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Geisteswissenschaften


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Produktart: Buch
Verlag:
Bachelor + Master Publishing
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 08.2013
AuflagenNr.: 1
Seiten: 56
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback

Inhalt

Flaubert, Tolstoi, Ibsen - große Namen prägen das 19. Jahrhundert. Eines haben die bedeutendsten Werke dieser Autoren gemeinsam: Die Helden ihrer Werke sind Frauen. Diese geraten in einen Konflikt mit der Gesellschaft, indem sie versuchen, sich aus der patriarchalischen Vorherrschaft der Männer zu befreien. Sie leiden in der Ehe und begeben sich auf die Suche nach ihrem individuellen Glück. Nur Nora Helmer überlebt, befreit sich und ist in der Lage, die geltenden Konventionen in Frage zu stellen: ‘Ich muß mich davon überzeugen, wer recht hat, die Gesellschaft oder ich.’ Auch Fontane schließt sich dieser Thematik an. Das bekannteste Beispiel ist Effi Briest: Durch eine Affäre versucht sie aus ihrer unglücklichen Ehe auszubrechen, wird jedoch von Familie und Gesellschaft verstoßen und stirbt. Ein ähnliches Schicksal widerfährt auch anderen Frauenfiguren aus Fontanes Oeuvre. Sie alle sind sich in einer bestimmten Weise ähnlich. Die einen teilen ihr Schicksal, die anderen haben ein gemeinsames Ende, wobei alle einer Frage nachgehen: Wer hat Recht, sie oder die Gesellschaft?

Leseprobe

Textprobe: Kapitel 3, Frauenbilder in Fontanes Werken: Wie viele seiner Zeitgenossen stellt auch Fontane in seinem Spätwerk fast ausschließlich Frauen in den Mittelpunkt des Geschehens. Sie sind die Hauptfiguren. Um sie herum entwickelt sich alles und meist sind sie die Sympathieträger, die Mitleid bzw. Verständnis erregen. Oftmals ist ihr Handeln ausschlaggebend für die Kritik, die an Fontanes Werken ausgeübt wurde. Es treten Frauen aus dem Adel, der Bourgeoisie und dem Proletariat auf. Obwohl sie alle auf ihre Art und Weise einzigartig sind, meint man doch immer wieder Ähnlichkeiten zu erkennen. Aber woran liegt das? Schuf Fontane idealisierte Frauenbilder, die ihm gefielen und für die er schwärmte, möglicherweise um ihr Handeln rechtfertigen zu können? Gab es in seinem persönlichen Umfeld reale Vorbilder für die Figuren? In einigen Fällen, wie bei Effi oder Melanie, griff er auf wahre Vorkommnisse zurück, aber auch ohne solche Vorlagen erscheinen die Werke realistisch. Im folgenden Kapitel sollen die Frauenbilder Fontanes analysiert und charakterisiert werden. Welche Stellung kommt ihnen in der Ehe zu und wie stehen sie der Gesellschaft mit ihren Werten und Normen gegenüber? Bauer behauptet, Fontane ergreife unbeabsichtigt Partei für die Frauen und stelle die herrschenden Strukturen dadurch in Frage. Er selbst sei eher konser-vativ und stünde der Emanzipationsfrage skeptisch gegenüber. Sind seine Frauenfiguren ein Mittel, sich der Gesellschaft gegenüber kritisch zu äußern oder entstehen die Schicksale vielmehr aus Gerechtigkeit und Mitgefühl? Um einen Überblick über Fontanes Frauenideal zu gewinnen, werden zunächst für ihn biografisch bedeutsame Frauen betrachtet und an-schließend insgesamt sieben ausgewählte Figuren aus fünf Werken genauer untersucht. 3.1, Fontanes Frauenbild: Fast die Hälfte seiner abgeschlossenen Romane tragen im Titel Frauennamen oder verweisen zumindest auf diese. So entwickeln sich die Geschichten um verschiedene Frauengestalten herum und nehmen deren Schicksale in den Fokus. In allen hier betrachteten Romanen geht es um die Ehe und daraus resultierende Probleme, um Standesunterschiede oder tatsächlich um die Liebe, die jedoch häufig in Palmengärten, Hotelzimmern oder auf Landpartien versteckt wird. Während die männlichen Protagonisten überwiegend als Repräsentanten von Ehre und Konventionen dienen, lässt Fontane die Frauen durch und durch menschlich erscheinen. Die Protagonistinnen werden jede auf ihre eigene Art und Weise Opfer der Gesellschaft. Sie leiden, sündigen, handeln unmoralisch in Anbetracht der Konventionen und werden gerade deswegen von Fontane geliebt.

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