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Gesellschaft / Kultur

Otto Michael Schinko

Von Achner bis Zugtal: Berg-, Gewässer-, Haus-, Ried- und Siedlungsnamen im oberen Murtal

ISBN: 978-3-95425-968-7

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Produktart: Buch
Verlag:
disserta Verlag
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 03.2015
AuflagenNr.: 1
Seiten: 176
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback

Inhalt

Auf 150 Seiten werden rund 900 Ortsnamen (Berg-, Gewässer-, Haus-, Ried- und Siedlungsnamen) im oberen Murtal angeführt, in ihrer urkundlichen Fassung dargestellt und erklärt. Zusätzlich enthält die Arbeit in über 900 Fußnoten und in einem umfangreichen Literaturverzeichnis Hinweise auf Fundstellen zu den einzelnen Namen. Zusätzliche Informationen zu einzelnen Namen sowie Aktualisierungen und Nachrichten über neuere archäologische Funde runden das Bild einer geschichtsträchtigen, archäologisch bisher vernachlässigten Region ab. Ein Buch zum Nachschlagen und zum Schmökern.

Leseprobe

Textprobe: Gimplach: Dorf nahe Leoben: Mdal. geampla, gimplox .Gomplach 1155, Gomplarn 1175, Guenplach 1371, Gomplach 1372, Guemplach 1456. Eine ahd. Entlehnung aus aslow. *kom(l)jah(u) - dsa bei den Leuten im Brombeergesträuch (vgl. aslaw. *kompina, slaw. kopina - Brombeergesträuch ). Der Name ist offenbar im 11. Jh. eingedeutscht worden. L-H stellt den ON zu slow, goba - Schwamm, Pilz . Nach einer anderen Deutung hängt der ON mit dem aslaw. *gogbl´ach, slaw. *gogba – Maul, Mündung oder mit slaw. *gomil´ach? zu slaw. *gomila – Hügel , entstanden aus *mogyla mit p-Einschub, zusammen. EA: In Götzendorf, nahe Oberkurzheim, gibt es einen Gimpelbach. Gindisch: -bach, -sattel, -joch, -alm zwischen Seckauer Zinken und Gaal, VB Murtal: Gunthartestorf in ualle Undrima ca. 1055, Guntheresdorf 1298. Die ältesten urkundlichen Formen weisen auf den ahd. PN Gunthart ( Kämpfer im Heer ). Dazu ist eine Koseform Gunti (Gen. Guntines-) gebildet worden - Berg, Bach, Sattel, die Alm des Gunti . Glanz -, Glanzer-Namen: Name mehrerer Gehöfte und Ortschaften bei Peterdorf-Althofen und St. Peter am Kammersberg sowie eines Hügels bei Niederwölz, alle VB Murau: Als Hügel und Flur bei Niederwölz: an dem Glantz 1316 und 1338, in dem Glanz 1345, im Glancz 1434. Die meistens verwendete urkundliche Schreibung lautet in dem(r) Glancz . Etym.:Von slaw. klanec - der steile Hohlweg . Das slaw. Wort ist begrifflich mit dem dt. gasteig, mhd. gesteige, (ahd. gahsteige) identisch. Die Entlehnung erfolgte vor 1050, weil das aslaw. -i- (klanica) eine Tonverlegung auf die erste Silbe bewirkte (a: ae, mdal. a, au ). Glarsdorf: Bei Leoben: mansum ad Gladisdorf um 1130, Gladisdorf ca. 1080, Cladistorf 1187, Gladistorf mansum 13. Jh. Glarsdorf 1. H. 14. Jh. Glasdorf ca. 1500. Nach Kessler gewiss auf einen slaw. PN zurück zu führen, der zum slaw. Stamm glad - glatt gehören dürfte. Bahlow erwähnt einen obd. PN Glatt(e), der Glatthaar bedeutet. L-H leitet den ON vom slaw. PN Glad? ab. EA: Im Slow. bedeuten glad Hunger , gladek glatt, einfach und gladež Hauhechel, Stachelkraut . Glaslbremse: Rotte bei Vordernberg, VB Leoben. Um den Pferden die Steigungen des Präbichl zu ersparen, wurde früher das Erz auf eigenen Erzrutschen zu Tal gebracht. An diesem Ort bremste man die Säcke ab und transportierte sie weiter nach Vordernberg. Einer der Arbeiter