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- Schloss Prugg. Von der (Kastell-)Burg zum Wohnschloss: mittelalterliche Kastellburg - barockes Wohnschloss - historistische Residenz
Gesellschaft / Kultur
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Verlag:
disserta Verlag
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 06.2015
AuflagenNr.: 1
Seiten: 176
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback
Die Studie behandelt einerseits die bauliche Entwicklung von Schloss Prugg in Bruck an der Leitha, Niederösterreich, von der Entstehung der Anlage im Mittelalter und ihrem Umbau zum Barockschloss durch Johann Lucas von Hildebrandt bis zu ihrer Adaptierung im Sinne des Historismus im 19. Jahrhundert. Andererseits werden die mit dem Typus und der architektonischen Gestaltung des Komplexes verbundenen Funktionen und deren Wandel im Laufe der Jahrhunderte untersucht. Die politisch-historischen Rahmenbedingungen und die topographische Lage der Burg lassen darauf schließen, dass der Bau, dessen Grundsteinlegung vermutlich um 1240 erfolgte, anfangs vor allem im Dienste der (Macht-)Symbolik und Verteidigung stehen sollte. Nach Fertigstellung der Anlage wurden bis ins letzte Viertel des 16. Jahrhunderts hauptsächlich Erhaltungs- und Verbesserungsarbeiten im Hinblick auf die Verteidigungsfunktion durchgeführt. Ab den 1580er Jahren stieg auch das Interesse an der Bewohnbarkeit. Umfassende bauliche Veränderungen und massive Eingriffe in die Bausubstanz erfolgten schließlich ab 1706: Unter der Leitung von Johann Lucas von Hildebrandt wurde der Baukomplex zu einem repräsentativen, barocken Wohn- und Lustschloss umgebaut. 1854 bis 1859 wurde die Fassade des Schlosses im Sinne des Historismus nach Vorbildern der englischen Tudor-Architektur und Bauwerken im Jacobean Style neu gestaltet. Das Äußere von Schloss Prugg nach dieser Umgestaltung entspricht im Wesentlichen seinem heutigen Erscheinungsbild.
Textprobe: Kapitel 7.3.2.1, Historische Dokumentation von Bau- und Handwerkerarbeiten: Während für die vorangegangenen Jahrhunderte nur vereinzelte Renovierungsarbeiten am Brucker Schloss durch zeitgenössische Aufzeichnungen überliefert sind, haben sich zur Umgestaltung des Komplexes in eine barocke Anlage zahlreiche historische Baurechnungen und Korrespondenz erhalten. Vor allem für die Zeit zwischen 1706 und 1713 sind kontinuierliche, umfangreiche Baumaßnahmen schriftlich dokumentiert, ein beträchtlicher Teil in Briefen des Kammerdieners Friedrich Koch an Graf Aloys Thomas Raimund Harrach. (Koch trug quasi die Verantwortung für die bauherrenseitige Kontrolle der Baustelle, wobei er allerdings nicht ständig vor Ort war, sondern sich durch Berichte vom Verwalter und gelegentliche Reisen nach Bruck über den Fortgang der Arbeiten am Laufenden hielt.) Rechnungen aus dem Jahr 1706 zeigen, dass zu den ersten architektonischen Veränderungen der Schlossanlage im 18. Jahrhundert eine Neugestaltung des Festsaals sowie die Errichtung einer Stiege zählen, wobei unklar ist, ob es sich bei letzterer bereits um die neue Haupttreppe (bzw. zumindest einen Abschnitt von dieser) oder eine Nebenstiege handelte. Laut Grimschitz begannen die Arbeiten an der zentralen Stiegenanlage (Abb. 51, Abb. 52 und Abb. 53) erst im September 1708, Quelle für seine Angabe dürfte allerdings eine ebenfalls recht knappe Information in einem Bericht des Kammerdieners sein, wonach Hildebrandt in Bruck …einige Sachen aldorten denen Steinmetzen angegeben [hat], um die Stigen zu verfertigen . Da Koch wenige