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- Das Berufsfeld „Sportmarketing“: Anforderungen, Qualifikationen und Perspektiven
Gesellschaft / Kultur
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Verlag:
disserta Verlag
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 02.2015
AuflagenNr.: 1
Seiten: 200
Abb.: 34
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback
Der Arbeitsmarkt Sport hat sich mit seinen vielfältigen Berufsfeldern in den letzten Jahrzehnten stark verändert und weitet sich immer weiter aus. Es werden höhere Anforderungen an die Ausbildungsqualität der Studierenden gestellt, die Berufswege werden weitläufiger. Akademiker befinden sich in einem Verdrängungswettbewerb, in dem es immer schwieriger wird, nach einem abgeschlossenen Studium eine passende berufliche Tätigkeit im erlernten Bereich zu erlangen. Ziel des vorliegenden Buches ist die Analyse des Berufsfeldes,Sportmarketing’ mit Hilfe einer quantitativen (Online-Fragebogen) sowie qualitativen (Intensivinterview) Untersuchungsmethode. Das geforderte Anforderungsprofil des Berufsfeldes an die sportwissenschaftlichen Absolventen aus der Sicht der potenziellen Arbeitgeber wird dabei herausgearbeitet. Es wird aufgezeigt, wie die Perspektiven sportwissenschaftlicher Absolventen in diesem Bereich aussehen und insbesondere, welche genauen Anforderungen bzw. Fachkompetenzen, außerfachliche Kompetenzen, soziale Kompetenzen, Zusatzqualifikationen etc. ein sportspezifischer Hochschulabsolvent mitbringen muss, um als geeignet für die Marketingbranche zu gelten. Ebenso werden die wichtigsten Rekrutierungskanäle sowie Kriterien der Bewerberauswahl der einzelnen Sportmarketingbetriebe aufgezeigt. Die gewonnen Ergebnisse aus der Untersuchung sollen Verbesserungsmöglichkeiten und Konzepte für die Vorbereitung der sportwissenschaftlichen Studenten, besonders im Bereich,Sportökonomie- und management’, auf das spätere Berufsfeld aufzeigen. Den Studenten soll eine bessere Ausgangssituation für das beschriebene Berufsfeld verschafft werden.
Textprobe: Kapitel1.4, Forschungsstand: Bei der Darstellung des aktuellen Forschungsstandes in Bezug auf die vorliegende Ar-beit stellt sich die Frage, wie heutzutage allgemein das Berufsfeld ,Sport¬marketing’ aussieht, welche Entwicklungen, Trends und vor allem welche Studien Er¬kenntnisse über das Berufsfeld und dessen Anforderungen an Absolventen sportwissen¬schaftlicher Studiengänge wiedergeben. Eine gründliche Prüfung des Forschungsstandes zeigt, dass sich diverse Studien mit dem Arbeitsmarkt ,Sportmarketing’ oder allgemein dem Arbeitsmarkt ,Sport’, den Beschäftigungspotenzialen im Sport und vor allem mit dem beruflichen Werdegang von sportwissenschaftlichen Absolventen, besonders Sportökonomiestudenten, beschäftigen (vgl. u.a. BUCHMEIER/ZIESCHANG 1992 CACHAY et al. 2001 ECKE 2003 HORCH et al. 1996). Diese empirischen Studien sind zwar nicht repräsentativ für ein spezielles Berufsfeld, da sie eine andere Zielsetzung verfolgen, aber sie greifen das Thema ,Sportmarketing’ auf, ohne es jedoch vollständig abzude¬cken. Ebenso lassen sich diverse Studien finden, die eine segmentbezo¬gene Betrachtung der Tä¬tig¬keiten und Qualifikationen von Sportmanagern (u.a. LOHMAR 2002 HOVE¬MANN/KAISER/¬SCHÜTTE 2003 KAISER 2005 WIDEMANN 2006) durchgeführt haben. Auch diese Studien sind relevant für die vorlie¬gende Unter¬suchung und stellen eine wichtige Orientierungsgrundlage dar. Um einen ersten Einblick in das Thema zu erhalten, werden zunächst Studien vorgestellt, die den Arbeitsmarkt Sport aus Sicht der Absolventen und der potentiellen Arbeitneh¬mer analysiert haben. An einigen Stellen zeigen sich auch Ergebnisse zum Berufsfeld ,Sportmarketing’ und zu den Anforderungsprofilen an sportwissen¬schaft¬liche Ab¬solventen. Im Anschluss folgen die wissenschaftlichen Erkenntnisse der wichtigs¬ten Studien, Diplomarbeiten und Dissertationen zum Thema ,Sportmarke¬ting’ aus Arbeitgebersicht. 