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- Kampf der Schule an der "Heimatfront" im Ersten Weltkrieg: Nagelungen, Hilfsdienste, Sammlungen und Feiern im Deutschen Reich
Gesellschaft / Kultur
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Verlag:
disserta Verlag
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 06.2014
AuflagenNr.: 1
Seiten: 568
Abb.: 60
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback
In der Untersuchung geht es um den Beitrag, den die Schule zu wichtigen Aktivitäten der ,Heimatfront‘ leistete. Insbesondere geht der Autor den Fragen nach, worin die Leistungen der deutschen Schule bestanden, in welchem Umfang die Schule für die ,Heimatfront‘ mobilisiert werden konnte, was die Schule im Rahmen ihrer Aktivitäten an der ,Heimatfront‘ für das Leben in der Heimat und für den Verlauf des Krieges bedeutete und welche Bedeutung der Krieg für die Schule hatte. Neben Sammlungen, Hilfsdiensten, Kaufs- und Verkaufsaktionen werden vor allem die bisher wenig erforschten Kriegsnagelungen untersucht, denen eine besondere Bedeutung zukam. Der umfangreiche Anhang enthält zahlreiche bisher unveröffentlichte Postkarten und andere Objekte. ,Der Verfasser belegt seine Ergebnisse mit vielen Beispielen aus nahezu allen Teilen Deutschlands. Dies stellt - schon allein wegen des erhobenen Materials - eine enorme Forschungsleistung dar. Besonders wertvoll, weil weitgehend neu, sind seine Ausführungen zur Beteiligung der Schüler an den Nagelungen sog. Kriegswahrzeichen in den Schulen bzw. in einzelnen Schulklassen sowie in den Kommunen. Auch die aus Anlass von Nagelungen verausgabten Postkarten und anderen Objekten werden hier gezeigt, Diese Sammlung dürfte in dieser Art einzigartig sein. (Prof. em. Dr. Gerhard Schneider).’ Zhis dissertation examines how German schools contributed to important activities of the ‘home front’ during World War I. In addition to collections, support services, purchase and sale operations, special attention is given to war nailings (,Kriegsnagelungen’). The extensive appendix contains many previously unpublished postcards and other items.
Textprobe: Kapitel, 1.2 Klärung des Begriffs ,Heimatfront’: Der Erste Weltkrieg unterscheidet sich von früheren Kriegen sowohl durch die Intensität der Kriegsführung und durch seine räumliche Ausdehnung als auch durch die Verringerung der Grenzen zwischen militärischem und zivilem Bereich, zwischen Front und Heimat. Für Roger Chickering, für den gerade die Verzahnung von Front und Heimat das Hauptmerkmal war, beginnt deshalb mit diesem Krieg die Epoche ,totaler Kriege’ . Er wurde mit riesigen Massenheeren geführt, was den Einsatz moderner Transport- und Waffentechnik voraussetzte. Dieses führte zu einer Industrialisierung des Krieges und zu einem bis dahin kaum vorstellbaren Einsatz von Material und Menschen. Um dies zu ermöglichen, war eine umfassende patri-otisch-nationale Mobilisierung von Soldaten und Zivilisten erforderlich, denn neben den Soldaten an der Front wurden große Teile der Zivilbevölkerung benötigt und als Soldaten des ‚Heimatheeres‘ mobilisiert. Im Deutschen Reich wurde die Heimat zur ‚zweiten’ Front erklärt, zur ,Heimatfront’, wie es die Propaganda emphatisch formulierte, und sogar zum ,Schlachtfeld’ . Ihre Aufgabe war es, Menschen und Material für den Krieg an der ‚ersten’ Front auf den Schlachtfeldern bereitzustellen und zugleich deren Verluste in materieller, personeller und mentaler Hinsicht zu verarbeiten. Dazu gehörten neben der Arbeit in der Industrie materielle Opfer und das Engagement in der Kriegsfürsorge. ,Heimatfront’ ist ein gängiger Begriff der historischen Weltkriegsforschung und gilt als ein wichtiges Charakteristikum moderner Kriegführung. Vielfach finden sich im zeitgenössischen Diskurs ähnlich konnotierte Bezeichnungen. Sowohl die Kampffront der Soldaten als auch das Hinterland der nicht eingezogenen Männer, Frauen und Kinder galten 1914 bis 1918 als Kriegsgebiet deshalb musste auch Letzteres für den Krieg mobilisiert werden. Neben ,Heimatfront’ entstanden Begriffe wie ,Frauenfront’ oder ,Kinderfront’ und auch ,Schulfront’ . Der Begriff ,Heimatfront’ wurde aber nicht nur in Deutschland benutzt, sondern diente ebenfalls sowohl dem verbündeten Österreich-Ungarn als auch den Kriegsgegnern zur Beschreibung der Situation der zivilen Gesellschaft im eigenen Land.
Martin Kronenberg wurde 1942 in Berlin geboren. Er studierte Germanistik und Geschichte an den Universitäten Marburg und Göttingen und schloss sein Studium in Göttingen mit dem Ersten Staatsexamen für das Höhere Lehramt ab. Nach Beendigung des Vorbereitungsdienstes mit dem Zweiten Staatsexamen arbeitete er am Wilhelm-Gymnasium in Braunschweig als Lehrer und ab 1978 auch als Fachberater für Gemeinschaftskunde bei der Bezirksregierung Braunschweig. Im Jahre 1986 übernahm er die Leitung des Gymnasiums Käthe-Kollwitz-Schule in Hannover und übte diese Tätigkeit bis zu seiner Pensionierung fast 21 Jahre lang aus. Im Jahre 2011 wurde er von der Universität Göttingen zum Dr. phil. promoviert. Neben seiner schulischen Tätigkeit arbeitete er als Autor für die Schulbuchverlage C.C. Buchners (,Abenteuer und Geschichte’, ,Wir gehören der Erde’), Westermann (Geschichtszeitschrift ,Praxis Geschichte’), Georg Kallmeyer (,Texthefte Deutsch’) und M. Stark (Prüfungsaufgaben für Gemeinschaftskunde). Seit seiner Pensionierung gilt sein besonderes wissenschaftliches Interesse der Situation der Schule im Ersten Weltkrieg und speziell den Kriegsnagelungen im Deutschen Reich sowie im österreichischen Kaiserreich.
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