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Geisteswissenschaften

Eberhard Küpfer

Arbeitsmittel Genogramm - auch in der systemischen Einzelberatung

ISBN: 978-3-95684-271-9

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Produktart: Buch
Verlag:
Bachelor + Master Publishing
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 03.2014
AuflagenNr.: 1
Seiten: 60
Abb.: 27
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback

Inhalt

In der systemischen Einzelberatung gibt es so manches Instrument, das auf gezielte Anwendung wartet. Innerhalb meiner Arbeit mit dem Genogramm konnte ich jenes gewinnbringend anwenden. Der Beratungserfolg gipfelt meist darin, dass es eine Integration der Probleme des Klienten in die eigene Wahrnehmung gab. So wird im Buch auf die Herkunft des Genogramms hohen Wert gelegt. Das Genogramm zeigt die Beziehungen in all ihren Schattierungen innerhalb eines Familienverbandes auf. In aller Regel nimmt man drei oder vier Generationen unter die Lupe. Meist hat man – ausgehend von einem Problem eines Einzelnen oder einer Gruppe – so die Möglichkeit, Parallelen zur Problematik oder einen roten Faden durch mehrere Generationen hindurch zu entdecken. Das ist eine frohe, aber auch eine mitunter erschreckende Wahrheit, die sich auftut. Dass man mit der nötigen Sorgfalt und Empathie vorgehen muss, steht außer Frage. Daher erfordert es nicht nur einen instrumentellen Umgang mit dem Genogramm, sondern auch ein psychologisch gut vertretbares Vorgehen. Seine Weiterentwicklung in der Familientherapie in verschiedenen Bereichen z.B. als Familienstellen wird anhand einiger wichtiger Vertreter prägnant geschildert. Im Weiteren wird der Einsatz des Genogramms in der Familienmedizin kurz aufgezeigt. Die Familienskulptur, das Familienbrett, die Selbstmandala, das Beziehungsrad und das Familienstellen, das heute sehr hoch im Kurs steht, wären solche Möglichkeiten, die mit dem Genogramm verbunden wertvolle Lösungsansätze bei den anstehenden Problemen bieten würden. Weitere aktuellere Formen des Genogramms sind in der Organisationsentwicklung wieder zu finden. Dort finden sich – begonnen mit dem einfachen Organigramm - das Systembett, das Territorigramm und neuerdings auch das Geno-Territorigramm Alles Instrumente, die der Fortentwicklung eines Unternehmens dienen sollen und mit den Mitarbeitern entwickelt wird. Denn es gilt ein großer Grundsatz: Niemand kann zum Genogramm und seinen Vertretern gezwungen werden! Es gäbe Verfälschungen und Fehleinschätzungen und, was man auch nicht außer Acht lassen sollte, der Betriebsfrieden wäre dann gestört. Die praktische Anwendungsweise des Genogramms wird in diesem Buch an vier Beispielen durchgespielt.

