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- Montessori in der Frühförderung: Maria Montessoris didaktisches Material in der Frühförderung
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Verlag:
Bachelor + Master Publishing
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 11.2014
AuflagenNr.: 1
Seiten: 68
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback
Maria Montessoris pädagogischer Ansatz ist hauptsächlich zur Erziehung gesunder Kinder bekannt. Diese Arbeit soll zeigen, dass das didaktische Material Montessoris mit Gewinn in der Frühförderung zur Therapie behinderter und von Behinderung bedrohter Kinder eingesetzt werden kann.
Textprobe: Kapitel 4, Grundsätze der Frühförderung: Die moderne Frühförderung entspricht laut Weiß, Neuhäuser und Sohns (2004) zentralen Grundsätze, die im Folgenden beschrieben werden. 4.1, Ganzheitlichkeit: Die Förderung des Kindes darf nicht isoliert-additiv durch nicht koordinierte Therapieansätze erfolgen. Das Kind muss als unteilbare Persönlichkeit mit unterschiedlichen Bedürfnissen wahrgenommen und respektiert werden. Das schließt Stärken und Schwächen, das Selbsterleben und körperliche Empfinden des Kindes aber auch fördernde und hemmende Bedingungen seiner Lebenswelt ein (Weiß/Neuhäuser/Sohns 2004, 113f). Der Grundsatz der Ganzheitlichkeit soll ein ‘integrierender Pol’ (Thurmair/Naggl 2003, 25) sein und das Spannungsgefüge verschiedener Förderbereiche und –ziele auflösen. Eine Therapie muss auf die individuelle Situation und die Bedürfnisse des Kindes abgestimmt sein und ein durchgehendes, kohärentes Konzept aufweisen (Weiß/Neuhäuser/Sohns 2004, 113f). 4.2, Familienorientierung: Die Wirksamkeit der Frühförderung hängt maßgeblich davon ab, inwieweit entwicklungsfördernde Ressourcen der primären Lebenswelt des Kindes – also der Familie – aktiviert werden können. Als Hauptbezugspersonen gestalten Eltern die Lebens-, Beziehungs- und Interaktionswelt des Kindes entscheidend mit. Frühförderung soll die Eltern bei ihren Aufgaben unterstützen (Weiß/Neuhäuser/Sohns 2004, 114f). Das Eltern-Kind-System ist im Bereich Frühförderung häufig eine Quelle von Spannungen. Es ist Aufgabe der Fachleute, eine Balance zwischen Familien- und Kindorientierung zu halten. Schnell besteht die Gefahr, einseitig für das Wohl des Kindes einzutreten und die Eltern ausschließlich als Funktionsträger zu behandeln, die bestimmte Leistungen, wie Pflege, Therapie und Förderung, für das Kind erbringen müssen. An dieser Stelle ist eine Besinnung auf den Grundsatz der Ganzheitlichkeit notwendig: Auch die Eltern sind unteilbare Personen mit individuellen Bedürfnissen, Fähigkeiten und Möglichkeiten, die es zu respektieren gilt (Weiß/Neuhäuser/Sohns 2004, 114f). Im Sinne der systemischen Beratung ist daher eine Allparteilichkeit der am Förderprozess beteiligten Fachpersonen notwendig: Sowohl die Bedürfnisse des Kindes als auch der anderen Familienmitglieder müssen gleichermaßen beachtet werden (Weiß/Neuhäuser/Sohns 2004, 114f). Zur Auflösung von Spannungen ist ein intensiver, offener und verständigungs-orientierter Dialog aller Beteiligten notwendig (Weiß/Neuhäuser/Sohns 2004, 114f). Eingebunden in tief greifende gesellschaftliche, kulturelle und wirtschaftliche Prozesse befindet sich die Familie der modernen Gesellschaft im Wandel. Neben traditionellen Kleinfamilien, die aus den beiden Elternteilen und einem oder mehreren Kindern bestehen, finden sich zunehmend auch andere Konstellationen. Ein-Eltern-Familien und so genannte Patchwork-Familien (Familien, die sich aus Mitgliedern verschiedener, teilweise zerbrochener Beziehungen zusammensetzen) sind immer häufiger anzutreffen. Diesen veränderten Konstellationen muss die Frühförderung Rechnung tragen (Weiß/Neuhäuser/Sohns 2004, 115).
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