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- Bibliotherapeutische Thematisierung von Sterben und Tod unter Berücksichtigung religiöser Vielfalt an der Schule mit Förderschwerpunkt körperliche und motorische Entwicklung
Gesundheitswissenschaften
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Verlag:
Bachelor + Master Publishing
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 01.2014
AuflagenNr.: 1
Seiten: 64
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback
Ziel dieser Arbeit ist, bibliotherapeutische Möglichkeiten einer Thematisierung von Tod und Sterben im Unterricht an der Schule mit dem Förderschwerpunkt körperliche und motorische Entwicklung aufzuzeigen. Die Relevanz des Themas ergibt sich aus der Zielgruppe der o.g. Schulform, da in Schulen dieses Förderschwerpunkts Schülerinnen und Schüler mit progredienten Erkrankungen beschult werden und es einer Auseinandersetzung und Thematisierung im Unterricht bedarf, sowohl für die selbst erkrankten Schülerinnen und Schüler als auch für deren Mitschülerinnen und Mitschüler.
Textprobe: Kapitel 2.3, Progredienz und progrediente Erkrankungen: 2.3.1, Kennzeichen und mögliche Erkrankungen: Kennzeichnend für Kinder mit progredienten Erkrankungen ist eine geringere Lebenserwartung. Die Erkrankungen führen im Kindes-, Jugend- oder frühen Erwachsenenalter zum Tod. Ihre Symptomatik verstärkt sich entweder kontinuierlich oder tritt in Schüben auf und ist infaust, das heißt, der Krankheitsverlauf führt unabwendbar zum Tod. LEYENDECKER und Alexandra LAMMERS nennen als Beispiele für die bei Kindern auftretende progrediente Erkrankungen die Muskeldystrophien ( im Besonderen den Typ Duchenne), Mukoviszidose, an AIDS erkrankte Kinder (dabei weisen sie darauf hin, dass nicht lediglich HIV-positive Kinder gemeint sind, sondern diejenigen, bei denen das Virus bereits ausgebrochen ist), Hirntumore und akute Leukämie. (vgl. LEYENDECKER/ LAMMERS, 2001: S. 18). Christoph BORDAWÉ fügt die Friedreich'sche Ataxie hinzu. (vgl. BORDAWÉ, 1989: S. 41).Neben der Erwähnung verschiedener Diagnosen zeigen LEYENDECKER/LAMMERS einige Gemeinsamkeiten progredienter Erkrankungen auf. Nach ihnen sind ‘[l]ebensbedrohlich erkrankte und progredient behinderte Kinder […] gekennzeichnet durch: ‘(1) eine in der Regel seit früher Kindheit bestehende chronische Erkrankung oder körperliche Schädigung, (2) eine kontinuierliche oder schubweise Verstärkung des symptomatischen Erscheinungsbildes, (3) eine Unumkehrbarkeit dieses Prozesses (‘absolute Progredienz’), (4) eine reduzierte Lebenserwartung (‘infauste’ Prognose: Tod im Kindes-, Jugend- oder jungem Erwachsenenalter).’ (LEYENDECKER/LAMMERS, 2001: S. 17f). JENNESSEN weißt ebenfalls auf Gemeinsamkeiten von progredienten und chronischen Erkrankungen hin, wie etwa auf eine phasenhafte Verschlimmerung und darauf, dass nicht die Erkrankungen an sich behandelbar seien, sondern lediglich die Symptome gelindert werden können und der Verlauf nicht aufgehalten, sondern nur gebremst werden könne. Dabei seien auch immer wieder symptomfreie Zeiträume möglich, was bedeute, dass das Kind nicht akut erkrankt sein müsse. Dabei seien Häufigkeit, Erscheinungsform und Verlauf der einzelnen Erkrankungen sehr heterogen. Neben den bereits genannten progredienten Erkrankungen des Kindes- und Jugendalters nennt JENNESSEN weitere: onkologische Erkrankungen wie Maligne Lymphone (bösartige Erkrankungen des lymphatischen Systems, umgangssprachlich auch Lymphdrüsenkrebs genannt), Neuroblastome (bösartige Neubildungen der Nebenniere, des autonomen Nervensystems und der peripheren Nerven) und Wilms-Tumore (bösartige Nierentumore). Weitere Stoffwechselerkrankungen seien Mukopolysaccharidosen (Funktionsstörungen und Untergang der betroffenen Zellen durch Ablagerungen von Mukopolysacchariden diese haben progrediente Skelettdeformitäten und, je nach Typ, psychomotorische Retardierung zur Folge) und Leukodystrophien (fortschreitender Abbau der Myelinschichten der Nervenzellen im Gehirn, Rückenmark und anderer Nerven Folge sind neurologische, psychische und motorische Störungen). Als spezifischen Syndromkomplex nennt JENNESSEN das Rett-Syndrom (durch einen Gendefekt bedingte rapide Entwicklungsretardierung) die chronische Niereninsuffizienz (eingeschränkte Filtrationsleistung durch dauerhafte Schädigung des Nierengewebes) ordnet er den allgemeinen Organerkrankungen zu. (vgl. JENNESSEN, 2008: S.174ff).
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