oder Olympia 2016 in Rio - ist die Frage nach der Nachhaltigkeit des brasilianischen Wirtschaftswachstums aktueller denn je. Diese Studie widmet sich der Fragestellung nach den Ursachen des brasilianischen Wirtschaftsaufschwungs seit dem Jahr 2000. Ziel der Arbeit ist es zu analysieren, ob die Ursachen für das Wirtschaftswachstum eher strukturell - beispielsweise durch politische Strukturreformen - oder konjunkturell - also durch Veränderungen der Marktlage - begründet sind. Durch die Beantwortung der Forschungsfrage lassen sich letztlich Rückschlüsse auf die Nachhaltigkeit des brasilianischen Wirtschaftswachstums ziehen. Die Arbeit leistet somit auch einen Beitrag in der Diskussion um das wirtschaftliche Entwicklungspotential von Schwellenländern. Eine abschließende Beurteilung über die Ursachen des Wirtschaftswachstums findet anhand von relevanten Theorien der Wirtschaftswissenschaft statt. Die Studie beschränkt sich jedoch nicht ausschließlich auf eine bloße Analyse der Wirtschaftsentwicklung der vergangenen Jahre. Zur Bewertung der Nachhaltigkeit des Wirtschaftsaufschwungs setzt sie sich auch mit den enormen sozialen Ungleichheiten und weiteren gesellschaftlich-politischen Problemen auseinander, so dass sich am Schluss ein differenziertes Gesamtbild der brasilianischen Wirtschaft ergibt, mit dem der Blick auf gegenwärtige Entwicklungen leichter fällt. Die Studie bietet sich somit auch als Basisliteratur an, auf deren Grundlage viele weitere interessante Fragestellungen abgeleitet werden können.

Leseprobe

Textprobe: Kapitel 2.1, Die historische Entwicklung der brasilianischen Wirtschaft seit 1945: Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges im Jahr 1945 entwickelte sich Brasiliens Wirtschaft zunächst positiv. Im Zeitraum von 1948 bis 1955 wuchs das brasilianische Bruttoinlandsprodukt (BIP) um durchschnittlich 7,4 Prozent. Die durchschnittliche Investitionsquote erhöhte sich, was den Prozess der Industrialisierung vorantrieb und es konnten mehr Investitionen im Bereich der öffentlichen Infrastruktur getätigt werden. Doch trotz der allgemein positiven Entwicklung kam es auch zu Umständen, die das brasilianische Wirtschaftswachstum etwas bremsten. So wuchsen die durchschnittlichen jährlichen Raten der Im- und Exporte im Zeitraum von 1946-1950 noch im zweistelligen Bereich, verloren allerdings zwischen 1951 und 1955 an Boden und wuchsen nun nur noch im einstelligen Bereich. Als Grund dafür werden in der Fachliteratur sinkende Einnahmen aus dem Kaffeehandel sowie die allgemeine Weiterentwicklung von Verfahren, die Importe in gewissen Bereichen überflüssig machten (Substitution), benannt. Dennoch wuchs auch im Zeitraum von 1956-1963 die brasilianische Wirtschaft (gemessen am BIP) im Durchschnitt um 6,7 Prozent. Gegen Mitte der 1960er Jahre war die Phase des Wirtschaftswachstums in Brasilien beendet. 15 Jahre lang war das brasilianische BIP eines der am stärksten wachsenden weltweit gewesen. Als jedoch 1964 die Militärs die politische Macht übernahmen, lag die brasilianische Wirtschaft am Boden. In der Fachliteratur werden als Gründe hierfür eine steigende Inflation bei gleichzeitig höheren Lohnforderungen ab der zweiten Hälfte der 1950er Jahre benannt. Die wirtschaftliche Lage Brasiliens verschlechterte sich zusehens. Das Land hatte damals Auslandsschulden in Höhe von 3 Milliarden US Dollar und die jährliche Inflation war um 100 Prozent gestiegen. Das Ausland