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Geisteswissenschaften

Tatjana Georgievska

Auf Achilles' Spuren: Der homerische Achilles und Alexander der Große

ISBN: 978-3-95820-361-7

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Produktart: Buch
Verlag:
Bachelor + Master Publishing
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 03.2015
AuflagenNr.: 1
Seiten: 44
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback

Inhalt

Die Persönlichkeit und das Werk des makedonischen Königs Alexanders des Großen (4. Jh. v. Chr.) erregte seit längerer Zeit die Aufmerksamkeit der Autorin. Als Ergebnis ihrer Beschäftigung mit dem historischen Stoff, der diesem Herrscher gewidmet ist, resultierte dieses Buch. In ihm liegt der Fokus auf den literarischen Interessen Alexanders des Großen und dem Einfluss der Lektüre auf seine geistliche Gestaltung. In erster Linie wird der Einfluss Homers Ilias , durch die er sich ausbildete aber auch als Herrscher und Feldherr formierte, in Betracht gezogen. Dieses Werk ist auch von entscheidender Bedeutung für den Aufbau der Charakterzüge Alexanders. Der Ausgangspunkt für Autorin waren die Informationen über Alexander, die von den antiken Historikern Curtius, Arrian und Plutarch entstammten. Sie konzentriert sich in ihrer Untersuchung auch auf die Frage, in welchem Maße Alexander die Vorstellung von Achilles auf der Grundlage der Ilias aufbaute. Achilles war ein Vorfahr von Alenders Mutter Olympia, und diese Beziehung zu Achilles wurde in Alexanders Familie gepflegt. Auch der Anteil Aristoteles? an Alexanders Bekanntschaft mit der Ilias wird in der Untersuchung betrachtet

