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Verlag:
Diplomica Verlag
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 11.2010
AuflagenNr.: 1
Seiten: 108
Abb.: 14
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback
Die Studie stellt ein Konzept dar, um Corporate Social Responsibility (CSR)-Praktiken in globalen Supply Chains zu analysieren. Dazu werden theoretisch mögliche CSR-Instrumente erarbeitet, welche als Kriterien für die empirische Analyse dienen, die später an konkreten Beispielunternehmen, den Computerherstellern Hewlett Packard, Dell und Acer, erfolgt, um eine Bewertung ihrer CSR-Politik vorzunehmen. Eine Fallstudie zeigt die Umsetzung festgelegter CSR-Instrumente von drei Computerunternehmen, die eine führende Rolle in ihrer Supply Chain übernehmen. Die Analyse zieht einerseits externe Studien heran, die auf Interviews mit Management und ArbeiterInnen einiger chinesischer Zuliefererfabriken der drei Unternehmen basieren. Andererseits untersucht sie die CSR-Politik anhand der CSR- und Jahresberichte der jeweiligen Unternehmenswebseiten. Die Untersuchung der CSR- und Jahresberichte zeigt, dass die Unternehmen die vier herausgearbeiteten CSR-Instrumente Standards, Codes of Conduct, Training und Multistakeholderdialog zum großen Teil anwenden. Die Betrachtung externer Studien zeigt aber auch, dass die Umsetzung dieser CSR-Politik zu keiner signifikanten Verbesserung der Situation in den untersuchten Zuliefererfabriken geführt hat. Da die Studie die CSR-Praktiken von bestimmten Computerunternehmen in ihrer Supply Chain in China untersucht, können die Ergebnisse nicht ohne weiteres verallgemeinert bzw. auf andere Unternehmen übertragen werden. Was die Untersuchungen in den Fabriken betrifft, handelt es sich um Sekundärquellen, die von NGOs stammen, weshalb ein Mangel an Objektivität anzunehmen ist. Die CSR-Umsetzungsformen der Unternehmen können zum einen als Inspiration für andere Unternehmen verwendet werden zumanderen wird dem Leser deutlich gemacht, dass die von den Unternehmen kommunizierten CSR-Maßnahmen nicht den angestrebten Erfolg bringen.
Textprobe: Kapitel 2.1.4, Supply Chain in der Computerindustrie: Die Unternehmen der Computerindustrie stehen in einem intensiven Wettbewerb. Der Computermarkt lässt sich durch stark sinkende Preise, steigender Leistung und schnel-len Technologiewandel charakterisieren. Weil die Konsumenten immer die Computer kaufen, die technisch auf dem neusten Stand sind, sind die Markenunternehmen einem hohen Konkurrenz- und Innovationsdruck ausgesetzt. Dieser Druck zwingt sie, in im-mer kürzeren Abständen neue Produkte auf den Markt zu bringen, was die Produktle-benszyklen immer kürzer werden lässt. Dadurch entsteht ein enormer Druck auf die Computerhersteller flexibel zu sein, um kurzfristig auf Veränderungen des Marktes zu reagieren, neueste Technologien schnell zu produzieren und dabei die Gesamtkosten zu minimieren ( time to market and time to volume production ). Aufgrund dieser Si-tuation, versuchen Unternehmen Einsparungen in ihrer Supply Chain zu machen, um profitabel zu bleiben. Immer mehr große Computerunternehmen (Original Equipment Manufacturer, OEM) haben begonnen einige Herstellungsprozesse outzusourcen , also auszugliedern. Das bedeutet, dass die Produktion von Computerteilen oder Kom-ponenten und Dienstleistungen teilweise oder vollständig von externen Zuliefererbe-trieben ausgeführt werden. Outsourcing bzw. Offshoring (die Auslagerung von arbeits-intensiven Prozessen ins Ausland) hat große Vorteile für multinationale Computerfir-men. Durch die Einsparung von Kapitalinvestitionen in der Produktion und die Einspa-rung von anderen Fixkosten können die Gesamtkosten gesenkt werden. Des Weiteren können Wertsteigerungen entstehen, wenn externe Unternehmen besondere Fähigkei-ten und Fachkompetenzen besitzen (Spezialisierung). Das Outsourcing in Entwick-lungsländer senkt zudem die Lohnkosten und verteilt das Risiko. Hinzu kommt, dass Flexibilität gesteigert werden kann, da OEMs schneller auf die Marktnachfrage bzw. Nachfrageeinbrüche reagieren können, wenn sie nicht als Eigentümer der Materialien oder durch Verträge mit den Angestellten an die Produktion gebunden sind. Außerdem erlaubt es die Umsiedlung der Produktion dorthin, wo Löhne niedriger sind. Weiterhin können sich fabriklose Markenunternehmen verstärkt auf Forschung & Entwicklung, Marketing und Design konzentrieren. Große Computerhersteller (OEM) beziehen von Auftragsfertigern (Contract Manufactu-rers) hergestellte Einzelteile oder ganze Computer. Die Anbieter von elektronischen Produkten oder Komponenten werden in der Literatur häufig auch als Electronic Manu-facturing Service – Provider (EMS) bezeichnet. Die Anbieter von Produktdesign und -entwicklung bezeichnet man als Original Design Manufacturer. Die Auftragsfertiger be-ziehen wiederum Komponenten und Bauteile von sogenannten Komponentenherstel-lern (Component Manufacturer). Die ArbeiterInnen der Auftragsfertiger und Komponen-tenhersteller sind oft nicht direkt, sondern über Leiharbeitsfirmen (Employment Agen-cies) angestellt. Dadurch, dass die Vielzahl der Auftragsfertiger und die Arbeitnehmer der Leiharbeitsfirmen im ständigen Wettbewerb um neueste Technologien, niedrigste Löhne, Produktpaletten, etc. stehen, sind sie ständig einem enormen Druck ausge-setzt. Dieser Druck, der auf die Zulieferer und letztendlich auf die ArbeiterInnen aus-geübt wird, führt zu erheblichen Missständen in den ausgelagerten Betrieben, worauf im Verlauf der Studie noch intensiver eingegangen wird.
Sandra Lukatsch wurde 1983 in Bayreuth geboren. Das Diplomstudium der Betriebswirtschaftslehre nahm sie 2002 an der Martin-Luther-Universität zu Halle-Wittenberg auf und schloss dies im Jahre 2009 mit dem akademischen Grad der Diplom-Kauffrau erfolgreich an der Humboldt Universität zu Berlin ab. Bereits während des Studiums entwickelte die Autorin ein besondereSchs Interesse an dem Thema Corporate Social Responsibility , der sozialen und ökologischen Verantwortung von Unternehmen, und sammelte umfassende praktische Erfahrungen in der Personalentwicklung bei einem großen Automobilkonzern in Córdoba in Argentinien. Auch nach dem Studium verknüpfte sie ihr großes Interesse an diesem Thema mit ihrem Beruf und vertiefte ihre Qualifikationen durch eine Stelle im Umweltmanagement. Heute ist Sandra Lukatsch in einem Verlag tätig, der Fachmagazine und Bücher zum Thema Nachhaltigkeit und Corporate Social Responsibility publiziert.
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