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- Marktstudie Albaniens und Bedingungen für ausländische Investitionen: Kleines Land mit großen Investitionschancen
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Verlag:
Diplomica Verlag
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 10.2012
AuflagenNr.: 1
Seiten: 108
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback
Gegenwärtig wird die Wirtschaft eines Landes mehr denn je durch die zunehmende Verflechtung internationaler Märkte geprägt. Parallel zu den global sich ständig weiterentwickelnden, technischen Möglichkeiten und kostengünstigen Transportwegen entstehen neue profitable Märkte, die weitere Investitionsanreize für deutsche Unternehmen schaffen können. Nicht nur die Zielmärkte in den Nachbarkontinenten Europas bieten interessante Potenziale und Ressourcen für Investitionen, sondern auch die neu entstandenen Märkte der Transformationsländer in Südosteuropa können sich durch ihre geografische Lage für kleine und mittelständische deutsche Unternehmen als besonders attraktiv erweisen. Albanien ist eines der Länder aus der Region Südosteuropas, das sich bis kurz vor den 1990er Jahren völlig von der Welt isoliert hatte, was wiederum unweigerlich zu einer Verarmung der wirtschaftlichen Aktivitäten geführt hatte. Doch diese Fehlentwicklung änderte sich im Zuge demokratischer Reformen. Das Land konnte in den vergangenen Jahren beachtliche Erfolge hinsichtlich seiner makroökonomischen Stabilisierung erreichen. Albanien hat in den letzten Jahren, ausgehend von einem sehr niedrigen Niveau, die höchsten Wachstumsraten in Südosteuropa erzielen können und ist wirtschaftspolitisch auf Modernisierung ausgerichtet. Folglich rückt Albanien immer mehr in den Fokus verschiedener ausländischer Investoren. Allgemein betrachtet stehen die Investitionsmöglichkeiten für deutsche Unternehmen in Albanien unter einem guten Vorzeichen. Die weitere Entwicklung der albanischen Wirtschaft hängt maßgeblich von den Auswirkungen der europäischen Wirtschaftskrise auf die größten Handelspartner Albaniens, vor allem Italien, ab, mit denen die albanische Wirtschaft tief verwurzelt ist. Daher ist auch die momentane Wirtschaftspolitik Albaniens daran interessiert, mit den deutschen Wirtschaftsvertretern diverse Wege für einen beidseitigen Profit zu suchen.
Textprobe: Kapitel 4.6.2, Importe und Exporte des Landes: Nach der Betrachtung der statistischen Daten sollen im Folgenden die wichtigsten Güter des albanischen Außenhandels hervorgehoben werden. Hier bilden sich einige Schwerpunkte heraus, die gerade für deutsche Unternehmen interessant sein können. Die Importwaren Albaniens im Jahr 2011 lassen sich in sechs wichtige Hauptsparten unterteilen, die mit einem Anteil von 91,4 % einen Gesamtwert von 3,2 Mrd. € ausmachen. Die erste Sparte bildet die Maschinengruppe mit Zusatzteilen, die einen Wert von 695 Mio. € (2010: 570 Mio. €) erzielte. Im Vergleich zur gesamten Einfuhrquote erhöhte sie sich um 22 % auf 19,7 %. Diese Sparte ist für deutsche Unternehmen sehr interessant, weil die meisten Kraftfahrzeuge aus deutscher (deutlich vorne) und italienischer Produktion stammen. Danach kommen Mineralien, Kraftstoffe und Elektrizität mit einem Wert von 630 Mio. €, der um 36,9 % gestiegen ist und 18,3 % vom Wert der Einfuhrquote ausmacht. Es wurde bereits erwähnt, dass sich einige Investoren mit ihren Projekten aufgrund des rasanten Wirtschaftswachstums in der Bauphase befinden. Einen weiteren bedeutenden Anteil nimmt der Import von Nahrungsmitteln ein, wie Getränke und Tabak, die die drittgrößte Gruppe im Wert von 588 Mio. € (2010: 510 Mio. €) mit 17,5 % bilden, die im Vergleich zum Vorjahr um 15,3 % steigen konnte. Hierbei ist es angebracht, in die Nahrungsmittelindustrie zu investieren, da sie ein gutes Marktpotenzial bietet, wenn die Waren vor Ort hergestellt werden. Fast ein