Suche

» erweiterte Suche » Sitemap

Geschichte


» Bild vergrößern
» Blick ins Buch
» weitere Bücher zum Thema


» Buch empfehlen
» Buch bewerten
Produktart: Buch
Verlag:
Diplomica Verlag
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 03.2014
AuflagenNr.: 1
Seiten: 116
Abb.: 7
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback

Inhalt

Mit dem Fall von Konstantinopel 1453 wurde der christliche Ritterorden der Johanniter, welcher seit 1306 auf der Mittelmeerinsel Rhodos ansässig war, mehr und mehr zum ernsten Problem für das Osmanische Imperium sowie die muslimische Schifffahrt im östlichen Mittelmeer. Eine erste Belagerung 1480 scheiterte. 1522 zog der junge Sultan Süleyman mit seinen Truppen erneut vor die, mittlerweile zu einer der modernsten Festungen Europas ausgebauten, Stadt Rhodos und belagerte die Stadt über ein halbes Jahr lang, bis die Ritter schließlich am 20.Dezemer 1522 kapitulierten und freies Geleit erhielten. Die Arbeit versteht sich als eine militärhistorische Untersuchung dieser Kämpfe und steht dabei auf einer bisher unerreicht breiten Quellenbasis aus lateinischen sowie osmanischen Schrift- und Bildquellen. Ziel der Arbeit ist es zu zeigen, welche Faktoren zum Fall der äußerst wehrhaften Festung Rhodos geführt haben könnten. Um dies nachvollziehbar zu gewährleisten, wird in einem eigenen Abschnitt auf die Geschichte der Kontrahenten bis 1522 sowie ihre Streitkräfte eingegangen, ebenso werden die verwendeten Quellen eigens vorgestellt und geprüft. Dabei werden bisher allzu oft unreflektiert übernommene Behauptungen sowie ideologisch motivierte, verallgemeinernde Behauptungen in bisherigen, nicht immer wissenschaftlichen, Darstellungen sehr kritisch bewertet bzw. können widerlegt werden.