weigerte sich weitere Kredite zu bewilligen. Diese Phase der wirtschaftlichen Krise nutzte das Militär zur Ergreifung der politischen Macht. Sein Hauptziel war es, die wirtschaftliche Entwicklung zu beschleunigen und die Inflation einzudämmen, um die Preise möglichst schnell in ein Gleichgewicht zu bringen. Um die hohen Defizite auszugleichen, wurden viele Preise für Güter des täglichen Bedarfs, beispielsweise der Strompreis oder der Preis für Brot, erhöht und eine Steuerreform durchgeführt. Im Jahr 1965 einigte sich die brasilianische Regierung mit den amerikanischen und europäischen Gläubigern auf einen langfristigen realistischen Rahmen der Schuldenrückzahlung. Erst nach diesen Vereinbarungen erhielt Brasilien neue Kredite von den USA und der Weltbank. Diese Unterstützung verhalf der Militärregierung dazu, das Haushaltsdefizit stark zu reduzieren und einen wirtschaftlichen Aufschwung einzuleiten. Das BIP stieg zweistellig in den Jahren von 1968 bis 1973. Der Export konnte verdreifacht werden. Diese Zeit wird heute als ‘Milagre econômico’, also als die Zeit des ‘Wirtschaftswunders’ bezeichnet. Für das Militär war diese Entwicklung eine ideale Grundlage zur Herrschaftslegitimation. Dabei überspielten sie die Tatsache, dass das ‘Wirtschaftswunder’ in erster Linie von außen generiert und mit hohen sozialen Kosten verbunden war. Das Ziel der Regierung war es, Brasilien binnen einer Generation zum Industriestaat nach amerikanischem Muster zu führen. Dazu leitete das Militär wichtige strukturelle Reformen im Finanzsektor ein, die das Ziel hatten, den Kapitalmarkt zu modernisieren und die Inflation zu zügeln. Das Wirtschaftswunder hielt allerdings nur bis zum Jahr 1973 an. Die im Zuge der Weltwirtschaftskrise der 1970er Jahre eintretende Verteuerung des Ölpreises traf Brasilien schwer, da das Land damals 80 Prozent seines Öls importierte. Im Zuge dessen verdoppelten sich im Jahr 1974 die Auslandsschulden von sechs auf zwölf Milliarden Dollar und betrugen im Jahr 1978 43 Milliarden Dollar. Die Inflation stieg zwischen 1974 und 1978 um knapp 38 Prozent und nur die Auslandskredite konnten Brasilien damals vor dem Staatsbankrott bewahren. Im Jahr 1983 betrug die Inflation 211 Prozent. Brasilien konnte seine hohen Auslandsschulden nicht mehr begleichen, weshalb es Anfang der 1980er Jahre in die Rezession rutschte, deren Auswirkungen noch lange zu spüren sein sollten. Die Zeit zwischen 1980 und 1990 wird heute als ‘década perdida’, also als verlorenes Jahrzehnt bezeichnet, da gegen Ende dieser Dekade der Entwicklungsstand der Wirtschaft dem zu Beginn der Dekade entsprach. Mit dem wirtschaftlichen Abstieg Brasiliens in den 1980er Jahren verlor auch die Militärregierung an Ansehen, sodass sich ihr Kandiat bei den Präsidentschaftswahlen Anfang 1985 nicht mehr durchsetzen konnte. Mit dem Ende des Wirtschaftswunders war die Legitimationsgrundlage der Militärregierung weggebrochen und dies führte nach 21 Jahren der Militärdiktatur zu einem Systemwechsel. Im Jahr 1988 erhielt Brasilien eine neue, demokratische Verfassung. Die Machtausübung durch die Militärs im Zeitraum von 1964 bis 1985 bedeutete nicht, dass Brasilien in dieser Zeit wirtschaftspolitisch ziellos war. Die umgesetzte Politik war durchaus entwicklungsorientiert, mit starken Planungselementen und einer aktiven Rolle des Staates in der Entwicklungspolitik. Die starke Förderung von Exporten trug letztlich zum Anstieg des