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Gesellschaft / Kultur
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Verlag:
disserta Verlag
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 01.2015
AuflagenNr.: 1
Seiten: 144
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback
Ein weinendes und ein lachendes Gesicht… Mein zweites Ich – Eine Krankheit zwei Gesichter…: Das Zusammenleben für Angehörige bipolar erkrankter Eltern sowie die sozialpädagogischen Interventionsmöglichkeiten, befasst sich mit der Thematik der psychischen Erkrankung ,Bipolare Störung’ und das Zusammenleben für die betroffenen Angehörigen. In Deutschland nimmt die Zahl der an einer psychischen Störung erkrankten Erwachsenen stetig zu. Nach Statistiken zufolge erkrankt jährlich jeder dritte Erwachsene an einer psychischen Erkrankung und ca. 500.000 Kinder leben in Familien mit mindestens einem psychisch kranken Elternteil. Die Relevanz des Buches richtet sich demzufolge an die ,kleinen Angehörigen’ psychisch erkrankte Elternteile. Es soll verdeutlichen, in welchen kindlichen Lebenswelten sich die betroffenen Kinder befinden und anhand von Fallbeispielen das schwierige Zusammenleben mit dem erkrankten Elternteil darlegen. Es befasst sich im ersten Teil im Allgemeinen zum Thema ,Psychische Erkrankungen’, die Art der Erkrankungsbilder, das Geschlecht des erkrankten Elternteils, das Durchschnittsalter, sowie der Lebensort der betroffenen Kinder. Die Familiensituationen werden jeweils mit erhobenen Studien und Statistiken belegt und somit dem Störungsbild der ,bipolaren Störung’ näher gebracht. Da dieses Erkrankungsbild zwei Pole (Depression/ Manie) beinhaltet, wird zunächst die ,Volkskrankheit Depression’ umfassend definiert, um dem Leser nachfolgend den Gegenpol der ,Manie’ in ihren einzelnen Phasen näherzubringen. Im weiteren Verlauf geht es um die Lebenswelten der betroffenen Kinder. Es gibt mehrere Forschungen in diesem Bereich, die Ergebnisse der jeweiligen Forschungen werden den aktuellen Stand der Familiensituation in Deutschland verdeutlichen. Es befasst sich ebenfalls mit dem Thema ,Psychische Krankheit als Familienkrankheit?’. In diesem Abschnitt werden die einzelnen Problematiken des erkrankten Elternteils, des gesunden Elternteils, sowie die Bedürfnisse der betroffenen Kinder gezeigt. Anschließend wird die Relevanz auf die Kindeswohlgefährdung gelegt, denn wie sieht es mit der elterlichen Sorgepflicht aus, wenn Kindern nicht genügend Zuwendung, Versorgung der Grundbedürfnisse oder elterliche Anregungen aufgrund einer psychischen Erkrankung ermöglicht werden kann? Unter diesen gravierenden Auswirkungen lebende Kinder und Jugendliche brauchen jegliche Unterstützungsmöglichkeiten, die im Folgenden Abschnitt durch Hilfsangebote für die erkrankten Elternteile, sowie die betroffenen Kinder und Jugendliche nähergebracht werden. Denn Kinder, die als betroffene Angehörige psychisch erkrankter Eltern aufwachsen, erleben ihre eigenen kindlichen Lebenswelten mit vielen Risiken verbunden. Dieses Buch soll unter den aufgeführten Aspekten nicht nur die Risiken der betroffenen Angehörigen zeigen, sondern auch die Chancen der Betroffenen im Hinblick auf die sozialpädagogischen Interventionsmöglichkeiten näherbringen. Zusammenfassend soll die Versorgung der psychisch Kranken und ihrer Angehörigen im Versorgungsnetz in Deutschland mit verschiedenen Hilfsangeboten nähergebracht werden, um ein besseres, einfühlsameres und klares Verständnisbild über das Thema erlangen zu können.
