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Gesundheitswesen


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Produktart: Buch
Verlag:
Diplomica Verlag
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 04.2010
AuflagenNr.: 1
Seiten: 86
Abb.: 13
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback

Inhalt

Im Buch werden die Begriffe Versorgungsmanagement, Qualitätsmanagement und Entlassungsmanagement erläutert.Dabei wird erklärt, welcher Zusammenhang zwischen den Begriffen Case Management und Entlassungsmanagement besteht und welche Aufgaben und Ziele sich mit dem Entlassungsmanagement in Krankenhäusern und Rehabilitationseinrichtungen verbinden. Die Bedeutung des Entlassungsmanagements innerhalb der Organisation Krankenhaus oder Rehabilitationseinrichtung wird beleuchtet. Dabei wird auf drei Bereiche eingegangen, die Bedeutung für die Organisationsentwicklung, die Bedeutung für das Qualitätsmanagement und die Bedeutung im Kontext des DRG-Systems. Es wird dargestellt, wie die Aufbau- und Ablauforganisation zu gestalten ist, welche strukturellen Voraussetzungen gegeben sein müssen um ein effektives Entlassungsmanagement durchführen zu können. Das Buch beschreibt die Entwicklung der Finanzierungsbasis der Gesundheitseinrichtungen über die DRG und beleuchtet die Konsequenzen für die Einrichtung Krankenhaus. Die Begründung der Notwendigkeit und der ökonomische Nutzen eines Entlassungsmanagements werden dargestellt. Das Buch beschäftigt sich mit der Bedeutung des Entlassungsmanagements für das Qualitätsmanagement. Im Entlassungsmanagement werden in der Praxis verschiedene Konzepte genutzt. Vor- und Nachteile der einzelnen Konzepte werden beschrieben. Zur Gestaltung dieses Prozesses werden weitreichendere Kompetenzen benötigt als in der Vergangenheit. Welche Berufsgruppen über die erforderlichen Kompetenzen verfügen und wie diese effektiv miteinander vernetzt werden können, beschreibt das Buch. Neue Versorgungsformen wie z.B. die integrierte Versorgung oder Pflegestützpunkte können Schnittstellenprobleme überwinden und die einzelnen Sektoren des Gesundheitswesens vernetzen. Das Deutsche Netzwerk für Qualitätssicherung in der Pflege (DNQP) gab erstmalig einen Expertenstandard als Handlungsempfehlung zur Gestaltung des Prozesses Entlassungsmanagement heraus. Der Expertenstandard enthält sechs Kriterien für ein Entlassungsmanagement. Diese Kriterien werden erläutert und beispielhaft Vorschläge zur möglichen Umsetzung in den Einrichtungen des Gesundheitswesens unterbreitet. Es wird kritisch zu den Vor- und Nachteilen des Expertenstandards Stellung genommen. Besonders wird der Schnittstellenbereich zwischen dem stationären Krankenhaus- oder Rehabilitationsaufenthalt und der anschließenden ambulanten, stationären oder häuslichen Pflege betrachtet. Dieser Übergang wird in der Literatur als die schwierigste Phase der Krankheitsbewältigung beschrieben. Es wird dargelegt, wie schon heute der Übergang zwischen den Sektoren des Gesundheitswesens gestaltet werden kann und welche Aufgaben in der Zukunft zu bewältigen sind, um diesen Prozess weiter zu optimieren und somit den wirtschaftlichen Einsatz der vorhandenen Ressourcen zu garantieren. Nur so ist zukünftig eine qualitativ hochwertige Gesundheitsleistung für die Bevölkerung zu sichern.