Leseprobe

Textprobe: Kapitel 2.1, Zu den Quellen: Die Belagerung nach Peter Füessli’s’Brief über den Fall von Rhodos 1522 : Auf seinem Weg ins Heilige Land erreichte Peter Füessli, Angehöriger einer Züricher Bürgerfamilie, Venedig am 22. Mai 1523. Hier kam er in Kontakt mit einem Johanniter namens Simon Iselin.’Dieser stammte aus Konstanz, das als Bischofssitz des Bistums, zu welchem damals auch Zürich gehörte, durchaus im Gesichtskreis der Eidgenossenschaft lag. Iselin war selbst mehrere Jahre auf Rhodos stationiert, Zeuge der Belagerung von 1522 und kann als verlässliche Quelle für einen Bericht über den Fall von Rhodos gelten. Iselin selbst hat sehr wahrscheinlich Aufzeichnungen über den Hergang der Belagerung verfasst, welche Füessli für seinen Brief verwendet haben dürfte. Füessli’hielt sich verpflichtet, die Neuigkeiten, die er aus erster Hand erfuhr, an seinen Bruder Hans und durch diesen seinen Mitbürgern sofort weiterzugeben. Sein Bericht ist ein Zeugnis mehr für das gewaltige Echo, das der Fall von Rhodos in ganz Europa hatte. Der Brief ist auf den 24. Juni 1523 datiert und im Original erhalten. Er findet sich im Stammbuch der Füessli in der Zentralbibliothek Zürich und wurde 1981 von Leza M. Uffer ediert und kommentiert. In der Edition wird von der Echtheit der Quelle ausgegangen. Die Belagerung nach Jacobus Fontanus’’Von eroberung und verlust der schönen Insel Rhodus : Die Informationen über den Autor dieses Berichts sind leider etwas widersprüchlich. Joseph von Hammer-Purgstall weiß in seiner GOR, dass Fontanus als Ingenieur zur Zeit der Belagerung auf Rhodos und somit ein Augenzeuge der Belagerung war. Waldstein-Wartenberg hält in seiner Kulturgeschichte des Johanniterordens fest, dass’Jacque Fontane , wie er ihn nennt, gemeinsam mit Roberto Peruzzi von 1520 bis 1522 als Beisitzer am Appellationsgerichtshof, der Curia Rhodi, tätig war. Andere Autoren sehen Fontanus ebenfalls als Angehörigen des Johanniterordens, allerdings als Vizekanzler und Juristen, der ursprünglich aus Flandern stammte. Hammer-Purgstall und nach ihm alle weiteren Gelehrten, die sich mit der Belagerung von 1522 beschäftigt hatten, gehen von der Echtheit der Quelle aus. Das Werk von Jacobus Fontanus erschien 1524 in lateinischer Sprache unter dem Titel’De Bello Rhodio libri III , wurde 1527 erneut aufgelegt und erfuhr in den folgenden Jahren seine Übersetzung in diverse Sprachen, darunter 1526 ins Spanische und 1528 ins Deutsche. Diese Übersetzung ins Deutsche von einem Othmar von Nachtgall wurde in den Folgejahren ebenfalls mehrfach wiederaufgelegt bzw. in andere Werke integriert. Die Übersetzung, welche hier verwendet wurde, stammt von Heinrich von Eppendorf und erschien 1551 in Franciscus Floridus’’Kriegsübung des 1. Römischen Kaisers Julii […] , welches in Straßburg von einem Hans Knoblauch gedruckt wurde. Der darin enthaltene Bericht über Belagerung und Fall der Stadt Rhodos ist mit sieben Seiten wesentlich kürzer als das lateinische Original. Es liegt unter Signatur 72.R.9.in der Österreichischen Nationalbibliothek und war dem Verfasser als Mikrofiche-Film zugänglich. Auch die Übersetzung des Humanisten Othmar von Nachtgall von 1528 lag dem Verfasser als Mikrofiche-Film vor und befindet sich unter der Signatur MF 3228 ebenfalls in der Österreichischen Nationalbibliothek. Die Belagerung nach Jacques Bastard de Bourbon’La Grande et merueilleuse, & tres cruelle oppugnation de la noble Cite de Rhodes [etc. ] : Diese Quelle ist sicherlich die am meisten beachtete in der Sekundärliteratur. Dies mag vor allem damit zusammenhängen, dass die vielbeachtete Ordensgeschichte von Giacomo Bosio von 1594 im Wesentlichen den Angaben Bourbons bei der Schlacht um Rhodos 1522 folgt. Laut der Foundation of Medieval Genealogy wurde Jacques de Bourbon bâstard de Liège 1466 als illegitimer Sohn von Louis de Bourbon, dem Bischof von Lüttich, geboren. 1503 trat er in den Johanniterorden ein und war bei der Belagerung von 1522 einer der Verteidiger der Stadt. Der Noble chevalier Frere Iacques, bastard de Bourbon, commandeur de Saint Mauluiz […] au Prieure de France, wie er sich selbst auf dem Titel seines Buches nennt, berichtet auf 71 Seiten über die Belagerung und den Fall von Rhodos, dessen Augenzeuge er war. Die hier verwendete Quelle wurde im Oktober 1527 in Paris gedruckt, es handelt sich also um eine weitere Auflage des ursprünglich 1525 erstmals aufgelegten Werkes. Das Original liegt in der Österreichischen Nationalbibliothek unter der Signatur 55.G.10 und war dem Verfasser als Mikrofiche-Film zugänglich. Bildquellen aus: Süleymanname. The Illustrated History of Süleyman the Magnificent, hg. von Esin Atil, Washington 1986: Die Süleymanname war ursprünglich Teil der Sahname-i Al-i Osman, der ersten illustrierten, offiziellen Geschichte der osmanischen Dynastie. Sie wurde in persischen Versen von Fethullah Arif Çelebi, bekannt als Arifi, gedichtet. Für die Miniaturen sind insgesamt fünf Maler bestimmt worden. Die Sahname war als ein Universalwerk konzipiert, welches in fünf Bänden eine’Weltgeschichte wiedergeben sollte: der erste Band handelte von der Erschaffung des Menschen und den frühen biblischen Patriarchen, der zweite hatte den Aufstieg des Islam zum Inhalt, Band drei widmete sich den frühen türkischen Reichen und der Seldschukenherrschaft, im vierten Band wurde die Gründung des osmanischen Reiches darstellt. Der fünfte Band schließlich war ganz dem größten aller Herrscher, Süleyman, seinem Leben und seinen Taten gewidmet. Von den fünf Bänden der Sahname ist sie der einzig vollständig erhaltene. Die Süleymanname wurde im Juni/Juli 1558 fertig gestellt und bestand aus 617 Blättern, darunter 69 Miniaturen, wovon sich vier auf Doppelblättern erstrecken. Es werden also insgesamt 65 Szenen gezeigt. Sie behandelt den Zeitraum von der Thonbesteigung Süleymans, 1520, bis zu den Ereignissen von 1555, also 35 Jahre.’The illustrations omit the events of nine of these years […] but represent each of the remaining years with an average of one painting in some cases two to four paintings are devoted to a year. […] One episode, the siege of Rhodes in 1522, is exceptional in that it is illustrated by three consecutive paintings.” Erster Angriff auf Rhodos:

Über den Autor

Mag. Andreas Burtscher wurde 1980 in Feldkirch geboren. 2008 schloss er sein Lehramtsstudium für Geschichte und Germanistik in Innsbruck ab und unterrichtet seitdem an diversen höheren Schulen die Fächer Geschichte, Politische Bildung und Deutsch. Er diente 1998 bis 2003 beim Österreichischen Bundesheer und ist bis zum heutigen Tag Unteroffizier im Milizstand.

weitere Bücher zum Thema

Bewerten und kommentieren

Bitte füllen Sie alle mit * gekennzeichenten Felder aus.