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Verlag:
Bachelor + Master Publishing
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 07.2015
AuflagenNr.: 1
Seiten: 60
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback
Wird die Abhängigkeit eines Menschen offensichtlich, finden sich in seiner Umgebung fast immer Menschen, die ihm helfen möchten und dabei entmutigende Erfahrungen machen. Mit freundlichen Bitten, Versprechungen und Enttäuschungen fängt es an. Ängste, Appelle, Drohungen, Streitereien folgen. Schließlich sind die Angehörigen kaum weniger hilflos als der Abhängige selbst. Ihre Gedanken kreisen um sein Verhalten, ihr Leben ist stark eingeschränkt – sie sind co-abhängig. Die Zahl der Co-Abhängigen liegt bundesweit bei acht Millionen Menschen. Co-Abhängigkeit scheint dabei ein typisch weibliches Problem zu sein, ca. 90% der Betroffenen sind Frauen. Jedoch ist eine Abhängigkeit ohne Beziehung nicht denkbar. Um psychisch und physisch überleben zu können, ist die Fähigkeit zur Bindung und Abhängigkeit eine Grundvoraussetzung. Man fragt sich: Ist Abhängigkeit krankhaft? Warum bin ich so? Offenbar sind wir Menschen so beschaffen, dass wir am besten in einem sozialem Milieu gedeihen, indem sowohl ein gewisses Maß an Bindung, Nähe oder Kohäsion als auch ein mittleres Maß an Distanz herrscht. Zuviel Nähe oder Bindung beinhaltet die Gefahr von Verstrickung, Abhängigkeit und Autonomieverlust. Anderseits führt zuviel Distanz oder fehlende Verbindlichkeit zur Loslösung, Isolation und Einsamkeit. In diesen beiden Fällen kann Suchtverhalten funktional werden: in einem Fall dient es der Abgrenzung, im anderen wird die Sucht zum verlässlichen Beziehungspartner. Die Autorin setzt sich in der vorliegenden Studie kritisch mit den unterschiedlichen Facetten der Co-Abhängigkeit auseinander.
Kapitel 5, Bandbreiten von Beziehungssucht: Beziehungssucht kann man nach ihren Ausmaßen folgendermaßen anhand von Stufen unterteilen: Die Stufe eins (Anorexie) beinhaltet Menschen, die von Beziehungen besessen sind, besessen, sie zu vermeiden. Dies sind Menschen, die denken, sie hätten eine Beziehung, aber trotzdem alles tun, um eine Entstehung zu verhindern. Die Sucht stellt sich hier in der Zwanghaftigkeit dar. Oftmals wirken Menschen dieser Art nach außen hin verängstigt und phobisch, sie ‘sollten’ eigentlich eine Beziehung haben, haben innerlich aber eine starke Angst davor. Dadurch wird die Isolation solcher Menschen immer größer. Die Stufe zwei handelt von Menschen, die sich eine Partnerschaft vorstellen, also in der Phantasie aufbauen. Diese Phantasien drehen sich um das Gefühl, ein Paar zu sein, den Glauben, dass dies eine Beziehung ist. Beziehungssüchtige leben regelrecht in phantasierten Beziehungen, richten ihr Leben danach aus, hier beginnt die Grenze zur Sucht. Die Phantasien werden aus Sicht des Beziehungssüchtigen zur Realität. Stufe drei ist die am meisten verbreitete in unserer Gesellschaft. Diese Stufe betrifft Menschen, die ihre Beziehungssucht in Beziehungen ausleben, sie wechseln häufig ihre Partner und halten an Beziehungen fest, die schlecht für sie sind, oder gar keine echten Beziehungen sind. Entscheidend für diese Menschen ist es, in einer Beziehung zu leben. Betroffene streben verzweifelt nach Beziehungen, die Beziehungspartner fungieren vorwiegend als bloße Objekte. Um eine Beziehung ‘zu haben’, bleiben Beziehungssüchtige dieser Kategorie in schmerzhaften, toten und destruktiven Partnerschaften verharren. Für Beziehungssüchtige geht es nicht nur darum, eine Beziehung zu bekommen, es geht auch darum, zu kämpfen, um diesen Rausch, den sie dabei die ganze Zeit hinweg erleben. Sie sind ständig auf der Suche- wissen aber allerdings nicht, nach was (Gross, W., 1991). Stufe vier befasst sich mit Tod und Gewalt. Es gibt Suchtbeziehungen dieser Art, die tödlich enden, und zwar auf physischer, geistiger und spiritueller Ebene. Aufgrund der stimmungsverändernden, ilussionären Aspekte dieser Sucht verlieren die Süchtigen das Bewusstsein dafür, dass es in ihrer Situation mehre Lösungswege gibt. Das Urteilsvermögen ist somit eingeschränkt, der Selbstwert so schwach, dass die Abhängigkeit jegliche Kräftmobilisierung verhindert. Oft zeigen Beziehungssüchtige Suizidtendenzen, da sie keinen anderen Ausweg sehen. Der Gedanke, ohne das ‘Beziehungsobjekt’ auskommen zu müssen, erzeugt bei einigen Beziehungssüchtigen Gewalt (Schaef, Wilson, Anne, 2002).
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