Leseprobe

Textprobe: Kapitel 3.3.2, Ziele und Aufgaben des Entlassungsmanagements: Oft liegt nach einem Krankenhausaufenthalt bei den Patienten erstmals ein Versorgungsbedarf vor oder ein vorher schon vorhandener Bedarf verändert sich. Die frühzeitige Sicherstellung der nachstationären Versorgung trägt zur Verkürzung der Verweildauer und somit zur Kostensenkung für das gesamte Gesundheitssystem bei. Entlassungsmanagement ermöglicht die Überwindung von Schnittstellen zwischen den einzelnen Sektoren des Gesundheitswesens, vermeidet Versorgungseinbrüche und sichert eine Kontinuität im Versorgungsprozess des Patienten. Der sogenannte ‘Drehtüreffekt’, die wiederholte stationäre Aufnahme eines Patienten ist ein Indiz für ein ineffektives Entlassungsmanagement. In einigen Studien wird von Rehospitalisierungsraten von bis zu 20 % innerhalb des ersten Monats nach der Entlassung, bei einigen Patientengruppen in höherem Alter sogar von 50 % innerhalb eines Jahres berichtet. Gründe für Rehospitalisierungen sind u.a. die ungenügende Vorbereitung des Patienten und deren Angehörige auf Krisensituationen. Solche Krisensituationen können z. B. misslungenes Schmerzmanagement, Überforderung bei der Arzneimitteltherapie, Überlastung des sozialen Umfelds, ungeeignete häusliche Umgebung, Wissensdefizite, soziale Benachteiligung und Armut sein. Hier wird deutlich, wie immanent wichtig die Beratung, Edukation und Information sind. Darin liegen die Aufgabenfelder des Entlassungsmanagements. Patienten und Angehörige erlangen die Kompetenz zu einem adäquaten Krankheitsmanagement durch die Vermittlung von Wissen, manuellen Fertigkeiten und Pflegetechniken. Bei systematischer Erhebung eines zu erwartenden Versorgungsbedarfs bei Aufnahme eines Patienten und rechtzeitiger Organisation und Koordination der weiteren Versorgung kann eine Kostensteigerung durch Überschreiten der Verweildauer vermieden werden und einer Über-, Unter- oder Fehlversorgung vorgebeugt werden. Entlassungsmanagement auf der Systemebene benötigt ein Netzwerk verschiedener Professionen, Dienstleistungsanbieter und informeller Hilfen vor Ort. Dazu gehören ambulante Pflegedienste, stationäre Pflegeeinrichtungen, Sanitätshäuser, Home-Care-Unternehmen, niedergelassene Ärzte, Selbsthilfegruppen und nicht zuletzt pflegende Angehörige. Voraussetzung für ein funktionierendes Entlassungsmanagement sind Veränderungen im Denken der Akteure auf allen Ebenen des Systems. In den einzelnen Organisationen und auch in der Politik sind Rahmenbedingungen zu schaffen, die ein berufsgruppen- und institutionsübergreifendes Handeln ermöglichen. Die Politik sollte durch Gesetzgebung eine sektorenübergreifende Verfahrensweise unterstützen. Die Überschneidungen der einzelnen Leistungsbereiche nehmen zu. Entlassungsmanagement ist ein multi- und interprofessioneller Prozeß. Bereitschaft zur Kooperation verschiedener Professionen ist Grundvoraussetzung für die Effektivität und Qualität des Versorgungsmanagements. Für Patienten und Angehörige ist das Angebot von Leistungen unüberschaubar. Case- oder Entlassungsmanager informieren Patienten und deren Angehörigen zu den Angeboten und Möglichkeiten des Sozialsystems und helfen ihnen den Zugang zu den Angeboten zu erlangen. Dabei gilt das Prinzip Selbsthilfe vor Fremdhilfe. Entlassungsmanagement fördert bei den Patienten die Selbsthilfekompetenz und nur wo dies nicht mehr ausreicht, wird fremde Hilfe in Anspruch genommen. Im Prozess des Schnittstellenmanagements haben Angehörige einen hohen Stellenwert. Bei schwerwiegenden Erkrankungen wie z.B. Schlaganfall, Demenz u.