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Verlag:
Diplomica Verlag
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 08.2014
AuflagenNr.: 1
Seiten: 136
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback
Nach den Schrecken des Ersten Weltkrieges erholten sich die Vereinigten Staaten von Amerika allmählich und die zwanziger Jahre wurden so zu einer Zeit des Aufbruchs in jeglicher Hinsicht. Die Wirtschaft blühte auf und sorgte für eine positive Grundstimmung in der Gesellschaft. Durch diese positiven Bedingungen gelang es Männern wie Charles Lindbergh den Himmel zu erobern und auch Frauen forderten ihr Recht auf Partizipation auf allen gesellschaftlichen Ebenen ein, besonders jedoch in der Welt des Fliegens. Amelia Earhart, die erste Frau, die den Atlantik überflog, wurde zum Vorbild vieler Amerikanerinnen. Wie sie zog es mehr und mehr Frauen in ein Flugzeugcockpit. Diese Frauen waren somit ebenso an der Verbesserung der Flugzeugtechnik und der Luftnavigation beteiligt, wie ihre männlichen Kollegen. Eine dieser Frauen war Jaqueline Cochran, die in den späten dreißiger Jahren viele Flugrekorde aufstellte und bereits damals begann, die Idee einer Frauenfliegerstaffel zu entwickeln. 1942 wurden schließlich die Women Air Force Service Pilots (WASP) gegründet. Ihren Hauptanteil leisteten die WASP in der Ausbildung von Artillerieschützen sowie in der Überführung von Militärflugzeugen aller Art. Dass in Deutschland und in anderen Ländern diese Gruppe überaus mutiger Frauen, ebenso wie die sehr hohe Beteiligung der Frauen am Zweiten Weltkrieg in den USA überhaupt, nur Fachwissenschaftlern bekannt scheint, begründet das Interesse am Thema der WASP. Im Folgenden soll daher der Zweite Weltkrieg in den USA aus der Sicht der Frauen, mit Fokus auf die Militärpilotinnen, betrachtet werden. Ferner soll aufgezeigt werden, dass diese Frauen einen wichtigen Beitrag zur Gleichberechtigungsbewegung der Frau im Militär geleistet haben.
Textprobe: Kapitel 3, Women Air Force Service Pilots: 3.1, Die Gründung der WASP: Als Charles Lindbergh 1927 zum ersten Mal in der Geschichte mit einem Motorflugzeug den Atlantik und Amelia Earhart als erste Frau nach ihm den Atlantik und 1935 auch den Pazifik überflog, wurden diese beiden Piloten zum Vorbild einer ganzen Nation. Sie beeindruckten besonders junge Menschen, sodass diese selbst lernen wollten wie man fliegt. Mehr noch wie Charles Lindbergh, tat sich Amelia Earhart durch das Aufstellen einiger Rekorde in Langstrecken und Geschwindigkeitswettbewerben hervor, die sie ausschließlich gegen Männer gewann. So wurde auch eine Waise namens Jaqueline Cochran von diesem Wagemut inspiriert. Cochran, kurz Jackie genannt, wuchs in Florida bei Pflegeeltern auf. Aufgrund der schlechten Finanziellen Lage ihrer Familie musste Cochran bereits im Alter von acht Jahren die Schule verlassen und arbeiten gehen. Mit elf Jahren wurde sie von einer Frau aufgenommen, die Kosmetikartikel verkaufte, was Jackie tief prägen sollte. Sie lernte mit Kosmetika umzugehen, was ihr dazu verhalf, in New York auf eigenen Füßen stehen zu können. Sie wurde schließlich in einem größeren Frisörsalon angestellt und kam dort auf die Idee selbst einen Kosmetikvertrieb aufzubauen. Auf einer Dinnerparty lernte sie ihren späteren Ehemann Floyd Odlum kennen, einen Anwalt. Als sie sich über ihre Geschäftsidee unterhielten, Kosmetika in einem größeren Umkreis zu verkaufen, riet Odlum ihr fliegen zu lernen. Dies war zwar der ausschlaggebende Grund für den Wunsch Jackies Fliegen zu lernen. Doch als sie die ersten Flugstunden absolviert hatte, wollte sie mehr, wie nur Kosmetika verkaufen, auch weil sie von Amelie Earharts Flugerfolgen gehört hatte. So wurde Cochran zu einer der größten Pilotinnen der US-Geschichte neben Earhart. Nachdem Cochran ihren Flugschein in Florida gemacht hatte, ging sie zunächst wieder zurück nach New York, wo sie in einer Flugschau auftrat, um sich ihren Lebensunterhalt zu verdienen. 1934 nahm sie an ihrem ersten Langstreckenrennen von London nach Australien teil, was sie aus technischen Gründen leider abbrechen musste. Ein Jahr darauf nahm sie zusammen mit Amelie Earhart am Bendix Transcontinental Air Race von Kalifornien nach Ohio teil, welches Earhart zwar gewann, aber was zum Ausgangspunkt für eine tiefe Freundschaft zwischen den Pilotinnen wurde. Zusammen mit der amerikanischen Bevölkerung trauerte Jackie Cochran, als Amilia Earhart 1937 über dem Bermudadreieck abstürzte und nie gefunden wurde. 