Tage später in einem weiteren Schreiben erwähnte, dass Hildebrandt an den Stiegen Muster von Balustern anbringen ließ, ist zwar sehr wahrscheinlich, dass tatsächlich die Haupttreppe gemeint war, die Arbeit der Steinmetze scheint jedoch bereits abschließenden Charakter gehabt zu haben. Weitere Baumaßnahmen, die 1706 aufgezeichnet wurden, umfassen die Grabung eines Grundplatzes für ein neues Gebäude innerhalb der Anlage und die Errichtung einer Reitschmiede. Darüber hinaus wurde das Dach vom Meierhof erneuert. Inwieweit die genannten Arbeiten schon alle im Rahmen eines Gesamtkonzepts durchgeführt wurden, und ob Johann Lucas von Hildebrandt zu diesem Zeitpunkt bereits in das Baugeschehen involviert war, ist nicht belegt – in den überlieferten Baurechnungen scheint sein Name, wie oben erwähnt, erstmals Mitte 1707 auf. Rund ein Jahr später, Anfang Mai 1708, begann man die Grundfeste für einen neuen Stock zu mauern. Gleichzeitig wurden verschiedene Handwerker- und Dekorationsarbeiten in Angriff genommen, wie etwa (nicht näher beschriebene) Stuckierungen, Schlosserarbeiten und die Reparatur von im Schloss befindlichen Bildern. Ein Bericht des Kammerdieners hält zudem fest, dass kaiserliche Steinmetze - wahrscheinlich für das stadtseitige Hauptportal der Anlage - Dachungen anfertigten, jedoch nicht so rasch wie gewünscht vorankamen und damit die Anbringung von Statuen durch einen Bildhauer verzögerten. Am 23. Mai hielt Friedrich Koch fest, dass das neue Gebäude gut voranschritt und schon drei Fenster samt (Fenster-)Steinen eingesetzt worden waren. Außerdem lagen vom Bildhauer Passerini bearbeitete Steine bereit, die Anfang Juni auf ein Tor aufgesetzt wurden. Ende Juni arbeiteten Zimmerleute bereits am Dach des Neubaus, während im Inneren einerseits verputzt und andererseits ein Raum gewölbt wurde, in dem eine Weinpresse untergebracht werden sollte. Das neue Gebäude bzw. Stöckel wurde Anfang September schließlich mit Ziegeln eingedeckt, bald darauf sollten die Glaser- und Schlosserarbeiten beginnen. Schon vorher, im Juli 1708, begleitete der Kammerdiener den offenbar sowohl als Maler als auch als Bildhauer engagierten Bendl nach Bruck und konstatierte, dass dieser würklich in dem Mahllen begriffen sei. Unklar ist, worum es sich bei diesem Auftrag genau handelte, er war jedoch offenbar schon im August fertig gestellt. Danach arbeitete Bendl als Bildhauer an Statuen für ein Tor und anscheinend auch - gemeinsam mit einem Stuckateur – am Dekor des Festsaals. Inwieweit Bendl diese Aufträge vollendete, ist nicht sicher, denn im Oktober hielt Koch fest, dass der Künstler schwer erkrankt sei und ein anderer seine Arbeit übernehmen werde. Außer Statuen wurden an einigen Toren der Schlossanlage auch Steinvasen angebracht, an deren Herstellung der Bildhauer Giovanni Stanetti allerdings erst ab Herbst 1710 arbeitete. In der Baukorrespondenz von 1709 werden ein weiteres neues Stöckel sowie ein Stöckel alwo der Pfisterer wonet erwähnt, deren Errichtung bzw. Neugestaltung noch in jenem Jahr vollendet werden sollte. Bei diesen als Stöckel bezeichneten Gebäuden dürfte es sich um die beiden niedrigeren Teile der Seitenflügel handeln, die südlich an die Türme anschließen. Für den ersten der beiden Bauten wurde Ende April/Anfang Mai 1709 eine alte Mauer unterfangen und die Fundamente errichtet. Der Aufbau begann schon bald darauf nach Anweisungen von Hildebrandt, und in der ersten Juliwoche war der erste Stock fertiggestellt. Rund einen Monat später hielt Koch in einem Bericht fest, dass die Dachhöhe