ä. bleiben die Auswirkungen der Krankheit nicht auf den Betroffenen alleine begrenzt, sondern haben Einfluss auf das weitere Leben der gesamten Familie. Der Informationsaustausch zwischen den Sektoren ist unzureichend. Entlassungsmanagement bietet in dieser Situation Hilfe zur Selbsthilfe, d.h. Patienten und ihre Angehörigen erhalten Hilfe und Beratung bei der Suche nach Lösungsmöglichkeiten für ihre Gesundheitsprobleme. Dazu gehört die Edukation der Patienten insbesondere in präventiven und gesundheitsfördernden Maßnahmen, um so die Kompetenz der Patienten zur Bewältigung einer kritischen Situation zu fördern. Der Versorgungsbedarf der Patienten umfaßt körperliche, psychische und soziale Aspekte und benötigt die Mitarbeit des Patienten, der Angehörigen, Betreuer, Ärzte, Sozialarbeit, Therapeuten und Pflegekräften. Ziele des Entlassungsmanagements: (1) Sicherstellung der Versorgungskontinuität zwischen stationärem und ambulantem Bereich. (2) Verbesserung der Patienten/Angehörigenzufriedenheit. (3) Beschränkung des Krankenhausaufenthaltes auf das erforderliche Mindestmaß. (4) Vermeidung unnötiger Wiedereinweisungen. (5) Entlastung des stationären Personals. Das Qualitätsmanagement einer Klinik hat die Aufgabe, die Verantwortlichkeiten über Verfahrensanweisungen regeln, um die Arbeitsabläufe für alle Mitarbeiter und Kunden transparent darstellen zu können. Dabei sind folgende Aufgaben zu realisieren: (1) Information und Beratung der Patienten und deren Angehörigen (insbesondere zu Versorgungsmöglichkeiten und Versicherungsleistungen). (2) Abstimmung mit Kranken- und Pflegekassen und dem Medizinischen Dienst der Krankenkassen. (3) Vermittlung ambulanter Pflegedienste und anderer Leistungsangebote. (4) Sicherstellung der Hilfsmittelversorgung. (5) Dokumentation (Überleitungsbogen). (6) Information des Hausarztes. (7) Kommunikation zwischen einzelnen Versorgungsinstanzen. (8) Netzwerkpflege zur hausinternen Zusammenarbeit und Kooperation mit Pflegeeinrichtungen. Nach einer Studie der Arbeitsgemeinschaft der Pflegeüberleitung in NRW in Zusammenarbeit mit dem Institut für Pflegewissenschaft an der Universität Bielefeld zeigt sich der größte Teil der Befragten mit dem Entlassungsmanagement zufrieden. Dies betrifft organisatorische Aspekte ebenso wie Information und Beratung. Dabei liegen nach deutschsprachigen pflegewissenschaftlichen Veröffentlichungen die Schwerpunkte in der: - Beratung zu Hilfsmittelbeschaffung und Hilfsmittelgebrauch. - Beratung in sozialrechtlichen Fragen und zu finanziellen Hilfen. - Beratung zu Entlastungsmöglichkeiten pflegender Angehöriger. - Beratung zu pflegerischen Methoden und Techniken. - Beratung zu präventiven Maßnahmen und Prophylaxen. Entlassungsmanagement umfasst Aufgaben aus dem Kompetenzbereich des Sozialdienstes und des Pflegebereiches. Das Entlassungsmanagement verläuft in Phasen, ähnlich der des Pflegeprozesses. Zuerst wird ein Assessment durchgeführt d. h. der Bedarf des Klienten wird durch eine Problemanalyse erhoben. Danach erfolgt die Planung der Hilfeleistung und deren Durchführung. Eine anschließende Kontrolle wird die Effektivität der Maßnahmen verdeutlichen.

Über den Autor

Gabriele Matschke, Jahrgang 1959 beendete 1979 ihre Ausbildung zur Krankenschwester an der Medizinischen Fachschule Bernburg. Nachdem die Autorin über mehrere Jahre in den verschiedensten Fachbereichen praktische Erfahrungen sammeln konnte, absolvierte sie im Jahre 2001 eine Weiterbildung zur Stationsleitung. Seit dem Jahr 2004 ist sie Pflegedienstleitung in einer neurologischen Klinik einer großen Unternehmensgruppe. Bereits vor der Übernahme der Funktion einer Pflegedienstleitung begann sie ein berufbegleitendes Fachhochschulstudium an der Hamburger Fern-Hochschule, welches sie im Jahre 2009 mit einem Diplom erfolgreich abschloss. Im Rahmen ihrer Tätigkeit als Pflegedienstleitung und als Mitglied der Klinikleitung begleitete sie mehrere Projekte. Dies führte sie zu dem Thema des Buches. Als Projektleiterin war sie maßgeblich an der Umsetzung des Entlassungsmanagements in der Klinik beteiligt.

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