Wirtschaftswachstums bei. Allerdings gestaltete sich dies mit großen regionalen Unterschieden. Zu den Merkmalen des Entwicklungsmodells der Militärs gehörte demnach auch die Bedeutung der regionalen Integration, insbesondere in Bezug auf das Amazonasgebiet. So war die Erschließung des Regenwaldes durch Straßen und Großprojekte, wie etwa ‘Grande Carajás’, eines der größten Bergbauprojekte der Erde, ein zentrales Anliegen der Militärdiktatur. Die Wirtschaftspolitik der Militärs zeichnete sich auch durch den Schutz gegen Importe aus. So war Brasilien bis zum Ende der Militärdiktatur ein von Industrieimporte weitgehend abgeschottetes Land. Trotz aller Bestrebungen des Militärs fehlte es dem ‘Wirtschaftswunder’ an einem ‘soliden Fundament’, weshalb es nicht zu einem nachhaltigen Entwicklungsprozess kam. Es vermochte die strukturellen Probleme der Ungleichheit nicht zu lösen, so Wilhelm Hofmeister von der Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) in Brasilien. Das ‘Erbe’ der Militärdiktatur war ein großer Schuldenberg und eine Inflation von rund 200 Prozent. Brasilien stand 1989 am Rande einer Hyperinflation. Erst die Einfrierung kurzfristiger Geldanlagen und Sparguthaben senkte die Inflation drastisch. Allerdings war dies keine Maßnahme, die das Problem der Inflation auf Dauer hätte lösen können. Im Jahr 1992 stand das Land erneut vor einer Hyperinflation. Im Juli 1994 betrug die Inflation 5.150 Prozent. Allerdings sollte sich dieses Jahr auch als Schicksalsjahr für Brasilien (nicht nur in Bezug auf die gewonnene Fußball-Weltmeisterschaft) herausstellen, denn im Juli 1994 wurde das Wirtschaftsprogramm ‘Plano Real’ umgesetzt und als Teil dessen der ‘Real’ als neue Währung eingeführt. Die durch dieses Wirtschaftsprogramm eingeleiteten Strukturveränderungen bewirkten eine nachhaltige Senkung der Inflation. Die plötzliche Stabilität des Real führte zu einem Gewinn an Kaufkraft. Am 01. Januar 2003 trat Luiz Inácio Lula da Silva, Mitglied der Partido dos Trabalhadores (PT), das Präsidentenamt an. Seine erste Amtszeit stand noch stark unter dem Primat der Stabilisierungspolitik, in der zweiten Amtszeit wurde die Förderung der Wirtschaft zur obersten Priorität der Regierung. ‘Meilensteine’ in der Amtszeit von Lula da Silva waren u.a. das Förderprogramm ‘Bolsa Família’, ein Transferprogramm für extrem arme Familien, das an den Schulbesuch der Kinder gekoppelt wurde, welches im Jahr 2011 12 Millionen Familien (mehr als 50 Millionen Menschen) bezogen, sowie die Schaffung von zweieinhalb Millionen Arbeitsplätzen. Die Erfolge in der Armutsbekämpfung sind im Laufe der Jahre zum großen Markenzeichen der Regierung Lulas geworden. Lula gelang es, dem Land wieder eine Entwicklungsperspektive zu geben, die Wachstum mit sozialem Ausgleich verband. Im Gegensatz zu seinen Vorgängern gelang es ihm, die brasilianische Wirtschaft mit Entschiedenheit in ruhigeres Fahrwasser zu bringen und die drohende Zahlungsunfähigkeit des Landes im September 2002 gerade noch im letzten Augenblick abzuwenden, indem er sich für weitere Auslandskredite einsetzte und diese letztlich bewilligt bekam. Am 01.01.2011 wurde zum ersten Mal in der Geschichte Brasiliens eine Frau als Präsidentin vereidigt. Die Nachfolgerin von Präsident Lula da Silva, Dilma Rousseff (PT-Partei), versprach in erster Linie die Kontinuität der erfolgreichen Lula-Regierung. So setzt sich Rousseff weiterhin für die Bekämpfung der Armut