Textprobe: Kapitel 3., Suizidalität im Zusammenhand mit psychischen Störungen in Deutschland In diesem Zusammenhang soll ein kurzer Überblick über die Suizidalität in Deutschland im Hinblick auf die psychischen Störungen dargestellt werden, um herauszufinden, welche psychische Erkrankung die meisten Suizidale hervorruft und somit ein weiteres Problem für die betroffenen Familien, insbesondere der kindlichen Entwicklung darstellt. In Deutschland sterben jährlich etwa 10.000 Menschen aufgrund von Suiziden, wobei diese neben den Verkehrsunfällen, Drogenmissbrauch, Verbrechen und AIDS zu 90% aufgrund einer psychischen Störung erfolgen. Weltweit sind es jährlich ca. 500.000 Suizide, wobei die Dunkelziffer aufgrund von unermittelten Todesfällen sicherlich höher ist [Hautzinger & Thies, 2009]. Die zweithäufigste Todesursache nach den Unfällen ist demnach der Suizid. Die Personen sind meistens unter 40 Jahre alt und anhand der Todesraten steht fest, dass jeder vierter Sterbefall eines Menschen unter 30 Jahren der Suizid ist [Pohlmeier, 1980]. Das Mortalitätsrisiko ist besonders dann hoch, wenn bereits ein Suizidversuch unternommen wurde, da fast jeder fünfte bis zehnte Mensch nach einem Versuch durch Suizid stirbt. [Schmidtke et al., 1998]. Nach den Angaben des statistischen Bundesamtes begannen 2008 rund 9.451 Personen einen Selbstmord. Davon waren 7.039 Männer und 2.412 Frauen, die sich das Leben nahmen [http://www.theologische-links.de (Zugriff: 20.07.10)]. Mehr Männer begehen Suizide, aber es sind die Frauen, die mehr Suizidversuche hinter sich haben. Der Grund für die hohe Rate der Suizidale von Männern liegt wahrscheinlich darin, dass Männer härtere Mittel, wie z.B. Erhängen, Sprung aus der Höhe etc. unternehmen, als Frauen, die meistens ,weichere’ Suizidmethoden, wie z.B. eine Tablettenüberdosis vorziehen. Trotz einer sinkenden Tendenz der Suizide werden jährlich immerhin 100.000 Selbstmordversuche unternommen, ohne dass der Tod erfolgt [Bronisch, 1995]. Die WHO Studien belegen, dass Betroffene mit Suizidgedanken meistens in den ersten Wochen vor dem Suizid einen Arzt aufsuchen, der wiederum die offenbare Suizidgefährdung des Patienten nicht als solche erkennt und demnach nicht richtig behandelt [Möller et al., 1994]. Dieses schwerwiegende Problem wurde erst nach einer Sitzung der Deutschen Gesellschaft für Suizidprävention (DGS) 2001 in Berlin zur Sprache gebracht und über die relevanten Suizidpräventionen diskutiert [Wassermann, 2002]. Es zeigt sich noch heute, dass viele behandlungsbedürftige Patienten, die jedoch nicht als solche erkannt werden, große Folgen für die Familienmitglieder und den Betroffenen mit sich tragen [vgl. Kapitel 10]. Die affektiven Störungen, darunter die Depression, zählen zur größten Risikogruppe der psychischen Störungen, besonders mit einer Begleiterkrankung [vgl. Kapitel 5.4.3]. Insgesamt ist das Suizid bei einer Depression um das 15 bis 20 fache erhöht und rund 4% der depressiven Patienten begehen einen Suizid [Pohlmeier, 1980]. Eine weitere große Risikogruppe der affektiven Störungen stellen die bipolaren Störungen dar, wobei ca. 10 bis 15% der Patienten ebenfalls mit einem hohen Risiko Suizid begehen [Pohlmeier, 1980]. Affektive Störungen sind demnach eine ernst zu nehmende Problematik, denn: ,Mehr als die Hälfte aller vollendeten Suizide geschehen im Verlauf einer depressiven Erkrankung. Etwa 15% aller Depressiven nehmen sich das Leben.’ [vgl. Hautzinger, M. & Thies, E., 2009, S. 75] Somit haben diese gravierenden Zahlen eine große Bedeutung für die Soziale Arbeit. Daher werde ich im folgenden Kapitel zu nächst einmal die affektiven Störungen definieren und auf das klinische Krankheitsbild der bipolaren Störungen eingehen, sowie in den folgenden Kapitel die daraus ergebenen Schwierigkeiten, Risiken und Hilfemaßnahmen für die Betroffenen und ihre Angehörigen aufzeigen
Rabia Yüksel, wurde 1987 in Hamburg als zweit älteste von fünf Geschwistern geboren. Ihr Studium der Sozialpädagogik/ Soziale Arbeit an der Leuphana Universität Lüneburg schloss die Autorin im Jahre 2010 mit dem akademischen Grad der Bachelor of Arts erfolgreich ab. Bereits während ihres Berufspraktikums mit der Erlangung der staatlichen Anerkennung, sammelte die Autorin umfassende praktische Erfahrungen in der ambulanten Hilfe mit der Betreuung von psychisch erkrankten Elternteilen. Schon in ihrer Kindheit interessierte sich die Autorin mit dem Schreiben von Kurzgeschichten. Zu ihren weiteren Interessen gehört das Zeichnen, wodurch sie heute noch in ihrer Freizeit künstlerisch aktiv ist. Aktuell beginnt die Autorin mit ihrer Weiterbildung zur Sozialtherapeutin.
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