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Gesellschaft / Kultur


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Produktart: Buch
Verlag:
disserta Verlag
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 06.2014
AuflagenNr.: 1
Seiten: 196
Abb.: 68
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback

Inhalt

Die Umweltbelastung hat über die letzten Jahre immer mehr zugenommen. Zwei Ursachen dafür sind der steigende Pro-Kopf-Konsum und die zunehmende Weltbevölkerung, wodurch die natürlichen Ressourcen immer mehr beansprucht werden und die Umwelt durch Emissionen belastet wird. Um diesen Trend zu stoppen, ist die gesamte Weltbevölkerung gefragt: Die Regierungen der Länder, indem sie entsprechende Rahmenbedingungen schaffen die Verbraucher, indem sie ihr Verhalten an die äußeren Umstände anpassen aber vor allem die Unternehmen, die durch ihre Produkte und Produktionstechniken starken Einfluss auf den Verbrauch der natürlichen Ressourcen und die Belastung der Umwelt nehmen. Eine Möglichkeit für Unternehmen, auf die oben genannte Entwicklung einzuwirken, bietet die Integration des Nachhaltigkeitsgedankens in die Produktentwicklung. Seit einiger Zeit lässt sich daher bei den Unternehmen ein Sinneswandel beobachten: weg von einem der Nachsorge gleichkommenden Umweltschutz, hin zu einem vorsorgenden Umweltschutz. Doch wie lässt sich eine nachhaltige Produktentwicklung systematisch umsetzen und welche Methoden können dafür eingesetzt werden?

