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Gesellschaft / Kultur

Sara Müller

Interkulturelle Probleme von Deutschen in Mexiko: Eine Studie

ISBN: 978-3-95425-250-3

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Produktart: Buch
Verlag:
disserta Verlag
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 12.2013
AuflagenNr.: 1
Seiten: 136
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback

Inhalt

Die deutsche und die mexikanische Kultur sind in vielem sehr verschieden. Trotz der kulturellen Unterschiede zieht es immer mehr Deutsche zum Studieren, Leben und/oder Arbeiten nach Mexiko. Schätzungen des Auswärtigen Amtes zufolge sind derzeit 15.000 Deutsche in Mexiko ansässig, zusammen mit 75.000 Deutschstämmigen. Ziel dieser Studie ist es, interkulturelle Probleme von Deutschen in Mexiko und deren Umgang mit diesen aufzuzeigen. Außerdem soll das Konzept Kulturtiefe vorgestellt und auf seine Gültigkeit bzw. Geltungsbreite untersucht werden. Dieses nimmt Unterschiede im Auftreten von und im Umgang mit interkulturellen Problemen in Abhängigkeit von dem Aufenthaltsgrund des/der Deutschen, der Aufenthaltsdauer, dem Spanischniveau und sozialen Kontakten zu Mexikanern an. Diese vier Faktoren summiert und unterschiedlich gewertet sollen Aufschluss darüber geben, inwieweit die (in diesem Fall: deutsche) Person in die (hier:) mexikanische Kultur integriert ist. Die Summe dieser vier Faktoren wird Kulturtiefe genannt.