1.4.1 Berufsfeldanalysen aus der Sicht der Absolventen bzw. Arbeitnehmer Eine Absolventenstudie, die erste Auskünfte über das Anforderungsprofil sportwis¬senschaftlicher Absolventen geben kann, wurde 1988 von Forschern der Universität Bayreuth durchgeführt. Ein Kreis von 151 Absolventen wurde anhand von schriftlichen Befragungen und Inten¬sivinterviews untersucht. Dabei stand im Vordergrund der berufliche Werdegang der ehemaligen Studenten des Aufbaustudiengangs der Sport¬verwaltung und des Sportrechts so¬wie des Diplomstudiengangs Sportökonomie der Universität Bay¬reuth. BUCHMEIER/ZIESCHANG (1992) haben dabei herausge¬funden, dass die wichtigsten Leistungsvoraussetzungen für die Absolventen die ,Mut¬ter¬sprache’, ,EDV-Kenntnisse’ und das ,Marketing’ sind. Fachwissen, in den Berei¬chen der ,rechtlichen Grundlagen’, den ,Gegebenheiten des eigenen Arbeitsplat¬zes’ und in der ,allgemeinen Betriebswirt¬schaftslehre’ waren nach Meinung der Absol¬ven¬ten ebenso erforderlich (ebd., 75/119). Die Ergebnisse der Absolventenstudie kamen dabei nicht nur der Fortentwicklung des Bayreuther Diplomstudienganges zugute, sondern auch den Hochschulen, die ihr Lehrangebot um ein sportökonomisches Stu¬dienangebot erweitern wollten. HARTMANN-TEWS und MRAZEK (1994) haben eine weitere Absolventenstudie durchge¬führt, mit dem Versuch herauszufinden, in welche Fachbereiche und Arbeitsverhältnisse das vorhandene Studienangebot führt. Auch an der Deutschen Sporthochschule in Köln wurde eine schriftliche Befragung von Diplomsportlehrern der fünf absolvierten Jahr¬gänge 1986 bis 1990 unternommen (vgl. HARTMANN-TEWS/MRAZEK 1994, 9). Die Ergebnisse dieser Studie belegen, dass ein Großteil der hauptberuflich angestellten Abgän¬ger in der Verwaltung/Ökonomie arbeitet (ebd., 41). Als Arbeitsumfeld wird über¬wiegend der Sportverein ausgesucht (ebd., 36). Durch die hohe Quote von Weiter¬quali¬fizierungen zeigt sich ebenfalls deutlich, dass viele Absolventen mit den durch das Sportstudium erworbenen Qualifikationen über keine angemessene oder angestrebte Be¬ rufstätigkeit verfügen. Durch den Erwerb zusätzlicher Qualifikationen, beabsichtigen die Absolventen ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu verbessern (ebd., 112). Im Jahr 2000 erschien ein nachfolgender Bericht. Dieser beschreibt, dass die Anzahl der Kölner Sportwissenschaftler im Arbeitsbereich Management/Verwaltung (ca. 20%) unverändert ist. Die Anzahl an selbstständigen Sportwissen¬schaftlern ist hingegen zunehmend (HARTMANN-TEWS/MRAZEK 2000, 24-28). Der aktuellste Bericht von 2007 spiegelt dies ebenfalls wider. Die Zahl der Selbstständigen und freiberuflich Tätigen nimmt kontinuierlich zu. Im Jahr 1986 bis1990 waren es noch 14%, in den Jahren 1995 bis 1997 stieg die Zahl weiter auf 23% und in den Jahren 2003 bis 2005 beträgt sie schließlich 27%. Die Zahl der hauptberuflich An¬gestellten bleibt dagegen mit 52,8% stabil. Fasst man die hauptberuflich Angestell¬ten mit den freiberuf¬lich Tätigen zusammen, so stellt sich heraus, dass über die Unter¬su¬chungen hinweg, 75% nach dem Diplomabschluss