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Gesellschaft / Kultur

Florian Wolf-Roskosch

Ideologie der Waffen-SS: Ideologische Mobilmachung der Waffen-SS 1942-45

ISBN: 978-3-95425-692-1

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Produktart: Buch
Verlag:
disserta Verlag
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 10.2014
AuflagenNr.: 1
Seiten: 220
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback

Inhalt

Die vorliegende Studie analysiert die in der SS praktizierte ideologische Motivationsarbeit, die für die Rechtfertigung der nationalsozialistischen Gewaltpraxis und Verbrechen zentral war. Erforscht wird anhand der weltanschaulichen Erziehung (WE) in der Waffen-SS, inwiefern die ideologische Dimension des NS-Projekts unter den Bedingungen existentieller Krisen während der zweiten Kriegshälfte den SS-Eliten als Motor von Fanatismus, Vernichtungs- und Durchhaltewillen diente, und welche Semantiken und Feindbilder dabei vorherrschten. Hierbei steht der Vernichtungskrieg gegen die Sowjetunion im Fokus, der die meisten menschlichen Opfer auf dem europäischen Kriegsschauplatz forderte, und der auf beiden Seiten rücksichtslos ausgefochten wurde. In einem Fallbeispiel auf Basis der estnischen 20. SS-Waffen-Grenadier-Division wird untersucht, inwieweit das Konzept einer ‚europäischen Abwehrfront’ unter Führung der SS bei der Indoktrination nichtdeutscher Einheiten eine Rolle spielte. Außerdem soll die Frage beantwortet werden, ob es den Ideologen möglich war, ein baltisches Volk für den Kampf gegen die Rote Armee zu gewinnen, ohne das SS- Rassekonzept vom ‚kämpfenden Blutsorden nordisch bestimmter Männer’ revidieren zu müssen.

