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- Operationelle Risiken und Basel II: Messverfahren als Wettbewerbsvorteil?
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Verlag:
Diplomica Verlag
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 02.2014
AuflagenNr.: 1
Seiten: 92
Abb.: 10
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback
Der Erfolg einer Bank hängt entscheidend von der Fähigkeit des Instituts ab, Risiken richtig und vollständig zu erfassen. Für Kredit- und Marktpreisrisiken sind die angewendeten Verfahren in diesem Bereich sehr detailliert ausgearbeitet. Im Gegensatz dazu sind die Quantifizierungsverfahren für operationelle Risiken deutlich weniger weit entwickelt. Nicht nur aufgrund von aufsichtsrechtlichen Anforderungen rücken sie in den letzten Jahren in den Fokus der Betrachtung auch ökonomische Gesichtspunkte sind in zunehmendem Maß ausschlaggebend. Ziel dieser Studie ist es aufzuzeigen, wie die vom Baseler Ausschuss skizzierten Messmethoden operationelles Risiko identifizieren und messen. Darauf aufbauend wird hinterfragt, ob die beschrittenen Wege der Identifikation und Messung zum einen bezüglich des Risikoverständnisses, das sie implizieren, sinnvoll sind und zum anderen, ob aus dieser Messung eine adäquate Risikovorsorge hergeleitet werden kann. Ebenfalls wird aufgezeigt, wie Banken ihre Eigenkapitalunterlegung von operationellen Risiken beeinflussen können, um für sich Vorteile im Wettbewerb zu generieren.
Textprobe: Kapitel 5, Quantifizierungsmethoden für operationelles Risiko: Nachdem zu Beginn dieser Arbeit erörtert wurde, was Risiko für Kreditinstitute darstellt, zeigte das dritte Kapitel auf, was als operationelles Risiko definiert werden kann. Daran anschließend wurden im vierten Kapitel Möglichkeiten beschrieben, wie diese Risiken identifiziert werden können. Auf diesen Grundlagen aufbauend werden zur weiteren Themenerschließung im Folgenden vier Quantifizierungsmethoden für operationelles Risiko vorgestellt, welche insbesondere bezüglich ihrer Ansätze zur Identifikation und Messung von Risiko beleuchtet werden. Anhand der Untersuchung wird abschließend bewertet, ob zum einen das Vorgehen in Bezug auf operationelles Risiko sinnvoll ist und zum anderen, ob durch die hieraus entstehende Quantifizierung und somit aufsichtsrechtliche Abbildung das Ziel des Baseler Ausschusses erreicht werden kann. Im Besonderen wird dabei untersucht, ob bei den fortgeschrittenen Ansätzen (Standardised Approach, Advanced Measurement Approach ) - die sich durch zunehmende Komplexität und Risikosensitivität auszeichnen - die Möglichkeiten zur Einflussnahme der Banken mit diesem Ziel konform gehen oder ob diese die Unterlegung des Risikos mit Eigenkapital stark beeinflussen können. In diesem Zusammenhang wird ebenfalls untersucht, ob große Banken mit fortgeschrittenen Ansätzen Wettbewerbsvorteile gegenüber kleineren Instituten erlangen können, für die sich der Aufwand eines fortgeschrittenen Ansatzes nicht lohnt. Anhand der Detailtiefe und Art der Modellierung kann bei den Quantifizierungsmethoden grundlegend in Top-Down und Bottom-Up kategorisiert werden, wobei die Zuordnung nicht immer eindeutig zu einer dieser Kategorien erfolgen kann. Bottom-Up Konzepte legen den Focus auf eine detaillierte und somit einzelfallorientierte Betrachtung der Risiken. Diese werden zu einem Gesamtbankrisiko aggregiert. Hingegen greifen die im Folgenden zunächst betrachteten Top-Down Ansätze auf Kennzahlen von einzelnen Geschäftsfeldern, der Gesamtbankebene oder des Konzerns zurück. Aus dieser Gesamtrisikobetrachtung werden operationelle Risiken durch unterschiedliche Ansätze separiert. 5.1, Top-Down Verfahren: Im betriebswirtschaftlichen Schrifttum gibt es zahlreiche Beispiele für Top-Down Ansätze. Hier wären z.B. kosten- oder ertragsbasierte Ansätze, CAPM - Verfahren oder auch Ertragsvolatilitätsanalysen zu nennen. Im Folgenden werden lediglich zwei Top-Down Verfahren vorgestellt, die für die aufsichtsrechtliche Abbildung als Schwerpunkt dieser Arbeit von herausragender Bedeutung sind. Dies schließt prinzipiell nicht aus, dass Top-Down Ansätze auch als Teile eines AMA´s verwendet werden können, um die Eigenkapitalunterlegung eines Institutes zu quantifizieren. Für die Quantifizierung der Eigenkapitalunterlegung ist sowohl der Basisindikatoransatz als auch der Standardansatz von großer Bedeutung. Laut der als repräsentativ für den Banksektor erachteten Studie ‘Results from the 2008 Loss Data Collection Exercise for Operational Risk’ benutzen etwa 60 % der befragten Banken einen der beiden Ansätze zur Quantifizierung. Bei beiden Ansätzen erlaubt die Baseler Kommission sowohl eine Anwendung auf Gesamtbankebene als auch nur auf ausgewählte Geschäftsbereiche der Kreditinstitute. Diese partielle Anwendung (Partial Use) ermöglicht es den Kreditinstituten parallel den Basisindikatorenansatz oder Standardansatz kombiniert mit einem AMA zu verwenden. Neben der Zustimmung der Bankenaufsicht werden noch weiter Anforderungen an die Institute gestellt. Auf diese wird im Folgenden nur näher eingegangen, wenn es sich für die weitere Untersuchung als notwendig herausstellt.
Ingmar Dransfeld wurde 1980 in Bielefeld geboren. Nach der Ausbildung studierte er nebenberuflich Volkswirtschaftslehre an der Fernuniversität in Hagen und schloss als Diplom-Volkswirt ab. Der Autor interessiert sich neben dem klassischen Bankwesen insbesondere für den Bereich des aktiven Wertpapierhandels, in dem er bereits mehrjährige praktische Erfahrung gesammelt hat.
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