erreicht sei und das Dach bald aufgesetzt werden sollte. Die restlichen Arbeiten dürften in der zweiten Augusthälfte und im September ausgeführt worden sein. Nicht so rasch, wie es sich Graf Harrach gewünscht hätte, erfolgte hingegen die Neugestaltung des Stöckels, in dem der Pfisterer untergebracht war. Zwar lag rechtzeitig ausreichend Baumaterial für den Umbau bereit, doch konnten einige Zeit lang nicht genügend Maurer gefunden werden. (Über Schwierigkeiten, Bauarbeiter zu rekrutieren, berichtete Koch bereits früher und nannte in seinen Ausführungen die Furcht vor den Kuruzzen als Ursache.) Anfang August waren die Personalprobleme jedoch offenbar gelöst, denn am 10.8. heißt es in der Baukorrespondenz bereits, dass das Grundfest um das Stöckel des Pfisterers auf der Seite des Grabens der Erden gleich aufgemauert sei . Eine Woche später berichtet Koch dem Bauherrn, dass die Mauern bereits über eine Klaffter aus der Erden wären. Im selben Schreiben beklagt er sich über Johann Lucas von Hildebrandts Pläne, das Stöckel filnidriger als die fligl zu bauen, wie auch die obere Fenster niedriger zu halten und verweist darauf, dass Architekten normalerweise bestrebt seien, ein Gleichsemetri (Symmetrie) zu erzielen. Wie noch die heutige Anlage zeigt, haben Kochs Einwände jedoch wohl kein Gehör gefunden. Die völlige Fertigstellung des Stöckels zog sich offensichtlich noch eine Weile dahin, denn erst im Dezember hielt der Kammerdiener fest, dass die Wohnung des Pfisterers samt dem Backofen fertig sei und als nächstes die Mehlkammer gewölbt und der Rauchfang auf das Dach aufgesetzt werden sollte. Erfolgreichere Überzeugungsarbeit als hinsichtlich der Höhe des Stöckels, in dem der Pfisterer wohnte, leistete der Kammerdiener anscheinend bezüglich des – letztendlich nicht realisierten – Vorhabens Hildebrandts, den Kapellenturm abzutragen. Laut Baukorrespondenz stieß diese Idee bei Koch auf großes Missfallen, und er bemühte sich, sowohl Graf Harrach als auch Hildebrandt davon zu überzeugen, dass der Turm im Hinblick auf eine harmonische Wirkung des Baukomplexes bestehen bleiben müsse. Koch argumentierte in seinem Schreiben, dass das Schloss indeme der kleine Fligl an Ihro Excellenz der Frauen Gräffin ihrer Saiten und auch der Bereich oberhalb der Pfisterei keine Mezzanine hatten, niemahlen ain guedes Gesicht bekhomete , sich die separierende Wirkung des Turms jedoch positiv auswirken würde. Außerdem wies er darauf hin, dass durch den Weiterbestand des Turms die Turmuhr an ihrem Platz verbleiben könnte. Um 1710 wurde offensichtlich auch mit der Errichtung der ebenfalls von Johann Lucas von Hildebrandt geplanten Kapelle im Kapellenturm begonnen (Abb. 13, S. 21). Mehrere Rechnungen, besonders für das Jahr 1711, bezeugen verschiedene Handwerkerarbeiten, die im Zuge dessen ausgeführt wurden. Dokumentiert sind unter anderem die Verglasung von 8 Fensterflügeln, Tischlerarbeiten (wie etwa die Anfertigung eines Kastens und zweier Betstühle ) verschiedene Steinmetzarbeiten (beispielsweise die Herstellung eines Türsturzes für die Kapellentüre, einer Tür im Bereich der Chorempore, eines Altarstaffels und einer Sohlbank unter der äußeren Chortüre) sowie Schlosserarbeiten (wie zum Beispiel die Herstellung von Beschlägen für die Türen eines Sakristeikastens und …zu dem grossen Grosifix 5 neue grosse ballirte nögl… , also 5 große, polierte Nägel für ein großes Kruzifix). Die Konsekration der heyligen Creuz Erhebungs Capelln erfolgte am 7.9.1715. Im Zuge der Umbauten an der Schlossanlage und der