Suche

» erweiterte Suche » Sitemap

  • Sie befinden sich:
  • Fachbücher
  • »
  • Gesundheit - Unsere Neuheiten
  • »
  • Gesundheitswesen
  • »
  • Wirksamkeit des Transtheoretischen Gesundheitsverhaltensmodells: Vergleich von 15 Primärstudien im Bereich der Raucherentwöhnung, Förderung der körperlichen Aktivität und Verbesserung des Ernährungsverhaltens

Gesundheitswesen


» Bild vergrößern
» weitere Bücher zum Thema


» Buch empfehlen
» Buch bewerten
Produktart: Buch
Verlag:
Diplomica Verlag
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 04.2018
AuflagenNr.: 1
Seiten: 64
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback

Inhalt

Gesundheitsverhaltensmodelle finden Anwendung bei der Unterstützung von Therapieformen und beim Aufzeigen des eigenen konkreten Risikoverhaltens im Coachingbereich. Die daraus resultierenden erlernten Verhaltensweisen dienen der Förderung des Gesundheitsverhaltens. Das Transtheoretische Gesundheitsverhaltensmodell (TTM) ist ein anerkanntes und häufig angewandtes Hilfsmittel. Es fand seinen Ursprung durch Diclemente et al. während der Arbeit und Beobachtung von Rauchern, die es schafften, sich vom Tabak zu entwöhnen. Das TTM hilft denjenigen, die ihr eigenes Risikoverhalten selbst erkannt haben, jedoch weitere Hilfe benötigen, um das von ihnen gewählte Ziel zu erreichen. Da die Ergebnislage von Einzelstudien im Zusammenhang mit der Wirksamkeit von Gesundheitsverhaltensmodellen teilweise unübersichtlich oder inkonsistent ist, untersucht das vorliegende Buch die Wirksamkeit des Transtheoretischen Gesundheitsverhaltensmodells im Rahmen eines narrativen Reviews. Dafür werden 15 thematisch geeignete Primärstudien aus insgesamt drei Anwendungsbereichen ausgewählt. Zu diesen gehören: die Raucherentwöhnung, die Förderung der körperlichen Aktivität und die Verbesserung des Ernährungsverhaltens (Obst- und Gemüsekonsum).