eine berufliche Existenz gefunden haben. Dabei haben jedoch 37% von den 75% der Befragten eine Verlegenheitslösung in Kauf genommen, da sie keine passende Anstellung gefunden haben. Auch die Anzahl der Kölner Sport¬wis¬senschaftler im Ar¬beitsbereich Organisation/Management ist mit 33% der gegen¬wärtig wichtigste Arbeits¬bereich. Bei diesem Berufsfeld ist eine kontinuierliche Steige¬rung der Bedeutung zu beobachten. In der Studie konnten nur indirekte Einstellungsgründe gegeben werden, da die Angestellten selbst befragt wurden. Auffällig dabei war jedoch, dass die wichtigsten Einstellungs¬gründe zumeist praktische Erfahrungen (74%), Kontakte und Beziehungen (53%), die Schwerpunktwahl im Stu¬dium (46%) sowie eine vorherige Tätigkeit in der betreffenden Einrichtung (46%) gewesen sind. Für den Schwer¬punkt Ökonomie und Ma¬nagement gehören Kontakte und Beziehungen (64%) ebenfalls zu den wichtigsten Einstellungsgründen. Das ermittelte durchschnittliche Nettoeinkommen für Absolventen mit diesem Schwer¬punkt lag bei ca. 1.739 Euro (vgl. HARTMANN-TEWS/MRAZEK 2007, o.S.). Weiterhin beschreibt ECKE (2003) in ihrer Diplomarbeit die Berufseinmün¬dungsphase von Kölner Diplomsportwissenschaftlern mit dem Schwerpunkt Ökonomie und Ma-nage¬ment und von Diplomsportökonomen. Ziel ihrer Arbeit war es, die Beson¬derheiten des Übergangs zwischen der Hochschule und dem Beschäftigungssystem zu ermitteln. Dabei hat sie festgestellt, dass ein Großteil der Absolventen mit Integrations¬problemen auf dem Arbeitsmarkt zu kämpfen hat. Nur etwa einem Drittel der Absol¬venten gelingt es, nach der Universität nahtlos in ein Beschäftigungsverhältnis einzumünden. Die Hauptursache dafür wird von der Verfas¬serin so dargestellt, dass viel zu wenige ausgeschriebene und qualifikations¬gerechte Stellen zur Verfügung stehen. Verantwortlich dafür ist ebenfalls der geringe Bekanntheitsgrad der Studiengänge. Eine große Rolle bei den Beschäftigungsverhältnis¬sen spielen dabei auch die persönlichen Empfehlungen, Beziehungen und die schon bestehenden Kontakte durch das Studium (ECKE 2003, 130 f.). Anstellungschancen können nur unter Inkaufnahme einer nicht ausbildungsadäquaten Anstellung in einem fachfremden Bereich sowie durch den Erwerb berufsbezogener Zusatzqualifikationen im Rahmen von ausbildungs¬beglei¬tenden Praktika erhöht wer¬den (ebd., 131). Nach den Kategorien der Arbeit ist der dominierende Berufsbereich der Absolventen der Bereich ,Management’ (24,7% aller Berufstätigen), gefolgt vom Bereich ,Marketing’ (14,6%) und ,Geschäftsführung’ (14,6%) (ebd., 120). Fast die Hälfte der befragten Berufstätigen ist der Meinung, ihre Anstellung sei auf den Studien¬gang mit seinem integrativen Konzept spezieller Kompe¬tenzen im Schnittfeld von Sport und Wirtschaft zurückzuführen (ebd., 132).
Anne Feuersänger, Diplom Sportökonomin, wurde 1982 in Köln geboren. Ihr Studium der Sportwissenschaften mit dem Schwerpunkt Sportökonomie- und management an der Sporthochschule Köln schloss die Autorin im Jahre 2007 mit dem Diplom als Sportökonomin erfolgreich ab. Als langjährige Leistungssportlerin im Bereich Siebenkampf der Leichtathletik sammelte die Autorin bereits früh praktische Erfahrungen. Fasziniert vom Sport und den vielfältigen Möglichkeiten die dieser bietet, hatte Sie in einem Praktikum in der Eventmarketingbranche erste Berührungspunkte mit dem Bereich ,Sportmarketing'. Dies motivierte Sie, sich der Thematik des vorliegenden Buches zu widmen.
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