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Informatik

John Winkelmeyer

Digitale Informationsgüter für Unternehmensgründungen

ISBN: 978-3-8428-8242-3

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Produktart: Buch
Verlag:
Diplomica Verlag
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 07.2013
AuflagenNr.: 1
Seiten: 84
Abb.: 17
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback

Inhalt

Ausgangspunkt dieser Untersuchung ist das digitale Informationsgut und dessen Einsatz für Geschäftsmodelle bei der Unternehmensgründung. Das Ziel besteht in der Identifikation begünstigender innerer und äußerer Umweltfaktoren, die eine Gründung in diesem Wirtschaftssektor unterstützen könnten. Die Forschungsfragen nehmen Bezug auf eine Klassifizierung der digitalen Informationsgüter hinsichtlich ihrer Existenzgrundlagen und die Auswirkung dieser Unterteilung auf die Vermarktungs- und Erlösmodelle.

Leseprobe

Textprobe: Kapitel 4.2.1, Direkte Netzwerkeffekte: Direkte Netzwerkeffekte erzielen ihren Nutzen aus dem Produkt selbst und der Vernetzung zu anderen Konsumenten mit demselben Gut. Ein Beispiel ist ein Softwareprodukt, das für den Anwender einen Wert darstellt, weil es eine primäre Aufgabe erfüllt. Ein Netzwerkeffekt tritt ein, wenn der Konsument einem anderen Nutzer die gespeicherten Daten aus diesem Programm zeigen möchte und dieser die gleiche Software verwendet. Die Daten können dadurch sofort eingesehen und bearbeitet werden. Somit erlangen das Produkt und der Nutzer einen direkten Netzwerkeffekt mit einer Wertsteigerung durch die erhöhte Kompatibilität. Im Bereich des Contents werden z. B. Netzwerkeffekte erzielt, wenn sich eine Gruppe von Menschen über ein Produkt oder einen Sachverhalt äußert. Dabei werden zwei Netzeffekte generiert. Bei dem ersten entsteht eine positive Bewertung, die eine höhere Nachfrage nach dem Angebot bewirken kann. Der zweite Netzeffekt bewirkt eine Vergrößerung des Nutzerkreises, mit der Konsequenz, dass Nutzer, die nicht Teil des Netzwerks sind, sich diesem anschließen wollen, um sich über die gleichen Inhalte austauschen. Die Auswirkungen der Netzeffekte können auch nachteilig sein, da die Bewertungen von Personen nicht immer positiv ausfallen und eine Reduktion der Views beim Content oder der verkauften Produkte nach sich ziehen. Als Ergebnis der direkten Netzwerkeffekte ist zusammenzufassen, dass, umso mehr Nutzer ein Netzwerk aufweist, der Zugang zu diesem immer wertvoller wird, und umso mehr verbundene Einheiten in diesem Netzwerk zusammenkommen, desto höher der Wert jeder vernetzten Einheit wird. 4.2.2, Indirekte Netzwerkeffekte: Im Gegensatz zu direkten Netzwerkeffekten, bei denen die Mehrwerte über ein primäres Produkt gewonnen werden, gelingt es indirekten Netzwerkeffekten, einen weiteren Nutzen aus einem zusätzlichen Angebot an Komplementärgütern zu ziehen. Dies ist insofern von Bedeutung, als diese Effekte bei vielen Leistungsangeboten in die Kaufentscheidung miteinbezogen werden. Demnach haben Produkte, die eine größere Vielfalt an Komplementärgütern aufweisen, eine höhere Wahrscheinlichkeit, verkauft zu werden. Damit sind Informationsgüter wie Softwareprogramme gemeint, die z. B. eine Kompatibilität mit anderen Softwareprodukten haben oder einen Servicedienst zur Verfügung stellen, der bei Installationsproblemen hilft. Auch im Content-Bereich hängt die Verkaufszahl direkt von der Zahl verkaufter Komplementärgüter ab. Informationsgüter wie E-Books werden nur in dem Fall häufig verkauft, umso mehr Menschen einen E-Reader besitzen. Direkte und indirekte Netzeffekte haben einen erheblichen Anteil an der Verbreitung und dem Verkauf digitaler Informationsgüter. Die Entwicklung von Netzeffektstrategien ist ein elementarer Baustein, der bei Unternehmensgründungen miteinbezogen werden muss. Unerheblich ist, ob die Strategien darauf abzielen, Netzeffekte zu unterdrücken oder zu fördern, solange sie nur in die unternehmerischen Entscheidungen miteinbezogen werden. 