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- Liquidität der Kapitalmärkte: Eine Untersuchung mittels Bid-Ask-Spread, Handelsvolumen und Marktkapitalisierung
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Verlag:
Diplomica Verlag
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 10.2009
AuflagenNr.: 1
Seiten: 198
Abb.: 45
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback
Das vorliegende Buch beschäftigt sich mit dem Thema 'Liquidität der Kapitalmärkte'. Dieses ist seit Jahrzehnten ein zentraler Forschungsgegenstand der BWL. In dieser Studie wird nicht die Liquidität im Sinne der Zahlungsfähigkeit von Marktteilnehmern untersucht, sondern im Sinne der Handelbarkeit - der Wertpapierliquidität. Der Liquiditätsbegriff wird in der Literatur mehrdeutig verwendet, was auf die Mehrdimensionalität des Begriffs zurückzuführen ist, da die Liquidität mehrere Eigenschaften des Wertpapiermarktes umfasst. Es gibt zwar eine recht genaue Vorstellung über die Liquidität eines Kapitalmarktes, ausgedrückt durch die Dimensionen Markttiefe, Marktbreite, Marktenge, Erneuerungskraft und der Zeitdimension, doch ein für die Praxis geeignetes Messkonzept, welches alle Dimensionen abdeckt, existiert nicht. Hierzu wird der Versuch unternommen anhand der verschiedenen Dimensionen sowie verschiedener Einflussfaktoren den Begriff Liquidität zu definieren. Zu den wesentlichen Einflussfaktoren gehören Market Maker, Transaktionskosten und die Ordergröße, welche ebenfalls genau bestimmt werden. Die Definition ist von entscheidender Bedeutung, um geeignete Liquiditätsmaßstäbe für die Analyse herauszufiltern. Nach Vorstellung der bedeutendsten Liquiditätsmaße, hinsichtlich ihrer Zusammensetzung und Eignung, erfolgt eine Untersuchung sowie eine zusammenfassende Darstellung der Ergebnisse vorangegangener Studien, die sich mit dem Thema der Liquidität auseinandersetzen. Da in der nahen Vergangenheit aufgrund der Subprime Krise eine weltweite Finanzkrise eintrat, die inzwischen Märkte in aller Welt erfasst hat, werden zudem die Auswirkungen von Krisen aufgezeigt, die einen erheblichen Einfluss auf die Liquidität ausüben konnten. Anschließend folgt die Liquiditätsmessung für den deutschen Kapitalmarkt sowie eine Korrelations- und Regressionsanalyse. Hierbei werden der DAX sowie der CDAX mittels der Liquiditätsmaßstäbe Bid-Ask-Spread, Handelsvolumen und Marktkapitalisierung untersucht, um die zentrale Frage dieser Studie zu beantworten: Wie liquide sind die zu untersuchenden Kapitalmärkte?
Textprobe: Kapitel 5.1 Kapitalmarktkrise 2007/2008: Seit Mitte 2000 haben die Immobilienmärkte in den USA einen regelrechten Boom erfahren. Zahlungsschwache Amerikaner erwarben Anwesen, die sie mit zinsgünstigen Darlehen finanzierten. Darüber hinaus wurden auch Konsumwünsche per Kredit getätigt. US-Hypothekenfinanzierer konnten im Laufe der Jahre hohe Zinsgewinne verbuchen. Zahlreiche Banken wollten sich ebenfalls an diesen Zinsgewinnen beteiligen. Dabei wurden forderungsbesicherte Wertpapiere in sogenannten Asset-Backed Secutities (ABS) gebildet. Im Februar 2007 kam es dann zu mehrfachen Zahlungsausfällen bei Hypothekenkrediten. Einkommensschwache Schuldner waren, aufgrund von steigenden Kreditzinsen, nicht mehr in der Lage ihre Darlehen zu begleichen. Aus diesem Grund haben hypothekenbesicherte Papiere massiv an Wert verloren und zu einstürzenden Kursen an der Börse geführt. Bei zahlreichen Banken hatte dies Verluste in Milliardenhöhe zur Folge. Da nicht nur amerikanische Banken in diesen Sektor investiert hatten, sondern Banken aus aller