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Verlag:
Diplomica Verlag
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 01.2010
AuflagenNr.: 1
Seiten: 124
Abb.: 6
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback
Unternehmen erkennen zunehmend, dass die Abbildung der ökonomischen Leistung mittels einer kennzahlenbasierten Finanzberichterstattung nicht mehr ausreichend ist, um den steigenden Ansprüchen der Stakeholder gerecht zu werden. Als Reaktion wurden vielerorts Nachhaltigkeitsberichte veröffentlicht, die neben der ökonomischen Leistung auch soziale und ökologische Aspekte der Unternehmenstätigkeit berücksichtigen. Dieses Buch zielt darauf ab, einen Überblick über den derzeitigen Stand des Corporate Social Responsibility Reporting zu vermitteln, etwaige Lücken im Entwicklungsprozess aufzudecken und daraus gezielte Perspektiven abzuleiten. Im ersten Teil der Arbeit erfolgen ein kurzer Abriss der geschichtlichen Entwicklung zu CSR und CSR-Reporting, die Wahl einer geeigneten Definition zu diesen beiden Begriffen sowie die Vorstellung des CSR-Konzepts der Europäischen Union. Im zweiten Teil wird der aktuelle Stand der Gesetzgebung für ein CSR-Reporting sowie Motive, die Unternehmen auch ohne jegliche Verpflichtungen zur Erstellung von Nachhaltigkeitsberichten veranlassen können, aufgezeigt. Das Kernstück dieser Arbeit stellt ein Vergleich der Berichterstattungspraktiken in vier ausgewählten EU-Ländern dar, welcher die Möglichkeit eröffnen soll, etwaige Parallelen bzw. Unterschiede in der Berichtsintensität von Ländern mit einer gesetzlichen Verpflichtung sowie Staaten ohne dieser aufzudecken. Insbesondere stehen hierbei die Wahl geeigneter Indikatoren sowie die Gestaltung eines Messsystems zur besseren Vergleichbarkeit der Berichtsleistungen im Vordergrund. Abschließend sollen – Bezug nehmend auf die gewonnenen Erkenntnisse – konkrete Entwicklungsperspektiven aufgezeigt werden.
Textprobe: Kapitel 6, Instrumente zur Umsetzung eines CSR-Reporting: Allgemein: Nachdem im letzten Kapitel die Gründe erörtert wurden, die Unternehmen zu einer freiwilligen Berichterstattung bewegen können, widmet sich dieses Kapitel der Frage ‘WIE’ bzw. mittels welcher Instrumente Unternehmen CSR-Reporting umsetzen können. Aufgrund des Prinzips der Freiwilligkeit, auf dem das CSR-Konzept der EU basiert, und welches zugleich die Grundlage dieser Arbeit bildet, liegt nicht nur die generelle Entscheidung für oder gegen die Durchführung einer Nachhaltigkeitsberichterstattung im freien Ermessen der Unternehmen, sondern auch die Wahl der Instrumente, derer sie sich bei der Implementierung bedienen. Konform zu der aufkeimenden Entwicklung, welche in den letzten Jahren im Zusammenhang mit CSR-Reporting verzeichnet werden konnte, haben sich zahlreiche Standards und Leitlinien herausgebildet, die Unternehmen bei der Erstellung von Nachhaltigkeitsberichten unterstützen und anleiten sollen. Es handelt sich hierbei einerseits um Instrumente, die rein auf die Einhaltung genereller Prinzipien verweisen und der Gruppe der Verhaltenskodizes zugerechnet werden können. Andererseits existieren Hilfsmittel, die nicht nur eine bestimmte Norm vorgeben, sondern zugleich eine entsprechende Handlungsempfehlung zur Zielerreichung bereitstellen. Diese Methoden sind der Kategorie der Standards zugeteilt. Für diese Arbeit wurden aus einer breiten Auswahl von Initiativen die OECD-Leitlinien, der UN-Global Compact und die Global Reporting Initiative als wesentliche Instrumente ausgewählt. Als vorwiegender Beweggrund für diese Auswahl lässt sich die weltweite Relevanz dieser Instrumente nennen, welche sowohl in der Literatur vielfach diskutiert wurden als auch in der Praxis auf globaler Ebene breite Anwendung finden konnten. Darüber hinaus handelt es sich bei den Richtlinien der GRI um die mit Abstand am häufigsten genutzten, international gültigen Bestimmungen zu CSR-Reporting. Den inhaltlichen Schwerpunkt dieses Kapitels bildet eine eingehende Analyse der Global Reporting Initiative im Bezug auf ihre Eignung bei der Erstellung von Nachhaltigkeitsberichten. Die OECD-Leitlinien sowie der