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- Der Theorie-Praxis-Transfer in der Altenpflegeausbildung aus der Sicht von Altenpflegeschülern, -lehrern und Praxisanleitern: Eine empirische Untersuchung
Gesellschaft / Kultur
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Verlag:
disserta Verlag
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 04.2014
AuflagenNr.: 1
Seiten: 140
Abb.: 34
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback
In dem vorliegenden Buch wurde der Theorie-Praxis-Transfer in der Altenpflegeausbildung untersucht. Hierzu wurden 177 Altenpflegeschüler, 34 Lehrkräfte sowie 20 Praxisanleiter aus insgesamt 17 Einrichtungen der theoretischen und praktischen Ausbildung in Nordrhein-Westfalen befragt. Der Schwerpunkt der Ergebnisauswertung liegt auf der Darstellung, der Analyse sowie der Interpretation von Ergebnissen aus der Schülerbefragung, da diese – mit Unterstützung und Begleitung der Lehrer und Praxisanleiter – den Transfer des gelernten Fachwissens sowie der pflegerischen Handlungen nachvollziehbar gestalten. Zudem stehen die Schüler eng mit allen an der schulischen wie auch der berufspraktischen Ausbildung beteiligten Akteuren in Verbindung, weshalb ihre Erfahrungen und Ansichten besonders fokussiert wurden. Nach einer detaillierten deskriptiven Ergebnisdarstellung der Befragungen aller drei Kohorten werden bivariate Zusammenhänge kritisch untersucht, die einen Rückschluss auf einzelne Teilaspekte des Theorie-Praxis-Transfers zulassen. Als Gesamtergebnis konnten an diversen Schnittstellen Ursachen für Probleme identifiziert werden.
Kapitel 3.2.2, Beschreibung der Untersuchungsinstrumente und Begründung der Fragen: Als Untersuchungsinstrumente für die Datenerhebung wurde für jede der drei Teil-populationen ein Fragebogen entwickelt. Zusätzlich wurden alle Probanden vor dem Ausfüllen des Fragebogens gebeten, eine Einverständniserklärung zu unterschreiben. Diese enthält – zusätzlich zur Erklärung sowie der Unterschrift – im unteren Teil die eMail-Adresse des Autors sowie den Hinweis, dass alle Fragebögen mit einem Pseudonym versehen werden, dass sich aus dem ersten Buchstaben des Vornamens der Mutter, dem letzten Buchstaben des Vornamens des Vaters, dem Tag des Geburtsdatums (2-stellig) sowie dem letzten Buchstaben des Nachnamens der Probanden zusammensetzt. Wenn einzelne Probanden ihr Einverständnis im Nachhinein widerrufen wollten, hätte eine anonyme eMail an den Autor mit dem entsprechenden Pseudonym gereicht, damit dieser den Bogen unter Wahrung des Datenschutzes aus den Gesamtergebnissen entfernen und vernichtet hätte. Dieser Teil der Einverständniserklärung war perforiert, sodass die Probanden diesen Abschnitt abreißen und behalten konnten. Die erste Seite ist bei allen Fragebögen identisch: Ein kurzer Einführungstext gibt den Probanden noch einmal einen kurzen Überblick über den Inhalt und Zweck der Befragung. Außerdem sind auf dieser Seite die Felder für die Pseudonyme der Fragebögen. Jeder Bogen gliedert sich in drei Teile: Einen allgemeinen Teil, in dem Daten zur Person zur Bildung bivariater Zusammenhänge erhoben wurden, einen spezifischen Teil, in dem gezielte Fragen zum Theorie-Praxis-Transfer sowie zur Kooperation der Einrichtungen gestellt wurden, und einen abschießenden Teil, in dem Daten zur Arbeits- bzw. Ausbildungssituation erhoben wurden. Alle Fragebögen sowie die Einverständniserklärung befinden sich zur Einsicht im Anhang 1 und 2. Nachfolgend werden alle drei Bögen detailliert vorgestellt. Kapitel 3.2.2.1, Fragebogen ‚Schüler‘: Im ersten Teil des Fragebogens werden anhand von acht Fragen allgemeine Daten zur Person, wie bspw. das Alter, Geschlecht, Lehrjahr, die Art der Ausbildung (Voll- oder Teilzeit), die Art der Einrichtung der praktischen Ausbildung sowie die Vorerfahrung in der Pflege erhoben. Diese Daten dienen im späteren Verlauf der Analyse der bivariaten Zusammenhänge. Der zweite Teil bildet mit 17 Fragen den Hauptteil des Bogens. Hier werden verschiedene Aspekte des Theorie-Praxis-Transfers, wie bspw. die Vorbereitung auf das praktische Arbeiten innerhalb der Schule, die Implementierung einer Praxismappe oder Lernaufgaben, die Betreuung von Lehrern innerhalb der Praxiseinsätze und