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Finanzen
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Verlag:
Diplomica Verlag
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 11.2012
AuflagenNr.: 1
Seiten: 104
Abb.: 27
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback
Nach der Finanzkrise von 2008 wurden viele Fragen aufgeworfen, unter anderem auch über die Moral und das Geld. Rufe nach weiteren gesetzlichen Regulierungen wurden laut. Die gegenwärtige europäische Schuldenkrise zeigt nun die Machtlosigkeit der obersten Volksvertreter. Letztendlich sind aber wir selbst diejenigen, die unser Leben von Morgen bestimmen, wir sind die Konsumenten, die Geldanleger, die Mitarbeiter, die Bürger. Wenn wir versuchen in jeder Hinsicht bewusst und nachhaltig zu handeln, bleibt den Unternehmen, den Finanzinstituten und der Politik keine andere Wahl, als ihre Produkte bzw. die Wahlprogramme an unsere Wünsche anzupassen. Eine Möglichkeit die wirtschaftlichen Prozesse zu steuern ist die nachhaltige Geldanlage, denn wie das alte Sprichwort besagt: Geld regiert die Welt. Wir sollten unseren Einfluss nicht unterschätzen, denn jeder von uns hat einen gewissen Geldbetrag, der für die Zukunft gedacht ist. Wir haben Lebensversicherungen, unterschiedliche Formen der Altersvorsorge, Tagesgeldanlagen, Anteile an Investmentfonds usw. und damit auch die Macht der Entscheidung, wie dieses Geld angelegt wird. Durch die nachhaltige Geldanlage üben die Anleger Einfluss auf Unternehmen aus, denn durch die Festsetzung von Nachhaltigkeitskriterien wird die erwünschte Entwicklungsrichtung gesteuert. Ziel dieser Studie ist es vor allem, einen fundierten Überblick über den deutschen Markt für nachhaltige Geldanlagen zu verschaffen und die Aufmerksamkeit der potenziellen Anleger auf dieses Marktsegment zu lenken.
Textprobe: Kapitel 2.3, Aktuelle Anforderungen an die nachhaltigen Geldanlagen: Trotz unterschiedlicher Begrifflichkeiten besteht in der Literatur Einigkeit darüber, dass die nachhaltigen Geldanlagen außer der Erwirtschaftung den fortlaufenden Erträgen auch aus sozial-kultureller und ökologischer Hinblick die Zukunftsfähigkeit der Menschheit unterstützen. Im Rahmen eines Expertenworkshops zum Thema 'Begriff und Verständnis nachhaltiger Geldanlagen', der durch die Projektgruppe Ethisch-Ökologisches Rating und das Wuppertaler Institut für Klima, Umwelt, Energie veranstaltet wurde, wurde die sogenannte 'Darmstädter Definition Nachhaltiger Geldanlagen' herausgearbeitet: 'Nachhaltige Geldanlagen tragen zu einer zukunftsfähigen Entwicklung bei. Sie ermöglichen dies durch eine umfassende Analyse der Anlageobjekte. Diese Analyse berücksichtigt wirtschaftliche und soziale Leistungen, Naturverträglichkeit und gesellschaftliche Entwicklungen'. Gemäß dieser Definition müssen die nachhaltigen Geldanlagen folgende ökonomische, ökologische und sozial-kulturelle Aspekte berücksichtigen: Ökonomische Aspekte: langfristige Produktions- und Investitionsstrategien als Gewinnbasis vertretbare Relation zwischen Erträgen aus Finanzanlagen und aus realer Wertschöpfung keine Gefährdung der elementaren Menschenbedürfnisse keine Unterstützung der Korruption. Ökologische Aspekte: Erhöhung der Ressourcenproduktivität Förderung der erneuerbaren Ressourcen Recycling Erhalt der globalen und lokalen Ökosysteme. Sozial-kulturelle Aspekte: Entwicklung der Arbeitskräfte Unterstützung der sozialen Gerechtigkeit Förderung des Kulturkapitals. In der Literatur wird zwischen den nachhaltigen Geldanlagen im engeren Sinne und den nachhaltigen Geldanlagen im weiteren Sinne unterschieden. Zu den nachhaltigen Geldanlagen im weiteren Sinne gehören die Themeninvestments, die keine vollständige Anwendung aller ökologischen und sozialen Kriterien abbilden. Als nachhaltige Geldanlage im engeren Sinne wird die Geldanlage, die der Darmstädter Definition