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Geisteswissenschaften


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Produktart: Buch
Verlag:
Bachelor + Master Publishing
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 08.2013
AuflagenNr.: 1
Seiten: 64
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback

Inhalt

Die vorliegende Arbeit untersucht zwei der wichtigsten Werke des modernen US-amerikanischen Dramas im Hinblick auf ihre Darstellung von Geschlechtsfragen, speziell die Konstruktion der zentralen weiblichen Charaktere. Sie lokalisiert Susan Keatings Glaspells Trifles und Lillian Hellmans The Children´s Hour im Kontext des ‘Frauendramas’, d.h. als Teil einer Dramenproduktion, die nicht nur durch weibliche Autorinnen, sondern darüber hinaus durch eine explizit weibliche, wenn nicht sogar feministische Perspektive gekennzeichnet ist.

Leseprobe

Textprobe: Kapitel 4, Lillian Florence Hellmann The Children’s Hour: Lillian Florence Hellmann (1905-1984) hat das Stück The Children’s Hour 1934 geschrieben. Es feierte einen großen Erfolg und wurde 691 Mal auf unterschiedlichen Bühnen in den USA aufgeführt. (Griffin und Thorsten 1999: 27) Alle Hauptfiguren des Stücks sind weiblich mit Ausnahme des Arztes Dr. Joseph Cardin. In dem Stück geht es um zwei Lehrerinnen (Karen Wright und Martha Dobie), die zu Unrecht von einer Schülerin (Mary Tilford) beschuldigt werden, eine lesbische Beziehung zu haben. Beide Lehrerinnen, unfähig, ihre Unschuld zu beweisen, werden von der patriarchal geprägten Gesellschaft verurteilt. Durch Zufall werden die Lehrerinnen freigesprochen, aber eine der Hauptfiguren begeht am Ende des Stücks Selbstmord, weil es ihr nicht gelingt, sich mit ihrer Situation abzufinden. Ihr Tod ist jedoch nicht der finale Höhepunkt des Stückes. Das Thema des Bühnenspiels basiert auf einer realen Geschichte, die 1810 in Edinburgh stattgefunden hat. (Ross Holmin 1973: 15) The Children’s Hour besteht aus drei Akten, das Thema verfolgt eine klare chronologische Sujet Linie. Vom Anfang bis zum Ende des Stücks sind alle Dialoge und Handlungen der Hauptfiguren realistisch dargestellt. Die Hauptfiguren benehmen sich wie wirkliche Menschen (Fiero 1998). Das Stück spielt in einer Zeitspanne, die sich von April bis November erstreckt, ungefähr in den ersten Jahren nach der ‘ Großen Depression’ . Hellmann braucht diese acht Monate, um dem Zuschauer einen der Schlüsselmomente zu zeigen. Es handelt sich dabei um den Prozess wegen übler Nachrede gegen Mrs. Tilford, der Großmutter der Schülerin, der der Wiederherstellung des Rufes der jungen Frauen dienen soll. Die Verhandlung wird dem Zuschauer nicht gezeigt, doch ist offensichtlich, dass die Lehrerinnen den Prozess verloren haben. Die Orte der Handlung liegen im Bundestaat Massachusetts, zehn Meilen von dem Städtchen Lancet entfernt, und sind zum einen die Privatschule Wright-Dobie, die in dem Gebäude einer ehemaligen Farm untergebracht ist und das Haus von Mrs. Tilford zum anderen. Beide Orte spielen eine wichtige Rolle, da sie veranschaulichen, wie schnell sich Gerüchte in einer Kleinstadt verbreiten. Professor John Fiero ist der Meinung, dass die Charaktere im Stück denen von Ibsen in Doll‘s House ähneln, und dass das Stück nicht nur im Geiste der realistischen Tradition geschrieben wurde, sondern auch tragische Züge enthält, da es auf einem moralischen Dilemma aufbaut, dessen Entwicklung an Othello von Shakespeare erinnert (Fiero 1998). Griffin und Thorsten sind der Meinung, dass : […] critics saw Hellman as influenced by Ibsen in her careful plotting, social realism, and use of violence. Jacob Adler cites Martha´s suicides, Mary´s extortion of money from Peggy and her blackmail of Rosalie as reminiscent of Ibsen´s technique. (Griffin und Thorsten 1999: 35). Bigsby ist der Meinung, dass der Dreiakter […] ‘ turns the play from a sub-Ibsen account of integrity assailed by private and public self-interest into a drama about the repression of truth on a number of levels” (Bigsby 1982: 275). Es gibt auch die Auffassung, dass das Stück […] as ‘ a profoundly conservative text’ whose adherence to realism´s codes inscribes lesbianism as an ‘ enigma” that must be ‘ purged”, and thus a play whose very canonization valorizes heterosexism and homophobia.” (Adler 1999:118). Weil in dem Stück das Thema der lesbischen Beziehung thematisiert wird, zu jener Zeit ein Tabu, wurde die Inszenierung des Stückes in einigen Städten wie Boston, Chicago, aber auch London verboten. Aus demselben Grund hat das Stück ungeachtet seines Erfolgs auch nicht den Pulitzer-Preis erhalten (Griffin und Thorsten 1999: 27). ”Lillian Hellman was attacked for presenting lesbianism as a ‘ painful, defeating experience” which occurred within a heterosexual rather than lesbian community, and this in a play in which such a lesbian experience is in effect problematic.” (Bigsby1984: 325) Beim Thema und der Problematik dieses Stückes gehen die Meinungen der Kritiker auseinander.

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