Leseprobe

Textprobe: Kapitel 2.2, Strategien der nachhaltigen Entwicklung: Effizienz, Konsistenz und Suffizienz: In der Nachhaltigkeitsdiskussion werden drei verschiedene Strategien erwähnt, mit denen die Lösung der Ressourcen- und Umweltprobleme, wie auch die Schließung der Kluft zwischen den armen und den reichen Ländern, umgesetzt werden kann. Zu diesen drei Strategien gehören die Effizienz-, die Konsistenz- und die Suffizienzstrategie. Mit der Effizienzstrategie wird versucht, durch eine Reduzierung des Material- und Energieinputs eine gesteigerte Ressourcenproduktivität zu erreichen. Zu dieser Strategie gehört, dass Produkte mehrfach genutzt werden und diese eine längere Lebensdauer aufweisen müssen. So lassen sich die Folgen eines Wirtschaftswachstums teilweise und bis zu einem bestimmten Zeitpunkt kompensieren. Übersteigt der Güter- und Energieverbrauch die Einsparungen, ist die Effizienzstrategie allerdings nicht mehr ausreichend. Alleine durch die Effizienzstrategie können die Probleme daher nicht gelöst werden. Hier setzt die Konsistenzstrategie an. Das Ziel dieser Strategie ist es, alle Stoffströme denen der natürlichen Stoffwechselprozesse anzupassen. Dies soll vor allem durch einen Ersatz von Rohstoffen verwirklicht werden. Ein Beispiel für die Umsetzung der Konsistenzstrategie ist die Ersetzung der Energieerzeugung mit fossilen Energien durch erneuerbare Energien. Ein weiteres Beispiel für die Umsetzung der Konsistenzstrategie ist der Einsatz der Bionik. Viele Experten sind allerdings der Meinung, dass selbst die Kombination dieser beiden Strategien nicht ausreichen wird. Deshalb muss zusätzlich eine Suffizienzstrategie verfolgt werden. Die Suffizienz hat zum Ziel, dass nur so viel konsumiert wird, wie es für das Wohl der Allgemeinheit noch dienlich ist. So lässt sich zukünftiger Schaden vermeiden, indem gleichzeitig Bedürfnisse gedeckt werden können. Experten sind sich sicher, dass eine Effizienzstrategie nur erfolgreich sein kann, wenn auch gleichzeitig eine Suffizienzstrategie verfolgt wird. Das reine Umsetzen der einzelnen Strategien kann also nicht der Weg zum Ziel sein. Daher müssen die drei Strategien komplementär eingesetzt werden. Durch die Suffizienz- und Effizienzstrategie kann der Umsetzung einer Konsistenzstrategie die notwendige Zeit verschafft werden. 2.3, Verantwortliche für eine nachhaltige Entwicklung: Staaten, Unternehmen, Verbraucher: Auf dem Weg zur Umsetzung einer nachhaltigen Entwicklung sind alle gefragt: der Staat und die Staatengemeinschaften, die Unternehmen und die Verbraucher. Staaten können Verantwortung übernehmen, indem die notwendigen Rahmenbedingungen und Anreize für eine nachhaltige Entwicklung geschaffen werden. Durch Weltgipfel und das gemeinsame Unterzeichnen diverser Protokolle wurde hier bereits ein großer Schritt getan, damit alle an einem Strang ziehen. Diese Beschlüsse sind die Basis für Entscheidungen auf nationaler Ebene, wie beispielsweise in Deutschland das Kreislaufwirtschaftsgesetz oder das Erneuerbare Energiengesetz (EEG). Durch das Kreislaufwirtschaftsgesetz sollen die natürlichen Ressourcen geschont werden, indem diese einen Kreislauf durchlaufen, das heißt recycelt und wiederverwendet werden. So soll zudem Abfall vermieden werden. Mit dem EEG soll die Stromgewinnung mithilfe von erneuerbaren Energien gefördert werden. Auf die gesetzlichen Rahmenbedingungen wird in Kapitel 3.2 näher eingegangen. Ein weiteres Beispiel ist die Verteilung von Emissionsrechten, die jährlich neu erworben werden müssen. Im Rahmen der Strategieansätze spielen die Staaten besonders im Blick auf die Konsistenzstrategie eine wichtige Rolle, da sie strukturelle Änderungen, wie beispielsweise den Ausbau von erneuerbaren Energien, fördern können. Die Verantwortung der Unternehmen liegt klar im Umsetzen einer Effizienzstrategie, mit der der Input bei gleichbleibendem oder gesteigertem Output reduziert werden soll. Diese Strategie spiegelt auch das Ziel vieler Unternehmen wider, da eine gegebene Wertschöpfung mit einer reduzierten Schadschöpfung erreicht wird, was wiederum einer Kostenreduzierung entspricht. Im Endeffekt geht es um eine Material- und Energieeinsparung, also um die Schonung von Ressourcen. Auf die Ressourcen eines Unternehmens übertragen, ist Nachhaltigkeit erreicht, wenn die verbrauchten Ressourcen durch das Unternehmensgeschehen wieder hergestellt wurden. Unternehmen und vor allem die Disziplin Produktentwicklung sind hauptsächlich für die Reduktion des Material- und Energieverbrauchs verantwortlich. Diese Reduzierung betrifft nicht nur die Produktion, sondern den kompletten Le-bensweg eines Produktes. Dies stellt zugleich die Basis für alle Nachhaltigkeitsbemühungen dar. Allerdings sind Unternehmen auch im Bezug auf die Suffizienz gefragt. Zwar spielen hier hauptsächlich die Verbraucher durch ihr Konsumverhalten eine bedeutende Rolle, jedoch beeinflussen Unternehmen durch einen geplanten Verschleiß von Produkten und die immer schnellere Einführung von Produktneuheiten dieses Verhalten. Auch der Staat ist hinsichtlich der Suffizienzstrategie gefragt, beispielsweise, indem er mögliche Anreize für ein geändertes Konsumverhalten setzt. Wie gesehen, haben Unternehmen durch ihre Produkte eine große Verantwortung auf dem Weg zur Nachhaltigkeit, der auch ein großes Potenzial birgt. Im Nachfolgenden soll auf die Motivation für eine nachhaltige Produktentwicklung eingegangen werden und die Notwendigkeit für diese aufgezeigt werden.

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