die Betreuung durch die Praxisanleiter, thematisiert. Da ‚das Gespräch zwischen dem Experten und dem Novizen, also zwischen Lehrer und Schüler […] für den Erwerb von Reflexionskompetenz förderlich [ist] […]‘ (Darmann, 2004, 201), wurde dieser Aspekt ebenfalls berücksichtigt. Hier sollten die Schüler nicht nur angeben, ob von der Schule solche Reflektions- oder Studientage angeboten werden, sondern auch deren Häufigkeit angeben und Nutzen beurteilen. Kooperationstage, wie sie an einer Schweizer und auch einer Deutschen Schule modellhaft erprobt wurden, sind hiermit jedoch nicht gemeint (vgl. Blaha, Hansmann & Umbescheidt, 2009, 372 & Biehl, 2013, 95). Im Rahmen der genannten Kooperationstage wurden Praxisanleiter und examinierte Pflegende in die Schulen eingeladen, um fachliche Diskussionen miteinander zu führen und auch um fachpraktischen Unterricht abzuhalten. Dieses Konzept muss klar von den in der Altenpflegeausbildung üblichen Reflektionstagen abgegrenzt werden. Da die Vorbereitung auf die Praxis im Rahmen der schulischen Ausbildung einen zentralen Aspekt der Ausbildung darstellt, ist dieses Item ebenfalls durch mehrere Fragen in den Fragebogen integriert, die z.T. auch als Kontrollfragen dienen. Da ein einmaliges Durchführen einer Handlung noch nicht zur Beherrschung führt und sich eine Übungssituation erheblich von einer realen Pflegesituation unterscheidet, müssen entsprechende psychomotorische Kompetenzen durch die Schule gezielt angebahnt werden, um die Schüler adäquat auf die Berufspraxis vorzubereiten (vgl. Darmann, 2004, 203). Um dies zu untersuchen, sollten die Schüler vorformulierte Sätze, die diese und andere Teilaspekte hervorheben, bewerten. Hierzu stehen die Bewertungsmöglichkeiten ‚Trifft zu‘, ‚Trifft eher zu‘, ‚Trifft eher nicht zu‘ und ‚Trifft nicht zu‘ zur Verfügung. Ein wesentlicher Bestandteil zur Vernetzung von Theorie und Praxis bilden Lernaufgaben. Sie ‚[…] bieten eine geeignete Möglichkeit, Wissensanwendung und Reflexion direkt im beruflichen Handeln zu verankern, indem sie konkrete berufliche Handlungen zum Inhalt haben und mit Leitfragen die Reflexion simulieren‘ (Müller, 2005, 685). Jedoch nützen die besten Lernaufgaben nichts, wenn die Schüler diese nicht bearbeiten. Daher werden, neben der Frage, ob die Schule überhaupt Lernaufgaben für die praktische Ausbildung anbietet, auch die Frage gestellt, in welchem Ausmaß die Schüler diese bearbeiten und welchen Nutzen sie selbst darin sehen. Im letzten Teil des Bogens werden Fragen zur allgemeinen Ausbildungssituation gestellt. Hier sollen die Schüler zum Einen vorformulierte Sätze, die einzelne Aspekte der Ausbildung betreffen, mit den Antwortmöglichkeiten ‚Tritt zu‘, ‚Trifft eher zu‘, ‚Trifft eher nicht zu‘ und ‚Trifft nicht zu‘ bewerten. Zum Anderen werden ausgewählte Teilaspekte, die die Ausbildung insgesamt erschweren, wie bspw. der Schichtdienst, psychische Belastungen, gesundheitliche Probleme oder Personalmangel, abgefragt. Diese sollen die Probanden mit den Aussagen ‚Trifft zu‘, ‚Trifft eher zu‘, ‚Trifft eher nicht zu‘ und ‚Trifft nicht zu‘ bewerten. Zum Abschluss steht die Frage nach der Gesamtzufriedenheit mit der Ausbildung, die die Schüler mit ‚Sehr zufrieden‘, ‚Eher zufrieden‘, ‚Eher nicht zufrieden‘ und ‚unzufrieden‘ bewerten sollen. Der verbleibende Platz steht für sonstige Anmerkungen zur Verfügung. Kapitel 3.2.2.2, Fragebogen ‚Lehrer‘: Im ersten Teil des Fragebogens werden wieder allgemeine Daten zur Person für die Analyse bivariater Zusammenhänge abgefragt (z.B. Alter, Geschlecht, Berufsbildung, aktive Arbeit in der Pflege, pädagogische Qualifikation, Dauer der Tätigkeit als Lehrer, aktuelle Position und Anzahl der betreuten Kurse und Schüler). Im Hauptteil wird anhand von 14 Fragen die Vorbereitung der Schüler auf die praktische Ausbildung sowie die Zusammenarbeit der Lehrer mit den Praxisanleitern erhoben. Hier lassen sich drei zentrale Inhalte benennen: 1) Der Unterricht der Lehrer und die Begleitung von Schülern, 2) Organisatorische Rahmenbedingungen und 3) die konkrete Zusammen-arbeit mit den Praxisanleitern. Zu Ersterem wird konkret nach den Vorbereitungen im Unterricht (z.B. ob Reflektionstage oder fachpraktischer Unterricht angeboten werden oder ob