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- Die Pflegeübergabe im Akutkrankenhaus: Ablauf, Struktur und Funktion für die Teilnehmer
Gesundheitswissenschaften
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Verlag:
Bachelor + Master Publishing
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 08.2013
AuflagenNr.: 1
Seiten: 64
Abb.: 11
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback
Das vorliegende Fachbuch analysiert Pflegeübergaben im Akutkrankenhaus. Im Fokus steht hier die Mittagsübergabe, das heißt die Übergabe von der Früh- auf die Nachmittagschicht. Sie ist die umfangreichste aller Übergaben und die meisten Mitarbeiter nehmen an ihr teil. Es werden der Ablauf, die Struktur und das Umfeld von typisch durchgeführten Pflegeübergaben in Akutkrankenhäusern dargestellt. Zusätzlich wird die Bedeutung der Übergabe für die Mitarbeiter aufgezeigt und die Relevanz und zeitliche Gewichtung der drei Übergabebestandteile ‘Informationsweitergabe, Psychohygiene und Besprechung organisatorischer Dinge’ analysiert. Des Weiteren wird die Sinnhaftigkeit und Durchführbarkeit interdisziplinärer Übergaben hinterfragt. Abschließend erfolgt eine Empfehlung zur Optimierung von Pflegeübergaben, in deren Mittelpunkt die Minderung von Störungen der Übergabe steht. Als Grundlage dieses Buches dient ein wissenschaftliches Praxisprojekt des Autors im Rahmen eines Pflegemanagementstudiums.
Textprobe: Kapitel 5, Struktur, Bestandteile und Aufgabe der Pflegeübergabe: Die Hauptaufgabe der Pflegeübergabe und somit auch deren Hauptbestandteil ist die Weitergabe von Informationen von endender zu beginnenden Dienstschicht (vgl. ‘Die Schwester/ Der Pfleger’, Schülerprojekt ‘Qualitätssicherung - die Übergabe’ 2001). Doch die Pflegeübergabe erfüllt auch noch andere Aufgaben und besitzt demnach noch weitere Bestandteile. Ein Kommentar der Redaktion der Fachzeitschrift ‘Die Schwester/ Der Pfleger’ zu einem Schülerprojekt bestätigt dieses. Demnach bedeute die Übergabe mehr als nur die Weitergabe relevanter Informationen über PatientInnen (vgl. ‘Die Schwester/ Der Pfleger’, Redaktion 2001). Sie biete vielmehr einen Raum, um ‘kontinuierlich die Gruppendynamik im Pflegeteam weiterzuentwickeln.’ (vgl. ‘Die Schwester/ Der Pfleger’, Redaktion 2001) Des Weiteren diene sie zur Psychohygiene, um sich Belastungen von der Seele zu reden, aber auch um besondere Probleme zu einzelnen Patienten zu beraten (vgl. ‘Die Schwester/ Der Pfleger’, Redaktion 2001). Die Autorin Sabine Walther hat diese zusätzlichen Aufgaben und Bestandteile der Pflegeübergabe 1997 ebenfalls erkannt. Auf einer von ihr teilnehmend beobachteten Station diente die Pflegeübergabe neben der Informationsübermittlung ‘zur Besprechung organisatorischer Probleme’ und ‘als eine Möglichkeit, seinen Unmut loszuwerden und (in bestimmten Fällen) dadurch Zusammenhalt zu signalisieren.’ Des Weiteren ‘als eine Möglichkeit, miteinander zu reden und Meinungen und Gedanken auszutauschen’ (vgl. Walther 1997: 177). Die dänische Krankenschwester Eva Larsen hat bei ihrer Arbeit in einem deutschen Krankenhaus auch ihre Beobachtungen zur Pflegeübergabe gemacht und sie mit dänischen verglichen. Sie beschreibt, dass in Deutschland die Übergabe nicht so sachlich wie in Dänemark sei. Sie werde vielmehr noch für andere Zwecke genutzt, z. B. um ein positives Feedback zu bekommen und Wertschätzung seiner Arbeit zu erfahren. Es sei oft die einzige Möglichkeit, Lob für die geleistete Arbeit zu erhalten (vgl. Larsen 2009). Bereits im Jahr 1987 haben die Autoren Susanne Fuhrmann, Dr. Roland Trill und Monika Witzenberger diese Erkenntnisse publiziert. Demnach können in der Übergabe auch Organisationsfragen geklärt und so die Zusammenarbeit auf der Station gefördert werden (vgl. Fuhrmann/ Trill/ Witzenberger 1987: 350). ‘Gespräche zwischen den Kollegen dienen aber nicht nur dazu, Informationen weiterzugeben, sondern auch dem Abbau von Unsicherheiten und psychischem Stress.’ (vgl. Fuhrmann/ Trill/ Witzenberger 1987: 350). Im wissenschaftlich durchgeführten Praxisprojekt im Klinikum XY aus dem Jahre 2010 stellte sich ebenfalls heraus, dass die Mittagspflegeübergabe aus mehreren Komponenten besteht. Im Wesentlichen ließen sich drei Bestandteile feststellen. Der umfangreichste und längste Teil umfasste die reine Informationsweitergabe über PatientInnen. Vor und nach oder fraktioniert während dieser fand die Psychohygiene des Pflegepersonals statt. Unter Psychohygiene werden ‘Maßnahmen zur Erhaltung der seelischen Gesundheit und Zufriedenheit verstanden’ (vgl. Senftlegen 2010). Bei der Psychohygiene thematisieren und diskutieren die Mitarbeiter arbeitsbedingte Probleme und Bedürfnisse. Diese können sowohl das Team als auch die einzelnen Mitarbeiter subjektiv betreffen. Ähnlich wie bei Supervisionen reflektieren die Mitarbeiter ihre Arbeit. Ebenfalls vor, nach oder während der Informationsweitergabe wurden organisatorische Belange besprochen, die den Stations- und Klinikalltag betreffen. Hierzu zählen z.B. die Optimierung und Organisation von Arbeitsabläufen oder aber auch die Planung der nächsten Dienstbesprechung.
Marco Wegener, B.A., wurde 1982 in Detmold geboren und arbeitete nach bestandenem Abitur und erfolgreich abgeschlossener Krankenpflegeausbildung im dortigen Klinikum. An der Hochschule Osnabrück studierte er Pflegemanagement und war anschließend zwei Jahre in einem niedersächsischen Akutkrankenhaus als Stationsleiter tätig. Heute ist Marco Wegener als Pflegedienstleiter im Rehabilitationsbereich beschäftigt.
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