Errichtung neuer Gebäudeteile wurden einige alte Mauern ganz oder teilweise geschliffen, andere wurden saniert bzw. wiederhergestellt und in die neuen Bauten integriert. Dokumentiert ist etwa die Unterfangung einer alten Mauer im Zusammenhang mit dem Bau des oben erwähnten neuen Stöckels, der Wiederaufbau einer Mauer, die eingefallen und in den Graben gestürzt war, die Verstärkung von Mauern durch Pfeiler sowie die Errichtung eines neuen Kabinetts für die Gräfin über einem alten Gewölbe. Abbrucharbeiten fanden nicht immer vor den Aufbauarbeiten statt, sondern erfolgten auch parallel zu letzteren. Die alten Baumaterialien wurden zum Teil wieder verwendet. Außer auf Maurerarbeiten lag ein Schwerpunkt bei der Neugestaltung des Schlosses auf einem umfassenden Umbau der Fenster und Türen. Dies geht unter anderem aus einem Verzeichnis von Steinmetzarbeiten in den Jahren 1707 – 1710 hervor, welches neben Fenstern in praktisch allen Geschossen (und einem runden Fenster zu einer Eysgrueb ) auch Fensterstürze, Gewände, Sohlbänke, Gesimse, Türen (unter anderem auch zur Kapelle und zu genannter Eisgrube), Türstürze, Türstöcke und Bogenstücke zu einer Kellertüre nennt. 1710 bestätigte ein Steinmetzmeister den Empfang seiner Bezahlung für 8 neue Turmfenster. Darüber hinaus wurden vom Steinmetz auch zahlreiche kleinere Renovierungsarbeiten im gesamten Innenbereich des Schlosses durchgeführt. So wurden etwa verschiedene Dekorplatten angefertigt, einerseits etwa für das Hauptgesims der Fassade, andererseits für Innenräume, wie zum Beispiel für die Küche und die Schlafzimmer. Auch Postamentgesimse bei der Hauptstiege, Gewändestürze bei der Schneggen-Stiegen , Stiegen- und Pflasterplatten, Geländer beim Festsaal, Kapitell-Eckstücke mit Ober- und Untergesimse beim Schlafzimmer der Gräfin, Bänke (wie etwa eine Herdbank in der Küche oder Bänke im Pressraum im Heidenturm ), Altarstaffel in der Kapelle und ein Ausguss in der Küche werden aufgezählt. Weiters führt der Steinmetz in seiner Aufstellung noch Kamin- und Ofentüren an, sowie Ofenfüße. 1710-1711 wurden die neuen Fenster verglast. Bezüglich der Innenausstattung spielte, wie aus der Baukorrespondenz hervorgeht, vor allem auch die Herstellung und Stuckierung einiger Kamine und Öfen eine wichtige Rolle, wobei Johann Lucas von Hildebrandt teilweise auch selbst Entwürfe für diese zeichnete. (Ein 1709 erwähnter Entwurf von Beduzzi betrifft hingegen offensichtlich - wie auch in den Schreiben erwähnte Entwürfe für Deckengemälde von Altomonte und Rottmayr – die Salzburger Residenz, die damals von Erzbischof Franz Anton von Harrach renoviert wurde). Stuckiert wurden auch mehrere Räume, unter anderem von Alberto Camesina, im Festsaal wurden zudem Vergolderarbeiten durchgeführt. Für 1711 sind zudem verschiedene Tischlerarbeiten belegt, wie zum Beispiel Kästen, Stellagen und ein Schüsselkorb für die Küche, Holztafeln für die Küche und einen Ofen, Handläufe für Stiegen und Fensterteile, wie etwa Kreuzstöcke, Fensterbretter und Fensterflügel. Auch zahlreiche Schlosserarbeiten sind verzeichnet. Im Zuge der Barockisierung des Schlosses fanden auch (wieder) Reparatur- und Verbesserungs-arbeiten an Neben- bzw. Wirtschaftsgebäuden statt. Unter anderem wurden im Meierhof mehrere Ställe erbaut und das Dach vom Stöckel des Verwalters repariert. Außerdem wurden zwei Weinpressen errichtet, von denen eine anscheinend im Heidenturm untergebracht wurde. (Eine kreisrunde Ausnehmung , die P. Schicht im Steinpflaster des Erdgeschosses mit Vorbehalt konstatiert und als