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Geisteswissenschaften


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Produktart: Buch
Verlag:
Bachelor + Master Publishing
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 01.2014
AuflagenNr.: 1
Seiten: 52
Abb.: 7
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback

Inhalt

Die Bedeutung von Englisch als Weltsprache nimmt immer weiter zu. In allen wichtigen Bereichen von Wirtschaft, Politik und Gesellschaft fungiert sie mittlerweile als zentrale Kommunikationssprache und ihre Beherrschung macht eine Verständigung auf fast der gesamten Welt möglich. Auf Grund dieser zunehmenden Präsenz der englischen Sprache und ihrer großen Wichtigkeit für eine erfolgreiche persönliche und berufliche Entwicklung, hat es sich daher die Grundschule zur Aufgabe gemacht, bereits bei den jüngsten Kindern mit dem Englischerwerb anzusetzen. Besonders im Fokus steht hierbei immer die Förderung der kommunikativen Kompetenzen, welche die Schülerinnen und Schüler dazu befähigen sollen, Gespräche und andere interkulturelle Situationen erfolgreich zu meistern. Diese untergliedern sich zum einen in die rezeptiven Fertigkeiten Hör- und Leseverstehen und zum anderen in die produktiven Fertigkeiten des Sprechens und Schreibens. In der allgemeinen Diskussion herrscht jedoch weitestgehend Einigkeit darüber, dass die Fertigkeit des Hörverstehens als Wichtigste anzusehen sei und die Grundlage für den Fremdspracherwerb darstelle. Die vorliegende Arbeit setzt sich vertiefend mit der Hörverstehenskompetenz auseinander und arbeitet deren große Bedeutung für den Fremdspracherwerb in der Grundschule heraus. Dabei kommt es vor allem zu einer Erläuterung der Verbindungen zwischen dem Hörverstehen und dem Aufbau kommunikativer Sprachgrundlagen. Die Arbeit setzt sich zusätzlich gezielt mit der schulischen Hörverstehensarbeit auseinander, um dadurch insgesamt ein neues Bewusstsein für das Hörverstehen hervorzurufen und eine Optimierung des fremdsprachlichen Unterrichts durch die bewusste Förderung dieser Kompetenz zu erreichen.

Leseprobe

Textprobe: Kapitel 2.2.3, Der Sprachverarbeitungsprozess im Zweitspracherwerb: In der Zweitsprachenforschung wurde in der Vergangenheit oft eine identische Sprachverarbeitung in Mutter- und Zweitsprache vermutet. Nur bei isolierter Betrachtung des Ablaufs vom Hörverstehen in der fremden Sprache, lässt sich solch eine Meinung entwickeln. Mit einem näheren Blick auf die verschiedenen Komponenten, die den Prozess der Verarbeitung beeinflussen, muss diese Auffassung jedoch revidiert werden. Aus diesem Grund gelangt die zweitsprachliche Verstehensforschung mittlerweile zu der Meinung, die Verstehensprozesse in der Mutter- und in der Fremdsprache seien von unterschiedlicher Qualität (vgl. Wolff 2003, S. 15). Durch genauere Betrachtung der einzelnen Wissenskomponenten innerhalb der Fremdsprachenverarbeitung kann diese Annahme bestätigt werden. Bereits das deklarative Sprachwissen des Zweitsprachenlerners ist, obwohl es sich natürlich im weiteren Verlauf des Lernprozesses erweitert, wesentlich weniger ausgeprägt, als das eines Muttersprachlers. Das mentale Lexikon des Lernenden besteht insgesamt aus weniger Einträgen, der Wortschatz ist also noch klein und der Sinn des Gesagten kann daher nicht vollständig erfasst werden. Zusätzlich sind die Netzwerke, in denen die Einträge im mentalen Lexikon verknüpft sind, weniger ausgeprägt (vgl. Wolff 2003, S. 15). Der Grund hierfür liegt in der Vielzahl an neuen Lauten und Lautverbindungen sowie den unbekannten Intonationsmustern, über die auch Bedeutung erfasst wird. Gerade im Englischen werden viele Wörter miteinander verschliffen oder einige unbetonte Silbern gar nicht mehr ausgesprochen. All diese Eigenschaften der neuen Sprache erschweren das Segmentieren des Lautstromes sowie das Erkennen von Bedeutung und Bedeutungseinheiten (vgl. Hermes 1998, S. 223). Aus diesen Gründen besteht noch nicht jeder Eintrag im mentalen Lexikon aus allen Komponenten, die zur vollständigen Integration gehören und dem Lernern ist noch kein komplett automatisierter Zugriff auf die Einträge möglich (vgl. Wolff 2002, S. 12). Ähnlich wie beim deklarativen Sprachwissen verhält es sich, so Wolff (2003, S. 15), auch mit dem deklarativen und prozeduralen Welt- bzw. Erfahrungswissen des Fremdsprachverarbeiters. In diesem Bereich sei es dem Hörer zwar möglich, einige allgemeingültige Wissensschemata aus seiner eigenen Kultur auf die neue Sprache und deren Kultur zu übertragen, doch würden ihm andererseits trotzdem noch wichtige kulturspezifische Wissensschemata fehlen. Liesl Hermes (1998, S. 224) führt zur Verdeutlichung die typisch amerikanische Redewendung How would you like yours, sunny side up or easy over? an. Diese Frage könne man nur verstehen, wenn man wüsste, dass und wie die Amerikaner beim Braten von Spiegeleiern unterscheiden. In Bezug auf das prozedurale Sprachwissen vertritt Dieter Wolff (2003, S. 15) die Auffassung, der Fremdsprachenlerner verfüge über Verarbeitungsstrategien, die er allgemein in seiner Muttersprache verwende, aber nicht auf die zweite Sprache übertragen könne. In einer Untersuchung von Lütjeharms (1988, zitiert nach Wolff 2003, S. 15) konnte diese Meinung bestätigt werden. Demnach sei das anfängliche prozedurale Sprachwissen des Lerners in der Zweitsprache selbst auf der niedrigsten Ebene oft nicht ausreichend, um einen Text angemessen verstehen zu können. Schon bei so nah beieinander liegenden Sprachen wie Deutsch und Englisch wären daher schon auf der Ebene der Graphemkodierung10 unterschiedliche Strategien erforderlich, da im Deutschen viele Informationen am Ende von Wörtern gespeichert seien, wo hingegen das Englische eher eine Berücksichtigung der Wortanfänge verträte. Für einen effizienten Verstehensprozess innerhalb der Zweitsprache muss das prozedurale Sprachwissen also für bestimmte Verarbeitungsebenen modifiziert werden (vgl. Wolff 2003, S. 16).

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