Sechstel der Gesamtimporte wird durch die Einfuhr von Metallen, Konstruktions- und Baumaterialien gesichert, die mit einem Wert von 540 Mio. € um 15,2 % zugenommen haben. Spanische und griechische Unternehmen haben mittlerweile in dem Sektor Fuß gefasst, obwohl noch genügend Potenzial für deutsche Unternehmen vorhanden ist, wie die steigenden Importmengen dokumentieren. Die Gruppe der chemischen und plastischen Erzeugnisse macht einen Anteil von 9,1 % aus. Sie ist ferner um 10.2 % gewachsen und entspricht einem Wert in Höhe von 383 Mio. €. Die letzte gewachsene Importwarengruppe aber, Textilien und Schuhwerken, trug mit 326 Mio. € zum Gesamtimport bei und bildete 9,5 % der gesamten Einfuhrquote. Damit verzeichnete sie eine dynamische Steigung von 18 % gegenüber dem Vorjahr: Hier handelt es sich meistens um die Veredelung von Waren, die wiederum schnell ausgeführt werden müssen. Die restlichen Importwaren erfassen Leder- und Holzprodukte. Im Bereich der Exportgüter im Jahr 2011 stellen die Bereiche Textilien und Schuhwerk zusammen mit Mineralien, Kraftstoffen und Elektrizität die beiden größten Exportgruppen dar. Sie erzielten zusammen 55,1 % der Exportquoten und trugen 2011 kräftig zu den Gesamtausfuhren im Wert von 1,46 Mrd. € bei, dies entspricht einer Steigerung um 16,5 % gegenüber 2010. Die Zahl der Arbeitskräfte, die in dem Textiliensektor beschäftigt und in über 9000 Firmen tätig sind, beträgt mindestens 60.000. Auch im Sektor der Schuhwerke sind über 50 Unternehmen tätig, wobei sie zusammen über 10.000 Arbeitnehmer beschäftigen. Italien, Griechenland und Deutschland sind die größten Abnehmer der Waren albanischer Produzenten mit 82,1 %, 7,6 % und 4,1 %. In beiden Sektoren machen Frauen fast 90 % der Beschäftigten aus. Die Vorteile der ausländischen Investoren sind in erster Linie die Nähe zu europäischen Märkten, die schnelle Lieferung an die Käufer, die niedrigen Lohnnebenkosten und die schnelle Anpassung an kleinere Bestellmengen. Die Ausfuhr von Textilien und Schuhwerk erzielte 2011 einen Wert von 422 Mio. €, stieg damit um 16,37 % im Vergleich zu 2010. Als Wachstumsfaktor kann man die hohe Nachfrage der Halbprodukte in Europa ansehen. Hier besteht immer noch ein großer Investitionsbedarf, um der Nachfrage aus dem Ausland gerecht zu werden. Mit einer besseren Weltkonjunktur, höherer Nachfrage von Rohstoffen und Elektrizität sowie steigenden Preisen auf dem Weltmarkt könnten sich die Produktion und die Investitionen im albanischen Bergbausektor (Chrom- und Stahlindustrie) 2012 wieder verstärken. Ähnlich dazu führten 2011 steigende Exporte von Mineralien, Kraftstoffe und Elektrizität auf eine Summe von 382 Mio. € zu, die um 32% im Vergleich zu 2010 zugenommen hat. Eine weitere Exportgruppe, die einen kräftigen Anstieg erfahren hat, bilden Metalle, Konstruktions- und Baumaterialien mit einem Wert von 277 Mio. €, die um 34,5 % gestiegen sind. Andere Ausfuhrwaren haben zwar zugenommen, aber in viel kleinerem Maße.
Franc Musolli, B.A., wurde 1972 in Istog/Kosovo geboren. Nach seiner Tätigkeit in der Versicherungs- und Telekommunikationsbranche sowie als beeidigter Dolmetscher und Übersetzer der albanischen Sprache in Nordrhein-Westfalen entschied der Autor sich, seine fachlichen Qualifikationen durch ein Studium der Wirtschaftswissenschaften an der Hochschule Bochum weiter auszubauen. Dies schloss er im Jahre 2012 erfolgreich ab. Bereits während des Studiums sammelte er umfassende Kenntnisse über dem Transformationsprozess der albanischen Gesellschaft. Fasziniert vom kulturellen Erbe und den ökonomischen Ressourcen sowie der schnellen Liberalisierung des albanischen Marktes entwickelte der Autor großes Interesse an Albanien. Die tiefen sozialen und wirtschaftlichen Veränderungen des Landes motivierten ihn, sich der Thematik der vorliegenden Studie zu widmen.
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