eventuellen Hinweis auf einen aufgelassenen Brunnen gedeutet hat, könnte den ehemaligen Standort der Presse anzeigen.) Parallel zu den Bau- und Handwerkerarbeiten am Schloss und seinen Nebengebäuden sind ab 1711 in den Baurechnungen auch zahlreiche Ausgaben für die Gartengestaltung und –pflege ausgewiesen: Von Anfang an, also bereits im Zusammenhang mit der Anlegung der neuen Gärten , wie auch noch in späteren Jahren, wird in den Aufzeichnungen Friedrich Anton Hart(t)ung als hauptverantwortlicher Gärtner angeführt. Nachdem die vorbereitenden Tätigkeiten erledigt waren, wie etwa die Planierung des Areals und die Beseitigung von Misthaufen, wurden unter anderem eine neue Gartenmauer, Gatter, Gartentore und ein Glashaus errichtet, das Glashaus mit einem Ofen ausgestattet und offenbar eine Wasserleitung aus hölzernen Brunnenröhren von der Schlossbrücke ins Schloss und weiter durch einen Bereich des Gartens (sog. Kranzlgarten ) bis ins Glashaus verlegt. Für 1712 ist zudem die Errichtung eines Brun Werckhs (Springbrunnen) belegt. Bald wurden auch zahlreiche Pflanzen gekauft, unter anderem Wälsche Bäume , unzählige Buxbäume, einige Rustenbäume , Kästenbäume und eine große Menge unterschiedlicher Obstbäume. Außerdem mussten natürlich diverse Gartengeräte (Sense, Grassichel etc.) und Pflanzkübel erstanden werden. Die Kontinuität der überlieferten Baurechnungen endet 1713. In jenem Jahr wurden noch einmal in einer Gesamtaufstellung Ausgaben für verschiedene Leistungen von Handwerkern und Künstlern sowie für Baumaterial dokumentiert, wobei allerdings bei einigen Positionen vermerkt ist, dass diese schon 1712 angeschafft oder erbracht wurden. Zu den damals erfassten Arbeiten zählen unter anderem die Gestaltung eines Schlosstors durch einen Brucker Stuckateur (nach Vorgaben von Hildebrandt) sowie die Anfertigung von fünf Statuen für das Tor durch den Bildhauer Benedict Stöber. In weiteren Verzeichnissen sind die Renovierung zahlreicher Öfen im Schloss und – wie schon 1711 – diverse Tischlerarbeiten für die Innenausstattung belegt (unter anderem Kästen, Rahmen, ein Schüsselkorb und ein Leibstuhl). Auch für die Gartengestaltung wurden neuerlich Ausgaben getätigt, unter anderem zur Fertigstellung des Springbrunnens und für den Kauf mehrerer Pflanzen. Insgesamt betrachtet, betreffen die Rechnungen von 1713 nur mehr finale oder ergänzende Arbeiten und Anschaffungen. Die eigentlichen Umbauten der Anlage waren im Großen und Ganzen offenbar um 1712/1713 abgeschlossen. Nach ihrer Beendigung wurden an den Hauptgebäuden zunächst ausschließlich gelegentliche Ergänzungen der Innenausstattung sowie (vorwiegend kleinere) Renovierungsarbeiten durchgeführt. Diese umfassten – laut Aufzeichnungen in den Wirtschaftsbüchern, die sich im Familienarchiv Harrach erhalten haben - etwa das Ausweißen einiger Zimmer und Gänge, die Verlegung von Pflastersteinen in der Schlosskapelle sowie in einem Saal, die Ausstattung der Kapelle mit einem Altarbild von Johann Georg Schmid und die Stuckierung mehrerer Räume durch Santino Bussi.
Christa Harlander studierte an der Universität Wien Kunstgeschichte und promovierte 2013 zur Doktorin der Philosophie. Das besondere Interesse der Autorin gilt der Architekturgeschichte. Während sie sich in ihrer Diplomarbeit, einer Monographie über den österreichischen Architekten Robert Kramreiter, noch ausschließlich mit Bauwerken des 20. Jahrhunderts befasste, wandte sie sich danach verstärkt der Architektur früherer Jahrhunderte zu.
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