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Verlag:
Diplomica Verlag
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 05.2012
AuflagenNr.: 1
Seiten: 126
Abb.: 63
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback
‘Geld anlegen bedeutet Gesellschaft gestalten’ - das Motto der GLS Bank scheint in Zeiten der Finanzkrise mitten ins Schwarze zu treffen. So stieg die Kundenanzahl der GLS Gemeinschaftsbank eG im Jahr 2009 um 17,9 %. Bislang sind die sogenannten Social Banks wie die GLS Bank Zwerge im Bankgeschäft - nur etwa 1% der Gelder wird in Deutschland nachhaltig angelegt. Doch das zukünftige Potenzial ist groß. Mehrere Studien belegen, dass ca. 30 % der Anleger Interesse an sozialen, ethischen oder grünen Investments haben. Wer sind die ‘Grünen Dagoberts’? LOHAS sind jene gesellschaftliche Gruppe, die sich dem Lifestyle of Health and Sustainability, d.h. der Gesundheit und Nachhaltigkeit, versprochen haben und durch bewussten Konsum unsere Welt nachhaltiger gestalten wollen. Welche Maßnahmen haben die traditionellen deutschen Kreditinstitute bereits aufgegriffen, um ihr bisheriges Geschäftsmodell entsprechend anzureichern? Die vorliegende Arbeit gibt einen Überblick über den aktuellen Stand des Nachhaltigkeitsengagements ausgesuchter Kreditinstitute am Bankplatz München und untersucht die Wahrnehmung dieser Bemühungen bei den Münchner Privatkunden sowie die Bedeutung für die Wahl der Bankverbindung.
Textprobe: Kapitel 3.4.2, Vergleich der Wirtschaftsrisiken der untersuchten Kreditinstitute: Die wirtschaftlichen Risiken der Kreditinstitute werden in den jeweiligen Geschäftsberichten und Jahresabschlüssen im sog. Risikobericht aufgezeigt. Alle untersuchten Kreditinstitute gehen auf die Adressausfallrisiken (Kreditausfallrisiken), die Marktpreisrisiken (z.B. durch Veränderung der Zinsstruktur), die Liquiditätsrisiken (Zahlungsbereitschaft) und operationellen Risiken (alle Risiken, die durch den Geschäftsbetrieb, d.h. Prozesse, Personen usw. verursacht werden können) ein und stellen ihre Risikostrategien vor. Von allen untersuchten Kreditinstituten werden diese Themen ausführlich behandelt. Durch die Einführung von BASEL II haben alle Kreditinstitute verschärfte Kontrollen ihrer Risiken eingeführt. Bei den international agierenden Kreditinstituten werden zusätzlich die Länderrisiken vorgestellt und analysiert, die sich in Folge der Internationalisierung ergeben. Die Einschätzung der wirtschaftlichen Lage eines Unternehmens kann im Allgemeinen in Form von Ratings erfolgen, z.B. durch die Agentur Fitch o.ä. Diese Ratingagenturen beurteilen die Bonität eines Unternehmens mittels Analyse des Länder-, Branchen- und Ausfallrisikos. Das Ergebnis dieser Analyse wird in Noten ausgedrückt, wobei jedes Ratinginstitut eine eigene Skala nutzt. Alle untersuchten Kreditinstitute, welche geratet wurden, weisen eine gute Bonität auf. Ein Überblick über die Ratingnoten der untersuchten Kreditinstitute Stand 2009 sowie Erläuterungen zu den Ratingskalen befindet sich im Anhang Teil D. 3.4.3, Vergleich der Zusammensetzung der Aufsichtsräte: Der Aufsichts- bzw. Verwaltungsrat überprüft als Kontrollorgan die operativen Entscheidungen des Vorstandes. Die Mitgliederstrukturen der untersuchten Aufsichtsräte sind sehr unterschiedlich. Das nachhaltigste Beispiel bietet die GLS Bank, mit einem Aufsichtsrat, dessen Mitglieder aus verschiedenen Nachhaltigkeitsbereichen stammen (Ökologie, Ökonomie, Soziales). Der Aufsichtsrat der Stadtsparkasse München ist durch die kommunale Bindung an die Stadt München eher politisch geprägt. Die Sparda-Bank München verfügt über einen gemischten und sehr ‘menschlichen’ Aufsichtsrat, welcher neben Angestellten der Bank selbst Angestellte aus anderen Wirtschaftsunternehmen enthält. Ganz im Gegenteil zu den beiden untersuchten Großbanken Deutsche Bank und Commerzbank, deren Aufsichtsräte neben den Arbeitnehmervertretern hauptsächlich aus hochkarätigen Vorstandsgrößen anderer DAX-Unternehmen bestehen. Die HypoVereinsbank bzw. die Unicredit AG weist mit Bankangestellten, Rechtsanwälten, Unternehmensberatern und Gewerkschaftsmitgliedern einen gemischten Aufsichtsrat auf. Über den Aufsichtsrat der ING DiBa ist in deren Publikationen und auf der Internetseite nur der Vorsitzende zu finden, zu dem jedoch keine näheren Angaben gemacht werden. Eine Übersicht über die Aufsichtsräte der Kreditinstitute ist im Anhang Teil E aufgeführt. 3.4.4, Engagement zur sozialen Nachhaltigkeit: Soziale Nachhaltigkeit wird von Ethibel eingeteilt in interne und externe soziale Nachhaltigkeit. Die Ansatzpunkte zur Betrachtung der internen sozialen Nachhaltigkeit betreffen den Umgang mit den Mitarbeitern, der Beschäftigungssituation, des Arbeitsinhaltes und der Lohnkonditionen, sowie dem Wohlbefinden am Arbeitsplatz. Zur Beurteilung der externen sozialen Nachhaltigkeit wird der Umgang mit den übrigen Anspruchsgruppen betrachtet. Dazu gehören die gesellschaftlichen Auswirkungen der Geschäftstätigkeit, die Investitionen in die Gesellschaft (Spenden und Sponsoring) sowie die Kommunikation mit den Anspruchsgruppen.
Claudia Kröber wurde 1983 in Altenburg (Thüringen) geboren. Nach ihrer Berufsausbildung zur Bankkauffrau und einer Weiterbildung zur Sparkassenfachwirtin studierte sie im Fernstudium an der AKAD Hochschule Leipzig Betriebswirtschaftslehre mit den Schwerpunkten Marketing- und Personalmanagement. Durch ihre langjährige Berufserfahrung in einer Großsparkasse sammelte die Autorin umfassende praktische Kenntnisse in der Finanzdienstleistungsbranche. Während des Studiums entwickelte die Autorin ein besonderes Interesse am Thema Nachhaltigkeit, welches sie in der Studie mit der Bankenbranche verband.
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