4.3, Asymmetrische Informationsverteilung: Bei Informationsgütern treten asymmetrische Informationsverteilungen auf. Die Informationsasymmetrie bedeutet ein Ungleichgewicht der vertragsrelevanten Informationen über einen Kontrakt zwischen zwei Parteien. In vollem Umfang sind vier Arten der endogenen Informationsasymmetrie bekannt. Die Hidden Characteristic bezeichnet Unsicherheiten, die bei den Eigenschaften einer Leistung aufkommen. Die resultierende Gefahr besteht in der Auswahl eines schlechten Vertragspartners, was als ‘adverse selection’ bezeichnet wird. Diese Theorie beruht auf dem ‘The Market of Lemons’-Modell, dass das Phänomen beschreibt, dass die Leistungsnachfrager ein Informationsdefizit bezüglich der Qualität der Produkte und Dienstleistungen haben. Hierüber entsteht eine geringere Zahlungsbereitschaft. Somit werden nur Produkte mit durchschnittlicher oder geringer Qualität gekauft und verdrängen in der Konsequenz die Angebote auf höherem Qualitätsniveau. Ein Marktversagen vollzieht sich dann anhand der entstandenen Wohlfahrtsverluste über die Reduktion der angebotenen Qualität. Die Hidden Action bezeichnet die Leistungsanstrengung, die nach dem Vertragsabschluss nicht geprüft werden kann. Die Handlungen sind auf der Anbieterseite nicht von der Nachfragerseite prüfbar und können für diese zu Benachteiligungen führen. Ein Problem entsteht bei Vertragsabschlüssen, wenn das Produkt erst noch geschaffen werden muss, bevor es ausgeliefert werden kann. Eine weitere Barriere entsteht, wenn ein Vertrag über mehrere Lieferungen eines Produkts zustande kommt und die Qualität mit jeder weiteren Lieferung abnimmt. Durch die Leistungsverschlechterung entstehen Wohlfahrtsverluste. Die Hidden Information ist die nach dem Vertragsabschluss aufkommende Unsicherheit, wenn der Auftraggeber die Handlungen des Vertragspartners zwar beobachten, aber nicht kontrollieren kann. Probleme entstehen, wenn der Auftragnehmer die asymmetrische Informationsverteilung für eigennützige Zwecke ausnutzt. Zudem treten die Unsicherheiten der Hidden Information besonders bei Personen auf, die über ein besonders großes spezialisiertes Wissen verfügen. Die Hidden Intention beschreibt die Verhaltensunsicherheiten, die bei Informationsasymmetrien auftreten, wenn zwischen zwei Vertragspartnern ein Ungleichgewicht bezüglich der transaktionsrelevanten Absichten herrscht. Als Beispiel kann die Absicht eines Käufers angegeben werde, den Gegenwert für die erhaltene Leistung nicht zu bezahlen. Das moralische Risiko (moral hazard) beschreibt die Unsicherheiten aus den ‘Hidden Information’ und ‘Hidden Action’-Konstellationen. Das moralische Verhalten kann jedoch auf alle Formen der asymmetrischen Informationsverteilung angewendet werden, da diese stets eine wichtige Rolle spielt. Bei allen Informationsasymmetrien ist gleich, dass sie benutzt werden können, um Unsicherheiten zu schaffen oder so weit wie möglich zu beseitigen, damit das Unternehmensziel erreicht wird. Für beide Handlungsalternativen werden in Kapitel 6.4.1 Maßnahmen erarbeitet, um sie auf die unterschiedlichen Formen der digitalen Informationsgüter anzuwenden.

Über den Autor

John J. Winkelmeyer wurde 1986 in Köln geboren. Er ist ein deutscher Wirtschaftswissenschaftler in dem Bereich der Informationsmessung, Versorgung und Steuerung in Netzwerken. Der Autor studierte an der Fachhochschule Köln den betriebswirtschaftlichen Studiengang der Informationswirtschaft und absolvierte diesen im Jahr 2013. Ein Jahr zuvor gewann er den bundesweit ausgeschriebenen Wettbewerb der Firma arcplan im Bereich der Business Intelligence. Nach seinem Abschluss ging Herr Winkelmeyer in den privaten Sektor um seine Forschungen weiterzuverfolgen.

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