entspricht, verstanden. Der Forum Nachhaltige Geldanlagen e.V. verwendet folgende Definition: 'Nachhaltige Geldanlage ist die allgemeine Bezeichnung für nachhaltiges, verantwortliches, ethisches, soziales, ökologisches Investment und alle anderen Anlageprozesse, die in ihre Finanzanalyse den Einfluss von ESG (Umwelt, Soziales und Gute Unternehmensführung)-Kriterien einbeziehen. Es beinhaltet auch eine explizite schriftlich formulierte Anlagepolitik zur Nutzung von ESG-Kriterien.' Somit wird die Darmstädter Definition um die Anforderungen an die effektive und effiziente Corporate Governance erweitert. Der im englischen Sprachraum verwendete Begriff 'Social Responsibility Investments' (SRI) sowie in deutschen Finanzkreisen benutzte Begriff 'Nachhaltige Investments' werden als Synonyme zu dem Begriff 'Nachhaltige Geldanlage' verstanden. 2.4, Marktakteure im Markt für nachhaltige Geldanlagen: Um herauszukristallisieren, welche Teilnehmer am Markt für die nachhaltigen Geldanlagen präsent sind, wird zuerst auf die Definition des Marktes zurückgegriffen. 'Der relevante Markt umfasst alle für die Kauf- und Verkaufsentscheidungen bedeutsamen Austauschbeziehungen zwischen Anbietern und Nachfragern in sachlicher, räumlicher, persönlicher und zeitlicher Hinsicht.' Ausgehend von dieser Definition besteht der Markt für nachhaltige Geldanlagen aus: Investoren, die bei ihren Anlageentscheidungen Nachhaltigkeitskriterien einbeziehen Finanzinstitute bzw. Kapitalanlagegesellschaften, die Nachhaltigkeitsprodukte entwickeln, verkaufen und verwalten Investmentprodukte, die die Besonderheit haben, dass das eingesammelte Kapital nur in die Unternehmen investiert wird, die den Anforderungen an das nachhaltige Wirtschaften entsprechen Unternehmen als Objekte für die Kapitalanlage Ratings- bzw. Researchagenturen sowie die Anbieter der Nachhaltigkeitsindizes, die den Informationsfluss zwischen den Unternehmen und Investoren unterstützen und eine Orientierungsfunktion ausführen. Der Markt für nachhaltige Geldanlagen ist somit ein Teilmarkt des Kapitalanlagemarktes, der sich auf die spezifischen Bedürfnisse der Nachfrager orientiert und somit einen Absatzmarkt darstellt, der nicht unternehmensbezogen sondern nachfragerbezogen ist. Auf der Nachfragerseite fungieren die privaten und institutionellen Investoren. Die Finanzinstitute bzw. Kapitalanlagegesellschaften repräsentieren mit Ausnahme der nachhaltigen Direktinvestitionen die Anbieterseite. Als Produktpalette wird das breite Spektrum der nachhaltigen Anlagealternativen gesehen. Die Unternehmen werden im Regelfall als reale Objekte der Kapitalanlage einbezogen, nur im Fall der direkten Unternehmensbeteiligungen werden sie als Anbieter gesehen.
Ludmila Krasowitzki, M.A., wurde 1976 in Kirowsk (Ukraine) geboren. 1997 ist sie nach Deutschland eingereist. Ihr Erststudium hat sie an der Staatlichen Universität in Charkow angefangen und 2001 an der Universität des Saarlandes mit dem akademischen Grad Diplom-Kauffrau erfolgreich abgeschlossen. Nach mehreren Jahren Berufserfahrung bei einem öffentlich-rechtlichen Versicherungsunternehmen setzte die Autorin ihre akademische Ausbildung bei FOM Hochschule für Ökonomie & Management berufsbegleitend fort und beendete diese 2012 mit dem Abschluss Master of Arts - Management (Accounting & Finance). Außerberuflich hat sich die Autorin mit unterschiedlichen ethischen und philosophischen Konzepten auseinandergesetzt und ist zu dem Entschluss gekommen, dass unsere Gegenwart ein Ergebnis der in der Vergangenheit getroffenen Entscheidungen ist. Somit wird unsere Zukunft auf der Grundlage von heute getroffenen Entscheidungen gebaut. Diese Studie ist als Antwort auf die Frage entstanden, wie jeder von uns heute, z.B. mit Hilfe der Geldanlagen, unser Leben von Morgen beeinflussen kann.
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