Leseprobe

Textprobe: Kapitel 1: Vorstadium des Nachdenkens (Precontemplation): Charakteristisch für diese Stufe ist, dass Personen in der näheren Zukunft keine Absicht zur Veränderung eines spezifischen Problemverhaltens aufweisen. Die Betroffenen bemerken nicht eindeutig, dass ein Problem besteht. Darüber hinaus existiert auch keine Intention, das Verhalten zu modifizieren. Der Widerstand gegen das Erfassen oder gegen die Modifizierung eines Problemverhaltens gehört dabei zu dem charakteristischen Merkmal der Betroffenen. So lassen sich in dieser Stufe drei Gruppen unterteilen: - Das eigentliche Problem wird ausgeblendet. Das Bestreben etwas zu verändern und die nötige Wahrnehmung, das Problem festzustellen, sind nicht vorhanden. Die Thematik wird bereits von den Familienangehörigen, Freunden, etc. angesprochen. - Die Verhaltensänderung kann durch sozialen Druck der Angehörigen oder Freunde über eine bestimmte Zeitspanne hinweg begünstigt werden. In den meisten Fällen führt dies zu einem Abwehrverhalten und dem Verharren in der jeweiligen Stufe. - Wiederholte Fehlversuche eine Veränderung hervorzubringen, haben bei den Betroffenen zu Resignation, Demotivation und Chancenlosigkeit geführt. Die wichtigsten verwendeten Veränderungsmethoden sind hierbei: die Steigerung des Bewusstseins, stützende Beziehungen und die soziale Befreiung (vgl. PROCHASKA/NORCROSS/DICLEMENTE, 1997a, S. 48 ff., 90 ff. 2002a, S. 75 ff.). 2, Stadium des Nachdenkens (Contemplation): Personen in dieser Stufe beschäftigen sich aktiv mit dem problematischen Verhalten, ohne dabei Veränderungen herbeizuführen. Es besteht die Absicht, etwas zu verändern, jedoch fehlt dazu die nötige Entschlossenheit. Die in der ersten Stufe genannten Veränderungsmethoden und die folgenden Methoden sind relevant: das Bewusstwerden der Emotionen und der Entwicklung eines neuen Selbstbildes. Für Letzteres eignen sich besonders drei Techniken: - Erst denken, dann handeln. - Die genannte Herausbildung eines neuen Selbstbildes. - Entscheidungen treffen, bei denen die Vor- und die Nachteile abgewägt und mithilfe von vier Grundkategorien getroffen wurden. Zu den Grundkategorien gehören: die Auswirkungen der Veränderung und die Reaktionen für einen selbst und für andere Personen als Resultat des Wandels. Hierbei wird eine Einteilung in Pro und Kontra vorgenommen (vgl. PROCHASKA/NORCROSS/DICLEMENTE, 1997b, S. 176 f.). Das von JANIS/MANN (1977) entwickelte Entscheidungsmodell ( Decisional Balance ) basiert auf diesem Konzept, welches je vier Kategorien von Vor- und Nachteilen als unabdingbar erklären. Diese sind charakteristisch für den Entscheidungsprozess. Die Entscheidung etwas zu ändern, ist im Veränderungsprozess aller Stufen wichtig. Im Stadium des Nachdenkens ist dies besonders erkennbar. PROCHASKA et al. bestimmen den Zeitraum des Stadiums des Nachdenkens über ein Problem von bis zu zwei Jahren (vgl. PROCHASKA/NORCROSS/DICLEMENTE, 1997c, S. 51 ff., S. 142 ff. 2002b, S. 109 ff.). 3, Vorbereitungsstadium (Preparation): Innerhalb der nächsten Zeit soll mit der Veränderung des Problemverhaltens begonnen werden. Ein wichtiges Merkmal dieser Stufe ist das Vorhandensein einer Handlungsentscheidung. Das neue Verhalten ist in den Anfangszügen erkennbar. Das entscheidendste Kriterium für diese Phase ist jedoch, eine eindeutige Entscheidung zu treffen. Es besteht eine klare Vorstellung über die nächsten Schritte. Dazu wurden Informationen gesammelt, weitere Unterstützung eingeholt und bereits erste Schritte zum neuen Verhalten umgesetzt. Das Zielverhalten ist noch nicht erreicht. Vorangehende Fehlversuche spielen ebenso wie die Unerfahrenheit mit dem Zielverhalten keine Rolle. Die bereits beschriebenen Veränderungsmethoden der ersten beiden Stufen haben, wie die folgende Methode, eine Bedeutung: die feste Absicht, als Willensbildung und Glaubenssatz, eine Änderung umsetzen zu können. Im Wesentlichen helfen hierbei die Handlungstechniken: Prinzip der kleinen Schritte und das Treffen klarer Entscheidungen (vgl. PROCHASKA/NORCROSS/DICLEMENTE, 1997d, S. 53 f., S. 193 ff. 2002c, S. 145 ff.). 