im Land ein. Sie folgt damit der Leitlinie Lulas der Wachstumspolitik bei sozialem Ausgleich, setzt allerdings auch eigene Akzente in bestimmten Politikfeldern. Resümierend lassen sich nun typische Merkmale der brasilianischen Wirtschaft benennen. In seiner Wirtschaftsentwicklung seit 1945 hat Brasilien überwiegend ein Wachstum zu verzeichnen, wobei es zu teils starken Schwankungen der Wachstumsintensität kam. Die Phasen, in denen gar kein Wachstum des BIP vorlag, sind im Verhältnis überwiegend von recht kurzer Dauer gewesen. Ein weiteres Charakteristikum der brasilianischen Wirtschaft war lange Zeit das Problem einer extremen Inflation. Der Kampf gegen die allgemeine Erhöhung des Preisniveaus durchzieht die brasilianische Wirtschaftspolitik wie einen roten Faden. Typisch für Brasiliens Wirtschaft ist zudem die mehrmalige Inanspruchnahme von ausländischen Krediten zur Rettung der nationalen Wirtschaft und eine zeitweise immense Auslandverschuldung. Darüber hinaus war das Wirtschaftswachstum stets regional konzentriert. 2.2, Aktuelle Entwicklungen der brasilianischen Wirtschaft: Brasilien konnte in den letzten Jahren sein BIP drastisch erhöhen. Dieses erreichte im Jahr 2011 einen Wert von 2.492,91 Milliarden US Dollar. Somit zählt das Land inzwischen zu den zehn größten Volkswirtschaften der Welt und gehört zu den am schnellsten wachsenden ‘Schwellenländern’. So ist es Brasilien gelungen, innerhalb des Zeitraums von 2006 bis 2010 sein BIP annähernd zu verdoppeln. Gegen Ende des Jahres 2011 überholte das größte Land Lateinamerikas Großbritannien und nahm somit Platz sechs im ‘Club’ der zehn wichtigsten Volkswirtschaften der Welt ein. Der brasilianische Finanzminister Guido Mantega, Mitglied der derzeit regierenden PT-Partei, rechnet fest damit, dass Brasilien auch bald Frankreich hinter sich lassen und somit auf den fünften Platz vorrücken wird. Danach sei Deutschland im Visier. Brasiliens Wirtschaft wachse doppelt so schnell wie die in den europäischen Ländern, so der Minister. Seine Aussagen werden indes durch Prognosen des Internationalen Währungsfonds (IWF) bestätigt, welcher davon ausgeht, dass Brasilien tatsächlich im Jahr 2015 Frankreichs Platz als fünftgrößte Volkswirtschaft der Welt einnehmen wird. Ein Blick auf die Zahlen verrät, dass das brasilianische BIP im Zeitraum zwischen 2002 und 2011, mit Ausnahme des Jahres 2009, kontinuierlich gestiegen ist. Die Wachstumsraten des BIP liegen dabei zwischen einem und 7,35 Prozent gegenüber dem jeweiligen Vorjahr. Mehr als ein Drittel der Wertschöpfung in der lateinamerikanisch-karibischen Region entfällt auf die brasilianische Volkswirtschaft. Trotz der positiven wirtschaftlichen Entwicklung Brasiliens in den vergangenen Jahren muss auch wahrgenommen werden, dass Brasiliens Wirtschaft nach mehreren Boomjahren massiv an Schwung verloren hat. So legte das BIP 2012 nur noch um 0.9 Prozent zu. Im Vergleich zu den letzten drei Monaten des Vorjahres hat das brasilianische BIP im ersten Quartal 2013 nur schwach um 0,6 Prozent zugelegt. Der Wert lag somit unter den Erwartungen der Analytiker, die einen BIP-Zuwachs von 0,9 Prozent prognostiziert hatten. Grund für einen leichten Optimismus gibt allerdings die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD), die in ihrem Wirtschaftsausblick davon ausgeht, dass die brasilianische Wirtschaft 2013 um 2,9 Prozent zulegen werde (Stand: Mai 2013). Der alleinige Blick auf die