1935 eröffnete Jackie ihr eigenes Kosmetikgeschäft in New York und verkaufte mit Hilfe des Fliegens Kosmetika über die Grenzen des gleichnamigen Bundesstaates hinweg. Auf ihr eigenes Flugzeug schrieb sie ‘Wings to Beauty’. Ein Jahr darauf heiratete sie schließlich Floyd Odlum. 1938 gewann sie das Bendix-Rennen ebenso wie ein Crosscountry-Rennen in neuer Bestzeit und stellte als erste Frau einen neuen Flughöhenrekord von 10058,4 Meter auf. Durch ihre Erfolge und Unerschrockenheit wurde Jaqueline Cochran als furchtlose Pilotin bekannt. Ihre Furchtlosigkeit entstand allerdings nur durch ihre sorgfältige Planung vor einem Rennen und ihre Genauigkeit bei der Kontrolle und Auswahl des Flugzeugs. Diese Sorgfalt legte Cochran auch in der Umsetzung ihrer Ideen an den Tag. Als in Amerika bekannt wurde, dass sowohl in Russland als auch in Großbritannien Frauen, aufgrund von Männerknappheit, als Transportpilotinnen ausgebildet wurden, kam Jackie Cochran die Idee, eine ähnliche Division in der amerikanischen Armee auszubilden. Deshalb schrieb sie bereits 1939 an Eleonore Roosevelt, die damalige First Lady im Weißen Haus, von ihrer Idee. Cochran wollte lizenzierte Pilotinnen in der Army einsetzen, um mehr Männer für den Kriegseinsatz freizustellen, falls es zu einem Kriegsbeitritt der USA kommen sollte. Da jedoch die Regierung, aufgrund des Isolationismus, offiziell nicht in den Zweiten Weltkrieg verwickelt werden wollte, wurde Cochrans Bitte zunächst abgelehnt. Zwei Jahre später eröffnete sich allerdings eine andere Möglichkeit für sie, als sie sich mit dem Kommandeur des britischen Transportkommandos (ATA) Clayton Knight traf. Dieser suchte dringend Piloten, egal welchen Geschlechts, um Flugzeuge vom Hersteller zu den Militärbasen zu transportieren. Da die USA bereits den Land-Lease Act mit Großbritannien geschlossen hatte, wurden auch amerikanische Flugzeuge über den Atlantik nach England geflogen. Der General der Amerikanischen Luftwaffe (USAAF) Henry H. ‘Hap’ Arnold, welcher bei dem Treffen 1941 ebenfalls anwesend war, machte Jackie das Angebot, einen Bomber nach England zu überführen. Jackie nahm das Angebot an und wurde so zur ersten Frau, die einen Bomber flog und zudem noch über den Atlantik. Allerdings durfte sie den Bomber nur in Begleitung eines männlichen Piloten fliegen, der sodann das Flugzeug landete. In England traf Jackie nun mit der Leiterin des Women’s Ferrying Auxiliary (WFA) Pauline Glower zusammen, die Jackie bat, amerikanische Pilotinnen zu rekrutieren, um in England auszuhelfen, da die Knappheit an Transportpiloten sehr hoch war. Dementsprechend suchte Jackie, wieder zurück in den Staaten, nach geeigneten weiblichen Piloten und fand 25 lizenzierte Pilotinnen. Während der Ausbildung und des Einsatzes dieser Amerikanerinnen für ein halbes Jahr kam eine Pilotin durch einen Unfall mit Feindkontakt ums Leben. In Hinblick auf die Gefährlichkeit der Aufgaben, zum Beispiel unbewaffnet in Feindkontakt zu geraten, war diese niedrige Unfallquote mit tödlichem Ausgang der weiblichen Freiwilligen bemerkenswert. Deshalb wurde Cochran mehr und mehr dazu ermutigt, ein ähnliches Ausbildungsprogramm für die USA zu entwerfen. Durch die Erfolge, die Cochran in England erzielte, wurde selbst der Präsident auf den Einsatz von weiblichen Piloten aufmerksam und lud Cochran nach ihrer Rückkehr zur genauen Berichterstattung in das Weiße Haus ein. Daraufhin gab Präsident Roosevelt Cochran den Auftrag, herauszufinden, wie viele geeignete Pilotinnen für ein ähnliches Programm in den USA zur Verfügung stehen würden. Jaqueline Cochran fand 3000 lizenzierte Pilotinnen, darunter 150 mit kommerzieller Lizenz und über 200 absolvierten Flugstunden. Letztere schrieb sie an, um zu erfahren, ob sie eventuell an einer Flugausbildung bei der US Army Air Force (USAAF) interessiert wären. 130 Pilotinnen antworteten positiv. Nun sollte Cochran dem USAAF einen Bericht mit der Beschreibung ihrer Idee übermitteln. Sie wollte ein Women’s Flying Training Detachment (WFTD) innerhalb des Gebietes der USA und ausschließlich in einer nichtkombattanten Rolle einrichten ‘for delivering military planes from factories to airbases and port cities’. Jedoch wurde diese Idee von Robert Olds, dem Leiter des Air Corp’s Ferry Command, und General Arnold verworfen, weil Olds ein kleineres Programm im Sinn hatte und Arnold besorgt war, dass es einen Disput über den Einsatz von Frauen in der Army nach sich ziehen würde. Enttäuscht über die Reaktion der Army reiste Jackie Cochran wieder mit 25 der angeschriebenen Pilotinnen nach England, um dort den ATA für 18 Monate zu unterstützten.
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