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Gesundheitswesen
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Verlag:
Diplomica Verlag
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 10.2014
AuflagenNr.: 1
Seiten: 108
Abb.: 37
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback
Das Buch hat den Anspruch einen Einblick in die vielseitigen Möglichkeiten des Controllings für das Krankenhaus zu gewähren. Eine einfache Übertragung der in den anderen marktwirtschaftlich agierenden Unternehmen häufig schon verbreiteten und etablierten, Controlling-Instrumente und den damit verbundenen Möglichkeiten, ist durch die Besonderheiten des Krankenhausbetriebs oftmals nicht sinnvoll bzw. möglich. So kann ein Krankenhaus im deutschen Gesundheitswesen bspw. nicht ausschließlich auf der Basis von kapitalistischen Bestrebungen geführt werden. Die öffentliche Allgemeinheit hat ein Interesse daran diesen grundlegenden Teil der Gesundheitsversorgung und dessen Markt zu steuern. Daher greift der Staat regulierend ein, um eine bedarfsgerechte Versorgung der Bevölkerung mit leistungsfähigen, eigenverantwortlich wirtschaftenden Krankenhäusern zu gewährleisten. Die ethischen Grundvoraussetzungen für den Krankenhausbetrieb unterstreichen endgültig die gesonderte Stellung der Krankenhäuser in der Unternehmenswelt.
Textprobe: Kapitel 4.1, Aufgaben und Ziel der Kosten- und Leistungsrechnung: Der Fokus dieser Ausführung ist auf die Darlegung der Charakteristika der krankenhausbezogenen KLR, die stark juristisch geprägt ist, gerichtet. Zu diesem Zweck wurden, wie aus den Überschriften ersichtlich, in diesem Abschnitt die allgemeingültigen Aufgaben und Ziele dargestellt bevor im nachfolgenden Abschnitt 4.2 die KLR des Krankenhauses direkt betrachtet wird. 4.1.1, Basis für betriebswirtschaftliche Entscheidungen: Um rationale Unternehmensentscheidungen zutreffen ist es erforderlich auf fundierte Informationen zugreifen zu können. Eine dieser Informationsquellen stellt die KLR dar. Sie liefert Daten, die nach ihrer mathematischen oder statistischen Aufarbeitung, einen Vergleich von Alternativen unter der Berücksichtigung der Kostensituation ermöglichen. Zu diesen Entscheidungen gehören z.B.: make or buy Überlegungen, die optimale Losgrößenbestimmung, Leistungserstellungsalternativen im Bereich der Selbsterstellung. Neben diesen direkten Vergleichen ist ebenfalls die Bestimmung des Break-Even-Points oder anderer informativer Maßzahlen möglich, um weiterführende Entscheidungen zu unterstützen. 4.1.2, Ermittlung des Periodenerfolges: Die Berechnung des Periodenerfolges illustriert die Verknüpfung der Kosten- und Leistungsrechnung anschaulich. Für dessen Ermittlung wird die Differenz zwischen den monetär bewerteten Leistungen und der leistungsbezogenen Kosten einer bestimmten Periode gebildet. Diese Berechnung kann auf unterschiedlichen Unternehmensebenen erfolgen, um auch Informationen über den Erfolg von untergeordneten Einheiten, wie Abteilungen, zu ermitteln. Die Akkumulation aller Produkterfolge stellt das Betriebsergebnis dar, so dass die Ermittlung des Periodenerfolgs auch Betriebsergebnisrechnung genannt wird. 4.1.3, Kontrolle der Wirtschaftlichkeit: Die Wirtschaftlichkeitskontrolle ist eine der ursprünglichen primären Aufgaben der Kosten- und Leistungsrechnung. Um die Frage nach der Wirtschaftlichkeit eines Unternehmens zu beantworten, reichen absolute Zahlen wie der Unternehmensgewinn oder der Unternehmensumsatz nicht aus. Ob Leistungsfaktoren wirtschaftlich eingesetzt werden, zeigen erst intern bzw. externe Vergleiche und die Beurteilung der Istgrößen anhand der im Vorhinein bestimmten Sollgrößen. Aufgrund der Heterogenität der Unternehmen ist jedoch die Auswahl eines Vergleichsobjekts problematisch. Um dieses Problem abzuschwächen und auch einen internen Vergleich zu ermöglichen, ist die Betrachtung von kleineren Einheiten, wie z.B. einer Abteilung oder Funktionsstelle, sinnvoll. Im Rahmen der Kostenrechnung kann dies mittels der Kostenstellenrechnung ermöglicht werden. Die Analyse der untergeordneten Bereiche ermöglicht es, maßgebliche Kostentreiber zu bestimmen und damit das Verständnis und die Verantwortung für die Entstehung von Kosten zu fördern. 4.1.4, Preiskalkulation und Preisbeurteilung: Eine weitere wichtige ursprüngliche Funktion der Kostenrechnung stellt die Preiskalkulation und Preisbeurteilung dar. Beide Funktionen setzen die Kenntnis der spezifischen Leistungsselbstkosten voraus, um eine wirtschaftliche und fundierte Entscheidung zu ermöglichen. Zu diesem Zweck erfolgt eine stückkostenbezogene Rechnung, die die Kosten einer Produktionseinheit im Rahmen der Kostenträgerrechnung bestimmt. Die hierbei berücksichtigten Kosten müssen nicht zwingend in einer bestimmten Periode anfallen, sondern ausschließlich verursachungsgerecht auf einen Leistungsträger übertragbar sein. Die Aufgabe der Preiskalkulation ist für Unternehmen wichtig, die Leistungen am Markt mit selbstbestimmten Preisen anbieten dürfen. Für die krankenhausspezifischen Leistungen trifft dies nur im beschränkten Umfang zu, da die Hauptleistungen, wie im Abschnitt 3.2.2 beschrieben, über gewissermaßen feste Fallpauschalen vergolten werden. 4.1.5, Bewertung von Wirtschaftsgütern: Die Wirtschaftsgüter einer Unternehmung müssen wertmäßig erfasst werden. Für käuflich erworbene Anlagegüter oder Handelsware ist eine solche Bewertung relativ einfach. Sie erfolgt nach dem Anschaffungs- oder Wiederbeschaffungskostenprinzip. Für selbsterstellte Güter oder Dienstleistungen werden jedoch die Selbstkosten benötigt. Diese können nicht einfach aus der Ergebnisrechnung der Finanzbuchhaltung entnommen werden, sondern müssen durch Zuhilfenahme der KLR ermittelt werden.
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