Leseprobe

Textprobe: Kapitel 4, Aufbau und Herangehensweise der Untersuchung: 4.1, Aufbau und Erläuterung des Fragebogens: 1., Soziografische Daten und Erfassung der Kulturtiefe (Frage 1 – 8): Die ersten acht Fragen dienen der soziografischen Erfassung der Umfrageteilnehmer. Diese stehen hier am Anfang, da die Fragen eins, zwei, vier und fünf Grundlage der gesamten Umfrage darstellen: Sie bestimmen die Kulturtiefe. In Frage 3 wird nach dem Alter der Probanden gefragt. Möglicherweise gibt es einen Unterschied in der (kulturellen) Anpassungsfähigkeit von jüngeren und älteren Menschen. Außerdem wird neben dem Aufenthaltsgrund in Frage eins nach dem Geschlecht gefragt. Dennoch wurde die Beantwortung dieser Teilfrage wohl durch die Platzierung zu häufig übersehen, sodass nur knapp die Hälfte der Teilnehmer eine Angabe zu ihrem Geschlecht machte. Frage 6 (‘Warum haben Sie bisher kaum Kontakte zu Mexikanern geknüpft?’) dient als Ergänzungsfrage zu Frage 5 (‘Wie viele soziale Kontakte haben Sie zu Mexikanern?’) und wurde nur dann abgefragt, wenn die Teilnehmer diese Frage mit ‘Ich habe keine mexikanischen Freunde/ Bekannte’ beantworteten. In Frage 7 soll die Wohnsituation geklärt werden, die möglicherweise auch Indiz für das mehr oder weniger starke Auftreten von interkulturellen Problemen ist. So wird eventuell ein Proband, der mit mehreren Mexikanern zusammen lebt, mehr oder vielleicht auch weniger interkulturelle Probleme haben als ein Proband, der mit anderen Ausländern oder mit einem deutschen Partner zusammen wohnt. Frage 8 wurde in die Umfrage eingebracht, um eventuelle geografische Unterschiede zu beachten. Eine Unterscheidung nach Staaten wäre nicht sinnvoll gewesen, da es zum einen 31 Bundesstaaten in Mexiko gibt und da auch innerhalb dieser Staaten kulturelle Unterschiede bestehen zwischen Land- und Stadtbevölkerung zum Beispiel. Daher wurde hier die Variante gewählt, nach groben geografischen Regionen zu unterscheiden, die sich landschaftlich und anhand der Bevölkerungszahl unterscheiden. Mexiko City als mit etwa 20 Millionen Einwohnern die größte Stadt Mexikos war die erste Antwortmöglichkeit, gefolgt von zwei anderen Großstädten: Guadalajara und Monterrey. Andere Antwortmöglichkeiten waren: ‘in einer anderen Stadt’, ‘auf dem Land’, ‘an der Karibik’ oder ‘am Pazifik’. 2., Selbst- und Fremdbild (Adjektivskalen, Frage 9 und 10): Die Fragen 9 und 10 sind Skalen aus Gegensatzpaaren von Eigenschaften, auf der die Probanden zunächst die Mexikaner und dann die Deutschen einordnen sollten. Diese Skala soll nicht dazu dienen, Auskünfte darüber zu geben, wie die Mexikaner sind bzw. wie die Deutschen sind. Sie sollte vielmehr zum Vergleich dienen: Wie sehen sich die Deutschen im Vergleich zu den Mexikanern und vor allem auch wie sehen die Deutschen die Mexikaner im Vergleich dazu, wie sich die Mexikaner selbst sehen. Es wurde auch eine kleine Umfrage unter 145 Mexikanern durchgeführt, in der sie selbst die Mexikaner auf der gleichen Adjektivskala – auf Spanisch – einordnen sollten. Somit kann auch das Fremdbild der Deutschen von den Mexikanern mit deren Wahrnehmung der eigenen Kultur verglichen werden. Außerdem wurden hier Unterschiede im Selbst- und Fremdbild in Abhängigkeit von der Kulturtiefe untersucht. Das heißt, zum einen, wie schätzen Teilnehmer mit hoher Kulturtiefe Mexikaner im Vergleich zu Probanden mit niedriger Kulturtiefe ein und zum anderen, gibt es Unterschiede zwischen dem Fremdbild der deutschen Teilnehmer von den Mexikanern und deren Selbstbild und verändern sich diese Unterschiede mit zunehmender Kulturtiefe? Marshall Singer zufolge verringern sich die Unterschiede zwischen Selbst- und Fremdbild mit längerer Aufenthaltsdauer: ‘Admittedly, the longer one stays in those ‘other’ groups, the less conscious one is likely to become of the difference between oneself and the others. But that is because the way they talk, the way they think, and the way they act will eventually become less strange and more predictable.’ (Singer, 1998: 72). Gefallen und Missfallen (Frage 11 – 13): Die Fragen 11 und 12 sind offene Fragen und fragen danach, was den Teilnehmern an Mexiko gefällt bzw. nicht gefällt. Besonders interessant für die Forschungsfrage dieser Arbeit war Antwort zwölf, in welcher die Probanden direkt äußern konnten, was ihnen in Mexiko Probleme bereitet. Diese Frage wurde allen anderen vorangestellt, um zu verhindern, dass sie von vorhergehenden Fragen beeinflusst wird. Es sollten Probleme genannt werden, die den Teilnehmern direkt vor Augen sind und nicht, die ihnen die anderen Fragen ins Gedächtnis gerufen haben. In Frage 13 wird ebenfalls nach Gefallen und Missfallen von mexikanischen Eigenarten gefragt, nur dass hier die zu beobachteten Phänomene der mexikanischen Kultur bereits vorgegeben waren. Die hier aufgezählten Eigenschaften wurden eigenen Beobachtungen und auch der Wahrnehmung von anderen in Mexiko lebenden Deutschen entnommen und abstrahiert. Mit dieser Frage wird zunächst untersucht, ob die genannte Eigenschaft wahrgenommen oder nicht wahrgenommen wurde und danach sollte angegeben werden, ob sie gefällt, irritiert oder Probleme bereitet. Hier wurde zwischen ‘irritiert mich’ und ‘bereitet mir persönlich Probleme’ unterschieden, denn interkulturelle Probleme können Irritation hervorrufen oder auch die Person persönlich belasten: ‘Das Eintauchen in eine fremde Kultur führt also nicht nur im zwischenmenschlichen Bereich zu Irritationen und Missverständnissen, sondern geht auch einher mit einer Verunsicherung über die eigene Person.’ (Kumbier et al., 2009: 175). Gesprächsverhalten (Frage 14 – 17): Wie bereits in Kapitel 3.3 beschrieben, untersuchte Trompenaars unter anderem das Gesprächsverhalten und insbesondere das Turntaking von Personen verschiedener Kulturen. Er fand heraus, dass sich Menschen aus lateinamerikanischen Ländern mehr ins Wort fallen als Personen angelsächsischer Kulturen (vgl.: Trompenaars et al., 1997: 74). Dies könnte für einen Kulturfremden eine Schwierigkeit darstellen und dazu führen, dass er nicht erfolgreich an Gesprächen teilnehmen kann. Das sollte in diesem Themenkomplex untersucht werden. Zunächst wurde danach gefragt, ob die Probanden das Gefühl haben, dass sie in Gruppendiskussionen nicht zu Wort kommen (Frage 14). Die Antwortmöglichkeiten rangierten von ‘noch nie’ bis ‘ja sehr häufig’. In der darauf folgenden Frage (Frage 15) wurden diejenigen, die mindestens ‘manchmal’ nicht zu Wort kommen, nach den Gründen hierfür gefragt: Liegt dies an den eigenen schlechten Spanischkenntnissen, an dem schnellen Reden der Mexikaner, an fehlender Konzentration, dem Gespräch zu folgen oder auch am eigenen Charakter (‘Ich bin generell eher still in Gruppendiskussionen, auch auf deutsch.’)? In Frage 16 wurde direkt gefragt, ob die Probanden das Gefühl haben, dass die Mexikaner sich mehr ins Wort fallen als die Deutschen und in der darauf folgenden Frage (Frage 17) wurden wiederum mögliche Gründe hierfür angegeben, zwischen denen die Probanden wählen mussten. Zur leichteren Auswertung und besseren Vereinheitlichung wurden in allen vier Fragen die Antwortmöglichkeiten vorgegeben. Die Fragen nach den Gründen waren jedoch halboffen, da sie ein Kommentarfeld und die Option ‘Sonstiges’ enthielten, von der die Probanden auch Gebrauch machten. So konnten Probanden, denen die vorgegebenen Antworten nicht ausreichten, ihre persönlichen Antworten ergänzen.

Über den Autor

Sara Konstanze Müller wurde 1985 in Deutschland geboren. Bereits im Alter von 10 Jahren auf ihrer ersten Reise entdeckte sie ihre Affinität zum Reisen und für Sprachen. In der Schule lernte sie neben Englisch Französisch und Latein. Nach dem Gymnasium entschied sie sich für ein Studium des Internationalen Informationsmanagements in Hildesheim mit Schwerpunkt Angewandte Sprachwissenschaft und den Nebenfächern Psychologie, Musik und BWL. Hier begann sie Spanisch zu lernen und reiste drei Monate nach Lateinamerika. Sie absolvierte ein Auslandssemester in Spanien, wo sie zahlreiche Mexikaner kennenlernte, die sie im darauffolgenden Sommer in ihrem Land besuchte. Sie verliebte sich in das Land und seine Leute und entschied sich, deren Kultur zu studieren. Mittlerweile lebt sie seit vier Jahren in Mexiko und arbeitet als Deutschlehrerin.

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