UN-Global Compact werden vorab lediglich in ihren Grundzügen erläutert. Eine detailliertere Untersuchung der GRI im Vergleich zu den beiden anderen Instrumenten ist deshalb notwendig, da diese in späterer Folge als Bezugsrahmen für die Entwicklung eines Messsystems zur Bewertung von Nachhaltigkeitsberichten dient. OECD-Guidelines für Multinationale Unternehmen: Die OECD-Leitlinien für Multinationale Unternehmen als Teilbereich der ‘Deklaration für Internationale Investitionen und Multinationale Unternehmen’ gelten derzeit als der einzige umfassende Verhaltenskodex multinationaler Unternehmen, zu dessen Förderung sich die teilnehmenden Regierungen der 30 OECD-Mitgliedsstaaten verpflichtet haben. Es handelt sich hierbei um freiwillige Prinzipien, die unterschiedliche Aspekte der sozialen Verantwortung wie beispielsweise Korruptionsbekämpfung, Verbraucherschutz und Arbeitsschutz umfassen. In ihrer ersten Fassung wurden diese Standards im Jahr 1976 verabschiedet und schließlich im Jahr 2000 in einem Überarbeitungsprozess weiterentwickelt. Ziel dieser Empfehlungen ist vor allem die Herstellung der Vereinbarkeit zwischen Unternehmensaktivitäten und den Gesetzen, die Förderung des Vertrauensaufbaus zwischen den Unternehmen und ihren Stakeholdern sowie die Verbesserung des Images von Auslandsinvestitionen. Darüber hinaus sollen diese Standards multinationale Unternehmen dabei unterstützen, einen Beitrag zu einer nachhaltigen Entwicklung zu leisten. Durch ihre umfangreiche Ausgestaltung bilden die OECD-Leitlinien die Basis für viele weitere CSR-Verhaltenskodizes und CSR-Standards und bieten für zahlreiche Unternehmen einen wertvollen Anhaltspunkt zur Umsetzung sozialer Verantwortung. Die OECD-Leitlinien sind in zehn Bereiche eingeteilt, wobei sich ein Kapitel der Offenlegung von Informationen widmet. Punkt 2 dieses Abschnitts fordert von den Unternehmen, dass hinsichtlich der Offenlegung, Rechnungslegung und Buchprüfung hochwertige Qualitätsstandards zugrundegelegt werden. In Zusammenhang mit einer Nachhaltigkeitsberichterstattung werden diese respektive dazu aufgefordert, auch bei nichtfinanziellen Informationen einschließlich ökologischer und sozialer Informationen hohe Qualitätsstandards anzuwenden. In Punkt 5 dieses Abschnitts werden Unternehmen desweiteren zur Veröffentlichung zusätzlicher Informationen ermutigt. Als Beispiele können die Veröffentlichung einer Wertschöpfungsrechnung bzw. die Bekanntgabe von Informationen über die soziale, ethische und ökologische Unternehmenspolitik genannt werden. Eine Berichterstattung über die Einführung von Risikomanagementsystemen bzw. die Informationsbereitstellung über die Beziehung zu Mitarbeitern oder anderen Stakeholdern ist ebenfalls erwünscht. Diese Ausführungen verdeutlichen, dass CSR-Reporting als wichtiger Bestandteil der OECD-Leitlinien betrachtet wird. Dennoch sei darauf hingewiesen, dass lediglich eine Ermutigung zur Berichterstattung, welche in diesen Leitlinien zu finden ist, nicht für eine erfolgreiche Implementierung ausreichen wird. Vielmehr würde es hier konkreten Handlungsempfehlungen bedürfen, die allerdings aufgrund der Ausgestaltung der OECD-Leitlinien als Verhaltenskodex nicht bereitgestellt werden.
Bader Iris, Mag., Studium der Wirtschaftswissenschaften an der Johannes Kepler Universität Linz, Abschluss 2009 als Magistra der Sozial- und Wirtschaftswissenschaften. Im Zuge ihres Studiums entschied die Autorin sich auf die Bereiche Controlling & Consulting sowie auf Produktion- und Logistikmanagement zu spezialisieren. Einhergehend mit diesen Fachrichtungen entwickelte die Autorin ein spezifisches Interesse für den viel diskutierten Bereich der gesellschaftlichen Verantwortung von Unternehmen. Aus diesem Grund verfasste sie wenig später das vorliegende Buch mit dem Titel Corporate Social Responsibility Reporting. Berichterstattungspraktiken in Österreich, Deutschland, Schweden und Spanien. Zudem konnte die Autorin bereits während ihrer Ausbildung ein umfassendes Repertoire an praktischen Erfahrungen in einem renommierten Handelsunternehmen sammeln.
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