Welt, unter anderem auch zahlreiche aus Deutschland und der Schweiz, ist aus der US-Hypothekenkrise eine weltweite Finanzkrise entstanden. Dabei verzeichneten die amerikanische Großbank Citigroup mit mehr als 27 Milliarden Euro und die größte schweizerische Bank UBS mit bisher 24 Milliarden Euro die höchsten Abschreibungen (Stand: 01.07.2008). Die Lage der Banken führt zu einer erschwerten Geldauszahlung. Durch die eingeschränkte Kreditvergabe an Unternehmen und Konsumenten, wird die inländische Nachfrage verringert. Die Menschen konsumieren weniger und dies schadet wiederum den Unternehmen, die ihre Produktion verringern und gegebenenfalls Arbeiter entlassen müssen. In Folge der hohen Abschreibungen und der mangelnden Liquidität entstand unter den Banken ein Vertrauensverlust. In der Regel erhalten Banken ihr Geld von anderen Geldinstituten oder von der Zentralbank, auf dem sogenannten Interbankenmarkt. Auf diesem Interbankenmarkt können Banken ihr Geld an andere Banken zu einem bestimmten Interbankenzinssatz, dem EURIBOR, verleihen, welcher sich am Leitzins der Europäischen Zentralbank (EZB) orientiert. Bei dem Leitzins handelt es sich um einen Mindestbietungssatz zu dem Banken Kredite von der Europäischen Zentralbank aufnehmen können. Aufgrund der Finanzlage wurden Banken immer vorsichtiger und behielten ihre Finanzmittel, anstatt sie untereinander zu verleihen. Das Misstrauen war zu groß, dass gerade die Banken, denen sie Geld leihen, im Zuge der Immobilienkrise in Liquiditätsschwierigkeiten geraten könnten. Wenn es doch zu Leihgeschäften kam, dann wurden immer mehr Zinsen verlangt. Somit wurde die umlaufende Geldmenge auf dem Interbankenmarkt immer geringer und der EURIBOR stieg über den Leitzins der Europäischen Zentralbank an. Daher war die EZB gezwungen zu intervenieren und den Markt mit Liquidität zu versorgen. Sie pumpte mehrere Milliarden Euro, zu einem niedrigeren Leitzins, in den Markt, damit der EURIBOR im Vergleich dazu uninteressant wird und auf ein angemessenes Niveau fällt. Durch die Senkung des Leitzinses wurde die Geldnachfrage der Banken erhöht und dementsprechend die Geldmenge auf dem Markt. Allerdings hat dies nur einen kurzfristigen Effekt und bekämpft nicht die Ursache. Seit dem 09.08.2007 hat die EZB aufgrund der Finanzkrise bereits drei Mal den Leitzins gesenkt, um den Markt mit Liquidität zu versorgen. Vergangene bedeutende Kapitalmarktkrisen: Einige der bedeutendsten und weltweit bekanntesten Finanzmarktkrisen, waren die Asien- und Russlandkrisen. Die Asienkrise (1997/1998) wird als die Finanz-, Währungs- und Wirtschaftskrise Ostasiens bezeichnet. Sie gehört zu den schwersten Krisen der Emerging Markets. Zeitgleich ereignete sich die Wirtschaftskrise Japans, die durch die Asienkrise verstärkt wurde. Ausgelöst wurde diese Krise durch maßlose Investitionen, Handelsbilanzdefiziten, übermäßiger Kreditaufnahmen, auch in Fremdwährungen, und schwachen regionalen Finanzmarktstrukturen. Zu diesem Zeitpunkt investierten viele europäische Unternehmen in Asien, um von dem Boom der sogenannten Tigerstaaten zu profitieren. Insgesamt übte die Krise einen erheblichen Einfluss auf die Weltproduktion aus, da viele Produkte billig in diesen Staaten produziert wurden. Der Einfluss wurde aber letztendlich dadurch besänftigt, weil der Exportanteil der ausländischen Unternehmen viel geringer war als der Importanteil aus Asien. Dadurch verstärkte sich weiter die Krise aus, da die Tigerstaaten einen Verlust erlitten durch die ausbleibenden Exporteinnahmen. Des Weiteren konnte der Dow Jones Index durch