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Verlag:
Diplomica Verlag
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 01.2010
AuflagenNr.: 1
Seiten: 102
Abb.: 17
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback
SOA – 3 Buchstaben, die in den letzten Jahren die Kassen vieler Consultingunternehmen und Softwarehersteller haben klingeln lassen. Das Verkaufsargument ist meist die Ausrichtung der IT an den Geschäftsprozessen. Diese Arbeit versucht einerseits die Konzepte, die hinter den Themen SOA und BPM stehen, darzustellen, und andererseits kritische Thesen, durch Interviews mit namhaften Experten, zu evaluieren.
Textprobe: Kapitel 2.5, Instrumente und Methoden: In den vorangegangen Kapiteln wurde ersichtlich, dass das Konzept der Service orientierten Architektur die Bereiche Prozessmanagement, IT und Organisation innerhalb eine Unternehmens tangiert. Zusätzlich wird die Einführung (im Rahmen eines Programms oder Projekts) einer (Enterprise-) SOA in einem Unternehmen häufig von externen Beratungs- und IT-Unternehmen begleitet. Aus diesen Gründen ist ein strukturiertes und methodisches Vorgehen bei der Einführung aber auch im Betrieb bzw. bei der Weiterentwicklung unabdingbar. 4-Phasenmodell zur SOA-Einführung: Die Einteilung in Phasen hat das Ziel, die SOA-Einführung planbar und nachvollziehbar zu machen. Phase 1: Diagnose/Zielsetzung: Hier geht es darum, eine konkrete Zielsetzung mit den daraus resultierenden Aktivitäten für die SOA-Einführung festzulegen. Im Einzelnen geht es dabei um die folgenden Punkte: - Definition des fachlichen und technischen Scopes. - Priorisierung der fachlichen und technischen Anforderungen. - Untersuchung der SOA-Auswirkungen auf die betroffenen Unternehmensprozesse und IT-Systeme. - Identifikation von Architekturansätzen entlang der unterschiedlichen Ebenen (Prozesse, Services, Applikationen, Infrastruktur) eines Enterprise Architecture Frameworks. - Identifizierung von SOA-Pilotprojekten. Nach Abschluss dieser Phase liegen typischerweise zwei Ergebnistypen vor: - Eine priorisierte Liste fachlicher und technischer Handlungsfelder. - Ein Vorgehen zur inhaltlichen Ausgestaltung der IT-Transformation. Phase 2: Fachliche Modellierung: Hierbei handelt es sich um eines der Kernelemente einer SOA, nämlich der Modellierung der Serviceschicht. Diese besteht aus Domänen wie beispielsweise Produkte oder Kunden, welche noch weiter in Fachklassen (z.b. Reklamation) unterteilt werden können, und den daraus abgeleiteten Services (z.b. Reklamationsbearbeitung). Eines der Ergebnisse der Modellierung ist eine fachlich fokusierte IT-Landkarte, die aufzeigt, welche Domänen, Fachklassen und Services im Unternehmen bzw. im betrachteten Unternehmensbereich existieren und in welchem Verhältnis sie über Liefer- und Leistungsbeziehungen agieren. Folgende Aktivitäten werden in dieser Phase durchgeführt: - Definition eines ersten Domänenmodells anhand der zentralen Liefer- und Leistungsbeziehungen (iterativ) und grobgranular. - Zuordnung der wichtigsten Fachklassen zu den Domänen und Identifikation erster Servicekandidaten (ist auch Basis für ein erstes Serviceportfolio). - Detailmodellierung der relevanten Domänen aufgrund der erfolgten Priorisierung. - Modellierung der relevanten Fachklassen und Services. Mögliche Ergebnistypen dieser Phase sind: - Erster Entwurf einer Domänenarchitektur (high level design). - Erster Entwurf eines Serviceportfolios. - Detailierte Modellierung der priorisierten Domänen und Services. Phase 3: Aufsetzen von IT-Prozessen und IT-Infrastruktur: Neben der Modellierung müssen zusätzlich die notwendigen Anpassungen an den IT-Prozessen wie beispielsweise das Anforderungsmanagement erfolgen. Ebenso müssen neue Rollen wie beispielsweise Serviceportfoliomanager (siehe auch Kapitel ‚SOA-Rollen’) etabliert werden. Auch die Planung und Implementierung der SOA-Infrastruktur (z.b. Enterprise Service Bus) wird in dieser Phase durchgeführt. Es sollten folgende Aktivitäten durchgeführt werden: - Identifikation des konkreten Anpassungsbedarfs an die bestehenden IT-Prozesse. - Definition der Zielprozesse inklusive eines Einführungskonzepts. - Entwicklung einer Service Roadmap (wann werden welche Services zur Verfügung stehen) als Basis für das zukünftige Service Portfolio Management. - Entwicklung und Bereitstellung einer SOA-Infrastrukturlösung. Mögliche Ergebnistypen dieser Phase sind: - Angepasste IT-Prozesse inklusive Einführungskonzept. - Fachliche und technische Service Roadmap. - Technische SOA-Infrastruktur. Phase 4: Entwicklung und Nutzung von Services: In dieser Phase wird sich zeigen, ob die Vorarbeiten den erhofften realisieren können. In diesem Zusammenhang ist es wichtig zu verstehen, dass die vierte Phase das Unternehmen für die nächsten Jahre begleiten wird. Umso wichtiger ist es, regelmäßig zu prüfen, ob die Zielsetzung und Umsetzung der SOA eventuell nachjustiert werden muss. Ein weiterer wesentlicher Bereich in dieser Phase ist die Anpassung der Organisationsstrukturen innerhalb der IT-Organisation, da diese oft noch sehr genau an die ehemaligen Insellösungen angepasst sind, aber mit SOA nur sehr schwer unter einen Hut zu bringen sind. Die Aktivitäten dieser Phase lassen sich wie folgt zusammenfassen: - Durchgängige Unterstützung von SOA-Pilotprojekten von der Konzeption bis zur Implementierung. - Bereitstellung von Guidelines und Trainingsangeboten. - Kontinuierliche Anpassung und Verbesserung der Prozesse und Modelle. - Durchführung einer organisatorischen Auswirkungsanalyse und Entwicklung einer neuen IT-Organisation im Unternehmen. Mögliche Ergebnistypen dieser Phase sind: - Implementierte Services. - Weiterentwicklung der Serviceschicht und des Serviceportfolios. - Weiterentwicklung der IT-Prozesse und Governance-Mechanismen. - Umsetzung der neuen IT-Organisation.
Werner Seidel ist mit seit über 10 Jahren IT Erfahrung im Behörden- und Bankenumfeld in den Bereichen Architektur, Softwaredevelopment, Projekt- und Prozessmanagement tätig. Die Themen SOA und BPM sowie deren projektmäßige Einführung sind Hauptbestandteil seiner beruflichen Tätigkeit während der letzten Jahre.
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