Leseprobe

Textprobe: Kapitel 5, Alexanders Ausbildung und Erziehung: Alexander hatte als Königssohn viele Betreuer: Erzieher, Hofmeister und Lehrer. Die Amme Alexanders des Großen war Lanike. Am Anfang kümmerte sich Olympias, die meines Erachtens einen großen Einfluss auf die Herausbildung der Persönlichkeit Alexanders hatte, darum, dass ihr Sohn eine gute Ausbildung erhielt. Als Erzieher und Lehrmeister Alexanders übernahm die erste Stelle jedoch ihr Verwandter Leonidas, der ein gutes Ansehen hatte. Leonidas verlangte eine eiserne Disziplin. Alexander erinnerte sich noch lange danach an seine Lektionen, obwohl er sie damals nicht zu schätzen wusste. Leonidas hielt seinen Schüler zum Maßhalten und zur Abhärtung an und vermittelte ihm die Vorzüge einer einfachen Lebensweise. Außer dass er streng war, war er auch kleinlich. Leonidas pflegte Alexanders Kleiderschränke zu durchwühlen, um sich davon zu überzeugen, dass nichts eingeschmuggelt worden war. Er wollte, dass sein Schüler ein bescheidenes Leben führt und sich vom Luxus entwöhnt. Auch störte ihn, dass Alexander mit seinen Opfergaben verschwenderisch war. Als Alexander mit dreiundzwanzig im Libanon war, schickte er Leonidas eine riesige Ladung kostbaren Weihrauchs und krönte sein Geschenk mit einer lächelnden Botschaft: Wir haben Dir Opferrauch und Myrrhe in reicher Fülle gesandt, auf daß Du Dich den Göttern nicht länger geizend nähern mögest. So hat es ihm Alexander heimgezahlt. Die Stellung des Pädagogen übernahm Lysimachos, den Olympias aus Akarnanien nach Pella einlud. Interessant ist, dass Lysimachos sich selbst Phoinix nannte und Alexander den Spitz¬namen Achilleus gab und dessen Vater Philipp den Namen Peleus. Dies begünstigte, dass Alexander sich selbst als Achilleus sah. Lysimachos nahm die zweite Stelle, nach Leonidas, ein. Er begleitete Alexander später auf seinen Feldzügen nach Asien und sein Schüler setzte einmal für ihn, nach der Art seines Helden, sein Leben aufs Spiel und rettete Lysimachos. Als Lehrer war er, im Unterschied zu Leonidas, nachgiebig. Den Schwerpunkt legte er auf Homers Lektüre. Alexander musste sich, als Abkomme Achilleus, besonders von der Ilias angezogen fühlen. Die Schüler mussten Ausschnitte aus den Epen auswendig können. Dies prägte Alexander tief. Der zukünftige makedonische König mochte seinen Lehrer Lysimachos sehr, der durch die Lektüren Ilias und Odyssee die Faszination seines Schülers für die Welt Homers weckte. Ilias , bin ich mir sicher, war für Alexander eine geistige Nahrung. Homer war das A und O der schulischen Erziehung. Alexander war also, lange bevor Aristoteles zu ihm kam, mit den Epen Homers vertraut und fühlte sich in dessen Leben ein. Es gab auch einige Elementarlehrer, wie Philiskos, der Vater des berühmten Onesikritos, Alkippos, Zeuxis, Menaichmos, der bekannte Mathematiker, sowie Polyneikes, die freilich nur von Favorinus im Alexanderroman genannt werden. Alexander wurde gemeinsam mit anderen Söhnen der Adeligen erzogen, wie Nikanor aus Stageira, Leonnatos, Marsyias, Hephaistion, von denen Letzterer sein bester Freund war. Lysimachos gab Hephaistion den Namen Patrokles, was zeigt, dass auch für Lysimachos die Ilias ein Werk war, das ihn vielfach inspirierte. Die Freundschaft zwischen Alexander und Hephaistion war sehr eng und intim und vergleichbar mit der von Achilles und Patrokles. Leonidas und Lysimachos unterrichteten Alexander nicht nur in Lesen und Schreiben, wobei Ersteres vor allem anhand der Ilias , sondern auch in Musik und Tanz, was einem makedonischen Adeligen geziemlich war. Als Zehnjähriger wurde Alexander zum ersten Mal in der öffentlichen Rede eines athenischen Politikers erwähnt. 346 v. Chr. Gab es auf Philipps Hof viele Gesandte aus allen Teilen Griechenlands, die gemeinsam die Unterzeichnung eines Friedens- und Bündnisvertrages feierten. Nach dem gemeinsamen Essen erschien Alexander mit der Lyra, die er in ihrer Mitte spielte, und trug danach auch Dichtung vor und führte ein Streitgespräch mit einem anderen Knaben. Ich nehme an, dass es sich um Homers Ilias handelte, dessen Ausschnitte er vortrug. Alexander interessierte sich sehr für Dichtung und Musik. Auch in der späteren Zeit seines Lebens war diese Vorliebe gegenwärtig. Nach Plutarch war Aristoteles der verdienstvollste Lehrer und Erzieher Alexanders. Weil Philipp II. wollte, dass sein Sohn allseitig ausgebildet wird, lud er als Lehrer einen der größten griechischen Philosophen ein. Er wollte einen besseren Lehrer für seinen Sohn haben, der bessere Methoden im Unterricht verwendete und die nötige Geduld hatte. Auch wollte Philipp, dass Alexander eine griechische Ausbildung erhielt, und somit Geschichte, Kultur, Bräuche und politische Gedanken der Griechen kennenlernte. Philipp II. wollte ein einheitliches hellenisches Land (Makedonien und ganz Griechenland) schaffen. Deswegen war es notwendig, dass Alexander, als zukünftiger König, von seinem Lehrer in die hellenistische Wissenschaft und Philosophie eingeführt wird, um später der für Griechen würdige Herrscher dieses panhellenistischen Landes zu werden. Aristoteles akzeptierte die Einladung auch, weil sein Vater der Arzt und Freund von Philipps Vater gewesen war. Meiner Meinung nach hatte Alexanders Vater jedoch auch einen anderen, sehr wichtigen Grund dafür, nämlich dass Aristoteles Einfluss auf die politische Realität im platonischen Sinne hat bzw. dass er die politische Macht mit der philosophischen Ausbildung vereinigt. Droysen schreibt, Philipp soll Aristoteles bereits bei der Geburt seines Sohnes darum ersucht haben: Nicht daß er geboren ist, sondern daß er in Deinen Tagen geboren ist, macht mich froh von Dir erzogen und gebildet wird er unserer würdig und der Bestimmung, die einst sein Erbe ist, gewachsen sein […].

Über den Autor

Tatjana Georgievska wurde 1990 in Belgrad, Serbien geboren. Dort besuchte sie ein Philologisches Gymnasium. Sie studierte Deutsche Philologie an der Universität Wien und beendete ihren Bachelor im September 2013. Ab Oktober 2013 bis September 2014 befand sie sich im Masterstudium der deutschen Literatur an der Humboldt-Universität zu Berlin. Ab Oktober 2014 setzt sie ihr Studium an der Universität Leipzig fort. Die Autorin schreibt auch Poesie und wurde dreimal als eine der zehn besten DichterInnen Serbiens auserwählt. Ihre fachlichen Hintergründe überlagern sich im Gebiet Literaturwissenschaft, Geschichte, Kunst, Sprache, Film und Theater.

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