seine Überschreitung der 10.000er Marke die europäischen Aktienmärkte in den Höhenflug mit ziehen. Eine Beendigung der Krise konnte vor allem durch den Internationalen Währungsfond (IWF) erreicht werden. Dieser stellte fast 40 Milliarden US-Dollar Anpassungs- und Reformprogramme zur Verfügung. Im Jahr 1998 und 1999 ereignete sich die Russlandkrise (auch Rubelkrise genannt) die durch einen massiven Kapitalabfluss und der folgenden Wirtschaftskrise in Russland ausgelöst wurde. Verstärkt wurde diese Krise auch durch die vorherige Asienkrise und der Entwicklung auf den internationalen Rohstoffmärkten. Mitte 1998 wurde die Liquidität am Interbankenmarkt knapp und Banken dürften nach Anweisung der Notenbanken keine unbegrenzten Fremdwährungshöhen mehr kaufen. Der Rubel sank indes um 60% und es ereignete sich eine gravierende Inflation. Auch die Finanzmittel der IWF konnten diese Krise nicht eindämmen. Erst durch ein rigides Sparprogramm konnte die Inflation 1999 mäßigen und das Vertrauen der Anleger wieder zurück gewonnen werden. Der Rückgang des DAX- und CDAX im Jahr 2003 ist durch keine allgemeine ‚Krise’ ausgelöst worden. Jedoch spielten hierbei verschiedene Ereignisse eine bedeutete Rolle für den drastischen Kursverlust. So ereignete sich in diesem Jahr der Irak-Krieg (auch Irakkrise genannt) wodurch die Ölpreise anstiegen und das Konsumentenvertrauen sowie die Produktion zurückging und die USA dadurch kurz vor einer Rezession stand. Auch andere Indizes, wie der Dow Jones Eurostoxx, erreichten ihre Tiefpunkte nach langer Zeit. Insgesamt wirkte sich die weltweit politische Anspannung auf die Kapitalmärkte aus. Allerdings kann dadurch nicht die drastischen Kursverluste der deutschen Kapitalmarktes erklärt werden. Zu diesem Jahr war das Wirtschaftswachstum so schwach wie im Rezessionsjahr 1993. Zudem verzeichneten die 30 DAX-Unternehmen erhebliche Umsatzrückgänge, wodurch insgesamt der deutsche Kapitalmarkt negativ beeinflusst wurde. Auch der Export ging zurück, ausgelöst durch den gestiegen Wechselkurs des Euros. Somit zeigt sich, dass auch politische und konjunkturelle Ereignisse einen erheblichen Einfluss auf den Kapitalmarkt haben. Im Weiteren Verlauf wird untersucht, ob die vorgestellten Krisen einen Einfluss auf die Liquidität ausüben und welchen Einfluss die Finanzkrise auf die Liquidität der deutschen Indizes hat und wie stark die Auswirkungen sind.
Ouafya Sai, geboren 1984 in Köln, arbeitet für eine Unternehmensberatung. Nach ihrem Abitur an einem Wirtschaftsgymnasium begann sie ihr Studium der Wirtschaftswissenschaften an der Bergischen Universität Wuppertal. Während des Studiums absolvierte sie ein halbjähriges Auslandssemester an der Bond University in Australien sowie ein halbjähriges Praktikum in einer Investmentbank in Frankfurt am Main. Nach ihrem Abschluss als Diplom-Kauffrau folgte im März 2009 der Abschluss Master of Science mit dem Schwerpunkt Finanzen, Steuern und Wirtschaftsprüfung. Marin Tadinac, 1982 in Köln geboren, legte sein Abitur am Albertus-Magnus-Gymnasium ab und nahm 2003 sein Wirtschaftsstudium an der Bergischen Universität Wuppertal mit dem Schwerpunkt Finanz- und Bankwirtschaft auf. Während seines Studiums absolvierte er ein halbjähriges Auslandssemester in Australien und arbeitete in einer der Big Four-Wirtschaftsprüfungsgesellschaften sowie in einer Bank in Frankfurt am Main. Nach erfolgreichem Abschluss als Dipl.-Kaufmann folgte im März 2009 der Abschluss Master of Science mit dem Schwerpunkt Finance, Auditing & Taxation.
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