gezielt Referenten einbezogen werden, die praktische Anteile einbinden) sowie zu Durchführung, Häufigkeit und Nutzen von Praxisbegleitungen gefragt. Dass fachpraktischer Unterricht bzw. der Einsatz eines Skills Labs den Theorie-Praxis-Transfer signifikant verbessern können, konstatierte Zúñiga bereits im Jahr 2003 (54ff), denn ‚zur schrittweisen Aneignung von Situationen und Fähigkeiten ist der Lernort Praxis […] nicht geeignet, da sich die Situationen dort stets in voller Komplexität präsentieren und dies insbesondere für Anfänger eine Überforderung darstellen dürfte‘ (Darmann, 2004, 202). Ob und wie diese Ansätze jedoch in den Altenpflegeschulen umgesetzt werden, gilt es zu untersuchen. Zu den organisatorischen Rahmenbedingungen zählen bspw. die Implementierung einer Praxismappe und ggf. deren Inhalte. Dass der gezielte Einsatz solcher Instrumente eine Reihe von Vorteilen mit sich bringt, wurde bereits 1998 von Bösche, M., Dellbrügge, J., Famulle, G., Hampel, A., Johann, H., Kirkamp, G. B., Prüfer, A. & Vogt, M. (40) nachgewiesen. Jedoch verbessert eine Praxismappe nicht per se durch ihre bloße Präsenz die Leistungen der Schüler oder die Verzahnung zwischen Theorie und Praxis. Zunächst kommt es auf die Inhalte an, die dieses Instrument mit sich bringt. Im nächsten Schritt sind somit die Schüler und Praxisanleiter am Zug, die diese Mappe zur Strukturierung der praktischen Ausbildung einsetzen müssen. Der dritte zentrale Inhalt bezieht sich konkret auf die Kooperation zwischen Lehrern und Praxisanleitern. Nach Illamnn-Kieren stellt eine gezielte, in Zusammenarbeit mit der Schule erstellte Erarbeitung eines auf die Lernfelder abgestimmten Ausbildungsplanes für die praktische Ausbildung eher die Ausnahme als die Regel dar (vgl. Illmann-Kieren, 2004, 218ff). Da eine solch intensive Zusammenarbeit im Rahmen der Ausbildung wünschenswert ist, aber leider die Ausnahme bleibt, wird zum einen nach anderen Kooperationsstrukturen, den sog. Praxisanleiter-Treffen, gefragt. Zum anderen sollen die Probanden in zwei Fragekomplexen die allgemeine Kooperation mit den Praxisanleitern sowie den Einrichtungen der praktischen Ausbildung beurteilen. Hierfür steht jeweils eine Antwortmatrix zur Verfügung, in der zunächst zwischen den beiden Hauptantworten ‚Sehr gut‘ und ‚Gut‘ sowie ‚Eher schlecht‘ und ‚Sehr schlecht‘ differenziert wird. Je nachdem ob die Antwort positiv oder negativ ausfällt, stehen den Probanden im Folgenden vorformulierte Antwortmöglichkeiten zur Verfügung, um ihre Antwort zu begründen. Zusätzlich ist jeweils ein Feld für sonstige Bemerkungen vorgesehen. Abschießend sollen die Lehrer acht vorformulierte Sätze, die sich auf die Ausbildung der Schüler sowie konkret auf den Theorie-Praxis-Transfer beziehen, bewerten. Hierzu stehen die Auswahlmöglichkeiten ‚Trifft zu‘, ‚Trifft eher zu‘, ‚Trifft eher nicht zu‘ und ‚Trifft nicht zu‘ zur Verfügung. Im abschießenden Teil des Fragebogens sollen die Probanden wieder zunächst vorformulierte Sätze beurteilen, die sich auf konkrete Arbeitsgebiete beziehen. Anschließend wird nach Faktoren, die die Arbeit erschweren, wie z.B. Zeit- und Personalmangel, psychische Belastung oder auftretenden Konflikten, gefragt. Für beide Fragen stehen die Auswahlmöglichkeiten ‚Trifft zu‘, ‚Trifft eher zu‘, ‚Trifft eher nicht zu‘ und ‚Trifft nicht zu‘ zur Verfügung. Den Abschluss bildet auch in diesem Bogen die Frage nach der allgemeinen Zufriedenheit mit der Arbeitssituation. Hier sollen die Probanden angeben, ob sie mit ihrer Arbeit ‚Sehr zufrieden‘, ‚Eher zufrieden‘, ‚Eher nicht zufrieden‘ oder ‚unzufrieden‘ sind. Der verbleibende Platz auf der letzten Seite steht wieder für sonstige Anmerkungen zur Verfügung.
Tobias Beckmann wurde 1984 in Lüdinghausen geboren. Nach seiner Ausbildung zum Altenpfleger studierte er an der Fachhochschule Bielefeld und arbeitete während seines Studiums zunächst bei einem ambulanten Pflegedienst und war später als Dozent an verschiedenen Fachseminaren für Altenpflege tätig. Sein Studium schloss er im Jahr 2013 mit dem akademischen Titel ‚M.A. Berufspädagoge für Pflege und Gesundheit‘ erfolgreich ab. Heute ist er als hauptamtlicher Lehrer für Pflegeberufe tätig.
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