hieß mit dem Vornamen Nikolaus, mdal. Glas, Klas . Die Liquida geht auf eine Verkleinungsbildung Glaserl, Kla(u)serl zurück. Glasner: Gehöft in Götzendorf nahe Oberkurzheim, VB Murtal: An der Glasen 1425. Die mdal. Aussprache kxlóasna weist eindeutig auf das bair. - mhd. klôse - Klause, Talsperre . Nach M. Schiestl auch ein abgekommenes Gehöft im Möschitzgraben, OG St. Peter ob Judenburg: an der Glasen in der Muschniczen bey s. Peter ob Judenburg 1425, Glaeßner 1758, Glasner 1893. Glein: Flur, Bach und OG nahe St. Margarethen bei Knittelfeld: Cliene 1140, Glin 1150, Cline 2. H. 12. Jh. Clyn 1225, Cleyn 1267, die Klein 1333, vallis sub alpibus dictis Glein 1398, doerffel in der Glein 1398. Nach Kessler von slaw. *glina - Töpfererde, Lehm . Interessant ist die dt. gleichlautende Übersetzungsform von 1310: die Laymgrvwe der Clein. E. Lukas führt noch die idg. Wurzel gl(i) - schleimig, klebrig an. Glanna hat bei den Kelten auch Flussufer, Grenze, Mark, Rand bedeutet. Der Gleinalmzug sei immer schon eine Grenze gewesen, zwischen Grundherrschaften wie zwischen dem karantanischen und dem pannonischen Teilgebiet. Weiters wird noch eine Ableitung von slaw. klein in der Bedeutung Keil (bezogen auf ein Landstück) zitiert. Baravalle vermutet einen Wehrhof am Austritt des Gleintales in das Murtal beim Gehöft vgl. Gleinmayer. Im 12. Jh. wird mit Walt de Glin, Adelbrecht und ein Huch (Hugo) de Glin ein vollfreies Rittergeschlecht erwähnt. Siehe auch Enzersdorf. Gleinberg: Höhenrücken östlich von St. Margarethen bei Knittelfeld: Sirning 1358, perg der sirning 1387, Seyering genannt der Gleynperg 1472. Etym.: Slaw. *zirnik(u) – Berg der Eichelmast . Siehe Glein. Vgl.Sieding, Si(e)rning, + Zirknitz(bach). EA: Das Gehöft am Nordwestabfall des heutigen Kalvarienberges im Bereiche des Zuganges zur Kapelle trägt den Vulgonamen Eichhübler , mdal. oachhiebler . + Glogthurn: Abgekommene Burganlage im VB Murau, nach Baravalle auch Hof Gregelburg genannt, lag bei der Kirche St. Lorenzen im Katschtal am Ostabfall der Stolzalpe, VB Murau. Nach der Überlieferung soll fünf Minuten westlich der Kirche ein Schloss gestanden sein, das erstürmt und zerstört wurde. Der Josephinische Kataster weist hier eine Burgweide und Burgwiese und einen Glogthurnwald aus, der anschließende Teil der OG Teufenbach – Katsch heisst Goglburg . 1469 wird die Kol- oder Goglburg erwähnt. Vielleicht ist diese Burg während der Baumkirchnerfehde zerstört worden. Eine Etym. für diesen ON ist nicht bekannt, jedoch lässt sich der erste Teil des Namens von aslaw. *klokoš?, slaw. *klok zu *klokati - sprudeln stellen. Vgl. Chol-.

Über den Autor

Otto M. Schinko, Jahrgang 1949, studierte in Graz Rechtswissenschaften und trat anschließend in den steirischen Verwaltungsdienst ein. Zahlreiche Berührungen mit interessanten, alten Ortsnamen und Nachrichten über fast vergessene Siedlungsplätze, Burgstellen und Fundplätze führten zu einer intensiven Beschäftigung mit dieser eher vernachlässigten Materie, die schließlich in die Verfassung dieser Arbeit mündete, damit jüngeren Generationen Anreiz und Möglichkeit geboten werden, sich mit diesen oft schon vergessenen Lebensäußerungen und -umständen zu befassen. Der Autor wohnt im Verwaltungsbezirk Murtal und hat sich im Ruhestand der Heimatforschung und Mithilfe bei archäologischen Grabungen verschrieben.

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