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- Crowdfunding als alternatives Filminvestitionsmodell: Ist Crowdfunding und Crowdinvesting ein zukunftsfähiges Filmfinanzierungsmittel?
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Verlag:
Diplomica Verlag
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 07.2013
AuflagenNr.: 1
Seiten: 112
Abb.: 32
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback
Viele wunderbare, kreative Ideen für Filmprojekte passen nicht in bestehende Finanzierungsmuster, weil sie unrentabel scheinen, ihre Inhalte nicht den Förderrichtlinien entsprechen und weil Film heute ein Hochrisikogeschäft darstellt. Der Aufwand für die Umsetzung einer Filmidee steigt von Jahr zu Jahr wegen der immer steigenden und aufwendigeren Möglichkeiten der Visualisierung und Technik und der immer anspruchsvolleren Sehgewohnheiten. Dies zieht erhebliche Budgets in den Filmproduktionen nach sich, welche nur noch wenige Filmfinanziers bereit sind, zu investieren. Mit Crowdfunding und Crowdinvesting scheint eine Möglichkeit gefunden, diese problematische Situation zu wenden. Vorliegendes Werk untersucht sowohl die theoretischen Voraussetzungen als auch die praktische Anwendung von Crowdfunding und Crowdinvesting. Der praktische Teil analysiert auf Grundlage einer internetbasierten Plattformbeobachtung , ob diese neue Finanzierungsart eine Lösung der Problematik zur Finanzierung von Filmprojekten darstellt und vergleicht sie mit herkömmlicher Finanzierung.
Textprobe: Kapitel 5.2.4, Crowdfunding außerhalb der Plattformen: Alle Vorteile, welche die Plattformen bieten, fehlen den nicht plattformbasierten Crowdfunding Projekten. Ein Initiator ist ganz auf sich selbst gestellt und kann nicht von der Erfahrung der Plattformbetreiber profitieren. Er muss eine eigene Webseite erstellen und sich um die Payment Methoden kümmern, was einen erheblichen Mehraufwand bedeutet. Es ist viel schwieriger die Menschen auf die eigene Seite aufmerksam zu machen, als einfach die Kundschaft der Plattform abzugreifen. Nichts desto trotz gibt es immer wieder Projekte, die mit eigenen Webseiten starten und Initiatoren, die den Aufwand nicht scheuen. Diese Projekte haben häufig eine sehr viel höhere Zielsumme als das durchschnittliche Plattformprojekt. Es handelt sich also um größere Projekte, die sich durch ihre eigene Crowdfundingseite die Möglichkeit verschaffen, diese ohne Auflagen und Einschränkungen zu gestalten und beliebig auszubauen. Wie jede Band und jeder große Film eine eigene Website hat, so kann eine solche CF Seite zu eben dieser repräsentativen Seite werden, ohne dass hier vom eigenen Projekt abgelenkt wird. Eine richtige Fanbase kann aufgebaut werden, die diese Seite als Treffpunkt und Forum nutzt. Auch müssen die Initiatoren keine Provision an die Plattform zahlen und können die Payment Angelegenheiten völlig individuell gestalten. 5.2.5, Erfolgreiche Crowdfunding Beispiele: In diesem Abschnitt werden einige realisierte Crowdfunding Projekte aus den verschiedensten Kategorien, mit Ausnahme der Filmbeispiele, vorgestellt. Ausgewählte Filmprojekte werden weiter unten behandelt. Die US-Musikerin Amanda Palmer startet auf der amerikanischen Crowdfunding Webseite ‘Kickstarter’ ihr Projekt: Sie möchte innerhalb eines Monats 100.000 $ einsammeln, um ihr Album, ein dazugehöriges Buch und ihre Tour zu finanzieren. Am 31. Mai 2012 hat sie 24.883 Unterstützer und 1.192.793 $ gesammelt. Ihr Projekt ist also mit fast 1093 % überfinanziert. Der Spielentwickler Brian Fargo will eine Fortsetzung des erfolgreichen PC Games ‘Wasteland’ entwickeln. Die Publisher wollen das Vorhaben jedoch nicht finanzieren, da sie kein Potenzial in einem ‘veralteten’ Rollenspiel sehen. Egoshooter sind das, was die Masse verlangt, angeblich. Brian Fargo gibt sich nicht damit zufrieden und umgeht die Publisher, indem er ein CF-Projekt startet, ebenfalls auf Kickstarter. Am 17. April 2012 hat er 61.290 Unterstützer und 2.933.252 $. Die Publisher lagen mit ihrer Annahme falsch, dass ein solches Rollenspiel keine Interessenten finden würde. Der Berliner Architekt Van Bo Le-Mentzel, der durch die Entwicklung der ‘Hartz IV – Möbel’ bekannt geworden ist, will ein Buch veröffentlichen, in dem Bauanleitungen für eben diese Möbel zu finden sind, sodass jeder sein eigener Schreiner sein kann. Er will über die deutsche CF-Plattform Startnext 5.000 € zusammenbekommen und schafft sogar 13.159 € bis zum Laufzeitende der Fundingphase. Das bislang wahrscheinlich erfolgreichste plattformbasierte Crowdfunding Projekt ist das der Spielkonsole ‘OUYA’. Auf Kickstarter ist es den Initiatoren gelungen, eine Summe von mehr als 8,5 Mio. US$ mit 63.416 Supportern einzusammeln. OYUA ist eine Spielkonsole für das TV, basierend auf einem Android Betriebssystem. Das Besondere ist, dass die Spiele von jedem, der möchte, geschrieben und für die OUYA Konsole zugänglich gemacht werden können. Diese Beispiele sind natürlich absolute Überflieger. Die Realität sieht nicht ganz so erfolgreich aus. Die größte deutsche CF-Plattform Startnext vermeldet nach eigenen Angaben eine Erfolgsquote von 46% bei 1189 Projekten (Stand November 2012). Das heißt, dass ca. 54% der Projekte nicht ihre angestrebte Summe erreichen. Auch sind in Deutschland noch nicht so unglaublich große Summen generiert worden wie in den USA. Welche Gründe das hat, wird weiter unten erläutert.
Christina Waider, B.A. wurde 1989 in Mannheim geboren. Ihr Film und Fernsehstudium an der Medienakademie München und der Hochschule Mittweida, University of Applied Sciences schloss die Autorin im Jahr 2013 mit dem Bachelor of Arts erfolgreich ab. Bereits während des Studiums arbeitete sie in den Produktionsdepartments diverser Filmproduktionsfirmen in München, Frankfurt a. M. und Köln. Ihr hier gewonnenes Interesse für die Entwicklung, Planung und Umsetzung von Filmen inspirierte sie vorliegendes Werk zu verfassen.
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