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- Wie reduziere ich Kreuzband- und Meniskusverletzungen durch den Schulsport? Eine verletzungsprophylaktische Studie am Beispiel Fußball
Gesundheitswissenschaften
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Verlag:
Bachelor + Master Publishing
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 05.2012
AuflagenNr.: 1
Seiten: 64
Abb.: 24
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback
Gerade beim Fußball sind selbstverschuldete Kreuzbandverletzungen an der Tagesordnung. Verletzungen des vorderen Kreuzbandes treten zu über 70% ohne Fremdeinwirkung auf. Ursächlich hierfür ist eine muskuläre Dysbalance der Oberschenkelmuskulatur: Die ischiocrurale Muskulatur ist im Verhältnis zur Quadriceps-Muskulatur zu schwach. Dies führt dazu, dass bei plötzlichen Richtungsänderungen die benötigte Kraft der Oberschenkelrückseite zu schwach ist, um das Gelenk in seiner Position zu halten. Es kann hierdurch zu Kreuzband- und Meniskusrupturen kommen. Ziel dieser Arbeit ist es, die Effekte eines dreimonatigen Oberschenkeltrainings im Schulsport zu erforschen. Es sollen Erkenntnisse darüber gewonnen werden, ob durch ein wöchentliches, jeweils 25-minütiges Training signifikante Zuwächse in der Quadriceps-Muskulatur bzw. der ischiocruralen Muskulatur erzielt werden können. Des Weiteren wird in dieser Arbeit diskutiert, welche verletzungsprophylaktischen Implikationen sich durch diese Studie ergeben und was dies für die Praxis bedeutet. Im theoretischen Teil dieser Arbeit wird ein kurzer Überblick über den aktuellen Forschungsstand gegeben. Isokinetische Mess- und Trainingssysteme werden vorgestellt. Es soll zudem geklärt werden, wie sich Krafttraining auf die Gesundheit auswirkt, und ob Krafttraining im Jugendalter sinnvoll ist. Außerdem wird auf Gesundheitserziehung und Verletzungsprophylaxe durch den Sportunterricht eingegangen, bevor einige Grundsätze für funktionelles Krafttraining mit Jugendlichen geschildert werden. Anschließend wird die Planung und Durchführung der Unterrichtseinheit geschildert. Es folgt eine Beschreibung der unterrichtspraktischen Umsetzung und die Reflektion der Ergebnisse. Diese beinhaltet neben der Stundenbeschreibung auch einen empirischen Teil. Hier wird kurz auf den Ist-Zustand der Maximalkraftwerte der Oberschenkelmuskulatur von der Experimentalgruppe und der Kontrollgruppe eingegangen. Nachfolgend wird die dreimonatige unterrichtspraktische Durchführung des oberschenkelspezifischen Krafttrainings geschildert und bewertet. Abschließend werden die Effekte des Krafttrainings in einer Ausgangsmessung überprüft und kritisch hinterfragt.
Textprobe: Kapitel 2.2,Krafttraining im Jugendalter und ihre Bedeutung für die Gesundheit: In den letzten Jahren ist in den Industrienationen zum einen die Lebenserwartung gravierend gestiegen, zum anderen nimmt allerdings auch die Krankheitsanfälligkeit mit wachsendem Alter zu. Eine Progression chronisch und degenerativ verlaufende Krankheiten ist auch zunehmend bei jüngeren Altersgruppen festzustellen. Die Folgen sind unter anderem Einbuße von Lebensqualität, Ausfall von Erwerbstätigkeit, und Kostenanstieg im Gesundheitswesen. Um die o.g. Krankheiten auf ein Minimum zu reduzieren, sollten - bevor es überhaupt zum Krankheitsausbruch kommt - präventive Maßnahmen ergriffen werden. Zimmermann schreibt: ‘Ziel der Prävention […] ist es, Krankheiten zu verhindern oder, positiv formuliert, gesunde Lebensjahre zu gewinnen. Das Risiko, in künftigen Lebensjahren zu erkranken, sollte möglichst stark gesenkt werden. Nicht nur die Verlängerung des Lebens schlechthin, sondern vor allem das ‘gesunde Altern’ und damit die Steigerung der Lebensqualität ist das Anliegen der Prävention […].’ Ein langes und gesundes Leben setzt voraus, dass die Grundsteine hierfür bereits im Jugendalter gelegt worden sind. Nur wer im jüngeren Alter Reserven und Fähigkeiten aufbaut, wird im Alter in der Lage sein, auf diese zurückzugreifen. Der gesundheitliche Stellenwert eines Krafttrainings mit Erwachsenen ist unumstritten. Die Ergebnisse wissenschaftlicher Studien haben einen großen Beitrag zur gesellschaftlichen Anerkennung geleistet. Krafttraining mit Heranwachsenden wird jedoch oftmals kritisch beäugt und stereotypische, sowie pauschalisierte Behauptungen reichen von einem geringen Nutzen bis hin zur Beeinträchtigung des Wachstums und einer erhöhten Verletzungsanfälligkeit.’ Studien, welche Verletzungen der Epiphysen nach oder während eines kontrollierten sowie dosierten Krafttrainings mit Jugendlichen nachweisen, existieren nicht. Reuter weist auf mögliche Risiken des Krafttrainings bei Heranwachsenden hin, beispielsweise die reduzierte Belastbarkeit des passiven Bewegungsapparates und eine damit einhergehende Gefährdung der Epiphysenfugen. Wenn einige Grundsätze jedoch beachtet werden, überwiegt die Vielzahl der Chancen bei Weitem. Im Folgenden wird kurz auf einige positive physiologische Effekte von Krafttraining bei Jugendlichen eingegangen. Moderates Krafttraining führt gemäß Reuter zu einem Anstieg von HDL-Lipoproteinen. Somit sind positive Wirkungen auf die Blutfettwerte gegeben. Auch fanden Faigenbaum et al. heraus, dass sich der Blutdruck Jugendlicher in Ruhe nach etwa dreimonatigem Krafttrainingsprogramm verminderte oder zumindest gleich blieb. Ein weiterer positiver Effekt ist die Verbesserung der kardiorespiratorischen Fitness. Die Jugendlichen können außerdem von einer guten Körperhaltung mit muskulär stabilisierten Gelenken profitieren. Nachgewiesen sind überdies positive Effekte auf das Knochenwachstum. Reuter führt an, dass durch Krafttraining im Kindes- und Jugendalter die Entwicklung der Knochen positiv beeinflusst wird und so größere Belastungen des passiven Bewegungsapparates besser toleriert werden können.’ Regelmäßig durchgeführtes Krafttraining - sofern die Häufigkeit und Intensität moderat bleibt - kann über einen längeren Zeitraum das Knochenwachstum fördern. Es kommt zu einer höheren Knochendichte, welche osteoporoseprophylaktische Auswirkungen mit sich bringen. Krafttraining kann zudem die sportmotorischen Fähigkeiten, sowie die allgemeine Leistungsfähigkeit verbessern.
Dominik Lorenz studierte Sportwissenschaft und Anglistik auf Magister, sowie Sport und Englisch auf Lehramt. Im Anschluss an das Erste Staatsexamen absolvierte er sein Referendariat und verfasste im Rahmen des Zweiten Staatsexamens die vorliegende Arbeit. Er arbeitet mittlerweile als Sport- und Englischlehrer an der Max-Weber-Schule in Freiburg.
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