Zahlen der brasilianischen Wirtschaft birgt allerdings die Gefahr vorschneller Generalurteile. Der wirtschaftliche Aufschwung kommt nicht zwangsläufig jedem Einzelnen der brasilianischen Bevölkerung zu Gute. Brasiliens Wirtschaft ist durch enorme regionale Disparitäten innerhalb des Landes geprägt. Dies gilt es bei dem Versuch einer Zuteilung der brasilianischen Wirtschaft in ein Ranking stets zu beachten. ‘Für Teile Brasiliens im Südosten und Süden würde eher ein Platz im europäischen Entwicklungsranking zutreffen, während große Teilregionen im Nordosten […] immer noch typische Merkmale von Armutsgebieten in Entwicklungsländern aufweisen.’ Diese regionalen Disparitäten werden besonders deutlich, wenn man das Zustandekommen des brasilianischen BIP nach Regionen betrachtet. Denn ‘rund 80 % des brasilianischen BIP werden in acht zentral und südlich gelegenen Bundesstaaten […] erwirtschaftet. Alleine im Bundesstaat São Paulo werden 34 % der brasilianischen Wirtschaftsleistung und über 40 % der Industrieproduktion erbracht’. Die Fläche Brasiliens ist doppelt so groß wie die Europas (ohne Russland) und größer als Australien. Brasilien ist somit in jeder Hinsicht ein Gigant unter den Staaten der Erde. Seine Fläche erreicht kontinentale Ausmaße. Eine Beurteilung der brasilianischen Wirtschaftsentwicklung sollte demnach auch immer die sozialen und geografischen Gegebenheiten einschließen. So darf nicht vernachlässigt werden, dass bis heute gravierende Probleme die brasilianische Wirtschaft prägen. Die Kinderarbeit ist immer noch weit verbreitet und 15 Millionen Brasilianer wurden im Jahr 2005 als Analphabeten klassifiziert, immerhin 11 Prozent der erwachsenen Bevölkerung des Landes. Die Informalität von Beschäftigungsverhältnissen ist ein fester Bestandteil der brasilianischen Wirtschaft und tief verankert im täglichen Leben. Die Zahl dieser Beschäftigungen lässt sich nicht genau beziffern. Schätzungen, wonach ca. 50 Prozent der Beschäftigten informellen Arbeitsverhältnissen nachgehen, geben einen ungefähren Hinweis auf die Größenordnung. Auch mit Blick auf diese strukturellen Probleme der brasilianischen Wirtschaft stellt sich bei den Bestrebungen der Regierung, Brasiliens Wirtschaftswachstum weiter voran zu bringen, die Frage, ob dieses Ziel tatsächlich realistisch erscheint. Möglicherweise steht sich Brasilien mit seinen großen Disparitäten bei der Verwirklichung seiner Wirtschaftsziele selbst im Weg. Die Entwicklungen der Vergangenheit zeigen jedoch, dass die brasilianische Regierung durchaus Reformen eingeleitet hat, die strukturelle Veränderungen im Wirtschaftssystem bewirken sollten. Es stellt sich demnach nun die Frage nach der Qualität des derzeitigen Wirtschaftsaufschwungs. Handelt es sich lediglich um ein zyklisches Wachstum oder ist der Aufschwung ein Resultat struktureller Veränderungen?

Über den Autor

Nikolas Magnus Klein wurde 1986 in Bergisch Gladbach geboren. Sein Studium der Politikwissenschaft und des Öffentlichen Rechts schloss er im Jahr 2013 in Trier mit dem akademischen Grad Master of Arts erfolgreich ab. Fasziniert von der portugiesischen Sprache, verbrachte der Autor ein Studienjahr in Portugal und sechs Monate in Brasilien. Seine Begeisterung für Brasilien veranlasste ihn, die vorliegende Studie zu verfassen und somit mehr über das wirtschaftliche Entwicklungspotential dieses Landes zu ermitteln.

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