4, Handlungsstadium (Action): In dieser Phase werden die Veränderungsprozesse am deutlichsten sichtbar. Die offenen, beobachtbaren Verhaltensweisen sind hier ausgeprägter, als die kognitiv-affektiven Prozesse. Für das Bestreben, Änderungen umzusetzen, wird mehr Zeit und Energie eingesetzt und man erhält durchschnittlich auch mehr Unterstützung und Anerkennung aus dem sozialen Umfeld. Die Gefahr ist hierbei, dass das Verhalten jedoch noch nicht in Fleisch und Blut übergegangen ist und nicht stabil verläuft. Ähnlich wie in den vorherigen Stufen bleiben die Veränderungsmethoden bestehen und werden ergänzt durch: - Der Gegenkonditionierung (Countering), mithilfe dessen ein Problemverhalten durch ein gesundes Verhalten ersetzt wird. Sport, aktive Ablenkung, Entspannung, etc., haben sich bei der Änderung von starren Denkmustern durch positives Denken bewährt. - Die Kontrolle der Umwelt, um problemförderliche Reize zu vermindern. - Die Belohnung als Verstärkung gesundheitsförderlichen Verhaltens. Durch Belohnung ist es möglich, neue und veränderte Verhaltensmuster positiv zu bestätigen (vgl. PROCHASKA/NORCROSS/DICLEMENTE, 1997e, S. 54 f., S. 230 ff. 2002d, S. 172 ff.). 5, Durchhaltestadium (Maintenance): Das Durchhaltestadium ist gekennzeichnet durch eine dynamische und zielgerichtete Fortführung bereits erreichter Veränderungen. Das positive Verhalten wird weiter gefestigt und sich aktiv mit Fehlern oder möglichen Rückfällen auseinandergesetzt, um unerwünschtem Verhalten fernzubleiben. Der benötigte Zeitraum hierfür kann einige Monate oder sogar den Rest des Lebens betragen. In diesem Zusammenhang ist eine lebenslange, aktiv geführte Auseinandersetzung und der Austausch mit Personen denkbar, welche bereits Rückschläge hinter sich gelassen haben. Die Veränderungsmethoden werden nur bei Bedarf genutzt. Besonders wichtig ist es, der eigenen Selbsteffektivität, Selbstwirksamkeitserwartung (self-efficacy) und der Kompetenzerwartung zu vertrauen, um Veränderungen herbeizuführen und lenken zu können. Unter Selbstwirksamkeit versteht man die Überzeugung, selbst bei schlechten Bedingungen über das nötige Know-how zu verfügen, um ein Ziel zu erreichen. Die Selbstwirksamkeitserwartung beschreibt das Ausmaß der Zuversicht, die eine Person aufweist, um das gewünschte Veränderungsverhalten unter widrigen Gegebenheiten zu zeigen. Zur Erfassung der Selbstwirksamkeitserwartung trägt die Auswahl eines neuen Verhaltensmusters und das Aufzählen von gefährlichen Situationen bei, die das Zielverhalten in Frage stellen könnten (vgl. PROCHASKA/NORCROSS/DICLEMENTE, 1997f, S. 56 f., S. 272 ff. 2002e, S. 202 ff.). 6, Schlussstadium (Termination): In diesem Stadium hat man die Spirale des Wandels hinter sich gelassen. Die Betroffenen verfügen in der Regel über ausreichend Beharrlichkeit, Wissen und Erfahrung, den Zeitpunkt der Erreichung des Schlussstadiums selbst zu bestimmen. Untersuchungen haben gezeigt, dass für einige Verhaltensänderungen, z. B. der Verzicht von Tabakkonsum, ein stabiles Verhalten erlangt wurde und somit keine Rückfälle zu verzeichnen sind. Das Verlangen eine Zigarette zu konsumieren, besteht nicht mehr. In anderen Bereichen der Verhaltensänderung fällt die Umsetzung des Zielverhaltens schwerer. Gekennzeichnet ist dieses Stadium durch ein stabiles neues Selbstbild, eine stabile Selbsterwartungshaltung, eine gesündere Lebensweise und die Tatsache, dass Versuchungen der Vergangenheit angehören. Experten kommen zu dem Schluss, dass man das gesamte Leben in dem Handlungsstadium bleibt. In Bezug auf regelmäßige körperliche Betätigung oder eine gesunde Ernährung, wird wie erwähnt, eine lebenslange Beschäftigung mit diesem Thema vermutet (vgl. PROCHASKA/NORCROSS/DICLEMENTE, 1997g, S. 58, S. 372 ff. 2002f, S. 274 ff.).

weitere Bücher zum Thema

Bewerten und kommentieren

Bitte füllen Sie alle mit * gekennzeichenten Felder aus.