Leseprobe

Textprobe: Kapitel 1.3, Schwarzer Orden und ‘Rote Weltgefahr’. Waffen-SS als Phalanx für Europa?: 1.3.1, ‘Ausrottung des Bolschewismus’ als Rettung Europas?: Richtlinien, Lehrpläne und Parolen – Auftakt für den Rasse- und Vernichtungskrieg im Osten 1941: Eine Erklärung der ‘Deutschen diplomatisch-politischen Information’, abgedruckt am 28.6.1941 im Völkischen Beobachter, hatte zeitgleich mit dem deutschen Überfall auf die Sowjetunion einen ‘europäischen Kreuzzug gegen den Bolschewismus’ ausgerufen: ‘Der Kampf Deutschlands gegen Moskau wird zum Kreuzzug Europas gegen den Bolschewismus. (…) Fast ohne Ausnahme sind seine Völker bereit, in irgendeiner Form ihren Beitrag zu diesem gesamteuropäischen Freiheitskrieg zu leisten. (…) Der Überblick über die Haltung der europäischen Völker zeigt klar, wo sie in diesem Kampf stehen. Was sie dazu sagen (…) stellt eine gesamteuropäische Legitimation für Deutschland und seine Verbündeten(…) dar (…). Das Ergebnis (…) wird daher eine europäische Schicksals- und Lebensgemeinschaft sein, wie sie bisher noch nie bestanden hat (…).’ Politik und Kriegsführung von Wehrmacht und SS offenbaren jedoch einen Rasse- und Vernichtungskrieg, dessen europäische Dimension vorrangig in der Dienstbarmachung ausländischer Freiwilliger und Rekruten für die hegemonialen Bestrebungen deutschen ‘Herrenmenschentums’ bestand. Zu Beginn des ‘Unternehmens Barbarossa’ war der Totenkopfdivision als Teil der IV. Panzergruppe unter Generaloberst Erich Hoepner eine Instruktion zur Kampfführung gegen die Rote Armee zugegangen. In ihr hieß es: ‘Der Kampf gegen Rußland ist ein wesentlicher Abschnitt im Daseinskampf unseres Volkes. Es ist der alte Kampf der Germanen gegen das Slawentum, die Verteidigung europäischer Kultur gegen die moskowitisch-asiatische Überschwemmung, die Abwehr des jüdischen Bolschewismus. Dieser Kampf muß die Zertrümmerung des heutigen Rußlands zum Ziele haben und deshalb mit unerhörter Härte geführt werden. Jede Kampfhandlung muß in Anlage und Durchführung von dem eisernen Willen zur erbarmungslosen, völligen Vernichtung des Feindes geleitet sein. Insbesondere gibt es keine Schonung für die Träger des heutigen russisch-bolschewistischen Systems.’ Gemeint waren die politischen Kommissare der Roten Armee, die laut des sog. ‘Kommissar-Befehls’ des Oberkommandos der Wehrmacht (OKW) vom 6. Juni 1941, den ‘Richtlinien für die Behandlung politischer Kommissare’, grundsätzlich zu liquidieren waren: ‘Insbesondere ist von den politischen Kommissaren aller Art als den eigentlichen Trägern des Widerstandes eine haßerfüllte, grausame und unmenschliche Behandlung unserer Gefangenen zu erwarten. (…) In diesem Kampf ist Schonung und völkerrechtliche Rücksichtnahme diesen Elementen gegenüber falsch. (…) Die Urheber barbarisch-asiatischer Kampfmethoden sind die politischen Kommissare. (…) Sie sind daher (…) grundsätzlich sofort mit der Waffe zu erledigen.’ Die russische Seite hatte schon bald Kenntnis von dem deutschen Befehl, was u.a. eine im November 1942 von General Ritter von Thoma getätigte Aussage in britischer Kriegsgefangenschaft belegt, in der er sich auf das Frühjahr 42 bezieht. Bei der Zerschlagung des russischen Kessels bei Smolensk habe ein russischer Oberst aus dem Stabe Generalmajor Belows geäußert: ‘Aber Kommissare, die werden ja bei Ihnen erschossen, wir haben ja die Befehle von Ihnen.’ Der sowjetischen Führung muss demnach klar gewesen sein, welches Schicksal ihre politischen Kommissare auf deutscher Seite erwartete. Dieser Umstand wird eine interne Fanatisierung auf sowjetischer Seite bewirkt haben. Himmler selbst gibt in seiner bereits angeführten Posener Rede vor SS-Generälen am 4.10.1943 hierfür ein signifikantes Beispiel: Ein estnischer Offizier, der von der Roten Armee zur Wehrmacht übergelaufen sei, habe ihm erzählt, wie dessen Kompanie einen Angriff gegen die deutschen Linien geführt hätte, welcher abgeschlagen worden sei. Daraufhin habe der Kommissar des betreffenden Truppenteils die estnischen Offiziere zu sich bestellt. Auf seine Frage, ob zu dem erfolgten Angriff etwas zu bemerken sei, hätte ihm einer der Esten die Unmöglichkeit des Unterfangens geschildert: ‘Der Kommissar zog die Pistole, schoss den Offizier nieder und fragte dann lediglich: ,Hat noch einer der Herren zu dem Angriff etwas zu bemerken?´ – Nach einer halben Stunde wurde wieder angegriffen.’ Die Schulungsschriften des SSHA/RFSS werden die SS-interne Sichtweise des Krieges als Feld weltanschaulicher Kämpfe bestätigen. Während die Bekanntgabe des ‘Kommissar-Befehls’ seitens des OKW nur an die Befehlshaber und Kommandeure erging, wurden die OKW-'Richtlinien für das Verhalten der Truppe in Rußland’ allgemein bekanntgemacht. In ihnen wurden die drei Millionen Soldaten des deutschen Ostheeres direkt angesprochen: ‘Der Bolschewismus ist der Todfeind des nationalsozialistischen deutschen Volkes. Dieser zersetzenden Weltanschauung und ihren Trägern gilt Deutschlands Kampf. Dieser Kampf verlangt rücksichtsloses (…) Durchgreifen gegen bolschewistische Hetzer, Freischärler, Saboteure, Juden (…).’ Damit war die Dimension des Vernichtungskrieges im Osten auch für die Wehrmacht vorgezeichnet. Ein entsprechender ‘Führererlaß’ vom 13. Mai 1941 über die Ausübung der Kriegsgerichtsbarkeit, der für ‘Angehörige der Wehrmacht und des Gefolges’ – implizit also auch für SS, Polizei und SD – selbst bei Kriegsverbrechen keinen Verfolgungszwang vorsah, kam noch hinzu. Dies sollte aber auch zu Spannungen zwischen Offizierkorps und SS-Führerkorps führen. Die weltanschauliche Schulung der SS-Truppe im Sommer und Herbst 1941 geriet während der Strapazen des schnellen Vorrückens zunächst ins Hintertreffen. Davon zeugen u.a. Jürgen Försters Auskünfte bezüglich der Durchführung von Schulungsmaßnahmen. Außer der erfolgten Verteilung der SS-Leithefte sowie von Exemplaren des ‘Schwarzen Korps’ blieb kaum Raum für systematische Schulung nach Lehrplan. Ein solcher ‘Plan für den politisch-weltanschaulichen Unterricht über UdSSR’ war zwar am 18. Juli 41 vom Kommandostab RFSS bei den im rückwärtigen Operationsgebiet des Heeres eingesetzten SS-Kavallerie-Brigaden eingegangen, konnte aber aufgrund der in den Pripjet-Sümpfen stattfindenden Kämpfe mit weissrussischen und jüdischen Partisanen sowie organisierter Massenerschießungen nur teilweise durchgeführt werden. Ein Funkspruch Himmlers vom 1.8.41 besagt: ‘Sämtliche Juden müssen erschossen werden. Judenweiber in die Sümpfe treiben.’ Martin Cüppers führt zum erwähnten Lehrplan in seiner Untersuchung Wegbereiter der Shoah aus: ‘Detailliert sollte die Rolle der Juden in Rußland vor der Oktoberrevolution sowie während der Herrschaft Lenins und Stalins thematisiert werden. Ergänzend wurde in dem Plan die Verwendung von Zeitungsauszügen mit Titeln wie ‘Der Jude ist es!’ oder ‘Würgeengel der Völker’ empfohlen. Abschließend wurde angeraten, den SS-Männern während des Unterrichts kein ‘totes Wissen’, sondern ein ‘lebendiges Bild’ des Landes, seiner Verhältnisse, ‘insbesondere aber des Judentums und des Bolschewismus’ zu vermitteln. (…) Die 2. SS-Brigade meldete die Behandlung des Schulungsmaterials in einem Umfang von zwei Unterrichtsstunden pro Woche und hob eigens die große Bedeutung der Inhalte hervor.’ Offenbar erfolgte die weltanschauliche Festigung dieser SS-Einheiten gerade im Hinblick auf ihren stattfindenden mörderischen Einsatz. Damit es bei dieser ideologischen Zuverlässigkeit angesichts erster Rückschläge vor Moskau und der Strapazen eines früh und hart einsetzenden Winters blieb, verfügte Bergers Schulungsamt in Abstimmung mit Jüttners Kommandoamt am 7.11.41 einen Winterschulungsplan 1941/42 für die Waffen-SS, der bis März 42 durchgearbeitet werden sollte. Er wird mit anderen Schulungsmaßnahmen im zweiten Teil des Hauptteils besprochen. Martin Cüppers stellt fest, dass trotz des zunehmend katastrophalen Kriegsverlaufs die weltanschauliche Erziehung der Waffen-SS keineswegs zugunsten militärischer Prioritäten zurück geschraubt wurde. Die Schulungsarbeit wurde schwerpunktmäßig in die Winterzeit verlegt, in der eine mobile Kriegsführung wegen der Witterung kaum möglich war die sowjetische Strategie der Winteroffensiven sollte diesen Ansatz ab 1942 jedoch konsequent unterlaufen. Rekrutierungspraxis und Auslesebestimmungen der Waffen-SS in der zweiten Kriegshälfte: Die oben erwähnten hohen Ausfälle bei den Waffen-SS-Divisionen im Winter 41/42 und in den darauf folgenden Jahren machten auch eine Neuorientierung auf dem Gebiet von Werbung und Nachersatz notwendig. Bis Anfang 1942 war der Mobilisierungserfolg der SS im Westen deutlich hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Bereits seit März 1941 bestand zur Werbung und Ergänzung der Waffen-SS in den ‘germanischen Ländern’ die sogenannte ‘Germanische Freiwilligen Leitstelle’, später bezeichnet als ‘Germanische Leitstelle’ (GL), innerhalb des SS-Hauptamtes (Amt IV). Neben den seit 1940 geworbenen Freiwilligen aus den ‘germanischen’ Ländern (Niederlande, Flandern, Norwegen, Dänemark), die als Angehörige der ‘germanischen Rassenfamilie’ den gleichen Ausleseprinzipien und Eignungsprüfungen bei den Ergänzungsstellen der Waffen-SS wie die Deutschen unterworfen waren, und auch dem Verlobungs- und Heiratsbefehl der SS unterlagen, gerieten jetzt die Volksdeutschen des Balkans, Banat-, Ungarn-, Karpaten- und Rumäniendeutsche, sowie die Völker des Baltikums, Finnlands und anderer osteuropäischer Staaten als neue Rekruten ins Visier der Waffen-SS. Als durch das Scheitern des Blitzkrieg-Konzeptes gegen Russland die Verluste entgegen den ursprünglichen Kalkulationen sprunghaft anstiegen, beschleunigte die kritische Ersatzlage die Schaffung ‘fremdvölkischer’ Verbände – sowohl im Heer, bei den Schutzmannschaften der Polizei in den Ostgebieten, als auch bei der Waffen-SS. Isabel Heinemann sieht in der Heranziehung ausländischer Rekruten keine ideologische Abkehr von der rassischen Auslese: Vielmehr sei so ein ‘subtiles Zweiklassensystem’ geschaffen worden, das zwischen ‘klassischen SS-Divisionen’ aus Reichsdeutschen (‘Leibstandarte Adolf Hitler’, ‘Das Reich’, ‘Totenkopf’) und ‘germanischen Freiwilligen’ (v.a. ‘Wiking’, ‘Nordland’) auf der einen und den ‘nicht-germanischen’ Freiwilligen bzw. ‘Fremdvölkischen’ auf der anderen Seite unterschied. Longerich spricht ebenfalls von einem ‘deutlichen Trennungsstrich’. Damit differenzieren sie Bernd Wegners ansonsten grundlegende Studie zur Waffen-SS, die in der zweiten Kriegshälfte eine ‘Erosion der SS als ideologischer Ordensgemeinschaft’ durch die de-facto-Aufgabe des Freiwilligkeitsprinzips im Zuge der Zwangs-Rekrutierungen ausmacht. Wegner hat mit seiner Studie zu ‘Hitlers politischen Soldaten’ (1982), das bereits in der fünften Auflage erschien, den Problemkreis der Waffen-SS auf eine breite quellenmäßige Grundlage gestellt und systematisch ausgeleuchtet. Heinemann verweist bezüglich der Nicht-Germanen auf Himmlers Ausführungen: ‘Es kommen die europäischen Völker, die Letten und Esten, die Galizier, Bosniaken, Kroaten und Albaner, alte Reichsvölker und neue, die in Europa wohnen. Die Letten und Esten gliedern sich in Divisionen, sogenannte Waffen-Divisionen ein. Ihre Jugend kommt zu uns auf unsere Unterführerschulen, soweit sie uns rassisch entspricht, auf germanische Junkerschulen und, ohne sie zu kränken, auf Waffenjunkerschulen, soweit sie rassefremd von uns ist.’ Interessanterweise dokumentieren die Quellen tatsächlich eine Aufwertung der Esten als angeblich ‘nordische Rasse’. Zur Stützung ihrer These vom Ausleseprinzip zitiert Heinemann die bis Kriegsende geltenden Bestimmungen des Ergänzungsamtes der Waffen-SS, die besagten, dass nur Personen, die mit der Rassewertungsgruppe RuSI (deutsches und stammesgleiches Blut, Germanen, ‘Eindeutschungsfähige’) oder RuSII (‘Mischlinge mit artfremden Blutseinschlag’, Teildeutschstämmige, Volksdeutsche) gemustert wurden, in vollem Sinne SS-Angehörige werden durften. Personen aus den Rassewertungsgruppen III (artverwandtes, nichtstammesgleiches Blut, slawische, romanische, keltische und baltische Völker, ‘Mischrassen’) und z.T. auch IV (‘artfremde Völker’, erblich belastete Rassen, u.a. Zigeuner, Juden, Mongolen) durften lediglich für die Dauer des Krieges [!] in die SS-Freiwilligen- und Sondereinheiten oder in Verbände der Ordnungspolizei aufgenommen werden. Daher kamen im Laufe des Jahres 1944 auch SS-Kandidaten, die als ‘SS-ungeeignet’ qualifiziert worden waren, darunter Albaner, Kroaten, Ungarn und Angehörige kaukasischer Völker, in Sondereinheiten von SS und Polizei zum Einsatz – und oft ums Leben. Juden und jüdische Mischlinge waren laut RuSHA ‘nicht verwendungsfähig’. Ab Juli 44 wurden auch reichsdeutsche SS-Freiwillige ohne ‘rassische Eignung’ für die SS, sowie SS-ungeeignete Volksdeutsche vom Balkan und Nicht-Deutsche in bestehende SS-Divisionen aufgenommen (‘Prinz Eugen’, ‘Horst Wessel’, A.und E.-Einheiten). Longerich spricht von einer faktischen ‘Wehrpflicht’ der Volksdeutschen. Obwohl seit 1943 Zwangsverpflichtungen zur SS stattfanden, ‘(...) bleibt zu konstatieren, daß Himmler und seine Rassenselekteure bis zuletzt an den ‚rassischen Prinzipien des Ordens‘ festhielten. Bis zum Kriegsende operierten bei allen Ergänzungsstellen der Waffen-SS Eignungsprüfer des RuSHA und führten nach standardisiertem Schema ihre Annahme-Untersuchungen durch.’ Die sog. ‘Fremdvölkischen’ firmierten zwar als Mitglieder der SS-Waffen-Divisionen, aber nicht als ‘SS-Männer’. Longerich weist jedoch auf die zunehmend beliebig gehandhabte Praxis der Rassenprüfung und ihrer Kriterien hin. Himmlers Vision eines ‘germanischen Großeuropa’ kann dennoch nicht bloß als ‘eskapistisches Modell’ eines utopischen Gegenentwurfs gesehen werden. Das ‘Umvolkungsprinzip’ des ‘Generalsiedlungs-planes’ von 1942 war politisches Projekt, dessen endgültige Realisierung in Europa für die Zeit nach einem gewonnen geglaubten Krieg anstand. Davon zeugen nicht nur Himmlers Reden, sondern auch die befehlsmäßig begonnenen Umsiedlungsaktionen in Elsaß-Lothringen, Südtirol, im Generalgouvernement und Warthegau, sowie die europaweiten Ausleseverfahren des RuSHA.

Über den Autor

Florian Wolf-Roskosch, M.A., wurde 1983 in West-Berlin geboren. Nach seinem Abitur studierte er Geschichte, Politikwissenschaft und Soziologie an der Humboldt-Universität zu Berlin, mit einem Schwerpunkt in Ideengeschichte, Nationalsozialismus und Gesellschaftstheorie. Während seines Studiums arbeitete er nebenbei v.a. im Hotel Adlon. Seine Recherchen im Bundesarchiv Berlin sowie im Militärarchiv Prag förderten umfangreiches Material zur weltanschaulichen Erziehungsarbeit der Waffen-SS zutage. Nach erfolgreichem Abschluss seiner Studien mit dem akademischen Grad des Magister Artium im Jahre 2010 unterrichtete er mehrere Semester als Dozent am Institut für Sozialwissenschaften der Berliner Humboldt-Universität, v.a. soziologische Theorie und Kultursoziologie. Neben wissenschaftlichen und journalistischen Arbeiten verfasst der Autor Gedichte und Theaterszenen und ist Vorstandsmitglied der Klaus Mann Initiative Berlin, e.V. Er lebt in Berlin.

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