Leseprobe

Textprobe: Kapitel 2.1.1.9, Das Genogramm: ‘Unter Genogramm verstehen wir die Darstellung eines Familienstammbaums …’ mit mindestens drei Generationen und vielen Informationen der Familienmitglieder sowie ihrer Beziehungen zueinander. Ein Genogramm ist ‘ eine (Re-Konstruktion der familiären Vergangenheit ‘ und dient ‘ der übersichtlichen Darstellung von komplexen Familiensystemen ‘. R. Genc nennt im Kontext der heilpädagogischen Arbeit mit Genogrammen den Datenerheber, i. a. R. ein Therapeut oder Arzt, Datenfischer, da sehr vieles an Informationen in dichter Weise quasi wie beim Fischen mit einem Netz aus der Tiefe an die Oberfläche geholt wird. Ein anderer Vorläufer des Genogrammes, den ich hier nicht extra aufliste, der eben nur einen Ansatz vom Genogramm bildet, ist der Bereich der Systemzeichnungen nach Minuchin ( 1977 ). Hier handelt es sich um eine bestimmte Art von >> Kurzschrift <<, wobei diese Skizzen keine ‘ Systemdiagnosen ‘ beinhalten, sondern rein vorläufiger Art sind. Sie wurden für Allianzen, Koalition, Konflikte und Grenzen in Beziehungsmuster herangezogen. Parallel zum Genogramm entstand im europäischen Raum das sog. Geno-soziogramm bei Anne Ancelin Schützenberger an den Universitäten Nizza und Paris. Sie ist Psychoanalytikerin, Psychodrama -Therapeutin und Familientherapeutin der Schule von Ivan Boszormenyi - Nagy. Ihre Forschungen und Arbeiten fanden das sog. ‘ Jahrestag-Syndrom ‘ , das von früheren Traumata herrührt, und die unsichtbare Familienloyalität Das Genosoziogramm hat eine etwas andere Symbolik als die des Genogrammes. Wer jedoch das Genogramm kennt, kann sich rasch auf das Genosoziogramm einstellen. Im Wort wird bewusst, dass es ein Genogramm und ein Soziogramm ( in Ableitung und Anlehnung zu Morenos Soziogramm ) in verschmolzener Art sein muss und dem auch so ist. Am Beispiel eines Nahrungsmittelkonfliktes wird es hier transparent : Exkurs: Die Geschichte der Genogramm - Software 1985 – mit dem Erscheinen des Buches ‘ Genogramm in Family Assessment ‘ verfolgte Randy Gerson bereits die erste Version einer Genogramm - Software ( ‘ MacGenogram ‘ ) umzusetzen. Im Buch wurden sozusagen die Standards für Genogramm-Symbole erstmals gesetzt und diese werden heute so gut wie überall so verwendet. 1999 – weit nach Gersons Tod – folgte eine zweite Version dieser Genogramm-Software unter dem Namen ‘ Genogram-Maker Millenium ‘ , die heute noch in dieser Art weltweit vermarktet wird. Im deutschsprachigen Raum nahmen sich die Herren Klaus Wessiepe ( D-Grevenbroich ) mit dem GenoGraph 2.1 ( www.genogramm.de ) und Ruthard Stachowske ( www.stachowske.de ) dieses wichtigen Instrumentes an. 2.1.1.10, Das Familienstellen / die Familienaufstellung: Sie ist die bekannteste Form der sog. Systemaufstellungen und ein von Bert Hellinger modifiziertes und durch ihn der breiten Bevölkerung zugänglich gemachtes und praktiziertes psychotherapeutisches Verfahren. Prozedere: Eine Aufstellung kann in einer Gruppe mit bis zu zwanzig Personen erfolgen. Der Aufstellende wählt unter den Gruppenmitgliedern sog. ‘ Stellvertreter ‘ für Vater, Mutter, Geschwister und weitere wichtige Familienmitglieder. Diese werden nun intuitiv durch den Aufstellenden im Raum platziert. Das geschieht, indem er jeden Stellvertreter einzeln an der Schulter fasst und an die ihm richtige Stelle führt. Die Stellvertreter fühlen sich in ihre dargestellte Person und berichten der Gruppe über ihre Gefühle. Hierbei werden nicht nur die Gefühle, sondern auch Verhaltens-weisen und krankmachende Situationen ( ‘ Verstrickungen ‘ ) ans Licht gebracht und im weiteren Aufstellungsprozess durch den Therapeuten begleitet. Intention und Ziel jeder Aufstellung ist es erleichternde und lösende Haltungen in Form ( Integration der inner space und outer space des Aufstellers ) zu kreieren. Eine Familienaufstellung kann auch nur mit einer Einzelperson und dem Therapeuten mittels Symbolen zu den Familienmitgliedern geschehen. 2.1.1.11, Die Netzwerkkarte: Dieses Instrument wird in der kooperativen Diagnostik der Sozialarbeit eingesetzt und stellt die Daten des Klienten mit dessen Interpretation in Zusammenhang. Das heisst, dass ein genaueres Bild des Klienten sichtbar wird und er seine eigene Lage besser strukturiert resp. einschätzt ( Eigendiagnose ). Daraus erfolgen dann die weiteren Schlussfolgerungen. Das soziale Umfeld wird graphisch in Gestalt eines Netzes festgemacht, in dessen Mitte der Klient steht. Dabei ist folgende fixe Sektoreneinteilung zu empfehlen Andere Varianten sind ebenfalls möglich.

Über den Autor

Eberhard Küpfer, Dipl. Religionspädagoge (FH), Jahrgang 1960 arbeitete nach dem Studium eine Zeit lang als Sozialpädagoge in einem Heilpädagogischen Förderzentrum im südlichen Schwarzwald. Dort konnte er im Team mit dem Instrument Genogramm viele Familiengeheimnisse und nicht ausgesprochene Verhaltensweisen der Heiminsassen abklären. Jahre später im Zuge einer Coachingausbildung wurde er auf das Berufsgenogramm, also die Herausarbeitung der genetischen Spur von Berufen innerhalb der Generationen, aufmerksam, das er in seinem weiteren Schaffen einsetzt.

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